Der FC Schalke 04 kann mit dem Start in die neue Saison in der 2. Bundesliga nicht zufrieden sein und das merkt man auch auf der Führungsebene. Was dahinter steckt erklärt kicker-Reporter Toni Lieto.
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SportTranskript
00:00Ja, also die Strategie der Schalker ist ja jetzt eine ganz andere als beim letzten Abstieg. Nach
00:08dem letzten Abstieg haben sie gesagt, sie wollen unbedingt sofort wieder hoch, haben alles darauf
00:13ausgerichtet, haben ganz viele Leihverträge gemacht und das hat ja dann letztendlich auch
00:16geklappt. Sie sind als Meister der Zweiten Liga sofort wieder zurückgekehrt in die Bundesliga.
00:20Jetzt ist der Ansatz ein ganz anderer. Jetzt sagen sie, sie müssen nicht sofort wieder hoch. Der
00:27Klub ist groß genug, dass er das verkraften kann, nach wie vor. Sie wollen eine Langfriststrategie.
00:32Sie sprechen immer vom Drei-Jahres-Plan. Das heißt nicht, dass sie erst in drei Jahren aufsteigen
00:36wollen, sondern das heißt, dass sie in drei Jahren zumindest wieder eine Saison in der
00:41Bundesliga absolviert haben werden. Dafür ist Ben Manga angetreten. Er hat sich relativ schnell,
00:46relativ gut eingefunden. Er arbeitet so, dass er ein breites Netzwerk hat und in erster Linie
00:51auf dem Markt nach den Spielern schaut, die vielleicht nicht so bekannt sind. Das hat er
00:56von Anfang an gesagt und genau das hat er umgesetzt. Schalke hat in diesem Sommer etliche
01:00Transfers getätigt und viele Spieler geholt, die man bisher gar nicht auf dem Schirm hatte.
01:05Ziel ist natürlich nächstes Jahr dann der Aufstieg mit einer Mannschaft,
01:09die sich in der jetzigen Saison festigen muss. Das Verhältnis zwischen Ben Manga und Karl
01:14Gerrits halte ich für leicht belastet und zwar von Anfang an. Denn die Vereinsführung hat Ben
01:20Manga klar den Auftrag gegeben, alles umzumodeln. Das endete aber beim Trainer. Der Trainer soll
01:26bleiben. Das hat die Vereinsführung so vorgegeben. Karl Gerrits hat ja noch einen Vertrag bis nächstes
01:31Jahr. Mein Gefühl, mein Eindruck ist, dass Karl Gerrits jetzt nicht unbedingt der Wunsch-Trainer
01:38von Ben Manga ist. Jetzt muss man schauen, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt. Denn
01:43sobald es da Reibungspunkte gibt, kann es natürlich sein, dass der eine oder auch der
01:49andere öffentlich etwas dazu sagt. So war es jetzt in dieser Woche. Ben Manga hat Anfang der Woche
01:54durchblicken lassen, dass er nicht verstehen kann, dass jemand wie Philippe Sanchez, der für 800.000
02:01Euro aus Argentinien gekommen ist, noch nicht so viel Einsatzzeit erhalten hat. Stattdessen lässt
02:07Karl Gerrits in erster Linie Ron Schallenberg in der Innenverteidigung spielen, dessen Qualitäten
02:11als Sechser aber dann fehlen. Es gibt da so ein paar Kritikpunkte. Ben Manga hat das angemerkt und
02:16nach dem Testspiel am Mittwoch gegen Breda, das Schalke 2 gewonnen hat, haben wir in der
02:22Presserunde Karl Gerrits genau darauf angesprochen, auf die Aussagen von Ben Manga. Man hat schon
02:29gemerkt, dass es ihn nicht kalt gelassen hat, diese Aussagen aus der Führungsetage. Er hat gesagt,
02:33er möchte keine Politik betreiben, er gibt alles für Schalke. Das war in der letzten Saison so und
02:39ist auch in dieser Saison so. Aber wenn man ihn dabei beobachtet hat, wie er die Dinge sagt,
02:43konnte man schon merken, da liegt die Spannung in der Luft und die wird eher noch ein bisschen
02:49deutlicher. Nach der Länderspielpause trifft Schalke 04 in Karlsruhe auf den KSC und man kennt
02:56die Mechanismen der Branche. Wenn es nicht so funktioniert, dann wird im Herbst schon über
03:02Trainer diskutiert und auf Schalke funktionieren die Mechanismen der Branche naturgemäß noch etwas strenger.