Satisfactory hat eine vorbildliche Early-Access-Phase hinter sich und ist jetzt in Version 1.0 verfügbar. Das Entwickler-Team der Coffee Stain Studios lieferte mit dem Early-Access-Ende aber nicht nur ein großes Update, das unter anderem die finale Technologie-Stufe freischaltete, sondern baute auch die Story nochmal gehörig um - richtig gehört, das Fabrikbauspiel hat eine Story.
Grund genug für ein ausführliches Test-Video zu Satisfactory in der Version 1.0.
Grund genug für ein ausführliches Test-Video zu Satisfactory in der Version 1.0.
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00:00Was haben Aliens, ehemalige CEOs und dunkle Materie gemeinsam?
00:13Sie spielen alle eine große Rolle im lang erwarteten 1.0-Update des Steam-Hits Satisfactory.
00:19Oder im Falle der fixe Chefin Katharina Parks eben nicht mehr so wirklich, denn sie und
00:24ihr Assistent Steve sind jetzt zu falschen Pferden erklärt und fast vollständig aus
00:29dem Story-Kanon gestrichen worden.
00:31Moment mal, ein Story-Kanon in einer Fabrik-Simulation?
00:34Stimmt, eigentlich spielt Story in diesem Genre selten eine tragende Rolle, aber die
00:39Satisfactory-Entwickler sagen, sie haben während der 5-jährigen und extrem erfolgreichen Early-Access-Phase
00:44die ganze Zeit im Hintergrund an einer Handlung für ihr Spiel geschraubt.
00:48Grund genug, dass wir uns diese jetzt erschienene Story sowie alle weiteren Änderungen mal
00:53genauer ansehen.
00:55Satisfactory ist eine fast schon vorbildliche Erfolgsgeschichte.
00:58Seit 2019 demonstriert das Entwicklerteam der Coffee-Stain Studios, wie man den Early-Access
01:04mit viel Transparenz und einem immer offenen Ohr für die eigene Community meistert.
01:09In ihren YouTube-Videos stellen sie regelmäßig in humorvoller und sympathischer Weise ihre
01:13Pläne und neuen Features vor.
01:15Nur einer von vielen Gründen, warum sich Satisfactory weder bei den Spielerzahlen noch
01:20den überschwänglich positiven Bewertungen auf Steam hinter Genre-König Factorio verstecken
01:25muss.
01:26Am meisten grenzt es sich natürlich bei seiner Grafik vom 2D-Vorbild ab, denn Satisfactory
01:30nutzt inzwischen sogar die Unreal Engine 5.
01:33Das Engine-Update brachte dank Lumen-Unterstützung eine noch schönere Beleuchtung und sogar
01:37Performance-Gewinne.
01:38Am grundsätzlichen Look des Spiels hat sich aber nichts dramatisch geändert.
01:43Atmosphärische Wettereffekte fehlen in Version 1.0 leider noch immer.
01:49Zumindest sorgen ein paar neue kosmetische Optionen für Eure Fabriken und Eure Spielfigur
01:54für gern gesehene Abwechslung.
01:55Ansonsten ist und bleibt Satisfactory eine wunderbar einsteigerfreundliche Fabriksimulation,
02:02in der Ihr Euch von einem beinahe schon meditativen Automatisierungs-Sog fesseln lasst.
02:07Dabei baut Ihr Eure anfänglich bescheiden kleinen Metallschmelzen Schritt für Schritt
02:12zu immer größeren Industrieanlagen aus.
02:15Das könnt Ihr entweder mit bis zu drei Koop-Freunden angehen oder Ihr zieht alleine los und genießt
02:20die Gesellschaft Eurer stets neckischen KI-Assistentin Ada.
02:23Die lässt keine neue Entdeckung unkommentiert, sei es in freier Wildbahn oder im inzwischen
02:28neunstufigen Technologiebaum.
02:45Und damit Ihre Wortmeldungen auch schön in das neue Story-Gerüst passen, haben die Entwickler
02:50kurzerhand fast alle ihre bisherigen Monolog-Zeilen ausgetauscht.
02:54In Version 1.0 beginnt die Handlung also tatsächlich wieder beim Null.
02:58Zu Beginn gibt Ada Eurer, praktischerweise mit Amnesie gesegneten Spielfigur, einen klaren
03:04Auftrag mit.
03:05Als Fix-It-Pionier seid Ihr verpflichtet, die Rohstoffe des Planeten auszubeuten, das
03:10gewaltige Montage-Projekt zu vollenden und jede dabei angetroffene Anomalie, ungeachtet
03:16der vermeintlichen Gefahr für Leib und Leben, zu untersuchen und zu melden.
03:20Als Teil der Rette-den-Tag-Initiative, der wichtigsten und größten menschlichen Unternehmung
03:26aller Zeiten, liegt das Schicksal der Erde und sämtlicher süßer Katzen- und Hundebabys
03:31in Euren Händen.
03:32Aber hey, no pressure.
03:35Glücklicherweise geht dieser drängende Story-Rahmen nicht mit tatsächlichem Zeitdruck einher,
03:40so gemein wären nicht mal die stets etwas herrische Ada.
03:43Ihr dürft also so gemütlich vorgehen, wie Ihr möchtet.
03:46Als ersten großen Meilenstein errichtet Ihr einen gigantischen Weltraum-Aufzug, mit dem
03:52Ihr im Anschluss die zunehmend komplexer werdenden Bauteile für das Fix-It-Montage-Projekt in
03:57den Orbit schießt.
03:58Die übersichtlichen Menüs kommunizieren dabei immer glasklar, welche Teile das sind
04:04und was genau zu tun ist, um sie herzustellen.
04:07So führt Euch ein roter Faden von der ersten bis zur letzten Minute durchs Spiel.
04:15Die jeweilige Materialbeschaffung und Fabrik-Logistik ist dann ganz Euch überlassen und ist maßgeblich
04:21für den herrlichen Knobelspaß verantwortlich, für den Satisfactory bekannt ist.
04:25Die aus gefundenen Festplatten ausgelesenen alternativen Rezepte landen jetzt übrigens
04:30in einer übersichtlichen Bibliothek, Ihr müsst Eure Belohnung also nicht mehr sofort
04:34nach deren Erforschung auswählen und könnt sie sogar einmal neu auswürfeln lassen.
04:39Dank optimierter Hilfslinien und unterschiedlicher Baumodi geht die Hauptbeschäftigung des Gebäudebaus
04:45und Fließbandverlegens herrlich leicht von der Hand.
04:48Wer will, kann über die erweiterten Spieloptionen sogar eine Art Kreativmodus einschalten.
04:53Der funktioniert genauso, wie man ihn sich vorstellt, lässt Euch fliegen, kostenlos
04:59bauen, Items spawnen und sogar die Stromversorgung überflüssig machen.
05:03Einmal für einen Spielstand aktiviert, lassen sich dort allerdings keine Achievements mehr
05:07verdienen. Logisch. Apropos Spielstand. Gerade weil sämtliche
05:12Ada-Kommentare ausgetauscht wurden und sie das primäre Mittel ist, mit dem Satisfactory
05:17seine Handlung erzählt, empfehlen die Entwickler, dass hier mit Version 1.0 ein neues Spiel beginnt.
05:22Dazu gezwungen werdet Ihr allerdings nicht. Bestehende Fabriken funktionieren im Großen
05:27und Ganzen weiter und haben auch Zugang zu den neuen Technologien.
05:30Weil sich aber auch viel an der Spielwelt verändert und verschoben hat,
05:33ist eine gründliche Inspektion aller Warnkreisläufe nicht die schlechteste Idee.
05:37Über den zweiten großen Pfeiler der Story-Offensive könnt Ihr übrigens auch schon in den
05:43allerersten Spielminuten stolpern. Je nachdem, wie eifrig Ihr erkundet.
05:47Denn die ehemals nutzlosen und in der Landschaft verteilten Artefakte lösen
05:51jetzt ebenfalls Story-Happen aus – und nicht nur über Ada.
05:54Bei ungefähr jeder zehnten Mercersphäre oder Sommersloop, die Ihr aufsammelt,
05:59tritt eine mysteriöse, scheinbar interdimensionale Alienspezies mit Euch in Kontakt.
06:04Das anfangs etwas verwirrende Gebrappel über Blutkonsum und Harmonie hat uns irgendwie an
06:10die Ragnar in Mass Effect erinnert, erweicht aber schon bald deutlich interessanteren Dialogen.
06:24Als nach wie vor stumme Protagonisten könnt Ihr darauf zwar keinen Einfluss nehmen,
06:49aber vor Euren Augen entspinnt sich ein fortwährendes Beschnuppern zwischen Eurer
06:53hochentwickelten Aufpasser-KI und den fremdartigen Aliens.
06:56Es entsteht eine Art Schnitzeljagd-Atmosphäre, die dazu ermuntert, die Karte mit Radartürmen
07:02zu überziehen und jedes noch so gut versteckte Alien-Artefakt zu finden, damit die beiden ihre
07:07zunehmend erfolgreicheren Verständigungsversuche fortsetzen. Uns hat dieser Aspekt der neuen Story
07:12sogar mehr Spaß gemacht als das Montage-Projekt im All, das die Erde retten soll, aber darauf
07:16kommen wir nachher nochmal zu sprechen. Satisfactory wäre nicht satisfactory,
07:20wenn es diesen interessanten Artefakten nicht auch einen praktischen Nutzen für Eure Fabriken
07:25geben würde. Die auch im Deutschen Sommersloops genannten Artefakte lassen sich künftig zusätzlich
07:30zu den Übertaktungsschnecken in Maschinen einsetzen und verdoppeln einfach mal deren
07:34Output. Aus 30 Eisenbarren werden dann nicht mehr 20 Eisenplatten, sondern gleich 40. Klingt
07:40zu gut, um wahr zu sein? Tja, der Haken an der Sache ist, dass sich die Stromkosten einfach mal
07:45vervierfachen. Autsch. Doch hier eilt der zweite große Einsatzzweck der Sommersloops zur Rettung,
07:51der Alien-Energieverstärker. Diese eindrucksvollen Lasershow-Apparate schenken Euch nicht nur 500
07:57Megawatt an dauerhaften zusätzlichen Gratis-Strom, sondern nehmen auch die aktuell produzierte
08:02Strommenge Eures Netzwerks und boosten sie um flockige 10%. Gut, Ihr könnt zwar nur begrenzt
08:09viele Sommersloops auf der Karte finden, aber die Suche lohnt sich. Schließlich gibt's für
08:13jeden Verstärker satte 10% mehr Energie. Später könnt Ihr die Verstärker sogar noch mit einem der
08:18neuen Endgame-Produkte füttern und so auf 30% übertakten. Dann reichen schon drei Verstärker
08:23und Ihr habt Eure Stromkapazität fast verdoppelt. Ganz ohne neue riesige Kohle- oder Atomkraftwerkanlagen.
08:29Stichwort Atomkraft. Bisher war die Lagerung der nuklearen Abfallprodukte in Satisfactory ein
08:36ähnlich nerviges Problem wie in der Realität. Doch damit ist in 1.0 auch Schluss. In der
08:439. Technologiestufe stecken Materialien für eine neue Art von Brennstab, mit dem Ihr Euren alten
08:47Atommüll tatsächlich komplett verbrauchen könnt. Freunde restlos ineinander übergehender Kreisläufe,
08:53frohlocket! Einen noch interessanteren Einsatzzweck haben die Mercer-Sphären,
08:59die zweite Art von Alien-Artefakt. Denn sie erlauben schon ab Techstufe 3 die Erforschung
09:04des interdimensionalen Depots. Einer serverweiten Item-Cloud, aus der sich Eure Mitspieler und
09:09Ihr jederzeit bedienen könnt. Euch geht die Munition oder der Jetpack-Treibstoff unterwegs
09:15aus? Kein Problem. Ein schneller Griff ins Cloud-Inventar und das Abenteuer kann weitergehen.
09:20Nicht nur, dass Ihr nie wieder zur Basis zurückdackeln müsst, weil Ihr 100 Zement zu wenig
09:25für die neue Kupfermine mitgenommen habt, der Baumodus bedient sich sogar automatisch aus der
09:30Cloud, ohne dass Ihr das Material vorher in Euer Inventar schaufeln müsst. Das nenne ich Komfort.
09:36Und falls Ihr gerade beim Stichwort Munition aufgehorcht habt und Satisfactory bisher
09:42vielleicht höchstens vom Namen her kennt, es gibt auch Kämpfe in diesem Spiel. Im
09:46Gegensatz zu Factorio müsst Ihr Eure Basis aber nicht gegen Feindwellen absichern,
09:50sondern lediglich die in mehreren Gefahrenstufen daherkommende Tierwelt beim Erkunden überleben.
09:56Die Welt ist in mal mehr, mal weniger schwierige Biome unterteilt und von Hand gebaut,
10:02also bei jedem Durchgang gleich. Das schmälert unserer Meinung nach den Wiederspielwert.
10:06Gleichzeitig ist die Welt aber so groß, dass man Satisfactory darin doppelt durchspielen kann,
10:11ohne am selben Ort zweimal eine Fabrik zu bauen. Aber zurück zum Cloud-Inventar. Das System hat
10:18natürlich auch seine Einschränkungen, es soll ja nicht zu leicht werden. Zum einen ist es nur für
10:22Euren persönlichen Gebrauch gedacht, Ihr könnt es also nicht zum fließbandlosen Befüttern Eurer
10:27Maschinen verwenden. Und zum zweiten ist der Upload anfangs langsam und die einlegbare Menge
10:32gering. Je mehr Mörsersphären Ihr in die Forschung pumpt, desto großzügiger werden
10:36die Limits. Aber bis das Depot sein volles Potential ausschöpfen kann, werdet Ihr sehr
10:41viel Zeit mit der Eiersuche in der Wildnis verbringen müssen.
11:02Ihr könnt übrigens auch den Nachschub der wichtigsten Bahnen ins Depot automatisieren.
11:17Dazu schließt Ihr die Depot-Container einfach an Eure Fließbänder an. Jeder davon kann allerdings
11:22nur eine Sache gleichzeitig hochladen und kostet jeweils weitere Mörsersphären.
11:27Weiteren Komfort bringen die neuen Dimensionsportale, die sich in Paaren
11:33aus Haupt- und Satellitenportal aufstellen lassen. Während Ihr das Hauptportal mit den ebenfalls aus
11:38der finalen Technologiestufe 9 stammenden Singularitätszellen betreibt, braucht das
11:43Satellitenportal nur einen Stromanschluss. So wird echtes Schnellreisen zu entlegenen
11:49Außenposten zum absoluten Kinderspiel. Ein weiteres Tech-9-Highlight sind die
11:58neuen Fließbänder, die jetzt 1200 Items pro Minute transportieren und so endlich
12:03auch voll übertaktete Rohstoffquellen von höchster Reinheit komplett ausreizen können.
12:08Mit dem neuen Konverter steuert Ihr dagegen besonders gut einem Ungleichgewicht in Eurem
12:13Warenzulauf entgegen. Denn hier lassen sich viele Rohstoffe in andere umwandeln. Etwa
12:19Kalkstein zu Schwefel. Zeitgleich wurde die Karte aber auch um haufenweise neuer
12:23Quellen besonders für Schwefel und Kohle erweitert. Gerade Kohle braucht Ihr in rauen
12:28Mengen, denn der Teilchenbeschleuniger erzeugt aus 600 Kohle pro Minute gerade mal 30 Diamanten.
12:33Und die bilden eine der wichtigsten Grundlagen für alle weiteren Technologien der Stufe 9.
12:38Sie führen Euch schlussendlich zu dunkler Materie, neuralen Quantencomputern und sogar
12:46künstlichen Energieverstärkern, sodass Ihr selbst ohne gesammelte Schnecken Eure
12:50Produktion übertakten könnt. Der neue Produktionskreislauf ist gewohnt knifflig
12:54miteinander verwoben und erfordert das Ausbalancieren aller eingehenden und
12:58ausgehenden Stoffe. Und für die, die mit den Schnecken noch nicht vertraut sind… Ja,
13:02Ihr sammelt tatsächlich bunte Schnecken in der Welt, die Eure Maschinen schneller
13:06arbeiten lassen. Das ist Wissenschaft, Leute, das muss man nicht erklären.
13:12Sobald Ihr auch das gemeistert habt, lässt sich Project Assembly oder das Montageprojekt,
13:17wie es in den sonst passablen deutschen Textnotuntertiteln heißt, zum ersten Mal
13:21seit 2019 wirklich abschließen. Auf Spoiler verzichten wir an dieser Stelle,
13:27aber erwartet nicht zu viel vom Story-Finale. Es passt zum übrigen Humor von Satisfactory und
13:33gibt Euch einen Schlusspunkt, nachdem Ihr sagen könnt, okay, durchgespielt, nächstes Spiel.
13:38Für die Hauptzielgruppe der ewigen Tüftler wird das Story-Finale aber wohl eher eine nette
13:43Dreingabe bleiben. Denn hinterher könnt Ihr ganz normal weiterspielen. Am Motto des Spiels,
13:49oder des gesamten Genres, wird es nichts ändern. Denn mit oder ohne Story-Finale gilt,
13:54es gibt immer was zu optimieren.