• vor 2 Monaten
Mit Age of Mythology: Retold kehrt der kleine Bruder von Age of Empires in einem aufwendigen Remake zurück und zeigt erneut, was in ihm steckt. Das Echtzeit-Strategiespiel mit mythologischem Setting begeistert vor allem auch mit sehr guten Singleplayer-Kampagnen und liefert in der Neuauflage ein paar sinnvolle Gameplay-Verbesserungen.

Es gibt aber auch einen kleinen Haken. Im Test-Video ( oder alternativ im Test bei GameStar Plus ) fassen wir die Stärken und Schwächen von Age of Mythology: Retold zusammen, das es ab dem 4.9. regulär für PC und Xbox Series X und S gibt und in der Premium Edition auch jetzt schon spielbar ist.

Hinweis: Das »neue« Test-Video war bereits am 30.8 auf der Website, doch aufgrund einer falschen Verlinkung habt ihr da nochmal das Preview-Video zur Beta aus dem Juli gesehen. Das ließ sich nicht direkt austauschen, daher mussten wir es erstmal offline nehmen. Verzeiht bitte das Malheur.

 
Transkript
00:00Kummer und Sorgen sind wohl die beiden Gefühle, mit denen wir Age of Mythology Retold am wenigsten
00:23in Verbindung bringen würden.
00:25Denn das Remake des mittlerweile 22 Jahre alten Originals hat uns im Test beinahe restlos
00:31überzeugt.
00:32Beinahe, weil es dann doch noch einen kleinen Schönheitsfehler hat, aber dazu gleich noch
00:37mehr.
00:38Schon seit dem 28.
00:40August können Käufer der Premium-Version den runderneuerten Ableger der Age-of-Empires-Reihe
00:45spielen.
00:46Am 4.
00:47September ist dann der offizielle Release für PC und Xbox Series X und S.
00:53Mit dabei sind natürlich wieder die Griechen, Ägypter und Nordmänner sowie die Atlanta,
00:58die es im Original erst per Addon gab.
01:01Die Chinesen aus der unsäglichen Erweiterung von 2016 bleiben erstmal außen vor, die sollen
01:07komplett überarbeitet als DLC erscheinen, genauso wie ein bislang noch unbekannter,
01:13völlig neuer Götterpantheon.
01:14Neben dem normalen Skirmish im Single- oder Multiplayer gibt's wieder den altbekannten
01:19Editor, eine integrierte Mod-Sektion und natürlich alle Kampagnen von früher.
01:24Age of Mythology Retold schafft es, gleichzeitig dem Original treu zu bleiben und das Spiel
01:39in die Gegenwart zu hieven.
01:40Vor allem die komplett neu gebauten Modelle, die Lichtstimmung und die Umgebungsdetails
01:46sind wirklich richtig hübsch geworden.
01:48Und auch die Technik hat bei uns im Test keinerlei Probleme gemacht.
01:53Selbst auf höchsten Details läuft das Spiel stabil, die Ladezeiten sind kurz und die Multiplayer-Partien
01:59lagfrei.
02:00Am besten zeigt sich die grafische Pracht in den Kampagnen, die zusammen mit mehr als
02:0540 hervorragenden Missionen aufwarten.
02:08Die Hauptkampagne, der Sturz des Dreizacks, gehört zu den besten des Genres und schickt
02:14euch nach Griechenland, Ägypten und in den hohen Norden.
02:17Zusammen mit Abstechern in die Unterwelt und nach Atlantis ergeben sich daraus jede Menge
02:22komplett unterschiedliche Szenarien.
02:24Für Abwechslung sorgt außerdem das erstklassige Missionsdesign, das euch immer wieder neue
02:29Ausgangslagen vorsetzt.
02:31Wenn ihr die Kampagne noch von früher kennt, dürft ihr sich sofort die Nostalgie-Maschinerie
02:44in Gang setzen, denn Retold hält sich extrem eng an das Original, nur dass es jetzt eben
02:50zeitgemäß aussieht.
02:51Nur die Animationen in den Zwischensequenzen sind immer noch recht hölzern, im Jahr 2024
02:58sollte sich wenigstens der Mund beim Reden bewegen können.
03:02Weil aber die Kampagne sowohl spielmechanisch als auch erzählerisch zeitlos gut ist, lohnt
03:18sich das Ganze definitiv auch für Neulinge, die das Vorbild nie gespielt haben.
03:23Ein Wermutstropfen für die Fans von früher dürfte lediglich die neue Vertonung sein.
03:32Die ist nicht schlecht, ihr fehlt aber das gewisse Etwas.
03:51Vor allem der Oberbösewicht Gagarensis klingt in der neuen Fassung einfach viel zu sehr
03:56nach Standard-Fiesling.
03:57Die alte Stimme transportierte eine gewisse Größe und Reife, die Respekt einforderte.
04:04Ähnlich ist es auch mit der neuen Übersetzung, die nutzt ein normaleres Deutsch, doch der
04:10hochtrabende Pathos der alten Versionen passte einfach ein bisschen besser zum Setting.
04:16Doch zum Glück gibt es schon jetzt eine Mod, die die alten Stimmen zurückbringt und sich
04:21mit einem Klick über die spielinterne Modding-Sektion aktivieren lässt.
04:26Und die haben wir euch in der Eingangssequenz dieses Videos schon ganz frech untergeschoben.
04:32Wenn ihr die Szenen direkt vergleichen wollt, kommt hier nochmal dieselbe Stelle mit der
04:36neuen Vertonung.
04:37Wenn ihr noch genauer wissen wollt, warum uns die Kampagne und das Gameplay von Age
04:58of Mythology schon immer so gut gefallen haben, schaut mal bei unserem Retro-Video aus dem
05:03Frühjahr vorbei, das wir in den Shownotes verlinkt haben.
05:07In diesem Testvideo hier konzentrieren wir uns bewusst mehr auf die Unterschiede und
05:11Neuerungen des Remakes.
05:13Dazu gehören neben vielen kleinen Anpassungen und Balance-Änderungen vor allem Quality
05:18of Life Features.
05:20Zum Beispiel lassen sich Militäreinheiten und Dorfbewohner automatisch nachproduzieren,
05:25was zwar seit dem Addon der Titans schon im Original möglich war, sich jetzt aber deutlich
05:30leichter bedienen lässt.
05:32Diese Auto-Queue ist im Genre grundsätzlich umstritten, wir möchten aber nicht mehr darauf
05:37verzichten, weil das so viel unnötiges Knöpfe drücken erspart.
05:41Und Age of Mythology Retold geht noch einen Schritt weiter.
05:45Ihr könnt jetzt in einem Prioritätsmenü einstellen, wie viele Dorfbewohner welche
05:51Ressourcen abbauen sollen und die Verteilung dem Computer überlassen.
05:54Das verhindert nicht nur eine einseitige Ressourcen-Überproduktion, sondern auch untätiges Herumstehen.
06:02Zumindest in den ersten Spielminuten.
06:05Denn wie ihr hier in diesem Beispiel seht, ist das System eher rudimentär.
06:10Liegt etwa keine Goldmine mehr in Reichweite, suchen sich die Arbeiter auch keine neue.
06:16Das ist zwar wahrscheinlich besser so, damit eure Dorfbewohner nicht plötzlich beim Gegner
06:20in der Basis stehen, es nimmt im ganzen System im späteren Partieverlauf aber auch ein bisschen
06:25den Sinn.
06:26Außerdem arbeitet die Automatisierung nicht besonders effizient und priorisiert beispielsweise
06:32Bärenstorcher, obwohl Tiere effektiver wären.
06:34Und da sie bewusst keine Gebäude bauen darf, müsst ihr euch sowieso immer wieder selbst
06:40um neue Lagerstätten kümmern.
06:41Das System dient also lediglich als kleine Unterstützung für Anfänger.
06:46Und wenn euch selbst das zu viel Hilfestellung ist, könnt ihr sowohl diesen Wirtschaftsassistenten
06:51als auch die Auto-Queue für Militäreinheiten vor Partiebeginn ausschalten.
06:57Nur das umschaltbare, automatische Bauen der Dorfbewohner ist fester Bestandteil des Systems.
07:02Neu ist auch, dass das Bevölkerungslimit von 300 auf 1000 angehoben wurde.
07:09Gerade in Singleplayer-Partien gegen die KI erlaubt das jetzt gigantische Armeen.
07:14Das Maximum werdet ihr allerdings selten ausreizen, dazu braucht ihr nämlich einen Haufen Dorfzentren,
07:20was in Age of Mythology nicht immer so einfach ist.
07:24Die wohl wichtigste Änderung betrifft aber die göttlichen Kräfte und die Gunst.
07:29Diese Gunst könnt ihr jetzt unbegrenzt ansammeln und die Zauber eurer Götter mehrmals einsetzen.
07:36Früher ging das nicht und führte immer wieder dazu, dass sich die Spiele die Kräfte wie
07:40einen Stärkungstrank in Rollen spielen viel zu lange aufgespart haben.
07:45Jetzt zahlt ihr nach der ersten kostenlosen Verwendung und einer Abklingzeit Gunst.
07:51Diese Gunstkosten steigen mit jeder weiteren Benutzung und sind von der Stärke des Zaubers abhängig.
07:57Ein mächtiger Meteoritenschauer kostet also schon beim zweiten Mal horrend viel,
08:01während ein einfacher Köder des Poseidon deutlich erschwinglicher bleibt.
08:06Das sorgt insgesamt für mehr göttliches Kräftemessen, ohne die Balance komplett durcheinander zu wirbeln.
08:12Das ist mal eine wirklich gute Idee.
08:15Nochmal gesteigert wird das Ganze durch das neue 5.
08:19Zeitalter, in das ihr über den Bau eines Weltwunders statt über die Wahl eines neuen Gottes voranschreitet.
08:24Als Belohnung dürft ihr alle 10 Minuten einen neuen Titanen bauen und außerdem werden eure
08:31göttlichen Kräfte billiger.
08:32Das Ganze soll wohl mehr Spannung und Drama ins Late-Game bringen, auch wenn es unserem
08:38Gefühl nach das Ganze eher ein bisschen in die Länge zieht.
08:42Wer das nicht haben will, schaltet die Titanen am besten vor Partiebeginn ganz aus.
08:47Und falls euch das immer noch nicht genug Chaos ist, gibt es da ja auch wieder die altbekannten
08:53Cheats wie Pandora's Box oder Wrath of the Gods.
08:57Weniger gelungen sind in unseren Augen die neuen Götterporträts.
09:01Die wurden nach massiver Kritik in der Beta und dem Vorwurf der KI-Generierung jetzt nochmal
09:07deutlich überarbeitet, so richtig warm sind wir aber immer noch nicht damit geworden.
09:12Da stellen wir lieber auf die Original-Bildchen um.
09:15Auf die habt ihr allerdings nur Zugriff, wenn ihr die Premium-Version oder den Einzel-DLC
09:21dafür besitzt, der tatsächlich 36€ kostet.
09:25Im Vergleich ist da die Premium-Version vernünftiger.
09:29Für einen Aufpreis von 20€ bekommt ihr neben den Porträts die kommenden beiden
09:35Erweiterungen sowie einen neuen Hauptgott für die Wikinger.
09:38Der fügt sich spielmechanisch schön ein und bietet euch in jedem Zeitalter einen
09:42neuen Untergott mit neuem Zauber und Monster, so zum Beispiel den Drachen Fafnir.
09:47Aber auch ohne die Premium-Version ist Age of Mythology Retold sein Geld definitiv wert.
09:54So ist der mächtige Editor wieder mit dabei,
09:56den ihr für eigene Szenarien oder als spaßigen Kampfsimulator benutzen könnt.
10:02Und abseits der Kampagnen bietet allein der Skirmish-Modus mit seinen vielen
10:06Teils von früher bekannten Karten jede Menge Wiederspielwert.
10:11Zumindest theoretisch.
10:13Denn das bringt uns zum größten Makel des Spiels.
10:17Die KI.
10:18Die hat sich nämlich gegenüber dem Original stellenweise sogar verschlechtert.
10:23Einheiten bleiben bei der Wegfindung manchmal hängen oder stehen plötzlich regungslos herum.
10:28In dieser Szene befehlen wir den besonders dummen Kriegselefanten mehrmals das Tor da
10:33anzugreifen, doch irgendwas scheint sie daran zu hindern.
10:38Insgesamt treten solche Probleme eher selten auf und sind einfach nur ein wenig ärgerlich.
10:44Viel problematischer ist da die Gegner-KI.
10:46Genau wie die Einheiten-KI scheint die 1 zu 1 aus dem Original übernommen
10:51und nur leicht für die beiden neuen höchsten Schwierigkeitsgrade angepasst worden zu sein.
10:56Wenn der Computer Armeen zusammenhält und beispielsweise mit Helden Monster fokussiert,
11:01macht sich das durchaus positiv bemerkbar.
11:04Dabei wurde aber offenbar die KI an anderen Stellen teilweise geschrottet.
11:08In der Kampagne wirkt sich das wegen den vielen geskripteten Feindmanövern kaum aus,
11:14in den Skirmish-Gefechten dafür umso mehr.
11:16Zum Beispiel kapiert die KI nicht, wie man König des Hügels wird.
11:20Und noch viel schlimmer, sie kommt nicht mehr mit Wasserkarten klar.
11:25Da hatte bereits die Original-KI ihre Probleme, aber zumindest funktionierte es meistens.
11:31Spielt ihr jetzt etwa den Klassiker Team-Migration,
11:34schaffen es die Gegner nicht mehr von der winzigen Startinsel auf den großen Kontinent überzusetzen,
11:40was die Karte in der von uns getesteten Version schlicht obsolet macht.
11:45Hier müssen die Entwickler unbedingt nochmal ran, um wenigstens das alte Niveau wieder herzustellen.
11:51Deutlich besser funktionieren die zahlreichen Änderungen am Balancing.
11:55Manche Einheitenkosten wurden geändert, vor allem bei den Monstern.
11:59Und bei den Völkern wurden vor allem die Nordmänner ein wenig überarbeitet,
12:03die bauen jetzt Ochsenkarren nicht mehr im Dorfzentrum,
12:06haben einen leichten Speerträger für die Anfangsphase bekommen
12:10und bilden einige Militäreinheiten in einem neuen Gebäude aus.
12:13Man merkt, dass sich der Entwickler World's Edge Mühe gegeben hat,
12:16das Feedback der Spieler der letzten zwei Jahrzehnte mitzunehmen und nach Möglichkeit umzusetzen.
12:23Und das ist ihnen im Wesentlichen auch gelungen.
12:26Wir hatten wieder super viel Spaß mit dem zeitlosen Gameplay
12:30und den gut austarierten Wechselwirkungen zwischen Soldaten, Monstern, Helden und Göttern.
12:35Noch ist zwar nicht alles perfekt, etwa dass der Fimbulwinter zu oft eingesetzt werden kann
12:41oder dass die ägyptischen Priester arg stark gegen Monster sind.
12:45Insgesamt haben die Entwickler aber gute Arbeit geleistet und ein Spiel abgeliefert,
12:49das nicht nur als Nostalgie-Trip funktioniert,
12:52sondern sich mit seinen Anpassungen und Komfortfunktionen
12:55hinter den derzeit besten Spielen des Genres nicht zu verstecken braucht.
12:59Und wie es der User Horteo auf der GameStar-Website so schön formuliert hat,
13:04für diesen Release sind wir mal sowas von Etymos.
13:15Etymos ist ein Spiel, welches sich in den letzten Jahrzehnten
13:19und Jahrzehnten verfolgt hat.
13:21Es handelt sich um ein Spiel, welches sich in den letzten Jahrzehnten
13:25und Jahrzehnten verfolgt hat.
13:27Es handelt sich um ein Spiel, welches sich in den letzten Jahrzehnten
13:31und Jahrzehnten verfolgt hat.
13:33Es handelt sich um ein Spiel, welches sich in den letzten Jahrzehnten
13:37und Jahrzehnten verfolgt hat.
13:39Es handelt sich um ein Spiel, welches sich in den letzten Jahrzehnten
13:43und Jahrzehnten verfolgt hat.

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