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Senegals Strände sind mit Plastik übersät. Ein Grund für das Problem ist, dass viele Strandrestaurants Plastikverpackungen verwenden und kein System zur Mülltrennung haben. Nun gibt es ein neues Umweltlabel.

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Transkript
00:00Jeden Morgen macht sich der Surfer Ali Diagne auf den Weg zum Yof Beach in Senegals Hauptstadt
00:06Dakar.
00:07Doch bevor er ins Wasser geht, sammelt er das herumliegende Plastik ein.
00:11Diagne hat ein Strandcafé und wurde vor drei Monaten Mitglied einer senegalesischen Vereinigung,
00:17die Restaurants dabei hilft, Plastik einzusparen.
00:19Ich mache das, weil ich am Strand arbeite und mein Geschäft hier ist.
00:29Wir sind hier am Strand von der Umweltverschmutzung betroffen.
00:32Wir sind also die ersten Menschen, die gegen Plastik und den Müll kämpfen.
00:36Das hat uns motiviert, bei der Initiative für eine abfallfreie Zone mitzumachen.
00:44Er bereitet seinen Kaffee nur noch mit einer Espresso-Maschine zu, ohne Plastikkapseln.
00:54Er hat Einweg-Strohhalme durch Metall-Strohhalme ersetzt.
00:58Er hat komplett auf Plastik verzichtet und das bringt ihm drei Zero Waste Senegal Labels
01:03ein.
01:04Die Vereinigung wurde 2021 gegründet und hat heute rund 100 Mitglieder im ganzen Land,
01:11allesamt Freiwillige wie Marion Schurfenegger und Abdoulaye Sen.
01:1562 Restaurants haben sich der Initiative angeschlossen, die Hälfte von ihnen in der Hauptstadt.
01:21Nach einem Jahr besuchen wir das mit dem Gütesiegel ausgezeichnete Restaurant, um eine Bestandsaufnahme
01:29zu machen.
01:30Dabei stellen wir dem Restaurantbesitzer einige Fragen.
01:32So wollen wir herausfinden, ob er immer noch kein Plastik verwendet und ob er weitere Siegel
01:37anstrebt.
01:38So kontrollieren wir es.
01:39Sie nehmen auch Kontakt zu anderen Restaurants auf, die daran interessiert sein könnten,
01:48sich der Initiative anzuschließen.
01:50Mithilfe der Aufzeichnungen der 62 Lokale, die bereits an der Initiative teilnehmen,
01:56können sie abschätzen, wie viel Plastik in den letzten drei Jahren eingespart wurde.
02:02Wir versuchen also die Abfallmenge zu messen, den wir durch alternative Lösungen vermeiden
02:07konnten.
02:08Inzwischen sind wir bei pro Jahr 106.000 eingesparten Einwegstrohhalmen, 46.000 Plastikflaschen
02:15und 32.000 weniger Kaffeekapseln angelangt.
02:19Im Ergebnis zeigt sich also, dass es bei einzelnen Restaurants vielleicht nicht viel zu sein
02:25scheint.
02:26Aber wenn mehr als 60 Restaurants gemeinsam handeln, bedeutet das eine enorme Umweltbelastung.
02:32Viele kleine Restaurants und Essensstände in Dakar verkaufen nur Essen zum Mitnehmen,
02:41meist in Plastikbehältern.
02:43Im Moment haben sie keine große Auswahl.
02:45Ich möchte keine Plastiktüten mehr verwenden, weil das nicht gut für die Umwelt ist.
02:58Aber die Tüten sind billiger als Pappverpackungen.
03:00Einige erhöhen deshalb ihre Preise, wenn sie biologisch abbaubare Beutel verwenden.
03:05Das Plastikproblem müsse von der Politik gelöst werden, sagt Rechtsanwalt Mamadou Diagne.
03:14Plastik ist immer die billigste Option und die Leute werfen ihren Müll an der Strandpromenade
03:19in Dakar ab.
03:20Wir leben in einer völlig instabilen Wirtschaft.
03:26Die Menschen nutzen überall Plastikverpackungen und das ist das eigentliche Problem.
03:30Deshalb müsste der Staat jetzt seinen Ansatz ändern, die Bewusstseinsbildung verstärken
03:35und sogar einen gesellschaftlichen Ansatz zum Thema Abfall verfolgen.
03:40Den Kunden muss klargemacht werden, dass diese Abfälle für die Umwelt, die Zukunft der
03:44biologischen Vielfalt und für die künftige Generation sehr gefährlich sind.
03:53Zurzeit arbeiten nicht die Regierung, sondern Basisgruppen wie Zero Waste Senegal daran,
03:59das Bewusstsein für das Problem zu schärfen und es zu lösen.

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