Stiller Abschied

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Transcript
00:00:00Nein, Luise, ich hab den Termin nicht vergessen.
00:00:02Ich bin schon unterwegs.
00:00:04Ich hab nur noch schnell was eingekauft.
00:00:08Danke, Sie sind ein Goldschatz.
00:00:10Heute bin ich da.
00:00:12Mama?
00:00:13Mama?
00:00:15Mama?
00:00:16Mama?
00:00:18Mama?
00:00:19Mama?
00:00:21Mama?
00:00:23Mama?
00:00:24Mama?
00:00:26Mama?
00:00:27Mama?
00:00:29Nein!
00:00:33Nein, Moment mal! Stopp!
00:00:35Halt, halt!
00:00:37Halt, Hau!
00:00:42Uwu, uwu, uwu.
00:00:46Uwu, uwu, uwu.
00:00:49Ah.
00:00:52Uwu, uwu, uwu.
00:00:56Ah.
00:00:59Können Sie nicht irgendwas unternehmen? Ich muss weiter.
00:01:14Ich denke nicht, dass Sie weiterfahren dürfen, Frau Brüggemann. Sie werden gesucht.
00:01:18Wegen Entführung einer Hundedame namens Melinda. Die Besitzerin hat sich bei der Polizei gemeldet.
00:01:24Wie bitte? Erst passt sie nicht auf Ihren Hund auf und dann zeigt sie mich an?
00:01:29Frau Brüggemann, das ist nicht nur nicht Ihr Hund, das ist auch nicht Ihr Wagen.
00:01:37Oh Gott, wie peinlich. Der sieht genau aus wie meiner. Und ich war in Eile.
00:01:43Ich hab mich schon gewundert, wie so der Schlüssel schon steckt. Das ist ja sowas von unangenehm.
00:01:52Frau Brüggemann? Hallo, ist Markus da?
00:01:55Ähm, der ist unter der Dusche.
00:01:57Dann sagen Sie ihm bitte, dass er die Präsentation für mich übernehmen muss. Ich kann leider nicht.
00:02:02Was? Wieso das denn?
00:02:04Ich glaube nicht, dass ich der Freundin meines Sohnes einer Erklärung schuldig bin.
00:02:07Richten Sie es ihm einfach aus. Oder er soll sich beeilen. Es ist nicht unsere Art, die Kunden warten zu lassen.
00:02:16Wer war das?
00:02:18Das Konzert können wir vergessen. Du musst die Präsentation übernehmen.
00:02:21Was? Wieso?
00:02:22Frag deine Mutter. Sie hält es nicht für nötig, mir das zu erklären.
00:02:28Gib ihr Zeit, dich kennenzulernen.
00:02:31Sie will mich nicht kennenlernen. Sie gibt mir die Schuld daran, dass deine Ehe gescheitert ist.
00:02:51Hallo.
00:03:13Schauen Sie sich den Grundriss noch mal ganz in Ruhe an.
00:03:15Unser Haus Classic ist ein kleines Raumwunder. Von außen kompakt, aber innen überraschend geräumig.
00:03:20Wir sind Ihrem Gestaltungswillen keine Grenzen gesetzt. Wenn Sie noch Fragen haben, rufen Sie mich einfach an.
00:03:25Vielen Dank.
00:03:29Wiedersehen.
00:03:30Wiedersehen.
00:03:31Danke.
00:03:32Wiedersehen.
00:03:33Tschüss.
00:03:37Und?
00:03:39Keine Ahnung.
00:03:41Danke, dass du mitgekommen bist.
00:03:43Das möchte ich ja gar nicht mehr sehen.
00:03:46Ich habe ein bisschen über deine Mutter nachgedacht.
00:03:49Weißt du, wenn deine beiden Kinder zu alt sind, um sich für sie zu interessieren,
00:03:52dann sollte man ihr vielleicht rasch ein neues Enkelkind machen, für das sie Oma spielen kann.
00:03:56Jetzt gleich? Ja.
00:03:58Warum nicht?
00:04:01Spießer.
00:04:04Spießer.
00:04:05Mhm.
00:04:08Mhm.
00:04:14Bitte, bitte küss mich,
00:04:17wenn die Bahn ankommt,
00:04:20küss mich dann nach Hause.
00:04:23Küss mich,
00:04:26bitte, bitte küss mich,
00:04:29wenn die Bahn dann ankommt,
00:04:32muss ich dann nach Hause.
00:04:37Das Vieh war so groß wie ein Kalb.
00:04:40Charlotte,
00:04:41dass du auf deinen alten Tagen noch anfangen musst, Autos zu klauen.
00:04:44Jeder braucht ein Hobby.
00:04:46Singen allein füllt mich nicht aus.
00:04:48Das kommt davon, wenn man im Supermarkt einkauft.
00:04:50Totale Hektik.
00:04:52Und das Gemüse.
00:04:53Total vergammelt.
00:04:54Obst und Gemüse kaufe ich schon lange nicht mehr im Supermarkt.
00:04:57Tja.
00:04:58Wir haben da einen ganz wunderbaren Gemüsehändler bei uns um die Ecke.
00:05:00Der hat nicht nur die normalen Sachen, sondern auch mal was ganz Exotisches.
00:05:04Wie diese, diese...
00:05:10Na, ihr wisst schon, diese kleinen Dinger
00:05:12haben unglaublich viel Vitamin C.
00:05:14Für alles?
00:05:16Nee.
00:05:18Die mit der faltigen Haut.
00:05:21Naja, egal wie sie heißen.
00:05:23Sie sind jedenfalls total lecker und gesund.
00:05:26Und er gibt sie mir auch, wenn ich nicht weiß, wie sie heißen.
00:05:29Reicht ihm, wenn ich drauf zeige.
00:05:40Nächste Woche
00:05:58Uwe-Ise, kann ich kurz?
00:06:00Ja.
00:06:01Guten Morgen, Markus. Wie war die Präsentation?
00:06:04Bisher hat sich noch keiner gemeldet.
00:06:06Wieso hast du so kurzfristig abgesagt?
00:06:08Ach, der blöde Wagen ist mal wieder nicht angesprungen.
00:06:11Wird Zeit, dass wir einen anderen kaufen.
00:06:15Hier.
00:06:17Gellert hat den Zuschlag für Altsedorf bekommen.
00:06:20Der verdrängt uns vom Markt.
00:06:22Ich nehme an, dass wir uns nicht mehr mit ihm beschäftigen müssen.
00:06:25Aber wir müssen uns auch mit ihm beschäftigen.
00:06:28Der verdrängt uns vom Markt.
00:06:30Er wird uns eine Partnerschaft anbieten,
00:06:32die Mehrheit übernehmen und den Laden abwickeln.
00:06:35Egal wie dringend, wir brauchen Kapital.
00:06:37Darauf dürfen wir uns nicht einlassen.
00:06:40Wenn man genug Geld hat, kann man alles kaufen.
00:06:43Aber wir haben nie genug Geld gehabt,
00:06:45egal, wie viel wir auch gearbeitet haben.
00:06:47Du musst mir endlich die Firma überschreiben.
00:06:50Es geht nicht, dass ich immer noch wie ein Schuljunge
00:06:52an deine Tür anklopfen muss, bevor ich eine Entscheidung treffe.
00:06:56Du redest davon, Schulden zu machen.
00:06:58Dein Vater hätte nie Schulden gemacht.
00:07:00Der hat nur das Geld ausgegeben, das er auch verdient hat.
00:07:04Mama, das waren andere Zeiten, da konnte man sich das leisten.
00:07:07Andere Zeiten.
00:07:10Hm.
00:07:11Du musst mir endlich die Firma überschreiben.
00:07:14Es geht nicht, dass ich immer noch wie ein Schuljunge
00:07:17an deine Tür anklopfen muss.
00:07:23Ich hoffe, wir sind uns einig, dass wir auf keinen Fall verkaufen.
00:07:27Die Sitzung, natürlich.
00:07:36Sitzung, Sitzung, Sitzung ...
00:07:38– Sitzung, Sitzung, Sitzung.
00:07:44– Letztes Jahr hast du gesagt, wenn ich 16 bin, darf ich alleine wegfahren.
00:07:47– Ja, und da haben wir über eine Jugendreise gesprochen, in der Gruppe.
00:07:50Nicht davon, dass du alleine nach London fährst
00:07:51und mit deinen beiden besten Freundinnen Party machst, okay?
00:07:54– Was will ich denn mit einer Jugendreise?
00:07:56– Ich hab früher auch Gruppenreisen gemacht, und wir hatten ziemlich viel Spaß dabei.
00:07:59– Wir haben immer versucht.
00:08:00– Ich brauche deinen Rat nicht. Du bist nicht meine Mutter.
00:08:04– Du entschuldigst dich sofort,
00:08:05oder du kannst aufstehen und nach Hause zu deiner Mutter fahren.
00:08:08– Komm, lass. Ich lege kein Wert auf eine erzwungene Entschuldigung.
00:08:10– Aber ich?
00:08:13– Tut mir leid.
00:08:17– Könntet übrigens mal wieder die Omi besuchen. Die wird sich richtig freuen.
00:08:22– Was denn?
00:08:24Woher seid ihr gerade hingegangen?
00:08:26– Früher hab ich auch mit Puppen gespielt.
00:08:38– Dann komm.
00:09:06– Frau Brüggemann?
00:09:08Du hast dir einen schlechten Moment ausgesucht, um zu verschwinden.
00:09:32In harte Zeiten, ich glaube nicht, dass wir es schaffen.
00:09:36Markus ist ein lieber Junge, aber er hat kein Händchen fürs Geschäft, nicht wie
00:09:47du.
00:09:48Du konntest die Leute beschwatzen, du hättest ihnen eine Hundehütte andrehen können und
00:09:54die wären dir noch dankbar dafür gewesen.
00:09:55So hast du auch mich bekommen.
00:10:01Du hast mich einfach beschwatzt und ich habe es nicht bereut, nicht einen Tag.
00:10:12Wenn ich ehrlich sein soll, ich komme nicht klar, ständig vergesse ich irgendwas.
00:10:22Gestern bin ich sogar in einen falschen Wagen eingestiegen, es wächst mir alles über den
00:10:29Kopf.
00:10:30Aber ich kann ja Markus nicht im Stich lassen.
00:10:36Manchmal habe ich nicht mal die Kraft, morgens aus dem Bett zu kommen.
00:10:43Aber ich kann ja schlecht einfach liegen bleiben.
00:10:48Dabei bin ich oft zu müde.
00:10:58Ah!
00:11:01Ah!
00:11:03Ah!
00:11:15Ah!
00:11:18Ah!
00:11:28Ah!
00:11:30Ah!
00:11:31Ah!
00:11:56Ich wollte Sie nur an die Sitzung mit Herrn Gellert von Perfect Home erinnern.
00:11:59Danke, ich habe es notiert.
00:12:01Ich bin kein kleines Kind, das man an alles erinnern muss.
00:12:04Wollte nur sicher gehen.
00:12:30Das Krise ist der Umsatz stabil.
00:12:33Das ist Hinnern.
00:12:35Nicht, dass ihm zu ihrem Sohn sagt, die Zeiten haben sich geändert.
00:12:38Die Zahl der Leute, die sich ein Haus bauen werden wollen, genauso wie unser Unternehmen
00:12:40Hmhm...
00:12:42Hmhm...
00:12:45Hmhm...
00:12:47Hmhm...
00:12:59Wie ich das eben zu ihrem Sohn sagte, die Zeiten haben sich geändert.
00:13:02Die Zahl der Leute, die sich ein Haus bauen will, hat sich halbiert.
00:13:06Die Leute haben Angst, sie kriegen ihre Finanzierung nicht geregelt.
00:13:09ist geschrumpft. Das ist keine Zeit, in der man sich gegenseitig das Wasser abgräbt,
00:13:13das ist eine Zeit, wo man fusioniert. Ihre Häuser haben Premium-Qualität, aber der
00:13:20Name Gellert steht für Innovation und junges Design. Wir, wir haben den Zugang
00:13:24zur jungen Klientel. Perfect Homes ist jetzt vielleicht nicht ganz so bekannt
00:13:30wie Ihre Firma, aber wir verfügen über mehr Musterhäuser und unser Web-Auftritt
00:13:35ist state-of-the-art. Kurz, wir können Ihnen helfen, Sie können uns helfen.
00:13:40Also, was denken Sie?
00:13:49Verzeihen Sie, ich habe wohl nicht so richtig aufgepasst. Wie war Ihr Name?
00:13:56Meine Mitarbeiter haben mir vor diesem Treffen abgeraten, aber ich habe mir gesagt, was soll es,
00:14:00geben wir dieser maroden Firma eine Chance. Und das war sie. In einem Jahr, da sind wir
00:14:06Marktführer und der Einzige, der dann noch mit Ihnen redet, ist der
00:14:10Insolvenzverwalter. Schönen Tag noch.
00:14:17Verzeihung, ich habe wohl nicht so richtig aufgepasst. Wie war noch Ihr Name?
00:14:23Du bist einmalig. Danke. Ich freue mich, dass du glücklich bist.
00:14:30In letzter Zeit lachst du nicht mehr so viel wie früher. Als Kind hast du oft
00:14:36gelacht. Ich habe immer zu deinem Vater gesagt, dein Lächeln, das ist mein
00:14:41persönlicher Sonnenaufgang. Noch was, Katrin hat beschlossen, sich beruflich
00:14:47zu verändern und sie würde gerne in der Firma mitarbeiten.
00:14:50Ich finde das eine tolle Idee. Ich dachte, deine neue ist Krankenschwester.
00:14:57Geht es unserer Firma schon so schlecht, dass wir eine Krankenschwester brauchen?
00:15:00Mama, das meine ich jetzt ernst, okay?
00:15:03Jetzt muss ich leider. Ich habe einen wichtigen Termin.
00:15:08Was denn für einen Termin?
00:15:21Mami?
00:15:30Markus.
00:15:32Markus, Markus.
00:15:36T...
00:15:38T...
00:15:40T...
00:15:42T...
00:15:44T...
00:15:46T...
00:15:48T...
00:15:50T...
00:15:52T...
00:15:54Sus...
00:15:56Sus...
00:15:58Sus...
00:16:00Sandra.
00:16:12Was machst du hier? Sind wir verabredet?
00:16:16Ja, zum Gartenfest.
00:16:18Das weiß ich doch, bin gerade auf dem Weg.
00:16:22Aber ich wusste nicht, dass du mich abholst.
00:16:24Ich wollte nur kurz reinkommen.
00:16:25Wozu?
00:16:26Schnell mal auf Toilette.
00:16:28Nein, bis zu dir sind es nur ein paar Minuten, die wirst du ja wohl aushalten.
00:16:34Was ist? Deine Gäste warten.
00:16:47Hallo, Oma.
00:16:49Hallo.
00:16:51Hallo, du.
00:16:55Oma, was machst du denn da? Es ist hier alles durcheinander.
00:17:01Auf die Art habe ich gleich alles dabei und muss nicht nochmal her.
00:17:07Ja, das ist sehr praktisch. In meinem Alter muss man mit den Kräften haushalten.
00:17:12Tim.
00:17:14Ah ja, klar.
00:17:16Na dann, guten Appetit.
00:17:18Kann ich dich ganz kurz entführen, bitte?
00:17:26Wovon redest du?
00:17:28Ach komm, hör auf.
00:17:30Was?
00:17:33Wovon redest du?
00:17:36Ach komm, hör auf. Du weißt genau, wer das ist. Unser Banker.
00:17:39Du hast ihn angerufen und hast ihm gesagt, dass wir keinen größeren Kredit brauchen.
00:17:43Schulden sind nicht gut. Dein Vater hat nie Schulden gemacht.
00:17:49Bitte, nicht wieder dieses Lied, okay?
00:17:51Ich mein, hast du eine Ahnung, wie lange ich gebraucht habe, um Markwart davon zu überzeugen, dass die Bank uns trauen kann?
00:17:56Und dann kommst du daher und machst das alles wieder zunichte?
00:17:58Entweder bin ich der Geschäftsführer und dann treffe ich die Entscheidung oder du suchst dir jemanden anderen.
00:18:05Du weißt, dass das längst deine Firma ist.
00:18:08Dein Vater hat sie dir nur deshalb nicht hinterlassen, weil er nicht damit gerechnet hat, dass er so plötzlich von uns geht.
00:18:19Ja, dann sorg endlich dafür, dass es auch auf dem Papier meine Firma ist.
00:18:23Und noch was, Kathrin. Kathrin wird morgen bei uns anfangen.
00:18:33Wenn dir das nicht passt, auch gut. Aber dann komme ich auch nicht mehr.
00:18:38Wie du eben gesagt hast, du bist der Geschäftsführer, du entscheidest. Na dann, herzlich willkommen in unserer Firma.
00:18:50Und die Überschreibung der Papiere?
00:18:52Ich mache einen Termin mit unserem Anwalt.
00:20:51Was machen Sie denn hier?
00:20:54Ich arbeite.
00:20:57Ich kann mich nicht erinnern, Sie eingestellt zu haben.
00:21:21Was ist denn los?
00:21:23Ich habe wirklich gedacht, ich komme damit klar. Aber da habe ich mich wohl echt überschätzt.
00:21:29Mama, jetzt ist Schluss.
00:21:32Was meinst du?
00:21:33Kathrin arbeitet seit 14 Tagen in der Firma und sie macht einen Spitzenjob.
00:21:38Außerdem sind wir beide zusammen. Ich nehme es nicht hin, dass du sie ständig herabsetzt.
00:21:4314 Tage. Ich habe nicht vorgehabt, irgendjemanden herabzusetzen. Bitte sage, dass es mir leidtut.
00:21:49Hast du einen Termin bei unserem Anwalt gemacht?
00:21:51Was für einen Termin?
00:21:53Du hast mir versprochen, dass du einen Termin bei Dr. Hoffmann machst, um mir die Firma zu überschreiben.
00:21:57So geht es echt nicht weiter!
00:22:01Alles in Ordnung?
00:22:04Die wollen mich hier raus ekeln.
00:22:07Das ist eine Neue, diese Krankenschwester. Die hat schon immer was gegen mich.
00:22:13Jetzt weiß ich auch, warum die unbedingt in die Firma wollte.
00:22:16Ich habe sie nicht verstanden.
00:22:18Ich habe sie nicht verstanden.
00:22:20Ich habe sie nicht verstanden.
00:22:22Ich habe sie nicht verstanden.
00:22:24Ich habe sie nicht verstanden.
00:22:27Jetzt weiß ich auch, warum die unbedingt in die Firma wollte.
00:22:30Das glaube ich nicht.
00:22:32Er hat nie was gesagt von dem Termin bei Dr. Hoffmann.
00:22:35Das hätte ich mir doch aufgeschrieben.
00:22:37Macht er extra.
00:22:39Er will, dass ich ihm die Firma überschreibe, damit seine Neue hier das Sagen hat.
00:22:43Aber da kann sie lange drauf warten.
00:22:49Der Termin mit Dr. Hoffmann war vorgestern.
00:22:52Ich habe sie extra daran erinnert.
00:22:54Aber sie sind nicht hingegangen.
00:22:56Ich habe was Neues ausgemacht.
00:22:59Habe ich Ihnen doch vorhin gesagt.
00:23:02Irgendwas stimmt hier nicht.
00:23:05Irgendwas stimmt hier überhaupt nicht.
00:23:11Ist Ihnen schon mal aufgefallen, wie die mich immer ansieht?
00:23:15Als ob sie nur darauf wartet, dass ich einen Fehler mache.
00:23:18Würde mich nicht wundern, wenn die heimlich an meinem Terminkalender rumpfuscht.
00:23:22Das kann ich mir nicht vorstellen.
00:23:26Sie sind ein Goldschatz, Luise.
00:23:28Aber manchmal ein bisschen naiv.
00:23:44Wieso rufst du mich an?
00:23:45Weil das garantiert mal wieder deine Mutter ist.
00:23:47Die will, dass du die Präsentation übernimmst.
00:23:49Wieso rufst du mich an, wenn ich euren Namen melde?
00:23:51Obwohl wir nicht verheiratet sind.
00:23:53Holgemann.
00:23:54Hallo Markus, ich bin's.
00:23:55Schwesterherz, ich wusste gar nicht, dass du meine Nummer noch hast.
00:23:58Du kannst dir gar nicht vorstellen, was ich im Moment alles um die Ohren habe.
00:24:00War das jemals anders? Was verschafft mir die Ehre?
00:24:03Ich habe eigentlich versucht, Mama anzurufen, aber ich erreiche sie nie.
00:24:05Sie macht abends oft noch die Führung durch die Musterhäuser.
00:24:08Macht ihr Spaß, mit den Kunden zu sprechen?
00:24:10Geht es ihr gut?
00:24:12Im Moment treibt sie mich in den Wahnsinn.
00:24:14Sie vergisst ständig was und will es einfach nicht wahrhaben.
00:24:18Du musst einfach ein bisschen mehr Geduld mit ihr haben.
00:24:20Vielleicht solltest du herkommen und mich ein bisschen um sie kümmern,
00:24:22statt mir kluge Ratschläge zu geben.
00:24:24Jetzt hör mal auf mit der alten Leier.
00:24:26Pass auf, es geht um die Aufführung.
00:24:27Sag jetzt nicht, dass du nicht kommst.
00:24:28Du hast gut reden.
00:24:29Du investierst vielleicht zwei Stunden und ich verliere den ganzen Tag.
00:24:32Das kannst du ihr nicht antun.
00:24:35Ich kann dir beim besten Willen nicht weggeben.
00:24:37Ich wollte nur, dass du schon Bescheid weißt.
00:24:48Ich habe es nicht verstanden.
00:24:49Ich habe es nicht verstanden.
00:24:50Ich habe es nicht verstanden.
00:24:51Ich habe es nicht verstanden.
00:24:52Ich habe es nicht verstanden.
00:24:53Ich habe es nicht verstanden.
00:24:54Ich habe es nicht verstanden.
00:24:55Ich habe es nicht verstanden.
00:24:56Ich habe es nicht verstanden.
00:24:57Ich habe es nicht verstanden.
00:24:58Ich habe es nicht verstanden.
00:24:59Ich habe es nicht verstanden.
00:25:00Ich habe es nicht verstanden.
00:25:01Ich habe es nicht verstanden.
00:25:02Ich habe es nicht verstanden.
00:25:03Ich habe es nicht verstanden.
00:25:04Ich habe es nicht verstanden.
00:25:05Ich habe es nicht verstanden.
00:25:06Ich habe es nicht verstanden.
00:25:07Ich habe es nicht verstanden.
00:25:08Ich habe es nicht verstanden.
00:25:09Ich habe es nicht verstanden.
00:25:10Ich habe es nicht verstanden.
00:25:11Ich habe es nicht verstanden.
00:25:12Ich habe es nicht verstanden.
00:25:13Ich habe es nicht verstanden.
00:25:14Ich habe es nicht verstanden.
00:25:15Ich habe es nicht verstanden.
00:25:16Ich habe es nicht verstanden.
00:25:17Ich habe es nicht verstanden.
00:25:18Ich habe es nicht verstanden.
00:25:19Ich habe es nicht verstanden.
00:25:20Ich habe es nicht verstanden.
00:25:21Ich habe es nicht verstanden.
00:25:22Ich habe es nicht verstanden.
00:25:23Ich habe es nicht verstanden.
00:25:24Ich habe es nicht verstanden.
00:25:25Ich habe es nicht verstanden.
00:25:26Ich habe es nicht verstanden.
00:25:27Ich habe es nicht verstanden.
00:25:28Ich habe es nicht verstanden.
00:25:29Ich habe es nicht verstanden.
00:25:30Ich habe es nicht verstanden.
00:25:31Ich habe es nicht verstanden.
00:25:32Ich habe es nicht verstanden.
00:25:33Ich habe es nicht verstanden.
00:25:34Ich habe es nicht verstanden.
00:25:35Ich habe es nicht verstanden.
00:25:36Ich habe es nicht verstanden.
00:25:37Ich habe es nicht verstanden.
00:25:38Ich habe es nicht verstanden.
00:25:39Ich habe es nicht verstanden.
00:25:40Ich habe es nicht verstanden.
00:25:41Ich habe es nicht verstanden.
00:25:42Ich habe es nicht verstanden.
00:25:43Ich habe es nicht verstanden.
00:25:44Ich habe es nicht verstanden.
00:25:45Ich habe es nicht verstanden.
00:25:46Ich habe es nicht verstanden.
00:25:47Ich habe es nicht verstanden.
00:25:48Ich habe es nicht verstanden.
00:25:49Ich habe es nicht verstanden.
00:25:50Ich habe es nicht verstanden.
00:25:51Ich habe es nicht verstanden.
00:25:52Ich habe es nicht verstanden.
00:25:53Ich habe es nicht verstanden.
00:25:54Ich habe es nicht verstanden.
00:25:55Ich habe es nicht verstanden.
00:25:56Ich habe es nicht verstanden.
00:25:57Ich habe es nicht verstanden.
00:25:58Ich habe es nicht verstanden.
00:25:59Ich habe es nicht verstanden.
00:26:01Ich habe Ihnen zwar alles in den Terminkalender eingetragen, aber hier ist noch einmal ein
00:26:18extra Zettel, wo alles genau draufsteht.
00:26:21In der Reihenfolge, in der Sie es erledigen müssen.
00:26:24Danke, Luise.
00:26:26Ich weiß nicht, was ich ohne Sie machen würde.
00:26:30Wir müssen doch zusammenhalten.
00:26:31Ja, das müssen wir.
00:26:36Sie wollen uns hier nicht haben, weil wir nicht mehr so jung sind.
00:26:40Aber wir wissen immer noch, wie es geht.
00:26:42Ja, genau.
00:26:48So.
00:26:51Da.
00:26:56So.
00:27:15Was ist denn?
00:27:16Der Zettel!
00:27:17Ja, der Zettel!
00:27:18Ich kann den Zettel nicht finden.
00:27:19Da ist er doch.
00:27:20Hier.
00:27:21Genau vor Ihnen.
00:27:22Ja, richtig.
00:27:23Natürlich.
00:27:25Lassen Sie das.
00:27:26Ich bin kein kleines Kind, der man zum Trost einen Lutscher geben muss.
00:27:30Ich bin hier immer noch die Chefin.
00:27:33Ja, sicher.
00:27:55Markus.
00:27:56Hey.
00:28:00Mit deiner Mutter stimmt was nicht.
00:28:02Nicht jetzt.
00:28:03Bitte.
00:28:04Deine Mutter hat...
00:28:05Nein, Katrin, es reicht.
00:28:06Ich verstehe, dass ihr Probleme habt, aber ich habe keine Lust, auf dem Kriegsschauplatz
00:28:09zu arbeiten.
00:28:10Ich habe meiner Mutter klipp und klar gesagt, ich tue es nicht, dass sie dich herabsetzt.
00:28:12Dir sage ich genau das Gleiche.
00:28:13Sie ist alt.
00:28:14Sie hat ein Recht darauf, nicht mehr so zu funktionieren wie ein Uhrwerk.
00:28:17Okay?
00:28:18Deine Mutter ist nicht einfach nur alt.
00:28:19Markus, sie ist krank.
00:28:28Ich finde es toll, dass du hier arbeitest.
00:28:31Aber bitte nicht als Krankenschwester.
00:28:49Danke.
00:29:08Ist was passiert?
00:29:10Nein.
00:29:13Mama.
00:29:19Wie geht's dir?
00:29:22Mir geht es ausgezeichnet.
00:29:24Was soll die Frage?
00:29:31Ich dachte nur...
00:29:32Dass ich langsam zu alt werde für die Arbeit.
00:29:35Aber das Gegenteil ist der Fall.
00:29:37Wenn ich mit der Arbeit aufhöre, dann werde ich plötzlich alt sein.
00:29:41Von einem Tag auf den anderen.
00:29:43Alt und nutzlos.
00:29:45Also lass mich noch meinen Teil beitragen.
00:29:48Solange ich das noch kann.
00:29:50Und jetzt muss ich zu einer Präsentation.
00:30:18Hallo.
00:30:40Das Haus kann auf Wunsch auch als Niedrigenergiehaus geliefert werden.
00:30:44Alle unteren Räume und die Bäder können gegen einen Aufpreis
00:30:48auch mit Fußbodenheizung ausgestattet werden.
00:30:51Wenn Sie noch irgendwelche Fragen haben,
00:30:53können Sie mich jederzeit anrufen.
00:30:55Und hier in der...
00:31:00Na, jedenfalls können Sie alles nachlesen.
00:31:03Hier.
00:31:06Und die...
00:31:12In der Pauschale enthalten sind auch die...
00:31:14...sind auch die...
00:31:21...äh...
00:31:23...äh...
00:31:43Brauchen Sie Hilfe?
00:31:45Nein.
00:31:47Bin durchaus in der Lage, allein auf die Toilette zu gehen.
00:31:53Dusche.
00:31:59Waschbecken.
00:32:08Wo das durchläuft.
00:32:11Zum Waschen.
00:32:19Das...
00:32:21Das...
00:32:24Das da.
00:32:25Ha, ha, ha, ha.
00:32:55Wünsch dir nix,
00:32:58dummes Menschenkind.
00:33:03Wünsche sind nur schön,
00:33:08solange sie unerfüllbar sind.
00:33:20Wenn ich mir was wünschen dürfte,
00:33:23käme ich in Verlegenheit.
00:33:28Was ich mir denn wünschen sollte,
00:33:31ein Himmel oder gute Zeit.
00:33:36Wenn ich mir was wünschen dürfte,
00:33:39wäre ich etwas glücklich sein.
00:33:42Wäre es ein bisschen glücklich sein.
00:33:45Wenn du an mich ganz unglücklich wärst,
00:33:48wäre ich glücklich sein.
00:33:51Wenn du an mich ganz unglücklich wärst,
00:33:54wäre ich glücklich sein.
00:34:05Hallo, Mama, gut, dass du anrufst.
00:34:07Ich wollte sowieso mit dir sprechen.
00:34:09Bist du etwa noch im Büro?
00:34:11Warum nicht?
00:34:12Du kannst nicht immer nur arbeiten.
00:34:14Du musst dich auch mal ein bisschen erholen,
00:34:16sonst ist der Speicher irgendwann voll
00:34:18und nichts geht mehr rein.
00:34:19Ich weiß, wovon ich rede.
00:34:21Du hast aber jetzt nicht angerufen, um mir zu sagen, dass ich mir Freizeit brauche, oder?
00:34:24Das wusste ich nämlich vorher schon.
00:34:25Nein, ich wollte dich bitten, ob du vielleicht mal bei Ina vorbeifahren könntest.
00:34:29Ich wollte sie zu unserem Konzert einladen, aber sie meldet sich nicht.
00:34:33Fragfurt ist ja nicht so weit weg von Wiesbaden.
00:34:36Aber Mama, Tante Ina ist seit fünf Jahren tot.
00:34:39Wir waren noch zusammen auf ihrer Beerdigung.
00:34:44Ach so.
00:34:46Ah ja.
00:34:48Sag mal, Mama, ist wirklich alles in Ordnung mit dir?
00:34:54Aber du kommst doch.
00:35:00Ja, klar, ich komme.
00:35:03Äh, schick mir eine SMS mit deiner Ankunftszeit.
00:35:07Dann hole ich dich ab.
00:35:09Äh, du, ich muss jetzt Schluss machen.
00:35:12Ich habe Essen auf dem Herd.
00:35:14Ja, pass auf dich auf.
00:35:16Ja, pass du lieber auf dich auf.
00:35:18Und mach mal Feierabend, ha?
00:35:46Ja.
00:36:17Hier ist die Mailbox von Charlotte Brüggemann.
00:36:20Bitte hinterlassen Sie mir eine Nachricht.
00:36:24Hallo Mama, wo bist du denn?
00:36:26Du wolltest mich vom Bahnhof abholen, hast du das vergessen?
00:36:29Pass auf, falls du das noch abhörst und unterwegs bist.
00:36:31Ich nehme mir jetzt einen Taxi und fahre zu dir nach Hause.
00:36:32Einen Schlüssel habe ich.
00:36:33Ja, bis gleich, Mama. Tschüss.
00:36:47Mama?
00:36:52Mama?
00:37:46Mama?
00:38:16Tschüss.
00:38:46Ah.
00:39:16Hallo?
00:39:47Markus, du kannst dir nicht vorstellen, wie sie aussieht.
00:39:49Du musst doch irgendeine Ahnung haben, wo sie sein könnte.
00:39:54Warte mal, ich glaube, sie ist da.
00:39:56Ich ruf dich nachher nochmal an, wir müssen uns unbedingt sehen.
00:40:04Sandra!
00:40:06Was machst du hier?
00:40:08Wir waren verabredet, du wolltest mich am Bahnhof abholen.
00:40:10Hast du das vergessen?
00:40:12Tut mir leid.
00:40:13Ich hatte schrecklichen Ärger.
00:40:16Die haben die Schlösser in der Firma ausgetauscht.
00:40:19Ich bin nicht reingekommen.
00:40:21Ich habe geklingelt und geklingelt und keiner hat mich gehört.
00:40:24Das mag daran liegen, dass heute Samstag ist und die Firma geschlossen.
00:40:27Also wollte ich anrufen.
00:40:29Und denen sagen, sie sollen gefälligst aufmachen.
00:40:32Aber ich habe mein Handy verloren.
00:40:34Nein, du hast es nicht verloren, es lag im Kühlschrank.
00:40:38Haha, das ist ja lustig.
00:40:39Soll ich uns einen Tee machen?
00:40:45Wie geht es dir, Mama?
00:40:48Mir geht es prima.
00:40:51Was ein Wunder ist, wenn man bedenkt, wie dein Bruder mich behandelt.
00:40:54Ich komme in der Firma vor, als wäre ich da zu Gast.
00:40:57Gut, dass dein Vater das nicht mehr erlebt hat.
00:41:00Das ist die Neue von deinem Bruder, die will mich da raus ekeln.
00:41:04Das ist nicht so schlimm.
00:41:05Das ist die Neue von deinem Bruder, die will mich da raus ekeln.
00:41:09Das kann ich mir nicht vorstellen.
00:41:12Ist wirklich alles in Ordnung, Mama?
00:41:14Klar.
00:41:21Höchstens ein bisschen Lampenfieber wegen heute Abend.
00:41:26Nein, dass du es zustande gebracht hast, dich für deine alte Mutter loszureißen.
00:41:32Geschehen noch Zeichen und Wunder.
00:41:35Du hattest bestimmt viel um die Ohren in letzter Zeit.
00:41:38Vielleicht brauchst du einfach ein bisschen Unterstützung.
00:41:43Wann warst du eigentlich das letzte Mal bei Dr. Mertens und hast dich durchchecken lassen?
00:41:47Ich bin nicht krank. Höchstens ein bisschen überarbeitet.
00:41:50Ja, aber genau das meine ich ja. Das ist ja auch eine Art Krankheit.
00:41:56Mama, du brauchst dringend Hilfe.
00:42:00Erinnerst du dich? Das haben wir früher immer gesungen.
00:42:02Wochenend und Sonnenschein und dann mit dir im Wald allein.
00:42:08Weiter brauch ich nicht zum Glücklichsein.
00:42:14Ich glaube, du musst den Tee alleine trinken. Ich muss mich ein bisschen hinlegen.
00:42:18Ich bin in letzter Zeit oft zu müde.
00:42:25Es geht so viel schief in letzter Zeit.
00:42:32Es wäre schön, wenn du nicht weggegangen wärst.
00:42:35Ich habe mir immer gewünscht, dass du hier bleibst und eine Familie gründest,
00:42:41statt immer nur zu arbeiten.
00:42:45Was ist, wenn am Ende nichts übrig bleibt?
00:42:49Ja, guck mich an. Eine Firma, die ständig an der Pleite entlang schrammt.
00:42:54Ein Sohn, der seine Ehe in den Sand gesetzt hat.
00:43:00Zwei Enkelkinder, die sich nicht für mich interessieren.
00:43:04Und eine Tochter, die auch nichts anderes mehr kennt als Arbeit.
00:43:19So, jetzt legst du dich mal hin und ich räume inzwischen ein bisschen auf.
00:43:23Kommt gar nicht infrage. Ich habe dich nicht eingeladen, damit du hier auch noch arbeitest.
00:43:27Außerdem bringst du mir alles durcheinander.
00:43:30Es hat nämlich alles seine Ordnung.
00:43:33Obwohl es nicht immer so aussieht.
00:43:58Sag mal, wo warst du denn? Ich muss gleich wieder zurück.
00:44:02Ich möchte Mama nicht so lange allein lassen. Wann warst du überhaupt das letzte Mal bei ihr?
00:44:06Das ist eine ganze Weile her. Du weißt ja, sie mag es nicht, wenn man ihr zu sehr auf die Quelle rückt.
00:44:10Du hast aus der Zeit eine Bombe eingeschlagen. Völlig chaotisch.
00:44:13Ich habe ihr schon hundertmal angeboten, eine Putzfrau zu besorgen, aber sie will ja nicht.
00:44:16Das hat nichts mit einer Putzfrau zu tun. Du musst doch gemerkt haben, dass irgendwas nicht stimmt.
00:44:19Ihr seht euch doch fast jeden Tag.
00:44:21Spinnst du? Du bist jetzt mal kurz aus Frankfurt hergekommen, um mir gute Ratschläge zu geben?
00:44:23Ich will dir keine Ratschläge geben. Ich habe mich nur erschrocken, wie es bei ihr aussieht. Das ist überhaupt nicht ihre Art.
00:44:27Wunderbar. Zieh nach Hamburg und kümmere dich um sie. Ich versuche gerade eine Firma zu retten und Mama macht mir das nicht gerade leicht.
00:44:32Ich will mich mit dir nicht streiten. Ich will mit dir reden wie erwachsene Menschen.
00:44:35Nee, du willst nicht reden. Du willst mir sagen, was ich zu tun habe und dann haust du wieder ab.
00:44:38Jetzt hör mir mal zu. Mama glaubt, dass du sie aus der Firma drängen willst.
00:44:43Unsinn. Ich will nur, dass sie mir die wichtigen Entscheidungen überlässt.
00:44:46Und was war das dann für eine Sache mit dem Schloss?
00:44:48Was für ein Schloss?
00:44:50Mama behauptet, ihr hättet das Schloss der Firma ausgetauscht und sie kommt nicht mehr rein.
00:44:53Das ist genau das, was ich meine. Überall wittert sie Verschwörungen und Verrat.
00:44:57Wundert mich nur, dass sie nicht behauptet hat, Katrin hätte ihr den Schlüssel geklaut.
00:45:03Markus, wir müssen was tun.
00:45:06Was soll ich denn machen? Hinter ihrem Rücken losgehen und einen Altersheimplatz für sie besorgen?
00:45:12Meinst du, ich habe nicht gemerkt, dass sie sich verändert hat? Sie schafft das nicht mehr alleine.
00:45:16Aber du kennst ja ihr Motto. Wenn man sich nicht selbst helfen kann, dann kann es keiner.
00:45:22Übrigens schön, dich zu sehen.
00:45:45Was machst du da?
00:45:47Ich habe dir deinen Lieblingspudding gekocht.
00:45:50In einer Stunde fängt das Konzert an.
00:45:52Manchmal muss man Prioritäten setzen. Wann habe ich schon mal mein kleines Mädchen da und kann ja was kochen.
00:45:58Das ist wirklich süß von dir, aber vergiss jetzt mal den Pudding. Ich glaube nicht, dass du da so auftreten willst.
00:46:06Auf dem Programm steht, dass es ein lustiger Abend werden soll.
00:46:10Das war bestimmt nicht so gemeint. Komm, ich helfe dir.
00:46:13Das war bestimmt nicht so gemeint. Komm, ich helfe dir.
00:46:44Und wo ist der Dritte?
00:46:48Den habe ich dabei.
00:46:50Und wo ist der Dritte?
00:46:54Den habe ich dabei.
00:47:20Und jetzt bewegen!
00:47:25Hast du mit der Mami gesprochen?
00:47:27Ich habe nur mal mit ihr geredet. Du darfst nicht wandern.
00:47:30Ja, aber nur unter ganz bestimmten Bedingungen. Dein Handy bleibt an. Du bist immer zu erreichen. Wir telefonieren mindestens zwei Mal am Tag.
00:47:35Danke, danke, danke.
00:47:36Keine, keine, keine. Oh Gott. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?
00:47:54Ich kann den Text nicht mehr. Nichts. Keine einzige Zeile.
00:48:02Und was ist mit den Melodien? Können Sie die noch?
00:48:04Ich denke schon.
00:48:14Na bitte. Und jetzt einfach singen.
00:48:17Kein Auto, keine Chaussee und niemand in unserer Nähe. Tief im Wald, es geht, es geht.
00:48:26Also Sie können es einfach nur singen.
00:48:28Danke, mein Schatz. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann.
00:48:58Wochenend und Sonnenschein, Wochenend und Sonnenschein,
00:49:04Wochenend und Sonnenschein, Wochenend und Sonnenschein,
00:49:08Wochenend und Sonnenschein, Wochenend und Sonnenschein,
00:49:12Wochenend und Sonnenschein, Wochenend und Sonnenschein,
00:49:16Wochenend und Sonnenschein, Wochenend und Sonnenschein,
00:49:20Wochenend und Sonnenschein, Wochenend und Sonnenschein,
00:49:24Wochenend und Sonnenschein, Wochenend und Sonnenschein,
00:49:28Wochenend und Sonnenschein, Wochenend und Sonnenschein,
00:49:32Kein Auto, keine Chaussee.
00:49:45Liebe Birgit, ich weiß, man lässt die Kinder heute selber bestimmen, was sie tun.
00:49:49Aber du solltest aufpassen, dass sie auch mal was Vernünftiges essen und nicht immer nur diesen amerikanischen Kram.
00:49:58Ja, was ist? Gesunde Ernährung ist wichtig.
00:50:02Gesunde Verdauung übrigens auch.
00:50:05Entschuldigt mich.
00:50:14Glaubst du mir jetzt, dass mit dir was nicht stimmt?
00:50:17Weil Sie den Namen verwechselt haben?
00:50:19Sie kann nichts dafür.
00:50:21Sie ist krank. Sehr krank.
00:50:24Nein, sie ist nicht krank. Sie ist alt.
00:50:25Markus, eure Mutter leidet ganz eindeutig an Demenz.
00:50:35Bist du dir da sicher?
00:50:37Ja.
00:50:38Nein!
00:50:40Wie oft hast du dich in den letzten Wochen, in den letzten Monaten über sie geärgert?
00:50:44Also ich weiß zumindest, wie oft ich mich geärgert habe.
00:50:49Akzeptiere endlich, dass sie krank ist. Dann kannst du aufhören, dich zu ärgern und anfangen, ihr zu helfen.
00:50:56Sie braucht euch.
00:51:21Was ist? Keinen Appetit?
00:51:25Nein.
00:51:31Mama, warum ist auf dem Telefon ein Zettel, auf dem draufsteht Telefon?
00:51:35Die einfachste Erklärung, die mir im Moment einfällt, ist, dass es sich um ein Telefon handelt.
00:51:42Ja, aber warum steht es da drauf? Ich meine, da ist überall diese Kleber.
00:51:46Wenn jemand hier ist, der sich nicht auskennt, so wie du heute Morgen, dann weiß er gleich, wo alles ist.
00:51:56Die ganzen Sachen, die du gekauft hast. Das Zeug, das hier überall rumliegt.
00:52:00Ich habe mein ganzes Leben gearbeitet. Ich kann mir kaufen, was ich will.
00:52:04Ich bin kein kleines Kind, das um Erlaubnis fragen muss.
00:52:07Das habe ich auch nicht gesagt.
00:52:08Dann hör auf, mich auszufragen.
00:52:19Ich verstehe das alles nicht. Alles ist so durcheinander.
00:52:25Sachen verschwinden einfach und ich kann sie nicht finden.
00:52:32Wildfremde Leute, die grüßen plötzlich und sagen irgendwelche Sachen, die ich einfach nicht verstehe.
00:52:49Weißt du, Mama, du bist ja genau wie ich. Du willst auch immer alles mit dir allein ausmachen.
00:52:53Aber es gibt gewisse Situationen im Leben, die kann man nicht alleine meistern. Da braucht man Hilfe.
00:53:03Hast du eigentlich einen neuen Mann?
00:53:12Ja, das habe ich dir doch gesagt.
00:53:16Willst du mir den nicht mal vorstellen?
00:53:22Gerne, bei Gelegenheit.
00:53:24Jetzt muss ich ins Bett.
00:53:35Hast du eigentlich einen neuen Mann?
00:53:44Mama, bitte versprich mir, dass du zum Arzt gehst und dir helfen lässt.
00:53:53Na gut.
00:54:03Alles tatsächliche Arztanläufe. Ich weiß nicht, ob ich das auch sein kann.
00:54:12Sie muss zum Arzt. Ihr braucht Gewissheit.
00:54:23Wir schaffen das. Wir schaffen das.
00:54:48Alles gut?
00:54:50Ja, sicher.
00:54:53Was den Arzt angeht?
00:54:55Ich brauche keinen Arzt.
00:54:59Mama, du hast mir das gestern Abend versprochen.
00:55:02Mir geht's gut. Ich brauche keinen Arzt.
00:55:06Glaubst du, ich weiß nicht, was hier läuft?
00:55:09Markus und seine Neue wollen mich beiseite schaffen. Das ist schlimm genug.
00:55:13Aber dass du da jetzt auch noch mitmachst, das hätte ich nicht von dir gedacht.
00:55:16Jetzt reicht's aber mal. Das stimmt doch nicht.
00:55:17Ich weiß, was ich weiß.
00:55:20Ihr denkt alle, ich kriege nichts mehr mit.
00:55:23Aber ich sehe mehr, als ihr denkt. Sehr viel mehr.
00:55:28Werdet ihr schon noch merken.
00:55:34Wir können Sie nicht zwingen, zum Arzt zu gehen.
00:55:37Und wenn wir einfach Ihren Hausarzt anrufen und ihn bitten, Sie zu besuchen?
00:55:40Kein Arzt untersucht einen Patienten, der das nicht will.
00:55:42Zumindest nicht so lange, der noch bei klarem Bewusstsein ist.
00:55:45Aber genau das ist doch die Frage.
00:55:47Ich muss auf jeden Fall los. Morgen ein dringender Termin in Frankfurt.
00:55:51Na, das war ja klar.
00:55:53Vielleicht kannst du ja von heute auf morgen alle stehen und liegen lassen.
00:55:55Aber im Gegensatz zu dir bin ich angestellt.
00:55:57Ja, und ich versuche halt, unsere Firma zu retten. Meinst du, das ist einfacher?
00:56:00Ich müsste längst auf der Messe in Rendsburg sein.
00:56:03Wir können Mama jetzt unmöglich allein lassen.
00:56:11Auf keinen Fall.
00:56:13Nein, das wollte ich auch gar nicht vorschlagen.
00:56:17Na, das ist ja eine Überraschung.
00:56:19Hallo.
00:56:21Kommt rein.
00:56:31Wer ist das?
00:56:33Das ist Frau Wagner von Benancura.
00:56:35Und wenn du die Tür nicht zugeknallt hättest, dann hätte ich sie dir auch gerne vorgestellt.
00:56:37Was will die hier?
00:56:39Die im Haushalt helfen und dafür sorgen, dass du was Vernünftiges zu essen bekommst.
00:56:42Warum sagst du nicht, was du meinst?
00:56:44Sie soll auf mich aufpassen.
00:56:45Unsinn!
00:56:48Ich bin kein kleines Kind, das man bevormunden kann.
00:56:51Ich bestimme, wer in mein Haus kommt.
00:56:53Und sie kommt hier nicht rein.
00:56:55Und ihr auch nicht mehr!
00:56:57Raus!
00:56:59Sofort!
00:57:01Raus!
00:57:07Mama.
00:57:16Danke.
00:57:18Tschüss.
00:57:22Was machen wir jetzt?
00:57:24Keine Ahnung, ich muss nach Rendsburg.
00:57:26Wenn ich morgen zurückkomme, dann sehen wir weiter.
00:57:28Komm, ich fahr dich zum Bahnhof.
00:57:46Ah!
00:58:01Ich kann nicht mehr!
00:58:04Wo bist du?
00:58:06Jetzt?
00:58:08Wo ich mal Hilfe brauche!
00:58:10Ah!
00:58:12Wo bist du?
00:58:13Oh!
00:58:15Oh!
00:58:40Hallo?
00:58:43Hallo?
00:58:52Hallo?
00:58:55Herr Schäfer?
00:58:57Herr Schäfer?
00:58:58Herr Schäfer?
00:58:59Herr Schäfer?
00:59:00Herr Schäfer?
00:59:01Herr Schäfer?
00:59:02Herr Schäfer?
00:59:03Herr Schäfer?
00:59:04Herr Schäfer?
00:59:05Herr Schäfer?
00:59:06Herr Schäfer?
00:59:07Herr Schäfer?
00:59:08Herr Schäfer?
00:59:09Herr Schäfer?
00:59:10Herr Schäfer?
00:59:11Herr Schäfer?
00:59:13Ja.
00:59:14Markus spricht!
00:59:16Schnell!
00:59:17Er ist nicht da!
00:59:18Was ist denn da los?
00:59:19Da sind Männer!
00:59:23Die sind einfach reingekommen.
00:59:25Die räumen mein ganzes Haus aus.
00:59:26Die nehmen einfach alles mit!
00:59:29Ich bin sofort da.
00:59:40Sie sind rausgego…
00:59:41Geht!
01:00:11Verschwinden Sie! Sie haben ja nichts verloren!
01:00:24Sie sind weg. Ich hab Sie rausgeschmissen.
01:00:26Danke.
01:00:28Kann ich mich jetzt wieder hinlegen? Ich bin sehr müde.
01:00:30Ja, natürlich.
01:00:32Ich bring Sie ins Bett.
01:00:41Danke.
01:01:12Es tut mir leid, dass ich oft so garstig zu dir war.
01:01:15Es wird nicht wieder vorkommen.
01:01:22Da ist etwas, das ich dir geben will.
01:01:29Das ist unser Familienschmuck.
01:01:35Es würde mich freuen, wenn du ihn nimmst.
01:01:38Vielen Dank.
01:01:43Ja, der ist wunderschön.
01:01:51Möchtest du dich noch mal hinlegen? Vielleicht ist es noch zu früh.
01:01:54Ich bin ein halber Künstler.
01:02:02Möchtest du dich noch mal hinlegen? Vielleicht ist es noch zu früh.
01:02:05...
01:02:20Was tun Sie denn hier?
01:02:21Wie es aussieht, hatten Sie einen kleinen Schwächeanfall.
01:02:24Unsinn! Mir fehlt nichts!
01:02:27Frau Brüggemeyer, wie lange kennen wir uns schon?
01:02:31Sagen Sie es mir!
01:02:33lange genug, um uns nichts vormachen zu müssen.
01:02:36Ich kann mich gar nicht mehr erinnern,
01:02:39wann ich das letzte Mal bei Ihnen war.
01:02:44Kurz nach dem Tod Ihres Mannes, glaube ich.
01:02:48Wann war das noch?
01:02:50Das ist lange her.
01:02:53Aber es wird nicht leichter dadurch.
01:02:56Das denke ich mir.
01:02:59Wie ist noch gleich die Insel,
01:03:01auf der Sie immer mit ihm waren?
01:03:03Aber Herr Doktor, das werden Sie doch noch wissen.
01:03:07Und im Kopf auch noch alles klar?
01:03:11Können Sie mir sagen, den wievielten wir heute haben?
01:03:17Der fünfundzwanzigste.
01:03:20Ich nehme an, das müssen Sie wissen, um Ihre Rechnung zu schreiben.
01:03:24Können Sie mir sagen, wer zurzeit Bundespräsident ist?
01:03:27Ach, die wechseln doch ständig.
01:03:28Aber soll ich Ihnen mal was verraten?
01:03:31Ich habe kein einziges Mal einen großen Unterschied gemerkt.
01:03:38Warum hast du nicht gesagt, dass da niemand war?
01:03:41Weil deine Mutter Angst hatte.
01:03:43Sie war völlig in Panik.
01:03:45Die Leute, die sie da angeblich gesehen hat,
01:03:48die waren vielleicht nicht da, nicht real.
01:03:50Aber die Angst, die sie hatte, die war da.
01:03:53Und die war real.
01:03:55Also habe ich die nicht vorhanden gemacht.
01:03:56Also habe ich die nicht vorhandenen Leute rausgeschmissen
01:03:59und die haben die Angst mitgenommen.
01:04:01So einfach ist das.
01:04:03Hallo.
01:04:05Hey.
01:04:07Wie geht's ihr?
01:04:09Sie weiß genau, was mit ihr passiert.
01:04:11Und das macht ihr schreckliche Angst.
01:04:18Was hat Dr. Mertens gesagt?
01:04:22Dass die Anzeichen ziemlich eindeutig sind.
01:04:24Aber dass sie für eine genauere Untersuchung zu einem Spezialisten muss.
01:04:29Hat er sich auch davon überzeugt, dass das nötig ist?
01:04:32Versucht hat er es.
01:04:34Aber wir hatten nicht viel Erfolg.
01:04:55Aber es muss doch irgendwas geben, was man machen kann.
01:04:57Wir reden von meiner Mutter. Sie ist krank.
01:04:59Also erzählen Sie mir nicht, dass man ihr nicht helfen kann.
01:05:01Kannst du bitte damit aufhören, Dr. Mertens anzuschreien?
01:05:03Ich schreie nicht an.
01:05:05Ich will nur wissen, warum wir mit Mama zu einem Spezialisten müssen,
01:05:07wenn man ohnehin nichts machen kann.
01:05:09Weil die Demenz in vielen verschiedenen Formen auftritt, die sich sehr ähneln.
01:05:13Es kann sich bei den Problemen Ihrer Mutter durchaus
01:05:16um eine Durchblutungsstörung im Gehirn handeln.
01:05:19Oder um ein stressbedingtes Syndrom.
01:05:21Das glauben Sie doch selber nicht.
01:05:24In der Klinik gibt es sehr genaue Testverfahren.
01:05:27Und sollte es sich tatsächlich um Alzheimer handeln,
01:05:30hat man dort Methoden entwickelt,
01:05:33um den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen
01:05:36und die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern.
01:05:40Gut, dann machen Sie uns bitte einen Termin in der Klinik aus.
01:05:44Schön, dass du schon wieder da bist.
01:05:47Ich hoffe, du bekommst deswegen keine Probleme in deiner Bank.
01:05:51Ach, die kommen auch mal ohne mich, klar.
01:05:55Ich gehe auf jeden Fall morgen wieder in die Firma.
01:05:58Hier fällt mir die Decke auf den Kopf.
01:06:01Ja, ich weiß.
01:06:03Und ich hoffe, du bekommst deswegen keine Probleme in deiner Bank.
01:06:07Ach, die kommen auch mal ohne mich, klar.
01:06:10Ich gehe auf jeden Fall morgen wieder in die Firma.
01:06:14Aber jetzt warte doch erst mal ab, wie es dir morgen überhaupt geht.
01:06:34Ihr macht das also tatsächlich?
01:06:37Ihr steckt mich einfach ins Heim?
01:06:40Nein, wie kommst du denn da drauf?
01:06:43Warum packst du dann meine Sachen?
01:06:47Glaubst du, ich will verreisen?
01:06:52Hast du gedacht, ich merke nicht, dass du mir nicht mal in die Augen gucken kannst?
01:06:56Marmel, es geht dir nicht um irgendein Heim. Du bist krank.
01:06:59Das hat Dr. Mertens gesagt. Du musst in die Klinik, damit die Ärzte rausfinden, was dir fehlt.
01:07:03Ich kann dir sagen, was mir fehlt.
01:07:06Ich brauche Ruhe und nicht noch mehr Leute, die an mir rumzerren,
01:07:09bis ich nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht.
01:07:11Leute in meinem Alter werden nicht gesund im Krankenhaus. Die sterben da.
01:07:16Das werde ich nicht zulassen.
01:07:19Es sind nur ein paar Tage und dann wissen wir endlich Bescheid.
01:07:27Mama, du weißt doch selbst, dass da was nicht stimmt.
01:07:34Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:07:37Manchmal ist die Ungewissheit das Einzige, auf das man sich noch verlassen kann.
01:07:46Manchmal ist die Ungewissheit das Einzige, auf das man sich noch verlassen kann.
01:07:56Manchmal ist die Ungewissheit das Einzige, das man sich noch verlassen kann.
01:08:06Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:08:36Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:09:06Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:09:09Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:09:12Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:09:15Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:09:18Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:09:21Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:09:24Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:09:27Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:09:30Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:09:32Willst du nicht endlich Gewissheit haben?
01:09:54Wie geht es Ihrer Mutter?
01:09:57Sie war nicht gerade glücklich, darüber ins Krankenhaus zu müssen.
01:10:02– Ich wollte es ja selber nicht wahrhaben.
01:10:04Ich kenne Ihre Mutter so lange.
01:10:08Hier, das ist eben für Sie per Einschreiben gekommen.
01:10:20– Kennen Sie eine Rechtsanwältin, Dr. Güden?
01:10:22Svenja Güden?
01:10:23– Nein.
01:10:24– Sie haben ja hier keinen Termin für meine Mutter gemacht.
01:10:26– Nein? Wieso denn?
01:10:28– Das ist meine Mutter.
01:10:30– Markus, deine Mutter ist aus der Klinik weggelaufen.
01:10:33Die haben eben angerufen.
01:11:30– Das ist meine Mutter.
01:12:00– Das ist meine Mutter.
01:12:30– Meine Sachen.
01:13:01Ich muss Ihnen meine ganzen Sachen geben.
01:13:15Die Polizei!
01:13:18Ich muss die Polizei anrufen!
01:13:21Polizei.
01:13:22Entsetzen.
01:13:24Entsetzen.
01:13:30Entsetzen.
01:14:00Ich weiß.
01:14:01Aber irgendwo muss hier das sein.
01:14:03Sobald ich mit der Präsentation durch bin,
01:14:05fahr ich nochmal alles ab.
01:14:07Okay.
01:14:08Ja, ich muss Schluss machen. Bis gleich.
01:14:10Ich meld mich.
01:14:11Morgen.
01:14:12– Morgen.
01:14:13– Tut mir leid.
01:14:14Gut, wollen wir mal, oder?
01:14:19– Ach, du Scheiße.
01:14:21– Bleiben Sie bitte vorsichtig. Wir haben einen scheinbaren Wasserschaden.
01:14:27– Was tun Sie hier?
01:14:29Gehen Sie raus!
01:14:31Verschwinden Sie!
01:14:32Sie haben hier nichts zu suchen!
01:14:34– Mama.
01:14:35– Markus, was tun die Leute hier?
01:14:37Die sollen hier weg!
01:14:39Die haben meine ganzen Sachen geklaut.
01:14:41– Es tut mir leid. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie jetzt gehen könnten, ja?
01:14:45– Oh, komm her.
01:14:46– Ganz ruhig, ganz ruhig.
01:14:48– Hauen Sie ab!
01:14:51– Alles gut.
01:14:52Hey, hey.
01:14:53Alles gut.
01:14:54Komm.
01:14:55Vorher.
01:14:56Vorher.
01:14:59Vorher.
01:15:29– Was ist passiert?
01:15:32– Du hattest einen Zusammenbruch.
01:15:35– Du musst hierbleiben, Mama. Versprichst du nicht, wegzulaufen?
01:15:39– Warum soll ich weglaufen?
01:15:42Wie kommst du denn auf so was?
01:16:00– Hallo?
01:16:01– Hallo?
01:16:02– Hallo?
01:16:03– Hallo?
01:16:04– Hallo?
01:16:05– Hallo?
01:16:06– Hallo?
01:16:07– Hallo?
01:16:08– Hallo?
01:16:09– Hallo?
01:16:10– Hallo?
01:16:11– Hallo?
01:16:12– Hallo?
01:16:13– Hallo?
01:16:14– Hallo?
01:16:15– Hallo?
01:16:16– Hallo?
01:16:17– Hallo?
01:16:18– Hallo?
01:16:19– Hallo?
01:16:20– Hallo?
01:16:21– Hallo?
01:16:22– Hallo?
01:16:23– Hallo?
01:16:24– Hallo?
01:16:25– Hallo?
01:16:26– Hallo?
01:16:27– Hallo?
01:16:28– Hallo?
01:16:29– Hallo?
01:16:30– Hallo?
01:16:31– Hallo?
01:16:32– Hallo?
01:16:33– Hallo?
01:16:34– Hallo?
01:16:38– Das ist schon ein paar Jahre her, wir wollten ja eine Freude machen
01:16:41und die Fenster putzen.
01:16:43Mama hatte sich ja morgen beschwert, dass sie durch die Scheiben
01:16:46die Rosen in ihrem Garten nicht mehr so gut zähen kann,
01:16:49und da haben wir im ersten Stock angefangen.
01:16:51– Im Kinderzimmer mit ganz viel Spülmittel?
01:16:54Du bist auf Sims geklettert.
01:16:56Aktion. Wie alt wart ihr da? Wie alt waren wir da? Du warst... Fünf. Ich sieben.
01:17:04Als Mama vom Einkaufen zurückkam, riss sie Sandra vom Sims. In letzter Sekunde so
01:17:09glitschig war alles.
01:17:14Ganz feste hat sie uns in ihre Arme genommen. Wir wussten gar nicht, was los ist.
01:17:19Und dann hat sie gelacht.
01:17:23Stimmt, aus lauter Erleichterung. Einfach nur gelacht.
01:17:49Sie hat mir Charlotte gegeben. Aber ich glaube, sie meinte dich.
01:18:06Ich hab's erst mal an mich genommen, damit sie es nicht noch dem Briefträger um den
01:18:11Hals hängt.
01:18:13Danke.
01:18:19Was machst du mit der Firma?
01:18:21Keine Ahnung.
01:18:23Ist mir aber auch egal.
01:18:33Diese Krankheit.
01:18:35Ihr wisst, was das bedeutet.
01:18:39Mama verliert nicht einfach nur ihr Gedächtnis.
01:18:41Sie verliert die Kontrolle über ihre Muskeln.
01:18:45Kann nicht mehr laufen.
01:18:47Nicht mehr schlucken und irgendwann...
01:18:51Macht das nicht.
01:18:55Wir dürfen uns nicht all die schrecklichen Dinge ausmalen, die vor ihr liegen.
01:19:01Wir dürfen uns nicht all die schrecklichen Dinge ausmalen, die vor ihr liegen.
01:19:05Wir dürfen uns nicht all die schrecklichen Dinge ausmalen, die vor ihr liegen.
01:19:07Wir dürfen uns nicht all die schrecklichen Dinge ausmalen, die vor ihr liegen.
01:19:13Und wenn wir uns das so reinfallen lassen, dann können wir ihr nicht helfen und das müssen wir.
01:19:29Auf Mama.
01:19:33Auf Mama?
01:19:37Auf Mama?
01:19:59Wenn dir das zu viel ist, dann musst du es einfach nur sagen.
01:20:01Dann hören wir sofort auf.
01:20:03Nein, nein, es geht schon.
01:20:05Du warst beim Anwalt.
01:20:07Bei unserem Anwalt.
01:20:09Nein, bei einer Anwälte, mit der wir sonst nicht arbeiten.
01:20:13Daran kann ich mich nicht erinnern.
01:20:15Wieso?
01:20:17Du hast so Papiere unterschrieben, die uns große Probleme machen.
01:20:19Jetzt brauchst du nur diese Papiere unterschreiben.
01:20:21Dann kann ich das alles wieder in Ordnung bringen.
01:20:27Tut mir leid.
01:20:29Diese Tests, die die mit mir machen.
01:20:31Das ist so anstrengend.
01:20:33Ich weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht.
01:20:37Ich will nichts mehr unterschreiben.
01:20:4320 Uhr
01:20:57Rauchdings
01:20:59Gibt es da noch ein anderes Wort?
01:21:03Fisch.
01:21:05Sehr gut.
01:21:11Du wirst wieder gesund.
01:21:17Du musst nicht traurig sein.
01:21:21Ich werde jeden Moment ausnutzen.
01:21:25Und mich an den Dingen erfreuen, die ich noch begreife.
01:21:27Ich habe nur Angst,
01:21:29dass ich mich selbst einmal vergesse.
01:21:33Das weiß ich.
01:21:35Das weiß ich.
01:21:43Schon gut, schon gut.
01:21:47Jetzt zeichnen Sie das mal aus.
01:21:49Das ist das Problem.
01:21:51Das ist das Problem.
01:21:53Das ist das Problem.
01:21:56Jetzt zeichnen Sie das mal bitte nach.
01:21:58Jetzt zeichnen Sie das mal bitte nach.
01:22:24Wie soll es denn jetzt weitergehen?
01:22:28Ich kann nicht alleine in dem Haus bleiben.
01:22:34Ich weiß es auch nicht.
01:22:42Jetzt müssen wir erst mal Ihren Geburtstag über die Bühne bringen.
01:22:44Ich habe die Anleitungen schon rausgeschickt.
01:22:50Das ist das Großartige an euch Frauen.
01:22:52Die Welt kann untergehen,
01:22:54aber wenn ihr eine Gelegenheit seht, eine Party zu organisieren,
01:22:56dann ist das das Beste.
01:23:00Komm ins Bett.
01:23:20Ich danke euch allen.
01:23:22Dafür, dass ihr gekommen seid.
01:23:26Für die wunderbare Feier.
01:23:28Und dafür,
01:23:30dass ihr mich schon so lange begleitet.
01:23:36Ich genieße das alles sehr.
01:23:40Vor allem,
01:23:42weil ich weiß,
01:23:44dass das das letzte Mal ist,
01:23:46dass wir so zusammenkommen.
01:23:48Bei meinem nächsten Geburtstag
01:23:50werde ich einige von euch nicht mehr kennen.
01:23:52Wenn ich ehrlich bin,
01:23:58kenne ich einige von euch heute schon nicht mehr.
01:24:08Wir alle glauben immer,
01:24:10dass es das Böse,
01:24:12die schlimmen Dinge,
01:24:14vor denen wir uns alle so fürchten,
01:24:16nicht gibt.
01:24:18Solange wir sie nicht beim Namen nennen.
01:24:22Aber das ist falsch.
01:24:26Das ist,
01:24:28würde man glauben,
01:24:30dass man
01:24:32nicht gehen kann.
01:24:36Und dass man
01:24:38dabei die Augen
01:24:40zumacht.
01:24:42Aber das ist falsch.
01:24:44Man muss die Augen
01:24:46aufmachen.
01:24:50Ja, es ist,
01:24:52wie es ist, Freunde.
01:24:54Ich habe Alzheimer.
01:24:56Wenn ich ehrlich bin,
01:24:58weiß ich schon
01:25:00eine ganze Zeit,
01:25:02dass mit mir etwas nicht stimmt.
01:25:04Aber ich wollte es nicht wahrhaben.
01:25:08Das ist jetzt vorbei.
01:25:10Ich möchte mich bei allen entschuldigen,
01:25:14die ich in dieser Zeit
01:25:16enttäuscht
01:25:18oder
01:25:26vor den Kopf gestoßen habe.
01:25:30Macht es einfach wie ich
01:25:32und vergesst es.
01:25:34Hey,
01:25:36mir geht es gut.
01:25:38Wirklich.
01:25:44Mir geht es gut
01:25:46im Moment.
01:25:48Aber ich weiss nicht,
01:25:50wie lange das so bleibt.
01:25:52Und deshalb will ich
01:25:54die Gelegenheit ausnutzen
01:25:56und mich
01:25:58enttäuschen.
01:26:00Und deshalb will ich die Gelegenheit ausnutzen
01:26:04und mich verabschieden.
01:26:10Es ist,
01:26:14leider muss ich zweimal sterben.
01:26:18Einmal als der Mensch,
01:26:20der ich einmal war
01:26:24und dann als der Mensch,
01:26:26der die Krankheit aus mir gemacht hat.
01:26:28Aber ich bedauere nichts.
01:26:32Ich habe
01:26:34ein schönes Leben gehabt.
01:26:36Ja,
01:26:38ein schönes Leben.
01:26:40Und das verdanke ich
01:26:42nicht zuletzt euch allen.
01:26:58Auf Mama.
01:27:00Mama.
01:27:28Du wirst es nicht glauben,
01:27:30aber ich habe gerne an Gellert verkauft.
01:27:32Ich bin jetzt bei ihm angestellt.
01:27:34Wenn ich abends die Tür
01:27:36einer Firma zumache,
01:27:38kann ich einfach abschalten.
01:27:40Ich habe auch Kinder.
01:27:42Die sind noch ganz klein.
01:27:58Du musst kommen.
01:28:28Wochenende
01:28:30um Sonnenschein
01:28:32und dann mit dir
01:28:34im Wald allein.
01:28:36Weiter brauch ich
01:28:38nichts zum Glück.
01:28:58Untertitel der Amara.org-Community
01:29:28Die Amara.org-Community