Ein Fall Für Zwei E20-Die große Wut des kleinen Paschirbe

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Nach dem Tod des Gründers des Frankfurter Bankhauses Rimbach im Jahre 1979 wurden die Geschäfte von seinem Sohn weitergeführt. Herr Rimbach Junior hat zwar keine groben Management-Fehler gemacht, doch auch nicht mehr verhindern können, dass einige Kredite notleidend wurden und die Zukunft der über 100 Mitarbeiter seiner Bank am seidenen Faden hängt. In dieser Situation entsteht eine zusätzliche Bedrohung, die Rimbach den Todesstoß geben kann: Der „kleine Paschirbe“ bekommt die Chance, sich an Rimbach für die Kündigung zu rächen, die seinen sozialen Abstieg vom Büroboten der Bank zum Gelegenheitsarbeiter eingeleitet hatte.
Als Gartenarbeiter findet Paschirbe im hinteren Teil des Privatgrundstücks der Rimbachs das unvollständige Skelett eines Menschen. Der Alkohol hat Paschirbes Gehirn noch nicht so weit beeinträchtigt, dass er sich nicht mehr daran erinnern könnte, wie der Cousin des Bankgründers Rimbach 1948 unter geheimnisvollen Umständen spurlos von der Bildfläche verschwand. Für Paschirbe steht sehr bald fest, dass Rimbach Senior seine Bank mit Geld gegründet hat, das er dem Mord an seinem Cousin Alfred Rohloff verdankt.
Paschirbes ehemalige Kollegin und Bekannte Eva Fuhrmann war mit ihm – dem „schönen Freddy“ – sogar so nah befreundet, dass sie heute noch Bilder und Liebesbriefe von ihm hervorkramen und die große Wut des kleinen Paschirbe durch präzise Fakten untermauern kann. Dr. Renz und Matula werden von Rimbach mit der Vertretung seiner Interessen beauftragt. (Text: ODEON-Film)

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Transcript
00:00So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte nie ferngehen.
00:17Und jetzt fängt wieder einer an.
00:32Wo bist denn du schon wieder hin?
00:37Willi, Willi, Willi, mach doch langsam, hoch, hoch, Junge.
00:58Na Max.
00:59Josef.
01:00Deines Helles?
01:02Wunderklar.
01:03War die Renate schon da?
01:04Heute noch nicht.
01:26Entschuldige.
01:28Wie seh ich da?
01:30Den Mörder.
01:31Freu mich, dass du da bist.
01:32Ehrlich.
01:33Ein Schnaps, kein Bier?
01:34Mann ist der Freund.
01:35Er feiert heute Geburtstag, seinen 50.
01:36So hab ich den noch nie gesehen.
01:37Du siehst, 50 ist kein Alter.
01:38Da bricht Willi noch alle Rekorde, jedenfalls im Schlucken.
01:39Prost, Willi.
01:40Prost.
01:41Prost.
01:42Prost.
01:43Prost.
01:44Prost.
01:45Prost.
01:46Prost, Willi.
01:47Prost, Willi.
01:48Prost.
01:49Prost.
01:50Prost.
01:51Prost.
01:52Prost.
01:53Prost.
01:54Prost.
01:55Prost.
01:56Prost.
01:57Prost.
01:58Prost.
01:59Willi, komm mal her.
02:00Was ist denn los?
02:01Mir pressiert's.
02:02Wo willst du denn hin?
02:03Zum Friedhof?
02:04Was ist denn los? Mir pressiert's.
02:08Wo willst du denn hin? Zum Friedhof?
02:10Was soll ich denn auf dem Friedhof?
02:12Dich begraben lassen!
02:14Was?
02:17Hör zu!
02:19Tief erschüttert über die Nachricht vom Ableben Ihres Gattens
02:22sprechen wir Ihnen, liebe Frau Kunze,
02:24unsere herzliche Anteilnahme aus.
02:26Ihre Familie Ruhle.
02:29Ich bin sehr dankbar.
02:31Sag mal, wieso kommen die auf die Idee?
02:33Da steht's schwarz auf weiß.
02:35Plötzlich und unerwartet
02:37verstarb unser lieber Freund, Schreinermeister Willi Kunze,
02:40im Alter von 50 Jahren.
02:42Ich trauern um ihn.
02:44Deine ganzen Brüder!
02:46Die spinnen doch wohl!
02:51Sei doch nicht so humorlos.
02:53Ach, das ist doch wirklich ein blöder Witz.
02:55Also, wenn du dich gesehen hättst,
02:57so scheintot, wie die dich nach Hause transportiert haben.
03:00Stell dir vor, unsere Kunden lesen den Blödsinn
03:02und gehen zu einem anderen Schreiner.
03:04Du, dann machen wir einen Werbegag draus.
03:06Ja, wir schicken allen Kunden eine Fotografie von der Todesanzeige
03:09und schreiben dazu, dass du noch wirklich lebendig bist
03:13und dich auf ihre nächsten Aufträge freust.
03:15Können wir auch dringend brauchen.
03:17Genauso wie die neuen Maschinen.
03:19Bloß bezahlen kann ich sie nicht.
03:21Ja, aber dafür hast du doch nichts zu tun.
03:23Ja, aber das ist doch der Fall.
03:25Ich bezahle sie nicht.
03:27Ja, aber dafür hast du doch den Kredit.
03:29Den hab ich nicht, den krieg ich erst.
03:31Am 20.
03:42Herr Kunze.
03:46Um es kurz zu machen, Ihr Kreditantrag über 60.000 Mark
03:48ist abgelehnt worden.
03:50Bitte.
03:52Abgelehnt? Das gibt's doch nicht.
03:54Sie haben uns die Gänse gezeigt
03:57und die Auftragsbücher und die weitere Entwicklung.
03:59Sie waren doch selber der Meinung, das müsste klappen.
04:01Tja, aber leider.
04:03Aber warum nicht?
04:05Sie haben uns eine falsche Selbstauskunft gegeben.
04:07Was hab ich?
04:09Eine falsche Selbstauskunft gegeben.
04:11Sie haben uns einen Kredit über 50.000 Mark verschwiegen.
04:13Was?
04:16Entschuldigen Sie, Herr Köhler, aber das stimmt nicht.
04:18Aber Herr Kunze, es hat doch keinen Sinn, das abzustreiten.
04:20Unsere Nachforschungen haben dies einwandfrei ergeben.
04:22Wissen Sie, wie lange ich schon mit Ihrer Bank zusammenarbeite?
04:24Das interessiert mich auch nicht.
04:26Ich habe meine Vorschriften und daran halte ich mich.
04:28Fast 20 Jahre.
04:31Und das möchte ich Ihnen noch sagen, Ihr Vorgänger,
04:33der hätte wenigstens mit mir gesprochen, bevor er...
04:35Aber das war halt noch eine andere Generation.
04:39Ich sage Ihnen, es gibt keinen anderen Kredit.
04:41Es gibt diesen Kredit, Herr Kunze.
04:44Er ist am 12. des Monats ausgezahlt worden.
04:46Und wer sagt das?
04:48Die Schufa.
04:50Schufa?
04:52Das ist eine Versicherung.
04:54Da sind alle Ihre Daten gespeichert.
04:56Und ich sage Ihnen, das stimmt nicht.
04:58Wenn Sie meinen, dass es sich um einen Falscheintrag handelt,
05:01dann müsste es doch ein leichtes sein,
05:03diesen Eintrag löschen zu lassen, nicht wahr?
05:05Sie können ja dann gerne noch mal wiederkommen.
05:07Mich müssen Sie jetzt entschuldigen.
05:09Ich habe noch andere Kunden.
05:11Sie wissen, dass ich ohne diesen Kredit
05:13nicht einmal meine Löhne zahle.
05:15Ich weiß.
05:18Aber das ist doch nicht zu fassen.
05:20Sie glauben einem blöden Computer mehr
05:22als Sie kennen.
05:24Warum überprüfen Sie nicht wenigstens das, was ich Ihnen sage?
05:26Wir haben überprüft.
05:28Das Ergebnis kennen Sie doch.
05:30Bedauerlicherweise wurde unser Vertrauensverhältnis
05:32dadurch erheblich belastet.
05:34Guten Tag.
05:37Jetzt hören Sie mir mal zu, Herr Köhler.
05:39Sie haben diese Entscheidung bestimmt nicht allein getroffen.
05:41Dazu sind Sie noch zu klein.
05:43Aber Sie werden sie ausbaden müssen.
05:45Dazu sind Sie groß genug.
05:47Sie werden sich noch wundern.
05:53Und deshalb erscheint nach unserer Auffassung
05:55ein Vergleich in der von Ihnen vorgeschlagenen Höhe unannehmbar.
05:58In Erwartung Ihrer Stellungnahme
06:00verbleibe ich mit kollegialen Grüßen.
06:02Kopie, wie immer, Geschäftsstelle OLG Frankfurt.
06:12Ja?
06:14Herr Kunze.
06:16Kunze?
06:18Schreinermeister Kunze.
06:20Ich habe eine Empfehlung von Herrn Matula.
06:22Ach so.
06:25Er sagt, es sei sehr dringend.
06:27Na gut, soll er reinkommen.
06:37Bitte?
06:41Brennt's?
06:43Na, wo brennt's denn?
06:45Brennen tut's noch nicht.
06:48Aber ich ...
06:50Ach, die Sache ist eigentlich ganz einfach.
06:52Irgend so ein Computer springt.
06:54Bei der Schufa. Sie wissen, was das ist?
06:56Natürlich.
06:58Also die bei der Schufa behaupten, ich hätte einen Kredit über 50.000 Mark.
07:00Aber das stimmt gar nicht.
07:02Na ja, sowas kann schon mal vorkommen.
07:04Ein Bekannter von mir hat neulich eine Telefonrechnung
07:07über 1.980.000 Mark gekriegt.
07:09Statt über 198.
07:11Wie hoch ist Ihr Kredit denn wirklich?
07:13Ich habe überhaupt keinen.
07:15Von niemandem.
07:17Ach.
07:19Meine Bank hat den abgelehnt.
07:21Wegen dem angeblichen anderen.
07:24Verstehe.
07:26Und weil ich im Augenblick einen Engpass habe,
07:28finanziell meine ich, da muss sehr rasch was passieren.
07:30Und der Josef Matula,
07:32der hat mir empfohlen,
07:34dass ich am besten gleich zu Ihnen gehen soll.
07:36Weil uns einer kennt sich
07:38in so Sachen halt doch nicht aus, nicht?
07:40Hm.
07:43Es geht also darum, einen Falschantrag
07:45bei der Schufa zu löschen?
07:47Genau.
07:49Was ist das für ein Kredit?
07:51Bankhaus Friedrichsen und Co.
07:53Vor einer halben Stunde
07:55habe ich das bei der Schufa selbst in Erfahrung gebracht.
08:01Helga, bitte verbinden Sie mich doch
08:03mit dem Bankhaus Friedrichsen,
08:06mit dem Leiter der Kreditabteilung.
08:08Gerne.
08:10Die Schufa kann einen Eintrag nicht eigenmächtig löschen.
08:12Sie ist angewiesen auf die informierende Bank.
08:14Und sie kann die gespeicherten Informationen
08:16auch nicht auf ihre Richtigkeit überprüfen.
08:18Deshalb rufen Sie die Bank gleich selber an.
08:20Ja.
08:22Herr Altmann vom Bankhaus Friedrichsen.
08:25Danke, Helga.
08:27Renz?
08:29Guten Tag, Herr Altmann.
08:31Sie sind der Leiter der Kreditabteilung.
08:33Auch, aber nicht nur.
08:35Ich bin der Direktor unserer Filiale.
08:37Womit kann ich Ihnen denn dienen, Herr Dr. Renz?
08:39Ein Mandant von mir erklärt,
08:42Ihre Bank habe eine Falschmeldung
08:44an die Schufa gegeben.
08:46Das kann ich mir nicht denken.
08:48Wie heißt Ihr Mandant denn?
08:50Herr Kunze.
08:52Er sitzt mir gegenüber.
08:54Einen Moment mal. Kunze?
08:56Kunze, der Name sagt mir etwas.
08:59Waren Sie mal ...
09:01Hören Sie doch mal mit.
09:03Es kann sein, dass ich den Vorgang
09:05sogar noch hier habe.
09:07Ja, da ist er.
09:09Ähm ...
09:11Worum geht's denn?
09:13Der Mann versichert glaubhaft,
09:16er habe keinen Kredit bei Ihnen.
09:18Sie aber hätten einen an die Schufa gemeldet.
09:21Schreinermeister Willi Kunze?
09:23Ja.
09:25Sie wissen, dass ich ohne Einwilligung
09:27des Kreditnehmers und am Telefon
09:29überhaupt keine Auskunft geben darf, ne?
09:31Natürlich weiß ich das.
09:33Aber ich versichere Ihnen,
09:35es ist keine Falschmeldung von unserem Institut
09:38an die Schufa ergangen.
09:40Ja, aber dann müssen doch wenigstens Unterlagen existieren
09:42über den Vorgang.
09:44Der Kreditvertrag, Zahlungsbeläge,
09:46Quittung und so weiter.
09:48Ja, selbstverständlich.
09:51Vielleicht kann der Herr Kunze in den nächsten Tagen
09:53mal vorbeikommen.
09:55Das wäre leider zu spät.
09:57Wie sieht's denn heute aus?
09:59Am besten gleich.
10:01Unmöglich. Ich stecke mitten in Terminen.
10:03Aber das tun wir doch alle, Herr Altmann.
10:05Aber fünf Minuten werden Sie doch erübrigen können.
10:07Und sollten Sie persönlich verhindert sein,
10:10was ich natürlich bedauern würde,
10:12genügte uns auch einer Ihrer Mitarbeiter.
10:14Was uns vor allem interessiert, sind die Unterlagen.
10:16Also gut, sagen wir,
10:18in einer halben Stunde sind wir bei Ihnen.
10:20Auf Wiederhören, Herr Altmann.
10:22Prima. Nägel mit Köpfen.
10:24Richtig.
10:27Sie sehen, die gibt's nicht nur in der Schreinerei.
10:29Gehen wir.
10:41Wie gut kennen Sie meinen Freund Martula?
10:43Sie glauben mir nicht.
10:45Was heißt glauben?
10:47Ich will nicht glauben, ich will wissen.
10:53So, meine Herren.
10:55Das ist der Antrag.
10:57Wenn Sie sich von der Richtigkeit überzeugen wollen.
10:59Danke.
11:01Das ist der Kreditvertrag.
11:03Ja.
11:05Die Auszahlungskarte.
11:08Ist das Ihre Unterschrift, Herr Kunze?
11:10Unterschreiben Sie so.
11:14Ja, ich ... ja.
11:16Herr Altmann, kann ich bitte mal einen Zettel haben?
11:23Danke.
11:25Hier, unterschreiben Sie mal.
11:30Nehmen Sie ruhig Platz.
11:36Ja.
11:40Danke.
12:02Aber das ist doch Ihre Unterschrift, Herr Kunze.
12:04Das sieht so aus.
12:06Ja, und?
12:08Ich hab das nicht unterschrieben.
12:10Jetzt machen Sie aber einen Punkt.
12:12Ich hab auch Herrn Altmann vorher noch nie gesehen.
12:17Stimmt das, Herr Altmann?
12:19Ja, das stimmt. Ich habe Herrn Kunze bis jetzt noch nicht kennengelernt.
12:21Aber das bedeutet ja wohl nichts.
12:23Bearbeitet hat die Angelegenheit das Kreditvermittlungsbüro Zenker.
12:27Und die Größenordnung des Kredits?
12:29Ich meine, 50.000 Mark sind ja nicht gerade wenig.
12:31Hat Sie auch nicht dazu bewegen können,
12:33sich den Kunden etwas genauer anzusehen?
12:35Nein. Wozu denn?
12:38Wenn die Auskunft über einen Kunden in Ordnung ist
12:40und wir dem Kredit nach Überprüfung stattgeben,
12:42dann gibt es für mich keinen Grund, mich da persönlich einzuschalten.
12:44Und die Auskunft über Herrn Kunze war in Ordnung.
12:49Sie stammt von Frau Doris Zenker?
12:51Ja.
12:53Eine absolut zuverlässige Kapitalvermittlerin,
12:55mit der wir seit Jahren problemlos zusammenarbeiten.
13:00Die müsste Herrn Kunze aber doch kennen.
13:02Na, mit Sicherheit.
13:04Verdammt noch mal, was wird denn hier gespielt?
13:06Ich bin doch nicht verrückt!
13:08Ich kenne keine Frau Zenker!
13:10Den Namen höre ich hier zum ersten Mal!
13:13Das wird sich herausstellen.
13:15Herr Altmann, Sie haben doch sicher nichts dagegen,
13:17wenn wir die Unterschriften auf Ihren Unterlagen
13:19von einem Sachverständigen überprüfen lassen?
13:21Nein, natürlich nicht.
13:23Wenn es der Kreditnehmer selber will.
13:25Herr Kunze, haben Sie was dagegen,
13:27wenn ich die Unterschriften überprüfen lasse?
13:30Nee, bestimmt nicht.
13:32Dann sind wir uns also einig.
13:34Da, dass mir das jetzt erst auffällt. Die Adresse ist falsch.
13:36Ich wohne in Mühlbauerstraße und hier steht Schillerstraße 40.
13:39Wie erklären Sie sich das?
13:41Das sollten eigentlich Sie uns erklären.
13:43Weshalb Sie Frau Zenker eine falsche Adresse gegeben haben.
13:45Aber nachdem ich Ihren Auftritt hier erlebt habe ...
13:47Sie!
13:49Sie!
13:51Das nehmen Sie sofort zurück!
13:53Jetzt reißen Sie sich zusammen!
13:56Ich bitte Sie, verlassen sofort mein Büro!
13:58Für heute reicht's.
14:00Sie werden von mir hören, Herr Altmann.
14:02Auf Wiedersehen.
14:07Die Adresse.
14:29Kapitalvermittlung Zenker, guten Tag.
14:31Bist du allein?
14:33Ach, du bist es. Ja, ich bin allein.
14:35Weißt du, wer eben bei mir war? Mit seinem Anwalt?
14:38Nein, keine Ahnung.
14:40Schreinermeister Willi Kunze.
14:44Was?
14:45Auferstanden von den Toten.
14:48Und wir stecken bis zum Hals in der Scheiße.
14:50Keine Panik, Klaus, bleib ganz cool.
14:53Weiß er, dass wir ihm einen Kredit vermittelt haben?
14:56Aber klar, deswegen waren die doch hier.
14:58Und jetzt sind sie wahrscheinlich schon auf dem Weg zu dir.
15:01Doris, mach deinen Laden dicht und fahr.
15:04Wieso denn? Ich bleib natürlich hier.
15:07Ich pack den Stier bei den Hörnern.
15:11Was ist das eigentlich für ein Typ, dieser Herr Kunze?
15:20Da ist es.
15:21City Passage 27.
15:31Wissen Sie was?
15:32Wir tauschen die Rollen.
15:34Sie spielen den Rechtsanwalt und ich den Schreinermeister.
15:38Ich kann kein Theater spielen.
15:40Na?
15:42Wahnsinn, wenn nicht mal der eigene Anwalt glaubt.
15:54Also Sie behaupten, Frau Zenker noch nie gesehen zu haben.
15:57Ich schwör's.
15:58Das werden wir ja gleich erleben.
16:03Und Sie, Herr Dr. Wenz, Sie rette jetzt da oben so wenig wie möglich.
16:07Haben Sie mich verstanden?
16:18Guten Tag. Sind Sie Frau Zenker?
16:21Ja, wieso? Sie wünschen?
16:24Das ist mein Anwalt, Herr Dr. Wenz.
16:27Guten Tag.
16:28Guten Tag.
16:30Dürfen wir reinkommen?
16:31Ja, ja, bitte, bitte.
16:33Sie kennen sich ja hier aus.
16:35Ja, ja, ja.
16:37Ich bin der Anwalt.
16:39Guten Tag.
16:40Guten Tag.
16:41Dürfen wir reinkommen?
16:42Ja, ja, bitte, bitte.
16:44Sie kennen sich ja hier aus.
16:46Was? Sie waren schon mal da, Herr Dr. Wenz?
16:49Nee, nee, das muss ein Irrtum sein.
16:51Also das verstehe ich nicht.
16:54Natürlich kennen wir uns.
16:56Es ist nicht sehr schmeichelhaft für mich, wenn Sie sich gar nicht mehr erinnern.
17:00Na bitte, nehmen Sie Platz.
17:02Danke.
17:11Und warum verraten Sie mir Ihren Namen nicht?
17:14Och, mich kennen Sie doch bestimmt.
17:16Ich bin Schreinermeister Willi Kunze.
17:18Ah.
17:22Sagen Sie, Herr Dr. Wenz,
17:24bis zu welchem Streitwert ist eigentlich der Einzelrichter beim Amtsgericht zuständig?
17:29Wie kommen Sie jetzt darauf? Ich meine...
17:32Unser Streitwert ist sowieso höher.
17:34Und wahrscheinlich geht es um keinen Zivil, sondern um einen Strafprozess, Frau Zenker.
17:39Darf ich fragen, was Sie so erheitert?
17:42Darf ich Sie fragen, was Sie mit dieser Komödie bezwecken?
17:46Herr Kunze, jetzt sagen Sie schon, was soll das Ganze?
17:49Sie kennen diesen Herrn?
17:51Ja, selbstverständlich.
17:53Vor knapp einer Woche, da war er hier in diesem Zimmer.
17:56Und da habe ich ihm einen Kredit beim Bankhaus Friedrichsen vermittelt.
18:00Ja, darf ich denn auch die Höhe verraten?
18:02Sie kennen mich gar nicht.
18:05Ja, darf ich denn auch die Höhe verraten?
18:07Sie kennen mich?
18:09Ich soll hier gewesen sein, in diesem Zimmer?
18:11Ja, aber selbstverständlich.
18:13Ist das die ganze Welt ein Irrenhaus?
18:15Vielleicht bin ich wirklich verrückt, Herr Dr.
18:17Also bitte, ich kann Ihnen die Verträge zeigen.
18:20Das ist aber nicht nötig. Was furchtbar ist passiert. Entschuldigen Sie mich, Herr Dr.
18:23Verzeihen Sie, gnädige Frau, ich werde Sie anrufen. Auf Wiedersehen.
18:25Bitte, bitte.
18:27Auf Wiedersehen.
18:34Bitte.
18:55Für Sie ist der Fall jetzt endgültig klar.
18:58Sie sind entweder völlig verlogen oder geistesgestört.
19:01Das würde ich nicht sagen.
19:03Jedenfalls mehr als vorher.
19:05Wieso?
19:20Erstens, weil Sie wirklich ein miserabler Schauspieler sind,
19:24zumindest in der Rolle eines Anwalts.
19:26Und zweitens, weil mir während unserer Vorstellung klar wurde,
19:29dass dies wenig beweist.
19:31Wenn hier ein Riesenbetrug läuft,
19:33was ich für möglich halte, dann ist das perfekt geplant.
19:36Wenn die Ihre Unterschrift fälschen können,
19:38dann können sie auch rauskriegen, wie Sie aussehen.
19:40Verstehe.
19:43Mit gewisser Hoffnung setze ich auf den Schriftexperten
19:46und auf unseren gemeinsamen Freund Martuller.
19:49Das wird wohl mehr ein Fall für ihn werden.
19:58Das ist unfasslich.
20:00Alle Jubeljahre vielleicht macht jemand so einen dämlichen Scherz
20:03in der Todesanzeige und genau den picken wir uns raus.
20:06Engelwelle Spachtuch für ihn.
20:08Selbst derjenige Unternehmer, Handwerksmeister, Buchstabe K.
20:12Mein Gott, dass dieses Arschloch ein paar Tage später
20:14selber einen Kredit will und von dem Schuhvereintrag erfährt.
20:19Normalerweise nehmen nämlich Tote keinen Kredit mehr auf.
20:23Wenn der Kunze oder der Renz den Staatsanwalt einschalten,
20:25dann ist es aus.
20:27Der Renz glaubt seinem Mandanten kein Wort.
20:29Aber der Kunze lässt nicht locker, das garantiere ich dir.
20:31Natürlich.
20:33Er ist ja ein sehr ehrenwerter Kaufmann.
20:37Denk doch an dich selber.
20:40Wie lange du gebraucht hast, bist du endlich bei meinem Plan
20:44mitgemacht hast.
20:48Dann werde ich nicht sterben.
20:59Du bist doch auch so ein kleiner Ehrenmann.
21:05Und aus Hörigkeit.
21:10Immerhin strafen wir dann das Motiv für mich.
21:13Keine Angst.
21:16Die Unterschriften sind perfekt.
21:19Und wenn wir beide nicht die Nerven verlieren,
21:22dann kann uns überhaupt nichts passieren.
21:25Doris, ich hab einfach nicht deine Nerven.
21:27Du hast doch nichts Ungesetzliches getan.
21:30Du hast Kredite gegeben und das ist der Job eines Bankers.
21:33Die Kredite werden pünktlich verzinst und getickt.
21:37Weder deiner Bank noch irgendjemandem ist Schaden entstanden.
21:40Ja, ich weiß, das hast du mir oft genug gesagt.
21:45Und dass das für uns kein totes Kapital war.
21:48Das wird dir doch keine schlaflosen Nächte bereiten.
21:50Okay, okay.
21:52Wir haben clever eine Million erwirtschaftet.
21:56Steuerfrei.
21:58Warum hören wir jetzt nicht auf damit?
22:01Du wolltest doch warten, bis deine Tochter endlich das Abitur hat.
22:05Dann wolltest du dich erst von deiner Frau trennen.
22:08Doris, hör auf damit.
22:11Also, was sollen wir tun?
22:13Aufhören?
22:15Weitermachen?
22:17Hm?
22:20Bitte, Frau Groß, fahren Sie fort.
22:22Da die Unterschrift kurz und mehrmals angesetzt ist,
22:26ist sie leichter zu fälschen als beispielsweise eine schwungvolle,
22:29lange, ohne weiteren Ansatz geschriebene Unterschrift.
22:32Frau Groß, was wir wissen wollen, ist, ob die Unterschriften
22:35auf den Bankunterlagen gefälscht sind oder nicht.
22:38Und was wir wissen wollen, ist, ob die Unterschriften
22:42auf den Bankunterlagen gefälscht sind oder nicht.
22:45Und was wir wissen wollen, ist, ob die Unterschriften
22:48auf den Bankunterlagen gefälscht sind oder nicht.
22:51Zwar ist der erste Ansatz im ersten L druckstärker
22:54als bei allen anderen Vergleichsunterschriften,
22:57aber bei den sich auch im Vergleich anbietenden Unterschiedlichkeiten
23:01erscheint mir das im Toleranzbereich zu liegen.
23:04Es lässt sich deshalb nicht mit vollständiger Sicherheit ausschließen,
23:07dass die Unterschriften gefälscht sein könnten.
23:10Aber als Gutachterin von einem Gericht befragt, würde ich zu der Aussage kommen,
23:13dass es sich mit sehr viel größerer Wahrscheinlichkeit
23:16um die Originalunterschrift von Herrn Kunze handelt,
23:20als um eine Fälschung.
23:27Jetzt glauben Sie mir auch nicht mehr.
23:30Es geht hier nicht um Glauben, es geht um die Möglichkeit,
23:33ein eventuelles Gerichtsverfahren zu gewinnen.
23:36Und die sieht im Moment verdammt schlecht aus.
23:40Die Schriftsachverständige sagt, dass da sind Ihre Unterschriften.
23:43Und die Kreditvermittlerin, die Sie noch nie gesehen haben wollen,
23:46sagt Ihnen, dass Sie sie noch nie gesehen haben.
23:49Deshalb müsste ich Ihr eigener Anwalt auf Befragung des Gerichts auch noch bezeugen.
23:52Außerdem sind Sie in größeren finanziellen Schwierigkeiten.
23:55Damit wäre auch Ihr Motiv klar.
23:59Aber was soll ich denn jetzt machen?
24:02Ich fürchte, Sie müssen den Kredit von 50.000 Mark
24:05in der vereinbarten Form zurückzahlen.
24:08Das kann ich nicht.
24:11Gerichtliche Schritte jedenfalls würden Sie nur zusätzliches Geld kosten
24:15Ich kann Ihnen in dieser Situation nur raten,
24:18die Dienste von Herrn Martula in Anspruch zu nehmen.
24:21Wenn er neue Beweismittel beibringt, dann sehen wir weiter.
24:24Entschuldigen Sie mich, ich muss zum Gericht. Kann ich Sie mitnehmen?
24:27Aber gerne.
24:31Hör auf mit den Geräuschen.
24:35Na ja.
24:38Glaubst du mir wenigstens?
24:41Klar.
24:44Du lügst.
24:47In meinem Beruf sieht man hinter zu viele Fassaden.
24:51Der eine wird erprägt, der andere wird verprügelt.
24:54Und der andere, der andere, der andere, der andere, der andere,
24:57der andere, der andere, der andere, der andere,
25:01Der Kunde wird erpresst, der andere hält sich eine zu teure Freundin,
25:04der Dritte hat es heimlich mit der Spielbank.
25:06Nächstes Jahr feiere ich Silber in der Hochzeit,
25:09und in ganzen Jahren bin ich meiner Frau treu geblieben.
25:15Was würde deine Arbeit denn kosten?
25:17410 Mark am Tag, ohne Spesen.
25:19Kannst du den Freundschaftspreis machen?
25:22Okay, zieh 10% ab. Aber die Spesen nicht mitgerechnet.
25:25Gut, sagen wir 340 Mark.
25:30Wer sagt mir, dass du Erfolg hast?
25:36Niemand.
25:38350.
25:41Und wie lange brauchst du?
25:44Dann könnten wir keinen Erfolgshunderer ausmachen.
25:46Nee, nee, bei so einer aussichtslosen Sache nicht.
25:49Weil nicht mal du an den Erfolg glaubst. Wir sollten nicht dran glauben.
25:55Du musst daran glauben. Du hast sonst nichts.
26:00Willi, du weißt doch, ich tue, was ich kann.
26:04Also gut. Aber ich kann nur eine Woche bezahlen.
26:08Dann können wir aber keine Zeit verlieren.
26:10Was willst du denn machen?
26:13Der einzige Haken ist die Adresse auf deinem Kreditantrag.
26:16Sie stimmt nicht.
27:17Suchen Sie jemanden.
27:19Ich möchte zu Dr. Hinrich Berger.
27:22Der wohnt nicht mehr hier. Was wollen Sie eigentlich?
27:25Oh, ich bin von der Post. Ich habe ein Einschreiben für ihn.
27:27Den Postboten kenne ich.
27:28Der ist krank. Ich bin die Vertretung.
27:32In wessen Auftrag haben Sie die beiden zusätzlichen Briefkästen angebracht?
27:35Das geht Sie gar nichts an.
27:37Nehmen wir mal an, Sie haben keine Ahnung, zu welchem Zweck die Briefkästen da hängen.
27:41Aber dass es etwas Ungesetzliches ist, war Ihnen doch wohl klar.
27:44Was ist denn ungesetzlich an Briefkästen?
27:46Mit dieser Frage werden Sie bei Gericht großen Eindruck machen.
27:49Was für ein Gericht denn?
27:50Was haben Sie dafür gekriegt, dass die beiden Briefkästen da hängen?
27:54500 Mark.
27:56Und wer hat Ihnen das kleine Nebengeschäft vorgeschlagen?
27:58Jemand.
28:00Und die Namen?
28:01Die hat man mir durchgegeben am Telefon.
28:03Dr. Hinrich Berger und Wilhelm Kunze?
28:10War es Wilhelm Kunze oder nicht?
28:12Ja, aber nicht Wilhelm. Willi. Willi Kunze.
28:16Danke, das war's schon.
28:18Übrigens, war dieser Jemand ein Mann oder eine Frau?
28:43Störe ich?
28:44Ja, aber setz dich.
28:51Na, was ist?
28:52Irgendwas in dem Haus ist mit den Briefkästen.
28:56Es sind zwei zu viele.
28:57Du sprichst in Rätseln.
29:00Darf ich mal?
29:01Wenn's keine Freundin in New York ist?
29:03Würde ich die im Frankfurter Telefonbuch suchen?
29:06Bei deinen Tricks weiß man nie.
29:13Guten Tag.
29:15Mein Name ist Martula.
29:17Kann ich bitte Dr. Berger sprechen?
29:22Was?
29:25Vor drei Wochen beerdigt?
29:27Das tut mir aber leid.
29:28Herzliches Beileid.
29:31Ach so, Sie sind nur die Putzfrau.
29:33Dann entschuldigen Sie die Störung.
29:35Wiederhören.
29:38Der ist tot.
29:39Schade.
29:42Was hat denn dieser Dr. Berger mit unserem Fall zu tun?
29:45Im Haus Schillerstraße 40 gibt es zwei Briefkästen, die keinem der Hausbewohner gehören.
29:51Auf dem einen stand bis vor kurzem Willi Kunze.
29:54Und auf dem anderen Dr. Hinrich Berger.
29:59Aber der ist tot.
30:02Kannst du mir sagen, was ein Toter mit einem Briefkasten will, noch dazu in einem Haus, in dem er gar nicht wohnt?
30:07Vielleicht erwartet er noch Post.
30:09Im toten Briefkasten.
30:11Es muss irgendeinen Zusammenhang zwischen diesem Dr. Berger und unserem Willi Kunze geben.
30:19Sag mal, können wir das nicht beim Mittagessen überlegen?
30:23Kein Appetit.
30:25Versuch du mal eine Schufa-Auskunft über diesen Dr. Berger einzuholen.
30:29Dr. Hinrich Berger.
30:32Kannst du das nicht?
30:35Hast du nun Kontakte zu Bankern oder ich?
30:42Wenn einer deine Unterschrift gefälscht hat, dann muss er deine Originalunterschrift haben.
30:47Wer könnte da in Frage kommen?
30:51Familie, Kinder, Frau?
30:53Unmöglich, dafür lege ich meine Hand ins Feuer.
30:56Da wärst du nicht der Erste, der sich verbrennt.
30:58Das ist doch völlig unmöglich.
31:00Willi, hier ist dein Kaffee.
31:04Und Ihre Milch.
31:06Danke, danke.
31:07Bitte.
31:13Eine nette Frau hast du.
31:21Wer könnte denn noch deine Originalunterschrift haben?
31:25Meine Unterschrift ist auf jeden Kosten voranschlag.
31:28Bitte.
31:30Das alles?
31:31Ja.
31:33Sinnlos.
31:44Dieser Dr. Berger muss uns helfen, obwohl er tot ist.
31:48War er bestimmt kein Kunde von dir.
31:50Kannste nachgucken.
31:52Vergiss es.
31:55Aber da ist was anderes.
31:57Was?
32:00Du sagst, er ist tot?
32:01Ja.
32:04Ich war nämlich auch schon mal tot.
32:12Da.
32:15Das ist ja ein Ding.
32:17Schlechter Scherz von meinen Stammtischbrüdern zu meinen 50sten.
32:19Ich war zufällig in der Nähe.
32:22Ist ja noch keine drei Wochen her.
32:23Am 5.
32:24Und am 7. stand die Anzeige in der Zeitung.
32:27Und wann sollst du den Kredit aufgenommen haben?
32:29Am 12.
32:32Darauf muss ich erstmal eintrinken.
32:33Hast du noch einen Schluck?
32:34Sicher.
32:35Darf ich mal telefonieren?
32:36Klar.
32:49Das klingt gut.
32:50Und es kommt noch besser.
32:52Dr. Berger hat einen Kredit aufgenommen.
32:54Und weißt du, bei welcher Bank?
32:56Na, bei Friedrichs und Co.
32:58Richtig.
32:59Und weißt du, wer den Kredit vermittelt hat?
33:01Die Zenker.
33:03Richtig.
33:04Und weißt du, wann er aufgenommen wurde?
33:06Drei oder vier Tage nach Bergers Tod.
33:08Richtig.
33:10Vorschlag.
33:12Ich nehme die Zenker vor und du dir den Altmann.
33:15Aber wir haben doch gar nichts gegen ihn in der Hand.
33:17Du sollst ihm doch nur auf den Zahn fühlen.
33:20Gucken, ob er wackelt oder ob er faul ist.
33:24Ciao.
33:25Ciao.
33:39Herein.
33:42Guten Tag.
33:44Guten Tag.
33:45Sie wünschen?
33:47Ich brauche einen Kredit.
33:49Nehmen Sie Platz.
33:50Danke.
33:52In welcher Höhe?
33:5450.000.
33:56Verwendungszweck?
33:58Ist das nicht meine Sache?
33:59Nein.
34:00Wenn Sie 50.000 Mark haben wollen, dann müssen Sie uns schon eine Menge Auskünfte erteilen.
34:03Haben Sie denn irgendwelche Sicherheiten anzubieten?
34:06Grundbesitz, Wertpapiere?
34:08Nichts dergleichen.
34:11Am besten, Sie nehmen diesen Kreditantrag mit nach Hause, lesen ihn gründlich durch,
34:15füllen ihn aus und dann kommen Sie wieder.
34:20Darf ich?
34:21Bitte.
34:23Name.
34:25Kunze.
34:27Vorname Willi.
34:30Beruf Schreiner.
34:34Anschrift Schillerstraße 40.
34:39Verwendungszweck des Geldes.
34:41Da machen wir einfach mal einen Strich.
34:44Sicherheiten.
34:46Das ist der heikle Punkt.
34:48Da schreibe ich da einfach mal hin.
34:50Wissen.
34:54Wissen ist ja schließlich auch eine Sicherheit.
34:55Ich meine, wenn man etwas ganz genau weiß, oder?
35:01Was wollen Sie?
35:02Na, einen Kredit.
35:03Das habe ich doch gleich gesagt, als ich reinkam.
35:05Sie haben doch eine Kreditvermittlung.
35:07Oder verkaufen Sie hier frische Landeier?
35:25Unterschreiben Sie den Antrag.
35:28Kommen Sie morgen wieder, ich werde sehen, was sich machen lässt.
35:31Ach, wissen Sie, mit der Unterschrift tue ich mich schwer.
35:35Besonders seit ich tot bin.
35:37Alles andere ja.
35:39Kredit aufnehmen, Geld abheben, das kann ich schon noch.
35:42Aber die Unterschrift, die haut einfach nicht hin.
35:47Vielleicht probieren Sie es mal für mich.
35:49Willi Kunze.
35:51Ist ganz einfach.
35:52Nur am Aufstrich des L.
35:55Ich meine, vom ersten L von Willi Kunze.
35:59Da müssen Sie aufpassen.
36:01Das Wissen, das Sie als Sicherheit anbieten, das scheint ja beträchtlich zu sein.
36:04Das wissen Sie, wenn man tot ist, da bleibt einem einfach nichts mehr verborgen.
36:07Das werden Sie auch noch erfahren.
36:10Hier.
36:12Damit Sie schwarz auf weiß sehen, dass Sie Besuch aus dem Jenseits haben.
36:17An sowas kann man ja immer schlecht glauben.
36:21Wer sind Sie?
36:24Martula, Privatdetektiv.
36:27Von Kunze engagiert.
36:29Für 350 am Tag.
36:31Auf eine Woche limitiert.
36:33Macht nicht mal 2.500.
36:36Wenn man das mit einem nicht rückzahlbaren Kredit über 50.000 vergleicht,
36:40kann man schon in Versuchung kommen, manches von dem zu vergessen, was man weiß.
36:45Manches oder alles?
36:49Also gut, alles.
36:52Und für immer?
36:54Einverstanden.
36:56Ich komme wieder.
36:57Den Kreditantrag lasse ich da.
36:59Sie brauchen ja sicher noch ein bisschen Zeit, die Unterschrift zu üben.
37:03Oder nee? Die haben Sie ja drauf.
37:29Guten Tag.
37:30Guten Tag.
37:32Guten Tag.
37:59Was gibt's in Ordnung mit dem Bier?
38:01Es ist Tag.
38:03Dann wird's beste Bierschar, wenn Sie es eine Stunde stehen lassen.
38:05Ist ja kein Vorwurf.
38:07Aber ich brauch meinen Führerschein.
38:08Warum bestellen Sie dann eins?
38:10Weil Sie keine Milch haben.
38:12Darf ich Ihnen ein Bild geben vom guten Gang zum schlechten?
38:16Genau das, was ich stelle.
38:17Bin ja Traumfahrer.
38:22Wegen den Luftdruck.
38:24Drücke es da.
38:25Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
38:55Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
39:25Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
39:55Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
40:25Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
40:55Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
41:25Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
41:55Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
42:25Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
42:27Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
42:55Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
43:25Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
43:55Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
44:25Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
44:55Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
45:25Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
45:55Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017
46:25Einen Moment. Ich komme sofort.
46:45Bitte, Herr Dr. Rengs.
46:47Kommen Sie herein.
46:55Kommen Sie her.
46:57Kommen Sie her.
46:59Kommen Sie her.
47:25Hübsches Ausflugsziel.
47:27Das ist der Typ, der mich anzieht.
47:31Kann ich gut verstehen.
47:33Wussten Sie, dass Schiller faule Äpfel
47:35in seinem Arbeitstisch hatte?
47:37Das muss ihn wohl animiert haben,
47:39der Geruch von faulen Äpfeln.
47:43Fast dem einen faule Äpfel,
47:45sind dem anderen faule Akten.
47:47Wer ist denn Ihr Mitarbeiter beim Finanzamt,
47:49der Ihnen all die Unterschriften besorgt,
47:51damit Sie sie dann fälschen können?
47:53Muss ja einer sein,
47:55der keinen Zugang zu allen Buchstaben hat.
47:57Zumindest von Berger bis Kunze.
47:59Sehr clever.
48:01Vielleicht ist es aber auch mehr
48:03der Geruch von Dingen, die tot sind,
48:05der mich anzieht.
48:07Ja, ja.
48:09Methoden haben Sie es ja schon immer gehabt.
48:11Die nicht mehr reden und nicht mehr schnüffeln
48:13und nicht erpressen.
48:17Drehen Sie sich um.
48:21Umdrehen.
48:25Umdrehen.
48:55Umdrehen.
48:57Umdrehen.
48:59Umdrehen.
49:01Umdrehen.
49:03Umdrehen.
49:05Umdrehen.
49:07Umdrehen.
49:09Umdrehen.
49:11Umdrehen.
49:13Umdrehen.
49:15Umdrehen.
49:17Umdrehen.
49:19Umdrehen.
49:21Umdrehen.
49:23Umdrehen.
49:25Umdrehen.
49:27Umdrehen.
49:29Umdrehen.
49:31Umdrehen.
49:33Umdrehen.
49:35Umdrehen.
49:37Umdrehen.
49:39Umdrehen.
49:41Umdrehen.
49:43Umdrehen.
49:45Umdrehen.
49:47Umdrehen.
49:49Umdrehen.
49:51Umdrehen.
49:53Umdrehen.
49:55Umdrehen.
49:57Umdrehen.
49:59Umdrehen.
50:01Umdrehen.
50:03Umdrehen.
50:05Umdrehen.
50:07Umdrehen.
50:09Umdrehen.
50:11Umdrehen.
50:13Umdrehen.
50:15Umdrehen.
50:17Umdrehen.
50:19Umdrehen.
50:21Umdrehen.
50:23Umdrehen.
50:25Umdrehen.
50:27Umdrehen.
50:29Umdrehen.
50:31Umdrehen.
50:33Umdrehen.
50:35Umdrehen.
50:37Umdrehen.
50:39Umdrehen.
50:41Umdrehen.
50:43Umdrehen.
50:45Umdrehen.
50:47Umdrehen.
50:49Umdrehen.
50:51Na los, komm.
51:01Los, aufs Dach.
51:03Los, aufs Dach.
51:33Wo ist denn hier das nächste Telefon?
51:35Gleich oben an der Straße.
51:57Hier.
51:59Kümmer dich um das Telefon.
52:01Hier, kümmert euch um sie.
52:03Ich rufe den Notarztwagen.
52:13Der Notarztwagen ist unterwegs.
52:17Ja, und ich nehme jetzt ein Taxi zum Flughafen.
52:19Wieso?
52:21Habe ich dir doch erklärt.
52:23Meine Karre ist auch im Arsch.
52:27Als Anwalt solltest du nicht so schadenfroh sein.
52:29Tschüss.
52:35Attention please.
52:37Mr. and Mrs. Kirchner
52:39booked on Lufthansa flight
52:41418 to Miami.
52:45Please contact the information counter.
52:55Entschuldigung.
52:59Okay, danke.
53:03Danke.
53:05Dankeschön.
53:07Entschuldigung.
53:09Entschuldigung, mein Freund hat was vergessen.
53:11Ich muss ihm das unbedingt bringen.
53:13Ich bin gleich zurück.
53:15Halt, bleiben Sie stehen.
53:17Schutzdienst, bitte kommen.
53:23Hey, was soll denn das?
53:25Hey, was soll denn das?
53:33Oh, Entschuldigung.
53:45Kommen Sie bitte mit.
53:47Wieso, was ist denn los?
53:49Ich bin Bürger eines freien Landes.
53:55Danke.
54:01Dankeschön.
54:03Walter
54:05PPK
54:07M12
54:092438
54:15Ich bin Privatdetektiv.
54:17Da drin ist mein Ausweis und mein Waffenschein.
54:19So, so, Privatdetektiv.
54:21Stimmt tatsächlich.
54:23Josef Matula, Privatdetektiv.
54:25Lizenz gültig.
54:27Na also.
54:29Ich muss dringend mal telefonieren, Leute.
54:31Na bitte.
54:33Ist denn der Chef hier?
54:39Dann können Sie gleich mal mit
54:41Rechtsanwalt Dr. Rentsch sprechen.
54:43Der wird Ihnen dann sagen, welche Staatsanwaltschaft
54:45eingeschaltet worden ist.
54:47Den Pass haben Sie dabei?
54:49Danke sehr.
54:51Ja, das gibt's doch gar nicht.
54:53Meine Bordkarte ist weg.
54:55Ja, ohne Bordkarte kann ich Sie nicht fliegen lassen.
54:57Da haben Sie wenigstens Ihren Flugschein dabei.
54:59Ah, natürlich.
55:01Der ist auch weg.
55:05Bitte, schauen Sie doch bitte mal nach.
55:07Ich bin nach Malmi unterwegs.
55:09Ich muss im Computer sein.
55:11Altmann, Klaus Altmann.
55:13Auch wenn Sie im Computer sind, kann ich Sie leider
55:15so nicht fliegen lassen.
55:17Dann müssen Sie sich einen neuen Flugschein kaufen.
55:19Und zwar vorne am Flugschein-Schalter.
55:31Entschuldigen Sie bitte, ich bin sehr eilig.
55:33Darf ich mal vorgehen?
55:35Ich brauche ein Ticket nach Malmi
55:37auf den Namen Altmann, Klaus Altmann.
55:39Aber bitte schnell, der Flug ist nämlich schon aufgerufen.
55:41Und ich muss die Maschine kriegen.
55:43Sind Sie Klaus Altmann?
55:45Ja, wieso?
55:47Ich glaube, Sie müssen nirgendwo mehr hin.
55:49Kommen Sie bitte mit.
55:59Ja, Altmann.
56:01Das haben Sie vorhin verloren.
56:15Ja.
56:17Also.
56:19Na gut.
56:21Schön.
56:23Ja.
56:25Dankeschön, wiederhören.
56:27Na?
56:29Die Zänker kommen durch.
56:31Brüche, Quetschungen und Lungenriss.
56:33Aber sie kommen durch, meinter Arzt.
56:35Hat er genügend Zeit, das auszukurieren?
56:37Betrug, Urkundenfälschung, Steuerhinterziehung,
56:39illegaler Waffenbesitz, Körperverletzung.
56:41Fünf Jahre, würde ich sagen.
56:43Hast du Kunze schon angerufen?
56:45Er dankt dir. Er will dich einladen.
56:47Wozu?
56:49Zu einer Milchparty. Bananenshake, Joghurt, guter Milch.
56:51Richtiges Aufauge.
56:57Und meine 350?
56:59Was für 350 Mark?
57:01Ein Honorar.
57:05Ich denke, du kriegst 400.
57:07Wenn ich so schnell arbeite, gebe ich Rabatt.
57:13Ja.
57:15Ja.
57:17Ja.
57:19Ja.
57:21Ja.
57:23Ja.
57:25Ja.
57:27Ja.
57:29Ja.
57:31Ja.
57:33Ja.
57:35Ja.
57:37Ja.
57:39Ja.
57:41Ja.
57:43Ja.
57:45Ja.
57:47Ja.
57:49Ja.
57:51Ja.
57:53Ja.
57:55Ja.
57:57Ja.
57:59Ja.
58:01Ja.
58:03Ja.
58:05Ja.
58:07Ja.
58:09Ja.
58:11Ja.
58:13Ja.
58:15Ja.
58:17Ja.
58:19Ja.
58:21Ja.
58:23Ja.
58:25Ja.
58:27Ja.
58:29Ja.
58:31Ja.
58:33Ja.
58:35Ja.

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