• vor 4 Monaten
Transkript
00:00:00Das Wichtigste in einer Beziehung ist Kommunikation.
00:00:04Haben Sie kommuniziert, miteinander geredet?
00:00:07Fast nur.
00:00:09Da herrscht das ganz große Schweigen.
00:00:11Eigentlich rund um die Uhr.
00:00:14Also wenn ich heute zurückschaue, dann würde ich sagen, ja, das war gut so.
00:00:18Weil etwas in uns auch ein Stück weit eingeschlafen war.
00:00:23Ganz sicher, auch wenn das keiner von uns jemals zugegeben hätte.
00:00:29Und schließlich, man lebt nur einmal, oder?
00:00:38Sehr gut! Sehr erwachsen! Toll!
00:00:44Doris war immer so, also ich meine, temperamentvoll und impulsiv und eben irrational.
00:00:52Am Anfang jedenfalls. Und genau das fand ich natürlich immer ganz toll, sensationell sogar.
00:01:00Also ich will nicht lange drüber reden. Ich habe jemanden kennengelernt.
00:01:06Und sie ist...
00:01:08Gut.
00:01:10Gut?
00:01:12Naja, wir wussten, dass sowas passieren kann.
00:01:14Wir haben doch sogar mal drüber geredet.
00:01:16Wow, das ist ja irgendwie toll. Ich dachte, du flippst total aus.
00:01:20Was würde das denn bringen?
00:01:22Toll! Ganz toll!
00:01:24Dieser Wagen ist fast wie neu!
00:01:28War fast wie neu!
00:01:36Scheiße, Scheiße!
00:01:40Scheißgaragen, du kostest einfach Müll!
00:01:43Scheiße!
00:01:46Scheißgaragen, du kostest einfach Müll!
00:01:50Scheiße!
00:02:03Hör auf!
00:02:05Und wie lange ist das jetzt her?
00:02:08Ungefähr drei Wochen.
00:02:10Drei Wochen und vier Tage.
00:02:12Und Sie sind beide entschlossen, sich zu trennen?
00:02:14Ja, definitiv.
00:02:16Ich denke schon.
00:02:18Was genau wünschen Sie sich von mir?
00:02:20Na, dass Sie uns helfen. Was denn wohl sonst?
00:02:24Man kann doch nicht einfach so sagen, Schluss, wer kriegt den Fernseher oder wer nimmt den Hund?
00:02:28Man will das doch irgendwie verstehen.
00:02:30Es ist sehr mutig, eine Trennung begleiten zu lassen.
00:02:33Vor allem nach 26 Ehejahren.
00:02:3525.
00:02:37Sehen Sie.
00:02:39Wie haben Sie sich kennengelernt?
00:02:45Also ich stand hier.
00:02:48Nein, du warst weiter rechts. Ich bin ja von meinem Büro gekommen und hab dich im Profil gesehen.
00:02:56Und wer von Ihnen hat den anderen zuerst angesprochen?
00:03:01Er nicht.
00:03:02Gut, dann bitte.
00:03:05Aurelia Aureta.
00:03:07Bei großem Hunger in der Lage, sich selbst aufzufressen und sich dadurch zu regenerieren.
00:03:12Und das funktioniert?
00:03:16Na ja, wie man es nimmt. Ihre Lebenserwartung beträgt nur ein Jahr.
00:03:21Dann ist das ja vielleicht doch nicht so gut.
00:03:23Das mit dem sich selbst auffressen.
00:03:25Sie können nicht anders. Ist Ihre Natur.
00:03:28Und dann?
00:03:31Sind wir zum Zitterall rüber.
00:03:36Wir waren wie zwei Züge, die in voller Fahrt aufeinander zugefahren sind
00:03:40und erst in letzter Sekunde stoppen.
00:03:42Doris, das hast du immer wieder gesagt.
00:03:44Das war doch nur, weil John Lennon das über Yoko Ono gesagt hat und du das so toll fandest.
00:03:47Das finde ich auch immer noch toll.
00:03:49Aber wir waren nie John Lennon und Yoko Ono.
00:03:51Was ist Ihnen denn als erstes beim anderen aufgefallen?
00:03:57Dass er ungeheuer klug war.
00:04:00Ich meine, er war der jüngste Direktor eines deutschen Aquariums.
00:04:04Und das fand ich natürlich beeindruckend.
00:04:07Mein Gott, ich war 26.
00:04:09Ihre Nase.
00:04:11Hä?
00:04:15Ja, ich fand ihre Nase ungeheuer sexy.
00:04:17Was? Du sagst mir gerade, du hast dich in meine Nase verliebt.
00:04:20Nein, ich wollte nicht. Ich meine...
00:04:22Ja, doch. Ja, ja. Sie war unglaublich.
00:04:28Und dann haben wir die Liste gemacht.
00:04:30Die Liste?
00:04:32Ja, ja. So eine Art Lebenswunschzettel.
00:04:35Was man sich vom Leben wünscht.
00:04:37Einen machte sie, einen machte ich.
00:04:39Dann fehlt nur noch die Unterscheidung.
00:04:41Und dann haben wir daraus einen gemeinsam gemacht.
00:04:43Die Liste eben. Also mit unseren Träumen.
00:04:48Und was stand drauf?
00:04:50Kinder. Haus. Hawaii. Sex.
00:04:53Und? Ägypten.
00:04:55Eigene Galerie. Tauchen. Lebendig bleiben.
00:04:57Verrückt bleiben. Einmal Jakobsmuscheln essen.
00:05:01Was genau haben Sie umgesetzt?
00:05:04Ja, die Kinder und das Haus.
00:05:06Also, wir wollten öfter mal nach Hawaii.
00:05:09Einmal haben wir fast schon gebucht, aber es war unglaublich teuer.
00:05:13Darfst du das mit dem verrückt bleiben?
00:05:15Ja, ich meine, natürlich waren wir jung, aber verrückt waren wir nie.
00:05:18Das stimmt doch gar nicht. Wir haben zum Beispiel...
00:05:20Die Hälfte aller deutschen Kleinbürger glaubt doch, dass sie verrückt war.
00:05:23Wir haben ja sogar FDP gewählt.
00:05:25Du hast FDP gewählt?
00:05:27Also waren wir schon damals weitgehend konventionell.
00:05:29Vermutlich muss man älter werden, um das zuzugeben.
00:05:32Und dann sucht man sich eben eine 30 Jahre jüngere Geliebte
00:05:34und dann ist man ja endlich unkonventionell.
00:05:37Was haben Sie gefühlt, wenn Sie glücklich waren?
00:05:44Also ich hatte immer das Gefühl, dass sie...
00:05:50dass sie ein Teil von mir war.
00:05:52Also dass die Grenze, da wo ich aufhöre und wo sie anfängt,
00:05:56immer weniger da war. Früher jedenfalls.
00:06:01Ja, es ist jetzt auch wieder falsch.
00:06:03Es ist falsch, dass ich das hier und heute zum ersten Mal von dir höre.
00:06:09Wie haben denn Ihre Kinder reagiert?
00:06:13Wir haben eine Familienkonferenz einberufen,
00:06:15aber dann sind wir terminlich irgendwie nicht zusammengekommen.
00:06:17Ja, weil unsere Kinder ja so wahnsinnig beschäftigt sind.
00:06:19Ja, und da habe ich gesagt, er soll mit Lisa reden und ich rede mit Tom.
00:06:22Und wenn mir das jemand vor ein paar Wochen vorausgesagt hätte,
00:06:24hätte ich gesagt, das ist vollkommen unmöglich, aber genau so ist es.
00:06:28In der Wirtschaftswissenschaft kennt man das als das Perso-Paradox.
00:06:31Je stabiler die Märkte zu sein scheinen,
00:06:33desto instabiler sind sie in Wirklichkeit.
00:06:35Wir sind aber keine Märkte, wir sind deine Eltern, verdammt!
00:06:38Ich glaube trotzdem, dass sie genau das Richtige macht.
00:06:43Ja, das Richtige.
00:06:46Lisa und ich, wir haben oft drüber geredet.
00:06:49Also dass ihr beide nicht mehr wirklich...
00:06:52Naja, du weißt schon.
00:06:54Unsere Einschätzung nach, war er spätestens aus, als wir beide aus dem Haus sind.
00:06:58Sag mal, wie siehst du uns eigentlich?
00:07:00Wie zwei lebende Leichname, die ohne ihre Kinder sinnlos durch ihr Leben taumeln?
00:07:10Mama!
00:07:12Na komm!
00:07:14Tom hatte noch nie eine Beziehung, die länger als ein paar Monate gedauert hat.
00:07:17Und sobald es ihm so nah wird, wechselt er die Freundin.
00:07:19Und jetzt spielt er den großen Psychologen.
00:07:21Ja, das ist richtig. Ja, Tom ist vollkommen fixiert auf materielle Dinge.
00:07:27Ich hab mal Zigaretten gezogen und mir Kleingeld von ihm geliehen.
00:07:33Der wollte dann später Zinsen dafür, mit 14.
00:07:36Wann sind denn ihre Kinder aus dem Haus?
00:07:39Vor zwei Jahren.
00:07:40Aber hat ihr Sohn recht, wenn er sagt, das war ein Einschnitt?
00:07:44Nein, er hat nicht recht.
00:07:47Dieser Einschnitt, wie sie es nennen, hat keineswegs vor zwei Jahren eingesetzt, sondern viel früher.
00:07:53Ich meine, die ersten drei, vier, fünf Jahre, die wir hatten, waren wundervoll.
00:07:59Wir haben so viele verrückte Dinge gemacht.
00:08:02Meine Frau hat immer diese Krabbendosen geklaut.
00:08:07Die waren damals so teuer, dass wir sie...
00:08:11Sie ist da einfach rein.
00:08:13Ich kriegte immer so ein Kribbeln dabei.
00:08:17Sie stand meistens draußen, weil ich Schiss hatte.
00:08:19Und irgendwann kam sie dann raus und steckte mir dann eine dieser Dosen zu.
00:08:24Und ich wusste, dass es wenigstens einen Menschen gibt auf dieser komischen Welt, der mich wirklich und wahrhaftig liebt.
00:08:34Aber ich hatte mich eben auch in diese berufstätige, aktive, selbstbewusste junge Frau verliebt,
00:08:39die eine eigene Karriere wollte.
00:08:42Und dann wurde sie immer mehr zu einer Mischung aus Ehefrau, Hausfrau und Mutter.
00:08:49Sie hat eine Weile gemalt, aber das war dann auch schnell vorbei und alles wurde immer normaler.
00:08:53Sag mal...
00:08:58Was soll ich denn dazu jetzt sagen? Entschuldigung, dass ich unsere Kinder großgezogen habe oder wie?
00:09:03Sie haben Ihre eigenen beruflichen Pläne aufgegeben?
00:09:08Ich habe überhaupt nichts aufgegeben.
00:09:10Ich habe meinem Mann seine Karriere ermöglicht.
00:09:12Und sobald die Kinder groß genug waren, habe ich sofort wieder gearbeitet in einer Galerie in Horwitz-Dehude.
00:09:16Entschuldigung, das addiert sich vielleicht auf 800 Euro im Monat.
00:09:19Davon finanzieren Sie doch kein Haus und kein Studium für zwei Kinder.
00:09:22Muss ich mir das jetzt anhören hier?
00:09:24Es liegt in der Natur der Sache, dass Sie beide hier Dinge zu hören bekommen, die eventuell wehtun können.
00:09:29Das tut mir nicht weh.
00:09:31Ich meine, ich finde es einfach ungeheuerlich, dass hier mein Wert als Mensch quasi mit meinen Einkünften gleichgesetzt wird.
00:09:38Nachdem es jahrelang hieß, wie toll, dass du uns was dazu verdienst.
00:09:42Wie hat denn Ihre Tochter reagiert?
00:09:44Ja, genau. Erzähl doch mal. Erzähl doch mal, wie Lisa reagiert hat.
00:09:47Ihre Tochter studiert ebenfalls?
00:09:49Ja, sie hat studiert.
00:09:50Jetzt designen Sie Lebensentwürfe, weil das nämlich das nächste große Ding ist.
00:09:53Das ist, was unsere Tochter macht.
00:09:57Hier.
00:09:59Oh, danke.
00:10:01Und was soll das bedauern?
00:10:03Ich nenne das den Reziproken Prozess.
00:10:08Jeder existiert, aber nicht jeder lebt.
00:10:12Aber sobald er wirklich zu leben versucht, gerät er an existenzielle Grenzen.
00:10:16Das ist quasi das Paradigma der Postmoderne.
00:10:19Wieso machst du das denn?
00:10:21Weil sie von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, weil sie noch nichts erreicht hat im Leben.
00:10:25Und jetzt glaubt sie, die große Forderung gefunden zu haben und will anderen Leuten sagen, was sie tun soll.
00:10:28Das ist doch irre.
00:10:31Also und was sagst du jetzt dazu?
00:10:35Dass deine Eltern sich trennen?
00:10:40Sie sagt überhaupt nichts zu.
00:10:43Neurologisch gesehen gibt es nichts ineffizienteres als Reden.
00:10:47Außerdem war Mama gestern Nacht bei mir.
00:10:51Sie war total verzweifelt.
00:10:53Sie hätte nicht mal was sagen können, weil sie nur noch geheult hat.
00:10:55Wir hatten ganz klar vereinbart, dass du mit Tom redest und ich mit Lisa.
00:10:59Als nächstes rennst du zu Lisa und machst massiv Stimmung gegen mich.
00:11:01Ich mache überhaupt keine Stimmung gegen dich.
00:11:03Ich stelle lediglich Fakten fest, für die du offenbar immer noch nicht bereit bist, Verantwortung zu übernehmen.
00:11:07Bitte!
00:11:09Und ihre Freunde? Was sagen die dazu?
00:11:12Georg wird erstmal ins Hotel ziehen und ich bleibe hier im Haus.
00:11:21Das gibt es doch einfach nicht. Das kann er doch nicht machen.
00:11:24Hast du denn nichts bemerkt?
00:11:26Er hat sich in den letzten Jahren nicht mehr so gut drauf wie früher.
00:11:28Hat er denn gar nichts erzählt davon?
00:11:30Er mag das andere Mal eine vage Andeutung gemacht haben.
00:11:33Peter, ich habe sowas in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt.
00:11:37Weißt du, dass sowas so erfüllend sein kann?
00:11:40Mensch!
00:11:43Das ist wie wenn ich die ganze Zeit mit ihr zusammen bin.
00:11:46Ich fühle mich so, wie wenn ich den ganzen Tag unter Strom stehe.
00:11:50Das ist irre.
00:11:52Diese Frau ist der absolute Wahnsinn.
00:11:54Auf geht's, komm! Weiter!
00:11:56Und du hast es nicht für nötig befunden, mir das mitzuteilen?
00:11:59Herrgott, das kommt doch keiner an.
00:12:01Also, dass er nach über 20 Jahren einfach so alles über Bord werfen will wegen so einer kleinen Affäre.
00:12:05Warum sagst du denn kleine Affäre?
00:12:07Claudia, das Mädchen ist 30 Jahre alt.
00:12:09Die hat letzte Woche erst ihre Playmobil-Sammlung weggeräumt.
00:12:11Er nennt sie aber die Frau seines Lebens und das sagt er Doris direkt ins Gesicht.
00:12:15Und das hat er ihnen so gesagt?
00:12:21Ja, aber wenn das für ihn so ist, dann...
00:12:23Jetzt hast du ja schon Verständnis für ihn, das ging ja schnell.
00:12:26Eben noch fandst du es Wahnsinn, dass er alles wegwerfen will.
00:12:28Ja, das finde ich ja auch.
00:12:29Aber ich denke, auch wenn eine Pflanze plötzlich ihre Wachstumsrichtung ändert,
00:12:32dann bringt das nichts, das modifizieren zu wollen.
00:12:34Georg ist aber keine Pflanze, sondern praktisch schon ein alter Mann,
00:12:37der glaubt, eine Teenagerin ist die Lösung all seiner Probleme.
00:12:40Ja, aber ein Teenager bist du mit 30 ja jetzt auch nicht mehr.
00:12:42Aha.
00:12:43Dann kann ich jetzt also damit rechnen, dass du auch bei nächster Gelegenheit deine Wachstumsrichtung änderst.
00:12:49Nee, das wäre mir ja viel zu anstrengend.
00:12:54Musik
00:13:12Aurelia Aureta.
00:13:15Bei Nahrungsmangel in der Lage zu schrumpfen und sich dadurch zu regenerieren.
00:13:20Aber ihre Lebenserwartung beträgt nur ein Jahr.
00:13:23Ja, sie können gar nicht anders, das ist ihre Natur.
00:13:27Georg Lehner, Sie müssen Frau Ritter sein.
00:13:30Hallo.
00:13:31Willkommen.
00:13:32Danke.
00:13:34Sie sagen, Sie haben Ihre neue Lebensgefährtin an exakt der gleichen Stelle kennengelernt wie Ihre Frau?
00:13:39Ja.
00:13:40Und beinahe die gleichen Worte gesagt?
00:13:43Ja, weil das ja alles Schicksal ist. Das ist nicht nur einfach...
00:13:46Das ist einfach ein Zufall. Sie ist Zoologin.
00:13:49Und es gibt eine Forschungskooperation zwischen Aquarium und Zoologischer Fakultät.
00:13:52Genau, das war alles rein beruflich.
00:13:54Ja, das war es auch.
00:13:56Sie sind fast am Anfang.
00:14:01Ohrenquallen gibt es seit 500 Millionen Jahren, ohne dass sie sich jemals besonders verändert haben.
00:14:06Und ich würde gerne herausfinden, warum das so ist.
00:14:10Kommen Sie.
00:14:13Was kriegen die? Artemie?
00:14:15Ohrenquallen lieben Artemie.
00:14:17Klar, wegen des Eiweißgehalts.
00:14:19Genau.
00:14:26Kommen Sie.
00:14:30Sehen Sie die harpunenartigen Strukturen?
00:14:32Mhm.
00:14:33Das sind die Nesselkapseln.
00:14:35Harplonema.
00:14:36Rho-Paloide.
00:14:42Wow.
00:14:45Die sind hungrig.
00:14:46Ich schätze genau wie ich. Weiter gibt es hier Fisch.
00:14:52Doppelt passend, nicht?
00:14:54Ich meine, in der Cafeteria vom Aquarium.
00:15:09Ich meine, Mangrovenquallen können gerade mal hell und dunkel unterscheiden.
00:15:12Aber Würfelquallen sind so gute Schwimmer, dass sie Fische jagen können.
00:15:16Manche sind winzig klein, aber Nomuraquallen zum Beispiel, die wiegen so viel wie ein Auto.
00:15:20Und je intelligenter die Quallen, desto gefährlicher.
00:15:24Wir planen eine riesige Quallenausstellung.
00:15:26Damit die Menschen begreifen, dass es da noch diese ganz andere Welt gibt.
00:15:32Sie finden das naiv, oder?
00:15:34Nee, ich liebe Quallen.
00:15:36Ich meine, man könnte zum Beispiel... Was interessiert die Leute denn? Sex, oder?
00:15:40Was?
00:15:41Naja, Sex interessiert jeden, weil wir daherkommen.
00:15:45Also ohne den wären wir ja gar nicht hier, sozusagen.
00:15:48Naja, das stimmt aber...
00:15:50Naja, nur die Würfelqualle, die hat Sex so wie wir. Also als Paarungsakt.
00:15:55Die anderen Arten, die schießen den Samen und die Eizellen einfach ins Wasser und die vermischen sich dann irgendwie.
00:16:01Aber dann gibt es ja noch die Zweigeschlechtlichen.
00:16:03Die produzieren erst den Samen.
00:16:06Und der wird dann irgendwann ins Wasser entlassen.
00:16:08Und dann reifen die Eizellen.
00:16:11Also, rotantrische Zwitter.
00:16:14Und jetzt stellen Sie sich mal vor, wenn wir das miterleben könnten.
00:16:17Also, wenn wir das allen zeigen könnten.
00:16:19Naja, einen Moment.
00:16:21Ich zeichne Ihnen das mal auf.
00:16:22Ja, gerne.
00:16:29Das war nix.
00:16:30Das ist doch eine wunderbare Idee.
00:16:32Ja.
00:16:41Ja.
00:17:02Diese Frau ist eine hochbegabte junge Wissenschaftlerin.
00:17:05Und genau das war auch die Ebene, auf der wir uns begegnet sind.
00:17:08Und sie könnte keineswegs meine Tochter sein.
00:17:10Und nicht richtig ist es, darauf reduzieren zu wollen.
00:17:12Das kränkt Sie.
00:17:13Wieso fragen Sie nicht, was mich kränkt?
00:17:15Laura ist ein Mensch.
00:17:17Und allewähl tut so, als hätte ich mir eine Sexpuppe gekauft.
00:17:21Herr Lehnert, was genau würden Sie sagen, zieht Sie an bei dieser Frau?
00:17:26Muschi.
00:17:30Was?
00:17:31Du hast mich ganz genau verstanden.
00:17:32Ich sagte irgendein Muschi.
00:17:33Muss ich mir das anhören?
00:17:34Und wie Sie sich ihn geangelt haben.
00:17:35Sie hat mich überhaupt nicht geangelt.
00:17:36Mit einem Bauern-Trick.
00:17:38Was ist los?
00:17:39Ihr Aquarium ist eingebrochen worden.
00:17:40Ich muss sehen, was da los ist.
00:17:42Aber jetzt?
00:17:43Ich bin der Direktor.
00:17:48Wie, das stimmt nicht?
00:17:49Sie rufen mich nachts um 3 Uhr an, erzählen mir von einem Einbruch.
00:17:52Ich rase hierher und Sie sagen mir, das stimmt nicht.
00:17:55Ja, weil ich überhaupt nicht wusste, was ich machen sollte.
00:17:57Weil ich doch weiß, dass Sie verheiratet sind und ich einfach...
00:18:01Aber ich habe mich so wahnsinnig gefreut.
00:18:03Und ich wollte unbedingt, dass Sie das sehen.
00:18:05Es ist passiert.
00:18:06Gucken Sie mal da durch.
00:18:09Bitte.
00:18:14Oh mein Gott.
00:18:16Oh mein Gott, wie viele sind das denn?
00:18:18Also der Computer sagt 328.
00:18:20So viele?
00:18:21Ja.
00:18:22Sind die nicht wunderschön?
00:18:23Ja, total.
00:18:25Jetzt stellen Sie sich mal vor, wenn wir das mit dem Beamer projizieren,
00:18:28dann wäre der Zuschauer sozusagen live bei der Geburt dabei.
00:18:31Das ist doch total fantastisch.
00:18:32Ja.
00:18:34Oh mein Gott.
00:18:37Ich glaube, die wachsen schon.
00:18:39Mhm.
00:18:40Leben fängt an. Ein Artemie.
00:18:42Sehen Sie?
00:18:43Mhm.
00:18:48Das sollten wir vielleicht nicht tun.
00:18:50Nein, besser nicht.
00:18:52Weil das nämlich ein Fehler wäre.
00:18:54Ja.
00:18:55Wir würden uns verlieben und dann planen wir eine Zukunft
00:18:58und dann bricht eine Ehe zusammen und dann erfährt es niemand.
00:19:01Und dann bricht eine Ehe zusammen und dann erfährt es die ganze Welt,
00:19:04dass du in der Midlife-Crisis bist und ich einen Vater suche.
00:19:07Und in der Weile wäre es echt schön.
00:19:09Aber dann fallen unsere völlig verschiedenen Lebenskonstrukte zusammen
00:19:13und auf einmal fühlt sich das, was einem so perfekt vorkam,
00:19:16völlig scheiße an.
00:19:18Ja, da hast du vollkommen recht.
00:19:19Ja.
00:19:21Aber...
00:19:23Sie gibt mir das Gefühl, dass einfach...
00:19:26dass einfach alles nochmal neu anfangen könnte.
00:19:28Und dass man...
00:19:29dass man vielleicht doch nicht sterben muss.
00:19:33Und ich bin nur noch zum Sterben gut, oder wie jetzt?
00:19:35Während du mit ihr zusammen für die Bevölkerungsexplosion von Qualm sorgst?
00:19:38Hör mal zu.
00:19:41Du kannst gerne sagen, dass ich ein Arschloch bin.
00:19:43Ja?
00:19:44Aber wenn man mir vor zwei Monaten gesagt hätte,
00:19:46dass ich ein Arschloch bin,
00:19:47dann wäre ich doch ein Arschloch.
00:19:49Ja.
00:19:50Ja?
00:19:51Aber wenn man mir vor zwei Monaten erzählt hätte,
00:19:53dass sowas passiert, hätte ich es auch nicht geglaubt.
00:19:55Aber es ist passiert und ich bin hier.
00:19:59Sowieso alles Falsches, was ich sagen kann...
00:20:03Ich möchte Sie bitten,
00:20:06bis zur nächsten Woche die gemeinsame Geschichte aufzuschreiben.
00:20:09Jeder aus seiner Sicht und Erinnerung.
00:20:12Okay, dann.
00:20:14Wir sehen uns ja dann.
00:20:15Ja.
00:20:16Ach so.
00:20:25Eins noch.
00:20:26Ja?
00:20:29Sag mal, bist du jetzt...
00:20:30War mir wichtig.
00:20:36Ja?
00:20:38Ja.
00:20:40Georg.
00:20:41Sie hat ja halbes Leben mit dir verbracht.
00:20:43Dachtest du, die schlägt das einfach so weg?
00:20:45Ich dachte, man kann vielleicht zivilisiert miteinander umgehen.
00:20:47Ja, sicher.
00:20:48Träumen weiter.
00:20:49Bei uns wird es auch von Tag zu Tag gruseliger.
00:20:52Wenn ihr davon erzählt habt,
00:20:54ist Claudia davon überzeugt,
00:20:55dass bei uns auch alles nicht mehr stimmt.
00:20:57Ja, aber dafür wohnt sie doch zu Hause,
00:20:59nicht im Vertreterhotel.
00:21:00Und du, warum wohnst du nicht bei ihr?
00:21:02Weil sie ihren Space braucht.
00:21:05Ich meine es...
00:21:06Es ist eben wichtig für eine Beziehung, weißt du,
00:21:08dass man sich sieht, wenn man sich sehen will,
00:21:11und nicht, wenn man sowieso muss.
00:21:13Space.
00:21:14Oder dass man sagt, was man will und was nicht.
00:21:16Normalerweise heißt Beziehung doch nichts anderes,
00:21:18als dass die eigenen Bedürfnisse
00:21:20im Namen eines ewigen Kompromisses immer mehr untergehen.
00:21:28Du Arschloch.
00:21:30Space.
00:21:31Du Arschloch.
00:21:33Space.
00:22:01Du Arschloch.
00:22:32Ich muss da kurz was aufschreiben.
00:22:34Aber wir sind doch gerade zusammen im Kino.
00:22:36Stell dir mal vor, ich weiß, dass wir zusammen im Kino sind,
00:22:39aber es gibt noch andere Dinge im Leben als diesen Film.
00:23:02Laura, jetzt warte doch, verdammt.
00:23:04Och Mann, das ist doch nicht dein Ernst.
00:23:06Du schreibst ja deine Geschwichte mit deiner Frau auf,
00:23:08während wir im Kino sind.
00:23:09Weil ich das muss.
00:23:11Du sagst doch immer, ich soll lockerer werden.
00:23:13Aber anscheinend gibt es in seiner Welt auch ganz schön klare Regeln,
00:23:16im Kino nichts aufschreiben.
00:23:18Sag mal,
00:23:20stellst du dich so doof, oder bist du so doof?
00:23:22Und wenn ich so doof wäre?
00:23:24Dann wäre das echt so.
00:23:26Ja.
00:23:27Ja.
00:23:28Ja.
00:23:29Und wenn ich so doof wäre?
00:23:31Dann wäre das ehrlich gesagt ganz schön schade.
00:23:50Oh, warte mal.
00:23:55Lisa, ich frage, wo wir bleiben.
00:23:57Aber wenn du nicht mehr willst, dann...
00:24:03Ähm, und was wäre dieser reziproke Prozess jetzt bei mir?
00:24:07Na ja, du trägst jetzt nicht mehr Schuhe, sondern Sneakers.
00:24:10Deine Strickjacke heißt jetzt Cardigan.
00:24:12Du setzt Signale wie
00:24:14hip,
00:24:15markenbewusst,
00:24:16locker.
00:24:17Hey Leute, was geht?
00:24:19Du machst auf fünf Jahre jünger und etwas unkonventionell.
00:24:23Im Rahmen aber schon.
00:24:26Mhm.
00:24:27Vielleicht, stimmt.
00:24:28Aber gleichzeitig hast du einen festen Job.
00:24:30Und du gehst eine Beziehung mit deinem Chef ein.
00:24:32Und lass mich raten, du willst Kinder.
00:24:34Und du hast schon mal überlegt, eine Eigentumswohnung zu kaufen.
00:24:37Und du hast einen Sparplan für deine Altersvorsorge.
00:24:39Du willst Geborgenheit und Sicherheit
00:24:42und etwas, das Bestand hat.
00:24:47Mein letzter Freund ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
00:24:50Das kann schon sein, dass ich versuche, was Bestand hat.
00:24:53Ja, ich muss mal.
00:24:57Sag mal, musste das jetzt sein?
00:24:59Wie soll ich das denn wissen?
00:25:00Du kennst sie doch gar nicht und greifst sie frontal an.
00:25:02Und du stellst mir ein Mädchen vor, das meine Schwester sein könnte
00:25:04und die vollkommen offensichtlich Opfer einer Vaterübertragung ist.
00:25:06Aha, und woher wissen wir das?
00:25:08Von einem nach exakt sieben Wochen abgebrochenen Psychologiestudium vielleicht?
00:25:23Huch, huch, huch.
00:25:54Richtig gut, es ist nicht gelaufen, hm?
00:25:57Und übrigens auch ganz toll, dass sie der Frau erzählt hat, dass wir uns treffen.
00:26:00Oh, es ist ihre Tochter.
00:26:01Natürlich will sie ihre Mutter beschützen, das ist doch normal.
00:26:03Ja, aber sie ist doch auch deine Tochter.
00:26:05Ja, schon, aber das verstehst du nicht.
00:26:07Ja, wie denn auch?
00:26:09Komm, du weißt, wie ich es meine.
00:26:11Weiß ich das?
00:26:12Natürlich weißt du das.
00:26:13Das Ganze ist eben total verwirrend und neu und eben auch irgendwie irre.
00:26:18Nicht nur für mich, sondern auch für die Kinder.
00:26:20Ja.
00:26:35Kommst du noch mit zu mir oder willst du lieber deprimiert sein?
00:26:39Kannst du mir denn überhaupt was anbieten?
00:26:41Meine Minibar ist deine Minibar.
00:26:51Ein Hut, ein Stock, ein Rücken, ein Schirm an.
00:27:12Kannst du deinen Schuh ausziehen?
00:27:14Du, guck mal.
00:27:15Was ist denn?
00:27:16Ich glaub, da brennt ein Auto.
00:27:19Das ist doch oft in Großstädten, dass irgendwelche Spinner...
00:27:21Mama, hab ich da nicht auch geparkt?
00:27:24Da, siehst du?
00:27:37Hallo!
00:27:41Lass sie stehen!
00:27:48Geh!
00:28:06Georg, woher soll ich denn das wissen?
00:28:08Wer außer dir sollte denn ein Interesse daran haben
00:28:10und welcher Brandstifter benutzt sein Carell Nummer 5 Lippenstift,
00:28:14den ich dir für einen Vermögen zum Geburtstag geschenkt habe?
00:28:18Georg, jetzt beruhig dich doch erstmal.
00:28:19Sowas machen Autonome, Extremisten,
00:28:21Leute, die sich gegen unsere gesamte Zivilisation wenden.
00:28:24Genau, Leute, die nicht ertragen,
00:28:25können das andere mehr haben als die Leute wie du!
00:28:27Scheiße!
00:28:49Na komm, wir schaffen das schon.
00:29:01Hast du übrigens gehört,
00:29:02dass irgendjemand den Wagen von Papas Freundin abgefackelt hat?
00:29:07Das waren sicher wieder diese Autonomen.
00:29:10Aber weißt du, irgendwie verstehe ich die auch.
00:29:12Wenn man keine richtigen Aussichten hat,
00:29:14dann will man eben alles kaputt machen.
00:29:19Okay, okay, okay.
00:29:23So.
00:29:25Also.
00:29:27Jetzt mach mal deine Augen zu.
00:29:29Zu!
00:29:32So.
00:29:36Und jetzt machst du deinen Geist mal völlig leer.
00:29:39Hast du?
00:29:44Und jetzt stellst du dir mal die Doris von morgen vor.
00:29:46Sie sieht super aus.
00:29:48Sie hat wahnsinnig viel Geld auf der Bank.
00:29:50Und jetzt sag mir, warum ist sie so erfolgreich?
00:29:52Woher hat sie das ganze Geld?
00:29:56Sie vermietet Topperwien zum Gast.
00:29:57Wir gehen an einsame Leute.
00:29:58Ja.
00:29:59Talksharing.
00:30:00Gut.
00:30:01Und was vielleicht noch?
00:30:03Sie, sie hat eine Partneragentur.
00:30:08Oder sie hat eine App erfunden,
00:30:10wo man den Partner umbringen lassen kann.
00:30:12Mama.
00:30:13Ich will nichts hören von eurem Scheiß.
00:30:16Lisa, ich hab seit 25 Jahren nicht drüber nachgedacht,
00:30:18wie man Geld verdient.
00:30:19Auf dem Arbeitsmarkt bin ich ein unbekanntes Flugobjekt.
00:30:22Ja, dann überlass es doch einfach deinem Unterbewusstsein.
00:30:25Dann taucht die Lösung schon auf,
00:30:26meist dann, wenn du es gar nicht erwartest.
00:30:32Der Baukörper nach Entwürfen von Oswald Matthias Ungers
00:30:35besteht aus schwedischem Granit
00:30:37und einem Quader aus hellem portugiesischem Kalkstein.
00:30:40Auch die Sprossenfenster und die quadratischen Bodenfliesen
00:30:43unterstreichen die Würfelform,
00:30:45die typisch für Ungers war.
00:30:49Seine architekturgeschichtlichen Vorbilder
00:30:51kamen aus der römisch-griechischen Antike,
00:30:53weshalb er sich häufig dem Vorwurf ausgesetzt sah,
00:30:56formalistisch zu sein.
00:31:00Für die kulturhistorisch Interessierten unter Ihnen
00:31:02empfehle ich in dieser Frage dringend
00:31:04die Lektüre von Jakob Burckhards Kunst der Betrachtung.
00:31:07Wenn Sie das lesen, werden Sie eine Art Zeitreise machen.
00:31:11Wenn Sie dann bitte mitkommen würden.
00:31:15Und dann bitte ich Sie jetzt, mitzukommen.
00:31:21Whatever Lola wants,
00:31:26Lola gets.
00:31:30And little man, little Lola,
00:31:34wants you.
00:31:37Und da bitte ich Sie, mitzukommen.
00:31:39Äh, ich, ich wollte das nicht, ich weiß selber nicht, wie...
00:31:42Hab ich Sie erschreckt?
00:31:43Ach, Sie sind das.
00:31:44Es tut mir wirklich leid.
00:31:46Aber ich musste Ihnen einfach nachgehen, weil ich hätte nicht gedacht, dass es irgendeinen Mensch gibt, außer mir, der noch Jakob Burckhardt kennt.
00:31:55So kann man sich täuschen.
00:31:57Und natürlich wusste ich auch nicht, dass Sie gerne Verbotenes tun.
00:32:01Mhm.
00:32:07Entschuldigung, aber dass meine Frau den Wagen meiner Lebensgefährtin abfackelt, das ist kein Thema hier. Verstehe ich das richtig?
00:32:12Herr Lienert, Ihre Frau hat eben versichert...
00:32:13Und ich habe gesagt, dass es keinen anderen Menschen gibt, der irgendein Motiv hätte...
00:32:17Das wird sich alles klären.
00:32:19Aber ich bin Therapeutin, ich bin nicht die Kriminalpolizei.
00:32:23Also, bitte.
00:32:25Also, ich fand's toll.
00:32:26Also, wie wenn man sich was von der Seele schreibt.
00:32:29Und das war dann ganz eigenartig, weil das war auch als wenn es endlich raus war.
00:32:35Und als wenn es dann Platz geschaffen hat für was Neues in meinem Leben.
00:32:42Ich habe jemanden kennengelernt.
00:32:44Sein Name ist Axel und er ist auch geschieden.
00:32:48Das klingt so.
00:32:51Aber es hat vielversprechend angefangen und ich glaube, es könnte passen.
00:33:00Also, sag mal.
00:33:02Muss man hier schon wegen leichter Mundbewegung ein Genehmigung bitten?
00:33:08Ich war erst mal überrascht, angesprochen zu werden, was ehrlich gesagt auch eine ganze
00:33:13Weile her ist.
00:33:14Aber dann dachte ich mir, wieso nicht?
00:33:18Er ist Journalist, Ressort Geisteswissenschaften und Kultur und er fährt ein Daimler-Cadrio
00:33:27in einem sehr, sehr eleganten Nachtschwarz.
00:33:31Extrem charmant und eher der ruhige Typ.
00:33:34Und ich hatte gleich das Gefühl, dass mir seine Ruhe gut tut.
00:33:38Und er ist ein wandelndes Lexikon.
00:33:39Er kennt Irida und Virilio.
00:33:42Wieso betonst du das so?
00:33:43Virilio, weil ich Virilio für einen argentinischen Mittelstürmer halte oder warum?
00:33:46Und wer ist Virilio?
00:33:47Na?
00:33:48Ach, weißt du was?
00:33:49Das ist mir einfach zu blöd.
00:33:52Ja, und ich hatte ganz vergessen, wie das eigentlich ist, mit einem Mann über was anderes zu reden
00:33:57als Freunde, Alltag und Politik.
00:34:01Erinnern Sie sich, dass Sie über Ihren Mann was Ähnliches gesagt haben?
00:34:05Dass Sie so beeindruckt waren von seiner Klugheit?
00:34:07Aber mit Axel ist das noch mal was anderes.
00:34:09Zum Beispiel, wenn er mir erklärt, was ihn wirklich beschäftigt.
00:34:12Es geht einfach um tiefere Ebenen.
00:34:17Wir glauben also, diese Individuen zu sein.
00:34:21Aber in Wirklichkeit sind er einfach neurologische Reflexe.
00:34:25Also automatisch ablaufende elektrische Entladung und Reaktionen von Neurotransmittern.
00:34:31Unser Gehirn ist permanent auf Hochbetrieb und lässt uns nebenher doch glauben, dass
00:34:38wir Entscheidungen treffen.
00:34:40Also das heißt, wenn du und ich uns angezogen fühlen, dann hat das mit uns beiden gar nichts zu tun?
00:34:50Du und ich, wir sind die große Ausnahme.
00:34:59Was macht das mit Ihnen, wenn Sie das hören?
00:35:01Zunächst einmal würde ich sagen, dass es mich irgendwie entlastet.
00:35:05Weil meine Frau jetzt vielleicht nicht mehr dauernd dieses riesige Mein-Mann-hat-Schuld-Schild
00:35:10hochhalten muss.
00:35:11Georg, niemand hier hält...
00:35:12Sondern stattdessen ein Axel ist der größte Schild, weil es ja auch viel tiefer geht
00:35:16mit ihm, richtig?
00:35:18Er unterstützt mich auch.
00:35:20Also zum Beispiel findet er es gut, dass ich mich selbstständig machen will.
00:35:25Du willst bitte was?
00:35:26Georg, ich werde nicht den Rest meines Lebens das Heimchen am Herd spielen.
00:35:30Tom hat mir auch geraten, mich selbstständig zu machen.
00:35:32Ich habe mein Leben lange genug zurückgestellt und deshalb werde ich jetzt eine Firma gründen.
00:35:36Was denn für eine Firma?
00:35:38Ein Bauunternehmen für Luftschlösser?
00:35:40Lass dich überraschen.
00:35:42Wie willst du das überhaupt finanzieren?
00:35:44Ich werde eine Boutique auf das Haus aufnehmen.
00:35:46Oh nein, das wirst du ganz sicher nicht.
00:35:48Das werde ich ganz sicher doch.
00:35:49Axel findet das auch richtig.
00:35:50Das ist ja jetzt schon dein Finanzberater.
00:35:52Nein, ich habe das einfach selber entschieden.
00:35:54Das Haus gehört nämlich zur Hälfte mir.
00:35:56Und wer hat das bezahlt?
00:35:57Im Übrigen muss ich gar keine Schilder hochhalten.
00:35:59Alle unsere Freunde sehen das so.
00:36:01Sie meint Ihre Freundin.
00:36:02Nein, ich meine sämtliche unserer Freunde.
00:36:04Meine Frau hat über 20 Jahre lang jedes kleinste Detail unserer Ehe
00:36:07zwanghaft mit ihren Freundinnen besprochen,
00:36:10denen sie natürlich ausschließlich ihre ganz eigene Version präsentiert.
00:36:13Und natürlich stemmen die ihr dann zu.
00:36:15Und daraus zieht sie bis heute die Schlussfolgerung,
00:36:17dass alle es genauso sehen wie sie selbst.
00:36:19Und entschuldigen Sie, Frau Bohns, aber so sind Frauen eben auch.
00:36:21Und das regt Sie auf?
00:36:23Es regt mich auf, wie es mir anhören muss.
00:36:26Ansonsten bin ich nach einem Vierteljahrhundert zum Glück immun dagegen.
00:36:30Wie im Übrigen auch gegen irgendeinen Axel,
00:36:32der möglicherweise passt.
00:36:33Also für jemanden, der sich angeblich entlastet fühlt,
00:36:35wirkst du jetzt schon ein bisschen aufgeregt?
00:36:37Also jetzt hör mal zu, ein für allemal.
00:36:39Wir hatten unsere Zeit.
00:36:40Und die ist jetzt eben vorbei.
00:36:49Mein Gott, jetzt bin ich wieder der grobe Klotz.
00:36:52Klar.
00:36:54Aber was soll man denn auch ernsthafter zu sagen,
00:36:57wenn meine Frau, wie sie ja selber gesagt hat,
00:36:59zum ersten Mal seit der Mondlandung von jemandem angesprochen wird
00:37:03und sie den dann gleich für den Mann ihres Lebens hält?
00:37:06Das ist jetzt echt unter der Gürtellinie.
00:37:08Dankeschön.
00:37:09Entschuldige mal, du hast Laura doch ein kleines Mädchen genannt.
00:37:12Wo sie doch in Wirklichkeit die Liebe deines Lebens ist.
00:37:15Ich meine, du kannst auch gerne leugnen, so viel du willst,
00:37:17aber sie ist nur mal 30 Jahre jünger als du.
00:37:20Was sie nicht daran hindert, mit mir zusammenziehen zu wollen.
00:37:30Jörg, dieses Mädchen...
00:37:32Ganz ehrlich, nenn sie noch einmal Mädchen und ich bin raus hier.
00:37:35Versprochen.
00:37:36Wie alt ist sie noch gleich? 31?
00:37:37Ich weiß genau, dass sie 32 Jahre alt ist.
00:37:39Dann stell dir das doch nur einmal umgekehrt vor.
00:37:41Du wärst ab jetzt mit einer Frau Mitte 70 zusammen
00:37:44und in 10 Jahren ist sie Mitte 80
00:37:46und ihr plant eine gemeinsame Zukunft
00:37:49und sie wird jeden Tag älter.
00:37:52So ist das für deine Laura.
00:37:53Sie hat jetzt ein Brot im Brotschrank,
00:37:55das jeden Tag mehr schimmelt.
00:37:56Direkt vor ihren Augen.
00:38:12Also, es hat geklappt.
00:38:14Jedenfalls hattest du total recht.
00:38:16Er ist quasi durchgedreht.
00:38:18Hatte ich denn total recht?
00:38:20Du hast doch gesagt, ich soll ihn eifersüchtig machen.
00:38:22Naja, das war eine Möglichkeit und er fiel.
00:38:24Da war auch sofort wieder dieser...
00:38:26Ich meine, er hatte doch immer diesen kleinen Minderwertigkeitskonflex,
00:38:29weil er doch von kulturellen Sachen einfach gar nichts weiß.
00:38:31Stimmt.
00:38:32Weil er keine von seinen kleinen Scheißquallen rumschwimmt,
00:38:35über die er dann mit Barbie diskutieren kann.
00:38:38Und Nachricht Nummer 2.
00:38:40Ich habe einen Plan.
00:38:42Und zwar eine richtig coole Geschäftsführerin.
00:38:46Sie will was?
00:38:47Wenn ich Claudia richtig verstanden habe,
00:38:49will sie ein Kunstmagazin rausbringen.
00:38:51Na super, jetzt dreht sie endgültig durch.
00:38:52Wie willst du das überhaupt bezahlen?
00:38:54Naja, ich fürchte, das zahlst vor allem erstmal du.
00:38:57Ich soll was?
00:38:59Ihr habt keinen Ehevertrag.
00:39:01Das heißt, das ist alles zugewinnen.
00:39:03Das Haus, das Geld.
00:39:06Da keiner von euch in der Lage ist,
00:39:08dem anderen seine Hälfte auszubezahlen,
00:39:11bleibt nur der Verkauf.
00:39:13Drum prüfe, wer sich ewig bindet.
00:39:15Ich habe alles von mir bezahlt.
00:39:17Georg, das steht dir zu.
00:39:19Sie hat 25 Jahre unentgeltlich gearbeitet.
00:39:22Sie muss in den nächsten Jahren gucken, wie sie klarkommt.
00:39:25Mit einem Kunstmagazin?
00:39:27Ich lache.
00:39:28Soweit ich weiß,
00:39:29arbeitet sie schon bereits an der ersten Ausgabe.
00:39:31Ich hätte jetzt auch diesen Typen kennengelernt,
00:39:33mit dem sie das machen will.
00:39:34Moment mal.
00:39:35Sie will das mit diesem Axel machen?
00:39:37Georg, du wirst doch jetzt nicht vorwerfen wollen,
00:39:39für sich dasselbe Recht in Anspruch zu nehmen wie du.
00:39:41Ich bringe ganz sicher kein Kunstmagazin raus.
00:39:43Ich weiß, wer diesen Typen hat, diesen Axel.
00:39:45Komm.
00:39:53Ich möchte heute ein Spiel mit Ihnen spielen.
00:39:58Hier haben wir die weißen und die schwarzen Bälle.
00:40:02Wie war Ihre Beziehung, Ihre gemeinsame Zeit?
00:40:06Kommen Sie mal mit.
00:40:13Sie bieten hier Platz und wenden Sie einander den Rücken zu.
00:40:17Legen Sie für alles Gute und Schöne einen weißen Ball in den Korb
00:40:21und für alles Schlechte einen schwarzen.
00:40:24Lassen Sie sich Zeit.
00:40:27Und wenn Sie fertig sind, legen Sie das Tuch über den Korb.
00:40:30Und nicht schummeln.
00:40:44Herr Lenert, möchten Sie anfangen?
00:40:48Okay.
00:40:51Ah, das sieht ja eher positiv aus.
00:40:55Im Großen und Ganzen war es das ja.
00:40:58Zum Teil auch wirklich schön.
00:41:01Nur eben gegen Ende...
00:41:04Wissen Sie, es ist schwer.
00:41:06Es ist, also, das alles zu sagen,
00:41:08das war irgendwann eben so, wie wenn einfach die Luft raus war.
00:41:13Aber es gab nichts, wie soll ich sagen, nichts Dramatisches?
00:41:17Nein, äußerlich nein.
00:41:19Ich hatte halt das Gefühl, dass einfach nichts mehr passiert.
00:41:23Und ich wusste, dass das jetzt für den Rest meines Lebens
00:41:28so weitergehen kann.
00:41:30Und das war es.
00:41:32Und ich wusste, dass das jetzt für den Rest meines Lebens
00:41:36so weitergehen kann.
00:41:38Das hat mir Angst gemacht.
00:41:41Was war das für eine Angst?
00:41:44Wie wenn man sterben muss?
00:41:47Ohne richtig gelebt zu haben?
00:41:53Ich weiß es, das darf man ja nicht mehr sagen.
00:41:57Wie war denn die sexuelle Seite Ihrer Beziehung für Sie?
00:42:01Die war eigentlich immer ganz okay.
00:42:04Dafür, dass wir fast ein Vierteljahrhundert zusammen waren.
00:42:08Okay, ist ein wunderbar romantisches Wort dafür.
00:42:11Und wie war es für Sie, Frau Lenert?
00:42:17Für mich war sie im Großen und Ganzen...
00:42:24gut.
00:42:26Jedenfalls so gut, wie sie mit einem Rückenpatienten eben sein kann.
00:42:30Weiß deine Kleine eigentlich schon davon?
00:42:32Also, dass du zu abrupte Bewegungen vermeiden musst?
00:42:36Ach, ach.
00:42:38Was hast du denn?
00:42:40Warte, warte, langsam.
00:42:42Okay.
00:42:44Ja.
00:42:46Okay.
00:42:48So?
00:42:50Ja, ja.
00:42:52Ich kann das viel besser genießen.
00:42:55Wenn man sich Zeit nimmt.
00:42:58Ach.
00:43:00Ja, schön langsam.
00:43:07Oder spielst du ihr noch den sensiblen vor?
00:43:10Der kann ein bisschen langsamer vorgeht.
00:43:13Möchten Sie uns Ihren Korb zeigen?
00:43:24Können Sie die einzelnen Bälle benennen?
00:43:26Ich meine, Ihnen Namen geben.
00:43:29Ereignisse, Umstände, alles, was Ihnen nicht gut erscheint.
00:43:36Zuwendung.
00:43:40Sex.
00:43:43Laura.
00:43:48Ehrlichkeit.
00:43:50Wieso denn Ehrlichkeit?
00:43:51Du sagst mir, du liebst mich
00:43:53und machst dich eine nächstbeste scharfe Doktorandin ran?
00:43:57Du sitzt jahrelang neben mir auf der Couch
00:44:00und erzählst mir, du hattest Angst zu sterben,
00:44:03aber warum denn wohl Ehrlichkeit?
00:44:05Ich würde sagen, Wertschätzung,
00:44:07weil ich glaube, je länger wir zusammen waren,
00:44:10eigentlich fast von Anfang an,
00:44:12also erzählte, was ich wollte, irgendwie weniger als was er wollte.
00:44:15Darf ich ganz kurz mal was sagen?
00:44:17Ich habe das bisher alles mitgemacht,
00:44:19aber ich glaube, das wird mir jetzt alles hier ein bisschen zu blöd.
00:44:21Übermenschlichen Intelligenz.
00:44:23Ich will dir genau sagen, was,
00:44:25dass jemand nach über 20 Jahren, dass du nach über 20 Jahren,
00:44:28in denen ich mit dir durch dick und dünn gegangen bin,
00:44:30in denen ich alles im Leben wieder geteilt habe,
00:44:32dass du nach all dem die Bilanz ziehst,
00:44:34dass immer alles nur um mich gegangen wird.
00:44:36Aber es wurde alles um deine Arbeit herum arrangiert.
00:44:38Jeder Urlaub, jedes Treffen mit Freunden, jede...
00:44:40Am Anfang haben wir doch auch mal ein paar Sachen spontan gemacht,
00:44:43aber das war doch noch ein paar Jahre schon überhaupt nicht mehr möglich.
00:44:46Ich habe oft gesagt, lass uns einfach mal losfahren,
00:44:48ohne zu wissen wohin, aber dann hast du nur gelacht.
00:44:51Das war schön für mich.
00:44:53Ja, natürlich, du warst immer der freie, spontane Mensch
00:44:55und ich war der blöde Partypupper, wie denn auch sonst.
00:44:57Genau so war es auch und ich war allein,
00:44:59weil du nämlich im Grunde überhaupt nicht anwesend warst.
00:45:01Ich nicht anwesend?
00:45:03Ach nein, ich war anwesend.
00:45:05Ich habe unsere Kinder geweckelt.
00:45:07Ich habe endlose Elternabend über mich ergehen lassen.
00:45:10Ich habe deine Mutter 20 Mal zur Therapie gefahren.
00:45:13Ich habe...
00:45:15Hi.
00:45:17Ja.
00:45:19Herr Lehmann!
00:45:21Ja, ja, ja.
00:45:23Und einmal auf die Fersen.
00:45:26Ja, sehr gut.
00:45:28Und das rechte Bein einmal gestreckt anheben.
00:45:34Ah, das geht nicht.
00:45:37Jetzt kannst du wieder anziehen.
00:45:39Sie müssen eigentlich ein CT machen,
00:45:41aber das sieht nach einem klassischen Bandscheibenvorfall aus.
00:45:43Sie sind ja auch im richtigen Alter.
00:45:46Ich hatte früher schon mal Rückenprobleme.
00:45:48Eine Skoliose.
00:45:49Was Sie jetzt machen müssen, ist Stress abbauen.
00:45:52Und ich schreibe Ihnen schon mal 10 Mal Krankengymnastik auf.
00:45:55Aber vor allen Dingen müssen Sie jetzt zur Ruhe kommen.
00:45:58Also das geht gar nicht zur Zeit.
00:46:00Ich bereite gerade eine Geweihnausstellung vor.
00:46:02Wissen Sie, was das heißt?
00:46:04Ich kann Ihnen natürlich eine Spritze geben gegen die Schmerzen,
00:46:07aber ewig hält die nicht.
00:46:09Haben Sie eine Sexualpartnerin oder einen Partner?
00:46:11Für was geht Sie das an?
00:46:13Erklären Sie die medizinische Situation.
00:46:15Mit sowas ist nicht zu spaßen.
00:46:19Ein was?
00:46:21Einen Bandscheibenvorfall.
00:46:23Schon wieder?
00:46:25Sowas ist chronisch.
00:46:27Wenn du das einmal hast, hast du es immer wieder.
00:46:29Und warum rufst du mich an?
00:46:31Entschuldige, ich dachte,
00:46:33das interessiert dich, weil dein Vater im Krankenhaus ist?
00:46:35Außerdem muss sich jemand um ihn kümmern
00:46:37und ich werde das nicht sein.
00:46:39Aber du bist bei ihm im Krankenhaus.
00:46:41Ja, ich bin bei ihm im Krankenhaus.
00:46:43Ich kann ihn doch nicht einfach im Stich lassen.
00:46:45Ist alles okay?
00:46:47Mutter.
00:46:49Alles Gute für Sie.
00:46:51Dankeschön.
00:46:53Ich werde mich nicht in diesen Stuhl setzen, Punkt.
00:46:55Das letzte Mal hattest du wochenlang damit zu tun.
00:46:57Willst du das jetzt?
00:46:59Niemand will sowas.
00:47:01Sag mal, wieso kommt ich eigentlich ...
00:47:03Selbst wenn ich Jahre damit zu tun habe,
00:47:05du bist nicht meine Krankenschwester, nicht mehr.
00:47:07Glaubst du, sie macht das für dich?
00:47:08Guten Tag.
00:47:10Kürzen Sie bitte möglichst langsam.
00:47:12Vorsichtig, ja? Ohne scharf verrutschen.
00:47:14Ja, klar.
00:47:17Ah!
00:47:23Geh auf!
00:47:25Geh auf!
00:47:27Geh auf!
00:47:29Geh auf!
00:47:31Geh auf!
00:47:33Geh auf!
00:47:35Geh auf!
00:47:36Geh auf!
00:47:38Geh auf!
00:47:41Du hast was?
00:47:43Der hat einen Bandscheibenvorsitz.
00:47:45Das sind nicht nur total alte Leute.
00:47:47Bist du dir sicher?
00:47:50Ja, okay.
00:47:52Ja, bis gleich.
00:47:58Das hier?
00:48:00Laura, der ist 30 Jahre älter als du.
00:48:02Gicht, Arthritis, Demenz, allgemeine Leistungsminderung,
00:48:04vor allem sexuelle.
00:48:06Und das ist reine Statistik.
00:48:08Ja, ja, ja, ich weiß.
00:48:10Ja, ich wäre eine ganz schlechte Freundin,
00:48:12wenn ich dir das nicht sagen würde.
00:48:14Guck mal, du bist doch an einem ganz anderen Punkt
00:48:16in deinem Leben als er an seinem.
00:48:18Na, wo ist er denn? Kurz vorm Friedhof oder was?
00:48:20Nee, der ist an dem Punkt, wo er dich braucht,
00:48:22um sich noch mal kurz lebendig zu fühlen.
00:48:24Und Dudu spielt das auch noch mit.
00:48:26Als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe,
00:48:28da stand er in diesem blauen Licht.
00:48:30Und ich habe gedacht,
00:48:31er ist wie William Hurt in Excellental Tourist
00:48:33und wie jemand, der die ganze Zeit
00:48:35viel zu schweres Gepäck mit sich rumträgt
00:48:37und irgendwie zu stolz ist, es einfach abzusetzen.
00:48:41Und ich weiß, das klingt kitschig,
00:48:43aber er hat meine Seele berührt.
00:48:45So.
00:48:49Ja, danke.
00:48:51Das ist ganz toll.
00:48:56Jedenfalls hat es fürchterlich zwischen uns geknallt,
00:48:58seit wir euch getroffen haben.
00:48:59Als ob da irgend so ein Virus
00:49:01auf uns übergesprungen wäre.
00:49:03Wahrscheinlich, weil wir jetzt auch überprüfen,
00:49:05was noch stimmt und was nicht.
00:49:07Na ja, aber das ist doch wichtig,
00:49:09dass man das macht, oder?
00:49:11Wir passen doch super zusammen.
00:49:13Ich meine, das ist einfach so.
00:49:15Als wir euch kennengelernt haben,
00:49:17wie du uns vorgestellt hast,
00:49:19haben Doris und ich gesagt,
00:49:21beide passen super zusammen.
00:49:23Vor 19 Jahren haben wir auch super zusammen gepasst.
00:49:25Herr, meine, ihre Art ergänzt sich so gut mit deiner.
00:49:27Man kann sehen, sie versteht nicht immer,
00:49:29aber es ändert doch nichts daran,
00:49:31dass sie dich liebt.
00:49:33Sag mal, von wem redest du denn da eigentlich gerade?
00:49:35Na ja, von Peter und Claudia.
00:49:38Ist lange aber nicht so.
00:49:40Laura, ich habe Doris verlassen, wegen dir.
00:49:42Du hast sie nicht verlassen,
00:49:44du hast ihr von uns erzählt
00:49:46und sie hat das dann rausgeschmissen.
00:49:48Ich wohne in einem Hotel,
00:49:50ich mache eine Trennungstherapie mit ihr.
00:49:52Ja, das weiß ich.
00:49:54Und du willst mir ernsthaft erzählen,
00:49:56dass das Leute auch nicht wieder zusammenbringt?
00:49:57Das will ich doch nicht!
00:50:00Laura, ich habe,
00:50:02ich habe alles für dich aufgegeben.
00:50:05Und um des lieben Friedens willen
00:50:07und weil man das anscheinend eben heute so macht,
00:50:09latsche ich einmal die Woche in diese Therapie
00:50:11und zu deiner Information.
00:50:13Dabei nutze ich jede Gelegenheit, dich runterzumachen.
00:50:15Und im Gegenzug darf ich mir dann anhören,
00:50:17wie toll ihr neuer Lebenspartner ist.
00:50:19Auf, die Liebe.
00:50:22Prost.
00:50:42Und gibt es einen bestimmten Grund,
00:50:44warum du dich für mich entschieden hast?
00:50:45Und gibt es einen bestimmten Grund
00:50:47für dieses spezielle Format?
00:50:50Die Kleinheit der Bilder zwingt den Betrachter dazu,
00:50:52sich Ihnen zu nähern.
00:50:54Weißt du, normalerweise betrachten wir doch alle
00:50:56unser Leben aus sicherer Entfernung
00:50:58und ich will diese Distanz aufbrechen,
00:51:00zu Nähe einladen.
00:51:03Finde ich gut.
00:51:08Ich will dem Betrachter eine Erfahrung ermöglichen,
00:51:10nämlich dass mit größerer Nähe
00:51:12auch ein größeres Gefühl einhergeht.
00:51:14Und wann hast du die gemalt?
00:51:16Vor 20 Jahren, aber ich finde,
00:51:18sie sind heute noch viel aktueller.
00:51:21Und ich ...
00:51:25Ich hab mich gefragt,
00:51:27ob du wohl den Aufmacher schreiben würdest
00:51:29für meine erste Ausgabe.
00:51:36Ich denke auf jeden Fall darüber nach.
00:51:38Ja.
00:51:44Ja.
00:52:07Und was ist jetzt die große Neuigkeit?
00:52:11Axel und ich.
00:52:13Wir hatten ...
00:52:15Gott sei Dank. Endlich.
00:52:17Was willst du denn, Gott sei Dank?
00:52:19Ich dachte, das passiert nie.
00:52:21Vielen Dank.
00:52:23Es klingt, als wäre ich ein Entwicklungshilfeprojekt.
00:52:26Der Zeitpunkt muss stimmen für mich.
00:52:28Ich dachte, das ist nur ein Kalenderspruch.
00:52:31Außerdem warst du bei dem Thema immer so ein bisschen ...
00:52:34Stimmt doch gar nicht.
00:52:36Ohne Sex wären wir ...
00:52:38Nicht mal hier, oder?
00:52:40Und?
00:52:42Ziemlich.
00:52:44Toll.
00:52:47In Punkten von 1 bis 10.
00:52:49Ich hatte nur ein einziges Mal eine 9.
00:52:51Das war auf der Abifahrt.
00:52:53Das kann doch nicht dein Ernst sein.
00:52:55Dass du immer noch das Weltbild eines Teenagers hast.
00:52:58Also?
00:53:00Es war schon schön.
00:53:02Das Einzige ...
00:53:05Mit Georg war es immer so, wie es eben war mit ihm.
00:53:08Oft echt schön.
00:53:10Manchmal ging es so, manchmal ...
00:53:12Aber danach habe ich mich immer total geborgen gefühlt.
00:53:15Es war immer ...
00:53:17Schön mit ihm danach.
00:53:19Und mit Axel nicht?
00:53:21Der war einfach mein Redneck danach.
00:53:23Okay. Wann und wo lerne ich ihn kennen?
00:53:26Wie, wann und wo?
00:53:28Das ist die älteste Regel der Welt,
00:53:30dass die beste Freundin diesen Mann checken muss.
00:53:32Du könntest ja auf Gott weiß wen reinfallen.
00:53:35Was?
00:53:37Ich habe einfach schon seit einer ganzen Weile das Gefühl,
00:53:41dass es zu vieles gibt zwischen uns, was nicht richtig stimmt.
00:53:44Wir haben uns eine Wohnung angesehen.
00:53:46Das war deine Idee.
00:53:48Zwei Tage später willst du Schluss machen?
00:53:50Georg, Sex ist sehr wichtig für mich.
00:53:52Ich glaube einfach nicht so richtig daran.
00:53:54Entschuldige.
00:53:57Aber hast du schon mal einen Mannschein im Vorfall gehabt?
00:54:00Ich glaube, es ist besser jetzt,
00:54:02bevor es einfach noch viel mehr wehtut.
00:54:04Das ist doch total verrückt.
00:54:06Wieso hast du dann ...
00:54:08Weil ich vielleicht irgendwie Angst hatte,
00:54:10dass ich für immer alleine bleibe.
00:54:12Was weiß ich?
00:54:14Dann sollte ich mir wohl Gedanken machen, wo ich wohne.
00:54:18Ich meine, du hast ja eine Wohnung.
00:54:20Bloß keine Eigentumswohnung.
00:54:22Weil sie herausgestellt hat,
00:54:24dass ich die nicht einfach mal so kurz spendieren kann.
00:54:27Du hast doch nicht gedacht, dass ich denke,
00:54:29dass du mir jetzt irgendwie eine Wohnung ...
00:54:31Weil es ja sowieso schon länger so komisch ist zwischen uns.
00:54:34Nichts wie weg beim allerersten Anzeichen,
00:54:37das waren aber doch nicht die allerersten Anzeichen.
00:54:40Warte.
00:54:42Das Einzige, was ich auf jeden Fall immer wusste,
00:54:44dass ich irgendwann mal Kinder will.
00:54:47Warte. Warte, warte, warte, ich hab's.
00:54:49Da.
00:54:51Das ist irre.
00:54:54Wie so ein kleines Ding.
00:54:56Mhm.
00:54:58Ich wollte sowieso ...
00:55:00Ja, was denn?
00:55:03Laura, ich verstehe natürlich,
00:55:05das ist auch meine, aber ich für meinen Tag ...
00:55:07Ich hab schon zwei Kinder.
00:55:09Ja, das weiß ich doch. Aber es gibt viele ältere Männer ...
00:55:12Laura, wenn wir ein Kind hätten,
00:55:15oder es fängt irgendwann an zu studieren,
00:55:17da bin ich Mitte, Ende 70.
00:55:21Mhm.
00:55:24Ich weiß, das war blöd.
00:55:26Aber stimmt eben auch.
00:55:28Ja.
00:55:31Aber was ich wollte,
00:55:34hat von Anfang an viel weniger gezählt, als was du wolltest.
00:55:38Ja, als ich mich in dich verliebt hab,
00:55:40da war das wie, als wenn ich ...
00:55:43diese völlig total andere Welt betrete.
00:55:45Und ich dachte, wow,
00:55:47das ist also das Universum
00:55:49dieses zauberhaften, eigenartigen Mannes.
00:55:51Und es ging alles so schnell, und es war auch so besonders.
00:55:54Aber ich hatte überhaupt nicht die Zeit dazu, nachzudenken,
00:55:57ob ich wirklich in dieser Welt leben will.
00:56:00Aber das tu ich jetzt.
00:56:10Sind Sie denn wahnsinnig?
00:56:12Sie können hier doch nicht rauchen!
00:56:14Machen Sie auf der Stelle die Zigarette aus!
00:56:17Oh mein Gott, Herr Direktor.
00:56:19Ja, Herr Hagedorn, Sie sind das. Wie geht's Ihrer Familie?
00:56:22Sehr gut, vielen Dank.
00:56:24Und Ihren Kindern?
00:56:26Auch gut. Die Große macht schon ihr Abitur.
00:56:28Tja, so vergeht die Zeit. Verzeihung.
00:56:31Aurelia, Rita.
00:56:34Können bei Nahrungsmangel schrumpfen
00:56:36und sich dadurch regenerieren.
00:56:38Unglaublich.
00:56:40Und trotzdem schwimmen die da rum.
00:56:46Aber sein bester Film find ich eigentlich
00:56:48Le Fun Infidel. Hast du den gesehen?
00:56:50Nein, den kenn ich immer.
00:56:52Also, die untreue Frau. Und das ist der ...
00:56:55Er ist psychologisch sehr eindringlich.
00:56:57Und er hat dann Travel-Zoom ...
00:56:59Sie sind also Axel. Hallo, Claudi.
00:57:01Claudia.
00:57:03Axel, hi.
00:57:05Dore hat mir schon so viel von Ihnen erzählt.
00:57:07Glauben Sie ihr nichts. Sie waren auch hier im Kino?
00:57:10Ich liebe Chabrol. Immer schon.
00:57:12Chabrol ist sozusagen mein zweiter Vorname.
00:57:14Wow.
00:57:16Äh, ja, wir wollten da drüben noch einen Trink nehmen.
00:57:19Ja.
00:57:21Okay, let's go.
00:57:26Aber deshalb kann man doch nicht sagen, dass ich ein Egoist bin.
00:57:29Hast du das wahrgenommen in der Beziehung zu deiner Mutter?
00:57:32Klar. Total.
00:57:34Seid ihr jetzt alle wahnsinnig geworden?
00:57:36Du hast Mama 97 Prozent der Hausarbeit überlassen.
00:57:39Und 90 Prozent der Erziehung.
00:57:41Aber ich arbeite Vollzeit im Gegensatz zu deiner Mutter.
00:57:43Ich schätze mal, in über 80 Prozent der Fälle
00:57:46haben die im Fernsehen das gesehen, was du sehen wolltest.
00:57:48Das stimmt doch gar nicht.
00:57:50Deine Mutter sieht genauso gerne Tatort wie ich.
00:57:52Immer wenn du nicht da warst,
00:57:55haben die immer diese Spunzette im Zweiten gesehen.
00:57:57Das ist eben eine Frau.
00:57:59Papa.
00:58:01Hast du dich mal in sie reinversetzt?
00:58:03Also, was sie so denkt?
00:58:05Oder fühlt?
00:58:10Nein.
00:58:12Nicht so richtig. Machst du so was denn?
00:58:15Null.
00:58:17Und wenn man sich auch in jemand reinversetzt,
00:58:19der vollkommen anders ist als man selbst.
00:58:21Wird aber sehr empfohlen.
00:58:23Also, eine Einschläge in die Literatur.
00:58:26Sieh's doch mal so, Papa.
00:58:28Ihr hattet eure Zeit, aber jetzt ist sie eben vorbei.
00:58:34Und, was sagst du?
00:58:36Ganz ehrlich?
00:58:38Was ich jetzt sag?
00:58:40Ich glaub, der Typ ist ein totaler Idiot.
00:58:42Was? Wieso das denn?
00:58:44Der baggert mich die ganze Zeit an.
00:58:46Jetzt achte da mal drauf.
00:58:48Du spinnst doch.
00:58:51So, jetzt lächelt mal schön für mich.
00:59:13Wieso sind die bei unserem Italiener?
00:59:15Mit diesem Arschloch?
00:59:17Ich weiß es nicht.
00:59:19Doch.
00:59:30Und was machen Sie so Schönes?
00:59:32Ich mach Berichte fürs Fernsehen.
00:59:34Lokalisten so.
00:59:36Wow.
00:59:38Hey.
00:59:40Dann sind wir alle drei Medienschaffende.
00:59:42Ja, das stimmt.
00:59:44Ja.
00:59:46Aber Ihre Ehe ist stabiler als die von Boris?
00:59:49Oder hätte ich da möglicherweise noch eine Chance?
00:59:51Sag mal, spinnst du eigentlich?
00:59:53Was?
00:59:55Hey, du kannst doch nicht einfach meine Freundin anbaggern.
00:59:57Hey, und wieso nicht? Und wer sollte mich denn da anhindern?
00:59:59Ich zum Beispiel.
01:00:02Oh, weil wir in deiner Welt zusammen sind, oder wie?
01:00:04Ja, natürlich.
01:00:06Euer bürgerliches Umfeld befindet sich doch gerade sowieso
01:00:08in massiven Auflösungserscheinungen.
01:00:10Warum lacht sie denn? Bei mir hat sie nie mehr gelacht.
01:00:12Was für ein Arschloch.
01:00:15Nimm deinen Mann.
01:00:17Ende 50, Familienvater.
01:00:19Seit einem vierter Jahrhundert mehr oder weniger monogam.
01:00:21Aber plötzlich zweifelt er an seinem Lebensentwurf.
01:00:23Das kann es doch nicht gewesen sein.
01:00:26Peter, fahr zurück, pack da hin.
01:00:28Was?
01:00:30Fahr zurück und pack!
01:00:32Ja, ja, ja, ich mach ja schon.
01:00:34Schnell, los!
01:00:36Ja, also, ich mein, das muss ja nicht unbedingt falsch sein.
01:00:38Plötzlich sieht er die Richtige.
01:00:40Pff.
01:00:43Tudum.
01:00:45Und er wirft sein gesamtes Leben über den Haufen.
01:00:50Und deshalb macht er eine Paartherapie.
01:00:52Ja, immerhin stellt er sich der Situation.
01:00:54Aber das neue Häschen ist nicht nur viel jünger,
01:00:56sondern hat auch noch Skandale.
01:00:59Eigene Bedürfnisse.
01:01:01Und schon geht alles wieder den Bach runter.
01:01:03Und das sind alles rein genetische Autoritäsen.
01:01:05Pff.
01:01:07Und Liebe gibt's überhaupt nicht, oder was?
01:01:09Mh.
01:01:11Das ist schön, dass du die Frage stellst, Claudia.
01:01:13Also, Neurobiologen sprechen heute lieber von limbischer Resonanz.
01:01:16Aber in Wirklichkeit ist das alles nur sublimierte Todesangst.
01:01:20Ha, ha, ha.
01:01:22Und was ist das?
01:01:24Was ist das?
01:01:26Was ist das?
01:01:28Was ist das?
01:01:30Was ist das?
01:01:32Was ist das?
01:01:34Was ist das?
01:01:36Was ist das?
01:01:39Sag mal, was heißt das eigentlich?
01:01:41Beheiratet ist ein Idiot, oder was?
01:01:43Wir sind die große Außenabgeschätzte.
01:01:45Ach, okay.
01:01:47Wie hat jemand von Ihnen der Wagen da draußen?
01:01:49Och.
01:02:01Waren Sie das?
01:02:03Darauf kannst du wetten, als ich das war.
01:02:06Weil ich schlau bin.
01:02:08Schleichen Sie, du Zirkusdirektor!
01:02:11Ihr seid ja wahnsinnig!
01:02:13Hört auf!
01:02:15Ah!
01:02:17Mama?
01:02:19Mama?
01:02:21Hey, hey!
01:02:23Nichts, Mann.
01:02:25Nichts.
01:02:28Wir sind wirklich ganz zufällig hier vorbeigefahren.
01:02:30Aber da waren die Reifen schon platt.
01:02:32Mein Vater wäre gar nicht der Typ für so was.
01:02:34Das ist ja wie bei einem Aquarium.
01:02:36Artenschutz ist quasi so ein zweiter Vornamen.
01:02:38Weil jemand meine Reifen zerstochen hat!
01:02:40Oder ist dieser Sachverhalt zu komplett
01:02:42für Ihre Besoldungsstufe?
01:02:44Ich habe es Ihnen schon mal gesagt.
01:02:47Sie segeln gerade haarscharf an einer Anzeige
01:02:49wegen Beamtenbeleidigungen.
01:02:51Ja, und woher wissen Sie das?
01:02:53Sind Sie vielleicht auch gelernter Jurist?
01:02:55Dann zahle ich Sie dafür mit meinen Steuern, Sie Vollidiot!
01:02:57Und jetzt haben Sie es geschafft.
01:02:59Schau doch mal, was er gemacht hat mit meinem Auto hier.
01:03:01Alle vier Reifen hat er zerstochen.
01:03:04Geh doch einfach zu ihm zurück!
01:03:06Geh doch einfach zu ihm zurück!
01:03:08Das ist jetzt gut.
01:03:10Ihr macht Liebe zusammen hier im Krankenwagen.
01:03:12Weil ihr seid ja krank im Kopf hier alle.
01:03:14Ich bin hier nicht der Idiot.
01:03:16Wir fahren nach Hause.
01:03:34Ja.
01:03:49Sag mal, wieso machst du das?
01:03:52Ich habe das Foto gesehen
01:03:54und dann habe ich eben einfach, was weiß ich, ich habe rot gesehen.
01:03:58Okay.
01:04:00Ja, und ähm ...
01:04:02Oder sie meint, sie braucht ein bisschen Zeit, ich weiß nicht.
01:04:06Was?
01:04:07Nein, vielleicht ist es auch genau richtig so.
01:04:09Vielleicht war das ja von Anfang an nicht viel mehr als der schöne Traum eines nicht mehr besonders jungen Mannes.
01:04:15Es hat trotzdem wehgetan, weißt du?
01:04:21Und warum erzählst du mir das alles?
01:04:25Ich schätze, du solltest das wissen.
01:04:33Ich glaube, ich muss mich um meinen Pflaster kümmern, ja?
01:04:37Sicher, mach das.
01:04:39Wir sehen uns bei der Therapie.
01:05:03Alles in Ordnung, Herr Lienert?
01:05:05Ja, danke, alles bestens.
01:05:08Und Frau Lienert, wie fühlen Sie sich jetzt?
01:05:11Also, einerseits sehr, sehr gut, weil es mir Kraft zu geben scheint für was Neues.
01:05:19Ich meine, ich plane ein eigenes Unternehmen, bin voller Ideen, fühle mich wieder attraktiv.
01:05:27Alles ist so lebendig.
01:05:29Aber Sie sagten, einerseits?
01:05:31Ja, ich glaube, für einen anderen Teil von mir ist das einfach auch ganz schrecklich.
01:05:35Also, dass was kaputt geht oder wir eben was kaputt machen, was eben für immer gedacht war.
01:05:43Oh Gott, das hat meine Mutter immer gesagt, eine Ehe ist für immer.
01:05:48Entschuldigung.
01:05:49Entschuldigung.
01:05:50Frau Lienert.
01:05:57Lisa.
01:05:59Die sagen, es geht nicht mehr und jetzt wollte sie in einen Schwell fahren und ich wusste nicht, was ich machen soll.
01:06:04Das hast du ganz richtig gemacht. Natürlich kommen wir. Ja, ja, wir fahren gleich los.
01:06:09Und wie geht's Ihnen?
01:06:11Frau Dr. Breuer sagt, es hat keinen Sinn mehr.
01:06:14Oh Gott, was ist denn hier los?
01:06:15Tut mir leid, wir müssen sofort los.
01:06:16Sie warten auf uns, aber Frau Breuer muss in einer halben Stunde weg.
01:06:20Weiß Tom Bescheid?
01:06:21Ach Mensch, das habe ich Sie jetzt gar nicht gefragt. Es geht um einstellen lebenserhaltender Maßnahmen.
01:06:26Töpperwien muss eingeschleppert werden.
01:06:29Ach, das ist nur Ihr Hund. Das ist nicht nur unser Hund.
01:06:32Das ist Töpperwien. Komm. Tom.
01:06:46Entschuldigung.
01:07:16Entschuldigung.
01:07:46Entschuldigung.
01:08:16Entschuldigung.
01:08:46Entschuldigung.
01:09:17Hallo?
01:09:39Ich warne Sie, ich kann umgehen.
01:09:42Ich warne Sie, ich kann umgehen mit dem Ding hier.
01:09:46Doris.
01:09:48Doris, wir beide wissen, dass du noch nie einen Baseballschläger in der Hand hattest.
01:09:51Bist du wahnsinnig? Ich hätte dich umbringen können.
01:09:57Jörg, was machst du hier?
01:10:00Ich hab den blauen Ball gesucht.
01:10:02Was?
01:10:03Naja, das war doch sein Lieblingsball.
01:10:06Der so total zernagt war und eines Tages war er doch weg und ich dachte mir,
01:10:09wenn ich den finde, dann kann ich den ihm noch bringen.
01:10:24Danke.
01:10:32Aber wo?
01:10:33Im Samenkorb.
01:10:34Aber wo?
01:10:35Im Samenkorb.
01:10:37Ich hab's auch erst gemerkt, als ich den Korb in den Keller bringen wollte.
01:10:40Ganz hinten, wo er den Riss hatte.
01:10:42Quasi reingequetscht.
01:10:44Damit ihn ihm niemand wegnehmen können sollte.
01:10:59Schau mal hier.
01:11:01So sah ich mal aus.
01:11:02Das bist du.
01:11:04So schlank und schmal.
01:11:05Ja, ja, ja.
01:11:08Ich hab dir jedes Wochenende einen Schlauchkuchen mitgebracht.
01:11:10Ach komm, jetzt übertreib mal nicht.
01:11:15Das gibt's ja nicht.
01:11:17Da ist die.
01:11:18Mensch, die hab ich ewig gesucht.
01:11:23Sag mal, können wir uns eigentlich gegenseitig verklagen?
01:11:26Ich mein, wir haben ja beide unterschrieben.
01:11:28Da freut sich jeder Anwalt, oder?
01:11:34Du rührst wegen deiner Kunstzeitschrift.
01:11:36Ich...
01:11:40Ich dachte erst, das ist ein totaler Schwachsinn.
01:11:43Und dass du dann Vermögen in den Sand setzt.
01:11:48Aber ich find's toll, dass du was Eigenes machst.
01:11:53Und ich will, dass du glücklich bist.
01:11:55Und ich hab einfach kein Recht, bestimmen zu wollen, wie du das hinkriegst.
01:12:05Ist dein Rücken eigentlich besser?
01:12:09Ein bisschen schon.
01:12:13Dann machen wir vorsichtig, okay?
01:12:16Ja, ganz langsam.
01:12:18Schön.
01:12:20Oh.
01:12:22Oh.
01:12:24Wow.
01:12:49Was willst du mir aufschreiben? Deine Telefonnummer?
01:12:52Ich dachte, ich lass dich noch schlafen.
01:12:55Hm?
01:12:57Jungs, deine...
01:12:59Deine Nase, die ist immer noch unglaublich.
01:13:02Ja.
01:13:04Ja.
01:13:06Ja.
01:13:08Ja.
01:13:10Ja.
01:13:12Ja.
01:13:14Ja.
01:13:16Ja.
01:13:17Deine Nase, die ist immer noch unglaublich.
01:13:19Sag mal, wollen wir nicht mal zusammen heute Abend...
01:13:22Wir haben das schon so lange nicht mehr gemacht.
01:13:24Gehen wir mal essen? Das ganze Wartesuch total überlagert.
01:13:27Moment, warte mal, nicht so schnell.
01:13:31Du kommst hierher, du bist völlig fertig.
01:13:34Und plötzlich findest du sogar meine Pläne gut.
01:13:36Du schaffst es irgendwie, dass wir...
01:13:39Und jetzt willst du einfach so zur Tagesordnung übergehen?
01:13:41Doris, ich...
01:13:42Aber doch nur, weil du keine Alternative mehr hast.
01:13:44Was bin ich denn dann jetzt?
01:13:45Der Trostpreis, oder was?
01:13:55Frau Brunz?
01:13:57Verzeihung.
01:13:59Herr Lehnert, was...
01:14:01Frau Brunz, ich weiß, dass das nicht geht, aber...
01:14:03Ich muss einfach mit Ihnen sprechen.
01:14:05Ja?
01:14:07Einen Moment, einen Moment.
01:14:09Immer laut.
01:14:16Seit diese Sache passiert ist...
01:14:18Diese Sache?
01:14:20Ja, seitdem scheint mein Leben ein einziges Chaos zu sein.
01:14:22Wissen Sie, erst verlebe ich mich, dann bin ich wieder total allein.
01:14:25Dann liege ich plötzlich wieder mit meiner Frau im Bett.
01:14:27Mein Hund ist tot.
01:14:29Ich zersteche irgendwelche Autoreifen.
01:14:31Was zum Teufel ist los mit mir?
01:14:33Sie vollziehen hochsymbolische Handlungen.
01:14:36Und Sie senden Ihrer Frau eine Botschaft damit.
01:14:39Sie sagen, ich will dich zurück.
01:14:42Sie sind mitten in einer Übergangsphase.
01:14:43Sie sind dabei, sich neu zu definieren.
01:14:47Normalerweise macht man das nicht.
01:14:49Normalerweise liest man jeden Morgen wieder die Zeitung
01:14:51und macht weiter wie immer.
01:14:53Aber...
01:14:55Wir sehen uns.
01:14:57Freitag, 17 Uhr.
01:14:59Danke.
01:15:14Frau Lehner.
01:15:16Ich weiß, dass das nicht geht, aber ich muss einfach mit Ihnen sprechen.
01:15:20Sie meinen, Sie sind sich bezüglich der Trennung nicht mehr sicher.
01:15:24Mein Gott, wie soll man sich denn da sicher sein?
01:15:27Ich habe gesagt, alles ist plötzlich so lebendig.
01:15:29Und das stimmt ja auch.
01:15:31Aber dann bin ich wieder wie zerschlagen.
01:15:33Und ich graue wieder.
01:15:35Und ich plane eine...
01:15:37Wie soll ich das nennen?
01:15:39Ich habe gesagt, alles ist plötzlich so lebendig.
01:15:41Und das stimmt ja auch.
01:15:43Ich mache eine Kunstteilschrift mit Bildern,
01:15:45die offenbar kein Mensch erkennen kann.
01:15:47Und ich gehe mit meinem Mann ins Bett
01:15:49und sofort an den Arsch und schmeiße ihn wieder raus.
01:15:51Ich habe gedacht, ich mache alles richtig jetzt
01:15:53und trotzdem ist alles falsch.
01:15:55Und ich weiß überhaupt nicht mehr, wer ich bin.
01:15:57Weil Ihre Seele die Anker gelichtet hat
01:15:59und unterwegs ist zu neuen Ufern.
01:16:01Doch, das ist hübsch, ja.
01:16:03Sehr hübsch.
01:16:05Frau Lehner, ich kann Ihnen nicht sagen, was Sie tun sollen.
01:16:07Ich kann Ihnen nur helfen, das selbst zu wissen.
01:16:09Aber wie soll man das dann wissen,
01:16:11wenn man so viele verschiedene Sachen gleichzeitig fühlt?
01:16:14Dass ich ihn irgendwie immer noch liebe
01:16:18und dass das nicht weg ist.
01:16:21Aber trotzdem ist jetzt eben alles anders.
01:16:25Und ich will nicht mit ihm zusammen sein,
01:16:27nur weil er den Beil von unserem Hund gesucht hat.
01:16:29Das ist kein guter Grund.
01:16:31Und wenn ich mal sterbe,
01:16:33dann werde ich nie irgendwas gemacht haben,
01:16:35was wirklich und wahrhaftig außergewöhnlich war.
01:16:37Was hindert Sie?
01:16:44Was ist los?
01:16:46Ich bin da mitten in einem Feature.
01:16:48Sind wir Freundinnen oder sind wir Freundinnen?
01:16:50Wir sind Freundinnen.
01:16:52Also, ich habe nachgedacht.
01:16:54Das muss ja nicht unbedingt falsch sein.
01:16:56Du weißt doch, dass ich dieses Kunstmagazin machen will.
01:16:58Die Artist? Das willst du immer noch?
01:17:00Und jetzt haben mir Lisa und Tom geholfen,
01:17:02eine Webseite zu machen
01:17:04und in ein paar Minuten ist die Artist online.
01:17:06Bevor die Print-Ausgabe rauskommt.
01:17:08Ja, ja, anscheinend macht man das heute so
01:17:10wegen Online-Präsenz und so weiter
01:17:11und so weiter und so weiter.
01:17:13Aber warum erzählst du mir das alles?
01:17:15Weil du dich doch auskennst mit sowas.
01:17:17Und weil ich mir überlegt habe,
01:17:19was kann ich wirklich gut
01:17:21und was macht mir wirklich Spaß.
01:17:23Und?
01:17:25Und weil wir jetzt live ins Netz gehen, hier.
01:17:27Vorsicht.
01:17:38Herzlich willkommen
01:17:39bei der Print-Ausgabe von The Artist.
01:17:41Worum geht es bei uns?
01:17:43Es geht um Kunst.
01:17:45Um Einzigartiges.
01:17:47Um Unersetzliches. Um Lebenswichtiges.
01:17:49Und um die ungeheure Gedankenlosigkeit,
01:17:51mit der wir diese unersetzlichen Dinge behandeln.
01:17:55Weshalb wir sie manchmal eben auch verlieren können.
01:17:59Die Sicherheitsmaßnahmen unserer Museen sind ein Skandal.
01:18:02Die Menschen, die zum Teil
01:18:04unschätzbar wertvolle Kunstwerke bewachen,
01:18:06sind im Regelfall im Rentenalter
01:18:07und haben im Allgemeinen keine Ausbildung
01:18:10für diese verantwortungsvolle Aufgabe.
01:18:12Die elektronischen Sicherheitsmaßnahmen
01:18:14beschränken sich meist auf einen akustischen Alarm.
01:18:17Und um diese unhaltbare Zustände zu demonstrieren,
01:18:21sehen Sie nun den ersten Beitrag von The Artist,
01:18:24die Live-Übertragung eines Kunstdiebstahls.
01:18:27Doro?
01:18:29Denn The Artist, das ist nicht einfach
01:18:31eine weitere Kunstzeitschrift.
01:18:33The Artist, das ist Action plus YouTube plus Die Hard.
01:18:35Wir hier von The Artist
01:18:37und von The Artist, das ist Action plus Die Hard.
01:18:44Hallo, sind Sie wahnsinnig?
01:18:46Ich bin Frau Dr. Breuer, die Restauratorin.
01:18:50Herr Dr. Lehmann weiß Bescheid.
01:18:52Sind Sie sicher?
01:18:54Ist das mein Job oder ist das mein Job?
01:19:08Abonnieren Sie The Artist.
01:19:10Bleiben Sie uns frei.
01:19:12Abonnieren Sie The Artist.
01:19:14Ein lustiger Mensch.
01:19:16Diese Schickheit.
01:19:18Lassen Sie mich.
01:19:20Hier ist Frau Dr. Breuer.
01:19:22Ah, Herr Prof. Lehnert.
01:19:24Schön, dass Sie so schnell kommen konnten.
01:19:26Gehen Sie geradeaus durch.
01:19:28Ich komme oben zu Ihnen.
01:19:30Danke.
01:19:38Guten Tag.
01:19:40Sie hatte keine Ausweispapiere dabei.
01:19:42Das heißt, jemand muss Sie identifizieren.
01:19:47Das ist Ihre Frau?
01:19:51Ja, das ist meine Frau.
01:19:53Danke.
01:20:07Lisa sagt, du wärst ein Internetstar.
01:20:10Was immer das heißt.
01:20:12Ich musste das einfach machen.
01:20:14Ich weiß.
01:20:18Wir könnten Frau Bruns fragen,
01:20:20ob sie dir einen Attest schreibt.
01:20:22Nervenlicher Ausnahmezustand, gemildernde Umstände.
01:20:30Ich glaube, ich würde es gerne versuchen.
01:20:35Ich meine das mit uns.
01:20:38Doris, ich...
01:20:40Ich weiß, ich habe schon Scheiße gebaut.
01:20:43Und das tut mir auch wirklich furchtbar leid.
01:20:47Aber das Letzte, was ich in diesem komischen Leben will,
01:20:53ist dir wehzutun.
01:20:56Und das Zweiletzte,
01:20:58nicht mehr deine Nase sehen zu dürfen.
01:21:08Georg.
01:21:13Wir können es uns jetzt einfach machen,
01:21:16aber dann würden wir nicht wissen, wer wir sind.
01:21:19Ohne den anderen.
01:21:26Ich weiß nicht, wie das sein wird, allein zu sein.
01:21:29Vermutlich ziemlich einsam,
01:21:31aber irgendwann fühle ich mich dann vielleicht wieder stark.
01:21:37Aber du bist doch stark.
01:22:08Kernstück unserer Ausstellung
01:22:10ist diese Echtzeitdarstellung der Quallengenese.
01:22:13Und in den folgenden Wochen werden Sie alle Zeugen sein,
01:22:16wie aus den befruchteten Eizellen durch die sogenannte Furchung
01:22:20Larven entstehen,
01:22:22die dann ihrerseits wieder zu Tausenden neuer Qualen heranwachsen werden.
01:22:26Eine weltweit einzigartige Attraktion,
01:22:29die ohne das Engagement unserer neuen Mitarbeiterin,
01:22:33Frau Ritter,
01:22:35vollkommen undenkbar gewesen wäre.
01:22:39Qualen, meine Damen und Herren, sind anders,
01:22:42aber in vielem sind sie uns auch ähnlich.
01:22:45Und ebenso, wie wir über uns selbst immer noch ein wenig dazulernen können,
01:22:49so auch über Qualen.
01:22:51Meine Damen und Herren,
01:22:53hiermit erkläre ich die Ausstellung
01:22:55Welt der Qualen für eröffnet.
01:22:57Danke.
01:23:05Sie haben wirklich gute Arbeit geleistet.
01:23:08Und die beiderseitige Entwicklung, die Sie hier erlebt haben,
01:23:11hat Ihnen sehr geholfen.
01:23:13Vielen Dank.
01:23:15Vielen Dank, Frau Ritter.
01:23:17Vielen Dank.
01:23:19Vielen Dank.
01:23:21Vielen Dank.
01:23:23Vielen Dank.
01:23:25Vielen Dank.
01:23:27Vielen Dank.
01:23:29Vielen Dank.
01:23:32Vielen Dank.
01:23:34Die Bilanz sieht doch sehr gut aus.
01:23:39Was haben denn Ihre Kinder gesagt?
01:23:44Und was ist mit Weihnachten?
01:23:47Vor einem Monat haben wir das Haus verkauft.
01:23:50Ich wohne in einer kleinen Wohnung
01:23:52und in ein paar Wochen gehe ich für ein Jahr in die USA.
01:23:55Das Aquarium von San Diego bilde sich,
01:23:58naja, es wäre ja blöd, wenn ich das nicht machte.
01:24:01Ich meine, San Diego liegt am Pazifik
01:24:02und es gibt nichts Besseres, um einen klaren Kopf zu bekommen,
01:24:05als am Meer spazieren zu gehen.
01:24:09Also,
01:24:12also wenn ich heute zurückdenke an die ganze Zeit mit Georg,
01:24:16dann, dann,
01:24:18dann sage ich, okay,
01:24:21das waren zwei Fünftel meines bisherigen Lebens.
01:24:24Aber wenn ich 80 werden sollte,
01:24:26dann war es nur etwas mehr als ein Viertel.
01:24:28Und heute liegt die Lebenserwartung ja weit über 80.
01:24:31Und in diesem Viertel habe ich zwei Kinder bekommen
01:24:34und ich habe in einem wunderschönen Haus gelebt.
01:24:37Erst war ich jung
01:24:39und dann bin ich älter geworden.
01:24:41Aber alt fühle ich mich immer noch nicht.
01:24:44Ich meine, das Leben liegt ja sowieso immer vor einem, oder?
01:24:52Aber manchmal gibt es Tage, wo ich Georg vermisse.
01:24:56Dabei vergesse ich nichts von ihm, was passiert ist,
01:24:59aber ich vermisse ihn.
01:25:06Ich vermisse dich auch.
01:25:12Vielleicht ...
01:25:14Nein, nicht sagen.
01:25:16Okay.
01:25:18Und danke.
01:25:20Gerne.
01:25:21Und viel Glück.
01:25:23Dir aber auch.
01:25:25Und viel Glück.
01:25:27Dir aber auch.
01:25:38I'd like to be
01:25:41under the sea
01:25:43in an octopus's garden
01:25:46in the shade
01:25:49He'd let us in
01:25:51knows where we've been
01:25:54under his octopus's garden
01:25:57in the shade
01:26:00I'd ask my friends
01:26:02to come and see
01:26:06Es gibt einfach wahnsinnig viele Menschen,
01:26:08die mit ihrem Leben unzufrieden sind.
01:26:10Und der Grund ist in den allermeisten Fällen,
01:26:12dass sie irgendwann eine falsche Strategie gewählt haben.
01:26:14Jedes einzelne Life Design
01:26:16ist exakt auf den Kunden zugeschnitten.
01:26:18Das bedeutet, wir analysieren sämtliche Parameter
01:26:21und berechnen daraus die optimale Lebensstrategie,
01:26:24die in den allermeisten Fällen
01:26:26das Leben des Kunden um bis zu 70 Prozent optimiert.
01:26:28Wow.
01:26:30Ich denke,
01:26:32ich sollte das einfach ausprobieren.
01:26:35Die richtige Antwort.
01:26:42Und sei es nur,
01:26:44um eine so
01:26:49außergewöhnlich junge Frau wie Sie näher kennen zu lernen.
01:26:55Unter the Sea
01:26:57in an octopus's garden
01:26:59in the shade
01:27:02I'd like to be
01:27:05under the sea
01:27:07in an octopus's garden
01:27:09with you
01:27:12in an octopus's garden
01:27:14with you
01:27:17in an octopus's garden
01:27:19with you
01:27:24in an octopus's garden
01:27:26with you