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Sinn, Zweck und Operation einer NATO-QRA mit "Nuclear-Bomb" beladenen Flugzeugen.

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Spaß
Transkript
00:00Hallo Freunde, schön, dass ihr wieder dabei seid. Wir begrüßen euch, wir zwei. Um den hier geht es ja.
00:13Heute geht es um die QHA, Quick Reaction Alert. Vorher mal kurz zu den Rahmenbedingungen. Wir
00:21befinden uns im Jahr 1975. Damals gab es noch den Warschauer Pakt auf der einen Seite und die NATO
00:28auf der anderen Seite. Beide Blöcke standen sich schwer bewaffnet gegenüber. Die Grenze verlief
00:36hier bei uns jedenfalls mitten durch Deutschland. Neben den konventionellen Streitkräften gab es
00:43auch taktische Nuklearwaffen in Form von Kurz- und Mittelstecken-Raketen, die in Deutschland
00:50und Mitteleuropa stationiert waren. Eine weitere Komponente der nuklearen Abschreckung waren die
00:57Streitgeschwader der Bundesluftwaffe und anderer NATO-Staaten. Ich möchte euch heute beschreiben,
01:05wie so eine QHA in Deutschland, speziell hier in meinem Geschwader in Büchel aussah und was
01:11sich dort abspielte und wie der Dienstbetrieb dort war. Die QHA war ein ziemlich großes Areal
01:20im Nordosten des Flugplatzes gelegen. Das Gebiet war mit Doppelzäunen und amerikanischen
01:28Wachsoldaten stark gesichert. Rein und raus ging es nur durch eine Doppelschleuse nach
01:36genauer Identifizierung von Personen und Untersuchung von Fahrzeugen. Innerhalb der QHA gab
01:44es vier Flugzeugschutzbauten, sogenannte Shelter und in jedem dieser Shelter stand ein Flugzeug,
01:51beladen mit einer taktischen Atomwaffe. Taktische Atomwaffen sind im Gegensatz zu
01:57strategischen Atomwaffen in der Reichweite begrenzt und auch natürlich in der Sprengkraft.
02:05Die Flugzeuge waren permanent an Strom angeschlossen und direkt daneben stand dann
02:11auch das Starthilfegerät, auch fertig angeschlossen und das war alles notwendig,
02:17um im Falle eines Alarmstarts innerhalb von 15 Minuten in der Luft zu sein. Die Flugzeuge waren
02:23also sozusagen ready to go und warteten in einem von amerikanischen Soldaten geschlossenen und
02:30gesicherten Shelter auf ihren Einsatz, der Gott sei Dank bisher nie stattgefunden hat.
02:37Die deutschen Piloten hatten dreimal am Tag zusammen mit den amerikanischen Kameraden Zugang
02:43zu ihren Flugzeugen, um die technische Einsatzbereitschaft zu prüfen und zu gewährleisten.
02:49Es gab und gibt übrigens auch noch eine konventionelle QHA, das waren die Luftverteidigungsgeschwader
02:58der Luftwaffe, die hoheitliche Aufgaben im Luftraum der Bundesrepublik Deutschland
03:03wahrzunehmen hatten und haben. Die Piloten dieser QHAs hatten das Glück, dass sie ein,
03:12zwei oder gar dreimal am Tag einen sogenannten Scramble, das ist ein Alarmstart,
03:18entweder zu Übungszwecken oder zu echten Einsätzen fliegen durften. Das war also nicht
03:25gar so langweilig. Solche Übungsflüge gab es natürlich mit unseren Flugzeugen nicht, logisch,
03:34man kann mit Nuklearwaffen bewaffnete Flugzeuge oder beladene Flugzeuge nicht zum Spaß durch
03:41Deutschland fliegen. Abgesehen davon, dass wir Piloten während der QHA-Woche, die entweder fünf
03:49oder drei Tage lang war, nicht fliegen konnten, war der Aufenthalt dort aber recht angenehm. Wir
03:57hatten einen gemütlichen Aufenthaltsraum. Nach Dienstbeginn wurde als erstes mit den zuständigen
04:03amerikanischen Wachsoldaten und einem Flugzeugwart das Flugzeug begutachtet und durchgecheckt,
04:09danach Target Study. Für jedes Ziel war natürlich der Flug voll durchgeplant und vorbereitet und man
04:18musste sich jetzt die Details genau ansehen, um möglichst viel auswendig griffbereit zu haben.
04:25Jedem Flugzeug beziehungsweise jedem Piloten war ein Ziel zugeteilt. Mit den Kameraden darüber zu
04:34sprechen war tabu. Tja, und ab jetzt konnte jeder Pilot machen, was er wollte. Einzig musste
04:41sichergestellt sein, dass er unmittelbar nach einer eventuellen Alarmauslösung praktisch sofort
04:48mit seinem Hinterland zum Flugzeug rennen konnte, um innerhalb von 15 Minuten in der Luft zu sein.
04:54Übrigens, alle Piloten waren damals heftig sicherheitsüberprüft und bekamen neben der
05:02deutschen Geheimhaltungsstufe streng geheim die höchste amerikanische Geheimhaltungsstufe,
05:09die lautete US Top Secret Atomic. So Freunde, das war es wieder einmal. Das war die QA. Aber ich
05:19habe noch sehr viel mehr zu erzählen. Wenn euch das interessiert, würde ich mich freuen,
05:24wenn ihr hier bleibt. Danke fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.
05:38Untertitel der Amara.org-Community

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