• vor 3 Monaten
Mit einem 2:1-Erfolg gegen Rot-Weiss Essen meldete sich Alemannia Aachen erfolgreich zurück in der 3. Liga. Vor dem ersten Heimspiel gegen den SC Verl verrät Aachen-Trainer Heiner Backhaus, welche Trainer ihn besonders inspiriert haben.

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Transkript
00:00Und ich war schon der Weltmeister darin, mein Talent nicht zu nutzen, weil du brauchst auch ein Talent, um dein Talent zu nutzen.
00:05Und das hatte ich halt nicht.
00:07Und ich hätte so einen Trainer gebraucht, wie ich vielleicht selber heute bin,
00:12der mich schön mal auspeitscht und an die Wand stellt und mir mal zeigt, wie das Leben funktioniert.
00:17Demzufolge bin ich schon mittlerweile sehr reflektiert und habe aus meiner Spielerkarriere nicht so wahnsinnig viel rausgeholt.
00:26Aber ich bin durch diese ganze Reise, würde ich mal sagen, so ein Stück weit auch um die Welt zu mir gekommen
00:33und habe durch die Einflüsse im Ausland natürlich eine wahnsinnig große Selbstreflektion,
00:38auch eine Demut gefunden gegenüber unserem Land hier,
00:41wo ich dann natürlich immer lache, wenn ich höre, was wir uns hier beschweren und was für Themen wir haben.
00:45Auf inhaltlicher Ebene finde ich Gasparini top von Atalanta Bergamo.
00:51Auf inhaltlicher Linie bin ich ein Verfechter der Rangnick-Schule, muss ich sagen.
00:55Ich bin Trainer bei Hannover. Ich habe nicht so wahnsinnig viel unter ihm gespielt,
00:58aber ich habe mit den Augen so viel geklaut bei ihm.
01:01Dann später auch bei RB Leipzig, als er das Ganze dort strukturiert hat.
01:05Und auf inhaltlicher Ebene, muss ich sagen, ist das der Beste, den ich je gehabt habe.
01:09Auf menschlicher Ebene fand ich Wolfgang Frank immer am besten.
01:14Das war so ein bisschen der Ziehvater von Jürgen Klopp und von Marco Rose und von vielen Spielern, die sich da auch entwickelt haben.
01:20Es sind viele auch Trainer geworden aus der Zeit und natürlich Klopp.
01:24Klopp finde ich einfach als Person unfassbar, trotz aller Nahbarkeit,
01:31totale Seriosität und einfach totale Eloquenz.
01:34Und ich glaube, es gibt niemanden auf diesem Planeten, der Jürgen Klopp nicht mag.
01:37Und deswegen bin ich auch ein Fan von ihm.
01:39Da ging es nicht um Projekte, da ging es um eine private Situation,
01:42die sich auf dramatische Art und Weise verändert oder verändern hätte können.
01:47Da geht es auch um Verantwortung über Kinder und meine Familie.
01:50Ich habe halt viele Verluste gehabt.
01:52Mein Vater ist gestorben, mein Bruder ist gestorben.
01:54Da gibt es so viele Dinge, die da mit in Einklang der Entscheidung Einfluss genommen haben,
01:59die ich aber nie nach öffentlich ausgetragen habe.
02:02Das war vielleicht ein Fehler, dass ich da halt auch mich nicht gegen gewährt habe.
02:05BFC ist ein super Klub, bin ich gerne gewesen, hatte auch ein vernünftiges Verhältnis zu den Fans.
02:10Ich war zwar immer so ein Stück weit Wessi und Ex-Union-Berlinspieler.
02:15Das haben sie mir auch gezeigt, gerade zu Beginn.
02:17Aber als sie gemerkt haben, dass mir das auch relativ egal war und ich mein Ding gemacht habe,
02:21habe ich schon viele Sympathien gehabt.
02:23Und ich kann auch den Fan verstehen, der da enttäuscht war.
02:25Aber ich habe in dem Moment einfach schlecht kommuniziert.
02:28Ich hätte mich an die Fans wenden müssen und hätte sagen müssen,
02:30warum, weshalb ich einfach zu dieser Entscheidung gekommen bin.
02:33Und ich glaube, das hätte vielen den Wind aus den Segeln genommen und habe da gar nichts zugesagt.
02:38War für den kurzen Moment vielleicht ein Stück weit einfacher.
02:41Aber ich glaube, es ist so der einzige Klub, wo im Nachgang ich so ein bisschen der Zeit hinterher traue,
02:46weil ich würde mal behaupten, dass ich zu jedem Klub zurückgehen könnte,
02:50zumindest als Zuschauer oder als Kumpeltyp irgendwo außer zum BFC.
02:54Und das würde anders oder wäre anders gelaufen, hätte ich da besser kommuniziert.
02:58Das sage ich ganz selbstreflexierend halt.
03:00Ich fand das Schiedsrichterteam viel besser als die Schiedsrichter, die wir in der Regionalliga hatten.
03:05Zum einen, weil es auch einen vierten Offiziellen gab, der permanent dort dabei war
03:10und das Ganze beruhigt hat und auch immer sachlich war.
03:12Und die Leistung der Schiedsrichter war top.
03:14Also wir haben jetzt beim Fußballlehrer Lutz Wagner in den Elementen dabei gehabt, in dem Modul.
03:19Und ich sage es mal so, wer von Tut und Blasen keine Ahnung hat, der sollte den Mund halten.
03:24Und es gibt ein Regelwerk und das ist so umfangreich, dass selbst wir Trainer nicht alle Regeln kennen.
03:30Insofern habe ich aus dem Modul von Lutz Wagner mitgenommen.
03:33Kümmer dich um dein Spiel, kümmer dich um dich, hab Respekt und Anstand,
03:36weil die Leute, die das machen, sind viel, viel besser als du in dem Bereich.
03:39Und deswegen ist es für mich nie ein Thema.
03:41Und wenn ein Trainer anderer Meinung ist, dass er den Spieler oder den Trainer dort,
03:44den Schiedsrichter meine ich, Entschuldigung, belappen muss,
03:46dann muss er das mit sich selber ausmachen.
03:48Ich würde das nie machen. Respekt an ihn.
03:50Ich glaube, das kommt auch zu dir zurück.
03:52Wenn du da Respekt vor hast, glaube ich, wir sind alle Menschen,
03:55bekommst du irgendwann mal vielleicht den Pfiff nicht gegen dich, den du gegen dich kriegst,
03:58wenn du permanent da stehst wie auf Drogen und irgendwelche Gäste.

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