Mein Herz in Chile -01-

  • vor 2 Monaten
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00:00:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:00:30Untertitel von Stephanie Geiges
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00:02:40Morgen, Sabine. Hallo, Mama.
00:02:45Scheiße. Ich weiß nicht, was du hast.
00:02:48Der ist dir gut gelungen. Quatsch.
00:02:51Guck dir die Mundpartie an. Der lächelt nicht mehr.
00:02:55Du wirst sofort perfekt sein. Das hab ich von dir.
00:03:01Ich geh da mal hoch.
00:03:04Mama? Ja?
00:03:07Kannst du nicht diesen ewigen Nachtdienst sein lassen?
00:03:11Man hat kaum noch was von dir.
00:03:17Manchmal hab ich das Gefühl, die Flücht ist vor uns.
00:03:24Morgen, Esther. Morgen, Mama.
00:03:30Siehst müde aus.
00:03:37Na, alles in Ordnung mit euch beiden?
00:03:41Hat die ganze Nacht gestrampelt, der Kleine.
00:03:50Zweimal gebrochen.
00:03:53Happy Birthday, Papa.
00:03:55Das bin ich.
00:03:57Das ist nicht so, wie ich es mir vorstellen wollte.
00:04:01Daran arbeite ich noch.
00:04:03Fantastisch. Sehr gut gelungen.
00:04:06Danke. Danke, danke.
00:04:10Danke.
00:04:15Alles Gute zum Geburtstag.
00:04:20Und passt? Passt.
00:04:22Passt? Ja.
00:04:24Jetzt stoßen wir an.
00:04:26Jetzt stoßen wir an.
00:04:32Laura?
00:04:35Mama, komm, wir wollen anstoßen.
00:04:38Moment.
00:04:40Irgendes Erbes. In Verbindung setzen.
00:04:43Mit Liebe, deine Mutter.
00:04:45Geht's dir nicht gut?
00:04:49Was ist?
00:04:52Was ist?
00:04:57Es ist nichts.
00:05:00Immer, wenn du nichts sagst, ist es ziemlich schlimm.
00:05:09Ein Brief von meiner Mutter.
00:05:22Und?
00:05:24Ich ...
00:05:28Ich fliege nach Chile.
00:05:32Ich dachte, du hättest damit abgeschlossen.
00:05:35Ich fliege heute noch nach Santiago.
00:05:38Doch nicht Hals über Kopf.
00:05:41Ich muss mit ihr reden.
00:05:43Sie verträgt die Dinge immer noch.
00:05:46Aber sie liegt im Sterben.
00:05:48Sie ist meine Mutter.
00:05:50Ich komme mit.
00:05:52Nein.
00:05:54Du bleibst hier und feierst deinen Geburtstag.
00:05:57Was willst du den Kindern sagen?
00:05:59Ich kann es ihnen nicht erklären.
00:06:01Das willst du mir überlassen?
00:06:03Irgendwann musst du ihnen alles erzählen.
00:06:07Ich kann nicht, Herbert.
00:06:09Bitte hilf mir.
00:06:11Ich habe dein verdammtes Chile ertragen.
00:06:14Ich habe deine Geheimnisse ertragen.
00:06:17Ich habe dir immer zur Seite gestanden.
00:06:20Herbert, bitte.
00:06:22Hör auf.
00:06:24Entschuldigung.
00:06:26Aber wir fahren jetzt noch mal in die Stadt.
00:06:30Also, bis heute Abend.
00:06:33Tschüss.
00:06:35Bis später.
00:06:37Tschüss.
00:06:39Tschau.
00:06:45Gut.
00:06:47Ich kann verstehen, dass du zu deiner Mutter willst.
00:06:58Und vielleicht ist es auch gut.
00:07:02Ja, vielleicht.
00:07:14Tschüss.
00:07:36Carlos, mein Lieber.
00:07:38Liebe mich, du.
00:07:40Lächle mich an.
00:07:44Verletze dich nicht an mir.
00:07:46Es wäre unnütz.
00:07:50Verletze nicht mich.
00:07:53Hörst du?
00:07:55Du verletzt uns dich.
00:08:14Hörst du Carlos wiedersehen?
00:08:20Entschuldigung.
00:08:45Wir sind es.
00:08:47Hallo, Papa.
00:08:49Hallo.
00:08:51Hallo.
00:08:53Die Party findet nicht statt.
00:09:00Eure Mutter ist auf dem Weg nach Chile.
00:09:03Was? Nach Chile?
00:09:09Was ist das?
00:09:14Der Brief ist von unserer Großmutter.
00:09:21Der Brief ist von unserer Großmutter, aber da ist...
00:09:26Mama hat uns doch erzählt,
00:09:28dass ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen.
00:09:39Mama hat uns die ganze Zeit belogen.
00:09:42Ob du davon gewusst hast?
00:09:49Ob du davon gewusst hast?
00:10:01Ich fasse es nicht.
00:10:03Warum habt ihr nie mit uns darüber gesprochen?
00:10:06Mama hat in Chile Schlimmes durchgemacht.
00:10:09Wollt ihr dafür entschuldigt sein, dass sie nicht mit uns redet?
00:10:13Weil sie nicht kann.
00:10:15Aber uns die Großeltern vorenthalten, das konnte sie, ja?
00:10:22Sie hat uns Eiskalt angelogen und du hast mitgemacht.
00:10:26Ich glaube nicht, dass es dir zusteht, so mit mir zu reden.
00:10:30Ich glaube, nach dieser Sache schon.
00:10:35Warum haben die beiden sich nie wieder gesehen?
00:10:38Warum hat Mama nicht mit uns darüber gesprochen,
00:10:41dass Großmutter noch lebt?
00:10:43Warum sagt Papa, dass sie mit uns darüber nicht sprechen kann?
00:10:47Papa hat gesagt, ich habe diese Schiele, deine Geheimnisse,
00:10:51immer ertragen.
00:10:53Die beiden sind doch nicht glücklich.
00:10:56Und das waren sie nie.
00:11:00Aber die sind doch seit über 30 Jahren verheiratet.
00:11:04Die lieben sich doch.
00:11:06Und die lieben doch auch uns.
00:11:11Ich meine, wir sind doch eine Familie.
00:11:15Eine Familie.
00:11:25Esther.
00:11:28Ich fliege nach Chile.
00:11:33Mach das.
00:11:37Herbert, jetzt bin ich in Santiago. Ich bin gut angekommen.
00:11:41Ich melde mich wieder. Ciao.
00:11:43Sie sind wohl Deutsche?
00:11:45Nein, ich bin Chilenin.
00:11:47Wirklich? Muy bien.
00:12:06Halt!
00:12:36Untertitelung aufgrund der Audioqualität nicht möglich
00:13:06Papa!
00:13:26Fahren Sie. Ich kann hier nicht bleiben.
00:13:37Und hier die Mittagsnachrichten.
00:13:39Santiago.
00:13:4118 Jahre nach dem Ende der Diktatur von Augusto Pinochet
00:13:45wird Anklage gegen seine Offiziere erhoben.
00:13:48Von 1973 bis 1975 sollen sie sich der willkürlichen Verhaftung,
00:13:53Folter und barbarischer Handlungen schuldig gemacht haben.
00:13:57Pinochet putschte am 11. September 1973
00:14:00eine Anklage gegen seine Offiziere.
00:14:03Pinochet putschte am 11. September 1973
00:14:06an der Spitze der Streitkräfte
00:14:08gegen den sozialistischen Staatspräsidenten Salvador Allende.
00:14:12Zehntausende Linke und Allendeanhänger
00:14:14wurden damals willkürlich verhaftet, verschleppt und gefoltert.
00:14:18Nach neueren Untersuchungen verschwanden mindestens 3000 Menschen.
00:14:22Viele von ihnen vermutlich ermordet und in Massengräbern verscharrt.
00:14:26Tausende flüchteten ins Exil. Viele nach Deutschland.
00:14:2917 Jahre dauerte die Diktatur.
00:14:32Allende! Allende!
00:14:34Unido! Jamás será vencido!
00:14:37El pueblo unido jamás será vencido!
00:15:02Laura.
00:15:04Das gibt's doch nicht.
00:15:08Gaspar?
00:15:10Allende! Allende!
00:15:12Unido! Jamás será vencido!
00:15:15Gaspar Kolbe.
00:15:21Wie schön, dich zu sehen.
00:15:23Wie schön, dich zu sehen.
00:15:25Wie schön, dich zu sehen.
00:15:27Wie schön, dich zu sehen.
00:15:29Wie schön, dich zu sehen.
00:15:31Meine Liebe, was führt dich in diese Stadt zurück?
00:15:35Meine Mutter liegt im Sterben.
00:15:37Es tut mir leid.
00:15:39Warst du schon bei ihr?
00:15:41Nein.
00:15:42Wenn du möchtest, begleite ich dich.
00:15:44Gerne.
00:15:52Es muss für dich damals schrecklich gewesen sein.
00:15:55Ein Wunder, dass du heil aus dem Land gekommen bist.
00:15:59Und du? Wie ist es dir ergangen?
00:16:02Ich bin Geschäftsmann.
00:16:05Das Leben hat es gut mit mir gemeint.
00:16:12Jetzt bin ich 34 Jahre lang nicht hier gewesen.
00:16:16Und wen sehe ich in der ersten Stunde?
00:16:18Dich.
00:16:21Ja.
00:16:23Das sind deine Schwingungen, Laura.
00:16:25Ich habe gespürt, dass du kommst.
00:16:28Spaß beiseite, ich bin geschäftlich im Hotel.
00:16:37Hast du noch Kontakt zu Carlos?
00:16:39Wie geht es ihm?
00:16:41Gaspar, wie geht es Carlos?
00:16:44Es geht ihm gut.
00:16:48Er ist Besitzer eines der bekanntesten Weingüter des Landes.
00:16:52Stellt die besten Weine Schieles her.
00:16:54Und er hat eine Stiftung gegründet.
00:16:56Die Sanchez-Stiftung.
00:16:58Sie kümmert sich um Opfer des Pinochet-Regimes.
00:17:01Carlos eine Stiftung?
00:17:05Übrigens, Carlos hat nie geheiratet.
00:17:14Danke, Gaspar.
00:17:16Im Gegenzug erwarte ich von dir, dass wir zusammen essen gehen.
00:17:20Versprochen.
00:17:22Schön, dass es dich wiedergibt.
00:17:50Tschüs.
00:18:20Laura.
00:18:45Du bist also gekommen, Laura.
00:18:51Wie geht es dir, Mama?
00:18:56Es ist traurig für eine Mutter,
00:19:0034 Jahre ihr Leben zu verbringen,
00:19:04in dem Bewusstsein, dass ihre Tochter nichts von ihr wissen will.
00:19:11Ich habe unzählige Nächte wachgelegen
00:19:15und habe geweint.
00:19:17Ich auch, Mama.
00:19:21Ich auch.
00:19:24Warum bist du damals nicht nach Hause gekommen?
00:19:27Mama, hast du denn alles vergessen?
00:19:32Ich bin doch zu Opa Sanchez gegangen, um Papa zu retten.
00:19:36Und dann ist es passiert.
00:19:51Mein Name stand in allen Zeitungen, Mama.
00:19:54Ich musste doch verschwinden.
00:19:56Das wusstest du doch alles.
00:19:59Kanns Schwester wusste, wo ich war.
00:20:03Warum?
00:20:05Warum bist du nicht zu mir gekommen, Mama?
00:20:10Bist du nur gekommen, um mir Vorwürfe zu machen?
00:20:15Ich bin deine Mutter.
00:20:18Ich bin deine Mutter.
00:20:22Hätte ich denn nicht kommen sollen?
00:20:25Ich will meinen Frieden mit dir machen.
00:20:28Deinen Frieden, Mama?
00:20:31Nenn es, wie du willst.
00:20:35Ich habe alles für dich vorbereiten lassen.
00:20:39Von dem Anwalt und Notar, Ramon Rodriguez.
00:20:43Mama.
00:20:45Ich will dein Geld nicht.
00:20:48Ich will auch die Villa nicht.
00:20:50Ja, auf jeden Fall.
00:20:53Gleich morgen, zu Rodriguez.
00:20:58Es ist mein letzter Wunsch.
00:21:03Ach, Mama.
00:21:13Senora Hansen?
00:21:16Ja?
00:21:18Alonso Larrein.
00:21:24Ihre Mutter hat viel von Ihnen erzählt.
00:21:33Es ist ein Abschied, Senora Hansen.
00:21:37Ich weiß.
00:21:43Du weißt, ein Poloteam hat letzten Sonntag gewonnen.
00:21:46Du hättest dabei sein sollen.
00:22:02Es ist an der Zeit, Sie wiederzusehen.
00:22:05Ich muss nach Hause.
00:22:08Ich muss nach Hause.
00:22:11Es ist an der Zeit, sich zu entscheiden.
00:22:13Das ist nicht der richtige Weg, Laura.
00:22:15Unter Allende bekommt jedes Kind täglich einen Liter Milch.
00:22:18Er hat es geschafft, die Kindersterblichkeit um 20% zu senken.
00:22:21Ist das kein Erfolg?
00:22:22Laura, du bist naiv.
00:22:24Das Lahm kann diese Wuttaten nicht finanzieren.
00:22:26Ich hoffe, dass Paar.
00:22:29Das ist Laura?
00:22:30Ja.
00:22:31Was macht sie hier?
00:22:33Sie besucht ihre Mutter, die im Sterben liegt.
00:22:37Du wusstest, dass sie hier ist?
00:22:40Sie ist verheiratet.
00:22:43Scheint ihr gut zu gehen.
00:22:48Carlos?
00:22:53Die Situation wird immer schlimmer.
00:22:55Mein Vater sagt, das Militär wird eingreifen.
00:22:57Das ist der Zeitpunkt, um für ein gerechtes Ziel zu kämpfen, Carlos.
00:23:00Ich will dich nicht verlieren.
00:23:10Los geht's.
00:23:41Ich kann das von weitem nicht mehr sehen.
00:23:43Bei den Benzinpreisen.
00:23:45Ich brauche jede Fahrt.
00:23:47Warte mal.
00:23:55Hey, Kollege.
00:23:57Auch wenn sie dir gefällt.
00:23:59Du bist die Nummer 3, verstanden?
00:24:01Der spinnt doch.
00:24:03Okay.
00:24:11Hey.
00:24:13Was machen Sie da mit meiner Tasche?
00:24:15Ist das Ihre Masche, um an Fahrgäste ranzukommen?
00:24:20Wow, wow, wow. Glück gehabt.
00:24:33Señorita, Taxi.
00:24:36No, gracias.
00:24:54Señora Hansen, es ist mir ein Vergnügen, Sie persönlich kennenzulernen.
00:24:58Meine Mutter hat mich gebeten, Sie aufzusuchen.
00:25:01Sie regeln die Erbschaftsangebote.
00:25:03Sie regeln die Erbschaftsangelegenheiten der Familie.
00:25:06Das ist richtig.
00:25:08Ich nehme an, Sie sind noch immer chilenische Staatsbürgerin.
00:25:12Ja.
00:25:14Hören Sie,
00:25:16ich bin nur hierher gekommen, weil das der Wunsch meiner Mutter ist.
00:25:19Ich selbst bin einem Erbe nicht interessiert.
00:25:22Meine Mutter kann ihr Vermögen meinen Töchtern überschreiben.
00:25:25Aber trotzdem ist es meine Pflicht,
00:25:28Sie über die testamentarischen Bestimmungen Ihrer Mutter
00:25:32in Kenntnis zu setzen.
00:25:35Sie hat alle Details mit mir besprochen
00:25:38und letzten Endes folgende Festlegungen getroffen.
00:25:46Am 15. Januar dieses Jahres
00:25:49vermache ich meiner Tochter Laura
00:25:52diverse Schatzbriefe und Staatsanleihen
00:25:55im Wert von 140 Millionen chilenischer Peso.
00:25:58Das sind ungefähr 200.000 Euro.
00:26:02Außerdem 70 Millionen in bar.
00:26:05Das entspricht ungefähr 100.000 Euro.
00:26:08Das Haus und das Grundstück
00:26:11gehen an die Opfer der Militärdiktatur.
00:26:15Zu diesem Zweck werden Sie der Stiftung Sanchez überschrieben.
00:26:21Die Sanchez-Stiftung?
00:26:24Ganz genau.
00:26:26Sprechen Sie mit Ihrer Mutter.
00:26:28Dann können wir jederzeit das Testament ändern,
00:26:31wenn Sie das wünschen
00:26:33und das Bargeld und die Wechsel an Ihre Töchter überschreiben.
00:26:37Bis bald.
00:26:54Ich bin's.
00:26:56Laura Tolosa ist wieder in Chile.
00:26:59Ja, die Tochter von Dr. Leopoldo Tolosa.
00:27:21Was ist das da?
00:27:23Das ist der Palast der Präsidenten.
00:27:26Aha.
00:27:29Und was ist das?
00:27:33Für einen Taxifahrer sind Sie nicht gerade gesprächig.
00:27:36Tut mir leid.
00:27:38Ich schlafe einfach zu wenig.
00:27:40Tagsüber fahre ich Taxi,
00:27:42und nachts schlafe ich über die Menschen,
00:27:45die ich dabei kennenlernen darf.
00:27:49Ricardo.
00:27:51Falls Sie mal wieder eine Fahrgelegenheit brauchen.
00:27:54Sie schreiben also, ja?
00:27:56Ja, ein Buch.
00:27:58Und was für ein Buch? Ein Roman oder...
00:28:01Ja, meinen zweiten.
00:28:03Das Ende habe ich noch nicht.
00:28:05Das ist aber schlecht.
00:28:07Das Wichtigste an einer Geschichte ist doch immer das Ende.
00:28:10Na, Sie kommen ja aus einer ganz schlauen Familie.
00:28:18Ja.
00:28:20Guten Morgen.
00:28:45Guten Morgen.
00:28:51Guten Morgen.
00:28:53Guten Morgen.
00:28:55Ich bin Isabelle Hansen.
00:28:57Die Tochter von Laura Hansen.
00:28:59Ist meine Mutter hier?
00:29:01Dio mio.
00:29:03Für einen Moment habe ich gedacht,
00:29:05Loreta vor mir zu haben.
00:29:07Ich meine Laura, Dio mio.
00:29:09Ihre Mama.
00:29:11Die Mutter von Laura Hansen.
00:29:13Die Mutter von Laura Hansen.
00:29:15Die Mutter von Laura Hansen.
00:29:17Die Mutter von Laura Hansen.
00:29:20Nein, sie ist nicht hier.
00:29:22Und sie war auch nicht hier.
00:29:24Ist sie in Santiago?
00:29:26Ja, sie sollte eigentlich gestern angekommen sein.
00:29:29Gestern ist ein Taxi vorgefahren.
00:29:31Es ist aber niemand ausgestiegen.
00:29:33Aber wie unhöflich von mir.
00:29:35Entschuldigung, ich bin Donna Salinas.
00:29:37Ich führe den Haushalt.
00:29:39Bitte kommen Sie rein.
00:29:41Grazie.
00:29:43Es hat sich nichts verändert.
00:29:45Weil die Mutter von Laura Hansen
00:29:47ihre Großmutter.
00:29:49Wollte, dass alles so bleibt,
00:29:51wie vor 34 Jahren.
00:29:53So, hier geht's lang.
00:29:55Das ist das Büro ihres Großvaters.
00:29:57Es ist alles wie damals.
00:29:59Die Signora wollte die Erinnerung
00:30:01an ihren verstorbenen Mann bewahren.
00:30:03Ich wusste nicht,
00:30:05dass mein Großvater auch Arzt war.
00:30:07Er war ein guter Arzt.
00:30:09Er war ein guter Arzt.
00:30:11Er war ein guter Arzt.
00:30:13Er war ein guter Arzt.
00:30:15Er war ein guter Arzt.
00:30:17Er hat die Armen
00:30:19umsonst behandelt.
00:30:21Und er hat bis zum Umfallen gearbeitet.
00:30:25Ihre Mutter hat ihm hin und wieder geholfen,
00:30:27um ehrlich zu sein.
00:30:29Ziemlich oft.
00:30:31Aber für die Familie war keine Zeit.
00:30:37Was ist mit ihm geschehen?
00:30:39Er wurde verhaftet.
00:30:41Und dann umgebracht.
00:30:43So wie viele seiner Freunde und Patienten.
00:30:49Hat Ihre Mutter Ihnen das nicht erzählt?
00:30:53Nein.
00:30:59Buenos Dias, Señora.
00:31:01Entschuldigung.
00:31:03Ich muss los.
00:31:05Mit einer Fahrt am Tag komme ich nicht hin.
00:31:07Ich muss Geld verdienen.
00:31:09Könnten Sie mich noch weiterfahren?
00:31:11Also...
00:31:13Also eigentlich habe ich noch eine Menge vor.
00:31:15Ich muss noch ins Krankenhaus zu meiner Großmutter.
00:31:21Hallo.
00:31:23Ich habe auf dich gewartet.
00:31:29Warst du heute bei Rodriguez?
00:31:31Ja, Mama.
00:31:35Er ist ein angesehener Anwalt.
00:31:37Ich habe ihm gesagt,
00:31:39ich möchte das Erbe nicht antreten.
00:31:41Du kannst es meinen beiden Töchtern vermachen.
00:31:43Isabelle und Esther.
00:31:45Die haben genug unter meiner Vergangenheit gelitten.
00:31:49Du hast zwei Töchter?
00:31:51Ja, Mama.
00:31:53Du hast sie nie gesehen.
00:31:59Hast du je geheiratet?
00:32:01Ich weiß, in Europa herrscht eine andere Moral.
00:32:07Ich bin verheiratet.
00:32:13Carlos hat nie geheiratet.
00:32:19Ich weiß.
00:32:21Ich weiß.
00:32:27Warum hast du Papa betrogen?
00:32:29Warum hast du ausgerechnet mit Carlos Vater
00:32:31ein Verhältnis angefangen, Mama?
00:32:33Nein.
00:32:35Es ist nicht so gewesen, wie du denkst.
00:32:39Col. Sanchez und ich waren
00:32:41seit unserer Kindheit Freunde.
00:32:45Er war schon immer in mich verliebt.
00:32:49Dein Vater war ihr gerade zu besessen
00:32:51von seinem Beruf und seinen Idealen.
00:32:55Er hat mich als Frau gar nicht mehr wahrgenommen.
00:32:59Alles musste im Dienst der guten Sache stehen.
00:33:01Dann bist du schwach geworden.
00:33:07Ja.
00:33:09Ich bin schwach geworden.
00:33:13Du kannst dir nicht vorstellen,
00:33:15wie sehr ich das bereut habe.
00:33:19Vor allem an jenem schrecklichen Tag.
00:33:25Leopoldo!
00:33:31Papa!
00:33:37Papa!
00:33:43Mama?
00:34:01Hier, danke.
00:34:03Der Rest ist für Sie.
00:34:05Haben Sie Ihre Großmutter nicht wirklich kennengelernt?
00:34:07Nein.
00:34:09Meine Mutter ist 1973 nach dem Putsch
00:34:11nach Deutschland gegangen,
00:34:13hat dort meinen Vater kennengelernt
00:34:15und ist dann da geblieben.
00:34:17Wir hätten nie Kontakt zu meiner Großmutter.
00:34:23Also dann, tschüss.
00:34:27Ach ja, und noch viel Erfolg
00:34:29am Ende Ihrer Geschichte.
00:34:31Ja, wenn ich es dann habe, lasse ich es Sie wissen.
00:34:45Es ist eine Frau aufgetaucht.
00:34:47Möglich, dass es Ihre Tochter ist.
00:34:49Ihre Mutter ist schon bei Ihnen.
00:34:55Danke.
00:34:59Bitte.
00:35:07Isabell?
00:35:09Ja, ich bin's.
00:35:15Wo ist meine Großmutter?
00:35:21Du kannst jetzt nicht zu ihr.
00:35:23Was soll das heißen?
00:35:25Ihr Herz ist zu schwach.
00:35:27Soll das etwa heißen, ich kann Sie nicht sehen?
00:35:29Ja.
00:35:39Ist Herbert auch hier?
00:35:43Nein, ich bin alleine da.
00:35:47Und du weißt auch, warum.
00:35:57Stell dir vor,
00:36:01ich wäre die Einzige in meiner Klasse gewesen,
00:36:05die eine Großmutter in Chile gehabt hätte.
00:36:11Warum diese blöde Lüge mit dem Autounfall?
00:36:15Ich wäre stolz gewesen auf meinen Großvater,
00:36:19weil er mutig war und dafür mit seinem Leben bezahlt hat.
00:36:21Sie schläft jetzt.
00:36:37Ich werde nicht eher fliehen, bevor du mir nicht alles erzählt hast.
00:36:41Das kannst du nicht von mir verlangen, Isabell.
00:36:43Das darfst du nicht.
00:36:45Ich kann das nicht.
00:36:47Das kannst du nicht von mir verlangen, Isabell.
00:36:49Das darfst du nicht.
00:36:51Und ob ich das darf?
00:36:55Ich will jetzt alles wissen.
00:36:57Schluss mit deiner Lügerei.
00:37:01Was weißt du denn von einem Leben im Exil?
00:37:07Die Zerrissenheit.
00:37:09Die Schlaflosigkeit.
00:37:13Die Angst, alles eigene zu verlieren.
00:37:15Wenn man zurückkommt, sind die Freunde tot oder sie haben einen vergessen.
00:37:19Du weißt überhaupt nichts, Isabell.
00:37:27Mama?
00:37:29Geh jetzt nicht!
00:37:31Red endlich mit mir!
00:37:45Wie denn?
00:37:47Okay, ich werde dir folgen.
00:38:15Mama?
00:38:17Mama?
00:38:45Wer sind Sie?
00:38:47Ich bin Isabell.
00:38:51Deine Enkelin.
00:38:53Loras Tochter.
00:38:57Ich bin deine Großmutter.
00:39:15Guten Tag.
00:39:17Guten Tag.
00:39:35Guten Tag.
00:39:37Ist Elisabeth toll in euch?
00:39:39Bitte?
00:39:41Danke.
00:39:45Laura Thurloss, hier.
00:40:02Elsa?
00:40:04Laura?
00:40:06Ja.
00:40:08Ich bin's.
00:40:10Laura Thurloss.
00:40:12Ja.
00:40:15Ich habe immer davon geträumt, dich wiederzusehen.
00:40:30Im Mai 74 haben sie mich in die Villa Grimaldi gebracht.
00:40:35Du bist gefoltert worden.
00:40:39Ja.
00:40:42Aber es ist offensichtlich,
00:40:45dass dieses Bein trotz aller Operationen
00:40:48einfach nicht heilen will.
00:40:57Laura, willst du für immer hierbleiben?
00:41:02Ich...
00:41:04Ich bin hier, weil meine Mutter im Sterben liegt.
00:41:07Das tut mir leid.
00:41:09Nein.
00:41:11Elsa, du weißt es.
00:41:13Sie hat nie verstanden,
00:41:15wofür mein Vater und wir gekämpft haben.
00:41:18Laura, versöhne dich mit ihr.
00:41:21Solange sie noch lebt, noch kannst du es.
00:41:28Meine Tochter Isabel ist auch hier.
00:41:31Sie ist mir hinterhergeflogen.
00:41:35Sie will alles wissen.
00:41:38Alles, Elsa.
00:41:40Verstehst du?
00:42:08Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2021
00:42:39Isabel.
00:42:46Sie ist genauso hübsch wie du.
00:42:49Die Leute haben dich beneidet,
00:42:52weil du so schön warst, Laura.
00:42:59Lass mich alleine mit meiner Enkelin.
00:43:02Ich will einen anderen Mann.
00:43:05Ich will einen Augenblick mit ihr zusammen sein.
00:43:36Komm her.
00:43:40Damit ich nicht so laut reden muss.
00:43:43Aber du darfst dich nicht aufregen.
00:43:46Isabel, mach dir keine Sorgen.
00:43:49Du bist ja nicht wie meine Laura.
00:44:06Deine Mutter verzichtet auf das Erbe der Familie Marquez.
00:44:12Darum habe ich dir das Haus gemacht.
00:44:16Und die Grundstücke.
00:44:19Staatsanleihen und Schatzbriefe.
00:44:22Es ist alles telefonisch mit meinem Anwalt Rodríguez besprochen.
00:44:28Isabel.
00:44:31Dieses Haus ist das Herzstück der Familie.
00:44:41Also halte es in Ehren.
00:44:44Aus Respekt vor deinem Großvater.
00:44:48Er starb für ein besseres Chile.
00:44:56Ich war verrückt.
00:44:59Ich schäme mich.
00:45:02Ja, Isabel.
00:45:04Ich schäme mich.
00:45:10Sei nicht wütend auf deine Mutter.
00:45:14Sie ist ein junger Mensch.
00:45:21Vergiss mich nicht.
00:45:29Mama?
00:45:33Mama?
00:45:36Mama?
00:45:58Mama?
00:46:28Was war zwischen dir und deiner Mutter?
00:46:31Warum habt ihr euch so lange nicht gesehen?
00:46:36Sie hat uns verraten.
00:46:38Mein Vater und mich.
00:46:41Wir standen auf der anderen Seite.
00:46:44Gefangen in ihren großbürgerlichen Konventionen.
00:46:49Wir haben uns verabschiedet.
00:46:53Sie hatte einen Liebhaber.
00:46:56Ein Militär.
00:46:58Weil mein Vater nur noch für seine Ideale lebte,
00:47:02hat sie mir gesagt.
00:47:23Was ist?
00:47:25Kommst du nicht mit rein?
00:47:27Ich kann es nicht.
00:47:29Ich will jetzt allein sein.
00:47:31Verstehst du das?
00:47:33Isabel, in ein paar Tagen ist die Beerdigung.
00:47:36Dann fliegen wir zusammen zurück.
00:47:39Nein, Mama.
00:47:41Ich werde hierbleiben.
00:47:43Ich werde hierbleiben.
00:47:45Ich werde hierbleiben.
00:47:47Ich werde hierbleiben.
00:47:49Ich werde hierbleiben.
00:47:51Ich werde hierbleiben.
00:47:53Das geht nicht.
00:47:55Ich habe Großmutter versprochen, mich um das Haus zu kümmern.
00:47:59Meine Mutter hat das Haus einer Stiftung vererbt.
00:48:02Das Haus gehört uns nicht mehr.
00:48:04Das kann nicht sein.
00:48:06Großmutters letzter Wunsch war,
00:48:08dass das Haus im Besitz der Familie bleiben soll.
00:48:11Das habe ich von ihrem Anwalt bekommen.
00:48:17Das kann nicht stimmen.
00:48:21Mama, du kannst ruhig fliegen.
00:48:23Ich werde bleiben.
00:48:25Ich muss das hier klären.
00:48:27Gute Nacht.
00:48:29Isabel.
00:48:31Das ist kein Land, in dem du wirklich leben möchtest.
00:48:35Die Vergangenheit ist noch überall präsent.
00:48:51Das Haus gehört uns nicht mehr.
00:49:22Wir sind noch da.
00:49:24Dein Name stand in allen Zeitungen.
00:49:26Du bist eine Mörderin.
00:49:28Und das wirst du immer bleiben.
00:49:30Das weißt du, Laura Tolosa.
00:49:32Verlass unser Land.
00:49:34Verschwinde.
00:49:36Für immer.
00:49:38Bevor es zu spät ist.
00:49:52Heute Nachmittag ist meine Mutter gestorben.
00:49:55Es tut mir leid.
00:49:58Soll ich zur Beerdigung kommen?
00:50:00Ja, bitte.
00:50:02Ich brauche dich.
00:50:04Ich halte es nicht aus.
00:50:06Laura, was ist los mit dir?
00:50:08Es sind die Gespätze der Vergangenheit.
00:50:10Sie sind überall.
00:50:12Herbert, gerade war jemand hier in meinem Zimmer.
00:50:15Er hat mir die Pistole an die Stirn gedrückt.
00:50:18Ich soll verschwinden.
00:50:20Bitte, komm so schnell du kannst.
00:50:23Hörst du?
00:50:26Was ist denn?
00:50:31Ihre Mutter ist gestorben.
00:51:21Ich arbeite seit mehr als 40 Jahren für die Senora.
00:51:24In den letzten beiden Jahren ist sie ziemlich krank gewesen.
00:51:27Aber sie war immer voller Zuversicht.
00:51:29Voller Hoffnung.
00:51:31Und offenherzig.
00:51:33Obwohl es nicht leicht für sie war,
00:51:35nachdem sie ihre gesamte Familie verloren hatte.
00:51:38Ich hätte gern noch so viel mehr Zeit mit dir verbracht.
00:51:41Aber ich habe es nicht geschafft.
00:51:43Ich habe es nicht geschafft.
00:51:45Ich habe es nicht geschafft.
00:51:47Ich habe es nicht geschafft.
00:51:49Sie wird eine schöne Beerdigung bekommen.
00:51:52In Valparaiso.
00:51:59Meine Großmutter hat die Villa einer Stiftung vermacht.
00:52:03Wussten Sie das?
00:52:10Aber das kann nicht sein.
00:52:14Die Senora hat doch mir und ich
00:52:18und meinem Sohn immer versprochen,
00:52:23dass wir bis zum Ende unserer Tage
00:52:27in der Villa Marquez bleiben können.
00:52:32Selbst nach ihrem Tod.
00:52:36Das ist völlig unmöglich.
00:52:39Pedro!
00:52:43Pedro!
00:52:47Schau dir das an, Pedro.
00:52:49Die...
00:52:51Die Senora hat...
00:52:53Sie hat der Sanchez Stiftung das Haus vermacht.
00:52:57Sie hat uns belogen.
00:53:0415. Januar 2007.
00:53:10Aber das ist absurd.
00:53:13Die Senora hatte an diesem Tag eine Herzoperation.
00:53:16Sind Sie sicher?
00:53:18Ja.
00:53:31Und wie kommen Sie mit Ihrer chilenischen Familie zurecht?
00:53:35Meine Großmutter ist gestern gestorben.
00:53:38Es tut mir leid.
00:53:40Ich muss in die Avenida Buenos 235.
00:53:43Ich will zu einem Notar namens Ramon Rodríguez.
00:53:46Laut der Kanzlei Rodríguez hat meine Großmutter
00:53:49die Villa einer Sanchez Stiftung vermacht.
00:53:52Dabei hat sie sie ausdrücklich mir vererbt.
00:53:55Hätten Sie sich keinen anderen Gegner aussuchen können
00:53:59als einen von Santiago's Top-Anwälten?
00:54:02Mama?
00:54:04Isabel?
00:54:06Es tut mir so leid. Ich hätte bei dir bleiben sollen.
00:54:10Hast du noch was gegessen in Mercado Central?
00:54:13Ja, gut. In einer Stunde.
00:54:15Ich fahre zu dem Anwalt, Ramon Rodríguez.
00:54:18Aber die Sache mit der Villa ist rechtskräftig.
00:54:21Das ist vielleicht auch gut so.
00:54:23Lass uns nachher darüber sprechen.
00:54:25Gut, ja. Tschüss.
00:54:37Viel Glück.
00:54:40Können Sie hier auf mich warten?
00:54:42Kein Problem. Die Uhr läuft.
00:54:57Hola. Isabel Hansen. Ich bin angemeldet.
00:55:00Bitte. Senora Tigres kommt gleich.
00:55:02Gracias.
00:55:10Bitte.
00:55:40Welche Überraschung.
00:55:42Ich wusste nicht, dass Senora Tolosa eine Enkelin hat.
00:55:46Freut mich, Sie kennenzulernen. Nehmen Sie doch Platz.
00:55:50Gracias.
00:55:56Bei dem Testament meiner Großmutter stimmt was nicht.
00:56:00Gloria Marquese de Tolosa
00:56:02hat dieses Testament am 15. Januar unterschrieben.
00:56:06Ist das richtig?
00:56:08Wenn es dort steht, wird das stimmen, ja.
00:56:11Aber meine Großmutter konnte an diesem Tag nichts unterschreiben.
00:56:15Wieso nicht?
00:56:17Weil sie am Herzen operiert wurde.
00:56:19Sie war schlichtweg nicht in der Lage, eine Unterschrift zu leisten.
00:56:23Oder glauben Sie, dass eine 80-jährige Frau
00:56:26nach einer Herzoperation noch einen Notartermin wahrnimmt?
00:56:29Worauf wollen Sie hinaus?
00:56:31Ganz einfach.
00:56:33Ich bezweifle die Echtheit dieser Unterschrift.
00:56:36Und somit auch die Gültigkeit des Testaments.
00:56:39Dieses Dokument wurde entsprechend
00:56:41den Vereinbarungen mit Ihrer Großmutter verfasst.
00:56:44Sie war deswegen mehrfach hier im Büro.
00:56:47Es gibt Zeugen dafür.
00:56:49Vielleicht hat einer von meinen Mitarbeitern
00:56:52sich versehentlich im Datum geirrt.
00:56:55Ein Notar irrt sich im Datum?
00:56:57Davon habe ich ja noch nie was gehört.
00:57:01Auf jeden Fall werde ich das Erbe meiner Großmutter antreten.
00:57:05Sehr gut.
00:57:07Ich werde mich um die Sache kümmern.
00:57:10Das werde ich auch.
00:57:12Die Sanchez-Stiftung ist doch hier auf dem selben Flur, oder?
00:57:16Ja, so ist es.
00:57:18Aber wenn Sie keinen Termin haben, wird man Sie dort nicht empfangen.
00:57:22Selbstverständlich. Adios.
00:57:24Adios.
00:57:30Adios.
00:57:52Guten Tag.
00:57:54Buenos dias.
00:57:57Buenos dias.
00:57:59Haben Sie einen Termin?
00:58:01Es tut mir leid, dass ich hier einfach so unangemeldet reinplatze.
00:58:05Ich habe da nur eine Frage zu einer bestimmten Immobilie Ihrer Stiftung.
00:58:09Es tut mir leid.
00:58:11Aber ich bin nicht befugt, Ihnen darüber Auskunft zu erteilen.
00:58:15Aber es handelt sich um die Villa meiner verstorbenen Großmutter,
00:58:19Senora Marquesa Tolosa.
00:58:21Ich sagte schon, dass es mir leid tut.
00:58:24Am besten, Sie wenden sich in diese Angelegenheit an Dr. Ramón Rodríguez
00:58:29oder an Senor Carlos Sanchez.
00:58:35Danke.
00:58:54Ich dachte schon, Sie sind...
00:58:59Das ist aber nett.
00:59:01Und? Alle überführt?
00:59:03Haben Sie Ihr Romanende schon?
00:59:08Wir müssen eine Möglichkeit finden,
00:59:10die Frauen so schnell wie möglich aus dem Land zu schaffen.
00:59:13Wir müssen eine Möglichkeit finden,
00:59:15die Frauen so schnell wie möglich aus dem Land zu schaffen.
00:59:18Wir müssen eine Möglichkeit finden,
00:59:20die Frauen so schnell wie möglich aus dem Land zu schaffen.
00:59:24Ja, beide.
00:59:26Laura ist für uns nicht das Problem.
00:59:29Ihre Tochter ist ein Problem.
00:59:44Hallo, Mama.
00:59:50Hallo.
00:59:56Mama, mit dem Testament stimmt das nicht.
00:59:59Großmutter kann das unmöglich selbst unterschrieben haben.
01:00:02Dein Vater hat in Hamburg sehr gute Anwälte.
01:00:05Die können das überprüfen, wenn du immer noch Zweifel hast.
01:00:08Ich mach das schon selber.
01:00:11Isabel, Herbert kommt heute Nachmittag hier an.
01:00:14Wir reden mit ihm darüber.
01:00:16Wir unternehmen nichts auf eigene Faust.
01:00:19Hier herrschen eigene Regeln.
01:00:21Ich hab dir das gesagt. Das ist zu gefährlich.
01:00:28Jetzt macht er uns schöne Augen.
01:00:30Ja, hallo.
01:00:32Gaspar, endlich. Ich muss mit dir sprechen.
01:00:35Aber was ist denn passiert?
01:00:37Gestern Nacht war ein Mann in meinem Hotelzimmer
01:00:40und hat mich mit einer Pistole bedroht.
01:00:42Bist du sicher, dass es kein böser Traum war?
01:00:44Das war kein Traum.
01:00:46Du bist schon seit 20 Jahren verjährt.
01:00:49Ich werde bedroht, Gaspar.
01:00:51Und ich hab Angst um meine Tochter.
01:00:55Es stimmt.
01:00:57Senora Tolosa war vom 14. bis 29. Januar hier.
01:01:00Die Operation war am 15.
01:01:02Könnte ich davon eine Kopie bekommen?
01:01:04Es tut mir leid. Krankenblätter dürfen wir nicht herausgeben.
01:01:07Alfonso, kommst du mal?
01:01:09Einen Moment, bitte.
01:01:17Gaspar.
01:01:23Ja.
01:01:25Meine Mutter ist gestern gestorben.
01:01:27Oh.
01:01:29Mein Weibchen.
01:01:31Ja.
01:01:37Meine Tochter ist hier.
01:01:39Sie ist hier?
01:01:41Ja.
01:01:44Meine Tochter ist hier.
01:01:47Sie hat hier plötzlich ihre chilenischen Wurzeln entdeckt
01:01:50und will unbedingt hierbleiben.
01:01:52Ich hab Angst, dass sie an Leute gerät, denen das gar nicht passt.
01:01:55Du weißt, was ich meine.
01:01:57Sie weiß nicht, dass ich einen Menschen getötet habe.
01:02:03Ich hab es nie fertiggebracht,
01:02:06meinen Töchtern und meinem Mann zu sagen,
01:02:09was damals wirklich passiert ist.
01:02:11Ich weiß es ja selbst nicht genau.
01:02:13Du bist erschöpft, Laura.
01:02:15Es waren andere Zeiten, die Gott sei Dank ein für allemal vorbei sind.
01:02:20Meine Mutter hat die Villa der Sanchez-Stiftung vermacht.
01:02:26Isabel hält das Testament vor eine Fälschung
01:02:29und sie hat sich mit dem Anwalt Rodriguez angelegt.
01:02:32Das ist allerdings absurd.
01:02:34Ich hab Angst um Sie, Gaspar.
01:02:36Und sie wird vielleicht Carlos treffen und von ihm alles erfahren.
01:02:41Du kannst dich auf mich verlassen.
01:02:43Ich werde dir helfen.
01:02:45Wir müssen auch noch über...
01:02:49Herbert!
01:02:52Hallo.
01:02:58Wir sind ungefähr 40 Personen.
01:03:00Ja, und kommen Sie das, was Sie immer kochen.
01:03:03Nein, ich brauche keine Tischdecken.
01:03:06Ja, danke.
01:03:09Esther lässt grüßen.
01:03:11Der letzte Ultraschall war ausgezeichnet.
01:03:14Beiden geht's gut.
01:03:16Gott sei Dank.
01:03:18Meine Esther.
01:03:22Kann ich dir irgendwie helfen?
01:03:26Nach der Beerdigung muss ich noch zwei Tage hierbleiben,
01:03:29um den Nachlass zu regeln.
01:03:32Herbert.
01:03:35Könntest du bitte dafür sorgen,
01:03:37dass Isabel mit dir nach Hause fliegt?
01:03:39Warum?
01:03:42Sie ist verrückt.
01:03:44Sie will hierbleiben.
01:03:46Sie...
01:03:48Sie fühlt sich hier zu Hause, sagt sie.
01:03:51Hast du mit Isabel gesprochen?
01:03:57Sie darf nicht hierbleiben, Herbert.
01:04:00Das gibt ein Unglück.
01:04:02Was für ein Unglück?
01:04:04Ich bin für manche Leute hier offensichtlich noch immer eine Gefahr.
01:04:09Und Isabel ist das auch.
01:04:33Señora Laura.
01:04:35Dona Salinas.
01:04:42Die Familie deiner Großmutter kommt aus Valparaiso.
01:05:03Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
01:05:06Bruder, wir sind zusammen,
01:05:08um unsere Schwester Eloisa Marquez
01:05:11in ihrer letzten Wohnung zu verabschieden.
01:05:33Ist das nicht Carlos Sanchez?
01:05:35Ja.
01:05:36Kennst du ihn?
01:05:40Nein, ich habe nur ein Bild von ihm in der Stiftung gesehen.
01:05:55Was willst du hier, Carlos?
01:05:57Ich will nach Hause.
01:06:00Was willst du hier, Carlos?
01:06:02Es tut mir leid, dich bei der Trauerfeier für deine Mutter zu stören.
01:06:06Aber ich habe gedacht, ich sehe dich nie wieder.
01:06:11Ich will eine Antwort von dir.
01:06:13Ich kann hier nicht mit dir sprechen.
01:06:15Seit über 30 Jahren quält mich eine Frage.
01:06:20Warum hast du meinen Vater umgebracht?
01:06:23Damals wollte ich mit dir sprechen, Carlos.
01:06:26Aber du bist nicht gekommen. Jetzt ist es zu spät.
01:06:29Viel zu spät.
01:06:56Ihr zwei liebt euch noch immer.
01:07:27Es tut mir leid, das mit Carlos.
01:07:31Schönes Lied.
01:07:34Wir fliegen zusammen nach Hause morgen.
01:07:36Was?
01:07:38Ich werde morgen nicht fliegen.
01:07:40Wie meinst du, ich fliege morgen nicht?
01:07:43Ich bleibe hier in Chile.
01:07:47Ich glaube nicht, dass Mama das für eine gute Idee hat.
01:07:50Und ich auch nicht.
01:07:52Mama will, dass ich fliege, oder?
01:07:56Papa, ich bin 34.
01:07:58Ihr müsst euch wirklich keine Sorgen mehr um mich machen.
01:08:01Ich weiß schon, was ich tue.
01:08:06Mama hat immer viel zu viel Angst um mich.
01:08:09Dabei sind es doch nur ihre eigenen Ängste.
01:08:23? Adonde vas, cariño de mi vida?
01:08:32? Adonde vas, cariño de mi vida?
01:08:52Laura, Carlos ist in unserer Beziehung immer herumgegeistert.
01:08:59Ich habe euch gestern auf dem Friedhof gesehen.
01:09:04Es sagt alles.
01:09:06Ich habe nicht gebeten, zu kommen.
01:09:10Chile hat dich nie losgelassen.
01:09:13Und Carlos auch nicht.
01:09:23Mach, was du für richtig willst.
01:09:29Ich fliege nach Hause.
01:09:33Ich habe nichts mit Carlos zu tun.
01:09:36Ich komme bald zu dir, Herbert.
01:09:40Bitte, mach mir nichts vor.
01:09:47Mach dir auch nichts vor.
01:09:50Mach dir auch nichts vor.
01:10:09Wie war es bei Parise?
01:10:14Traurig.
01:10:17Ich kannte sie ja nur zwei Tage.
01:10:21Aber ich habe sie wenigstens noch kennengelernt.
01:10:25Und sie mich.
01:10:30Und, wo soll es hingehen?
01:10:32Zur Stiftung.
01:10:33Ich muss irgendwie an diesen Carlos Sanchez rankommen.
01:10:36Ah.
01:10:38Und wie haben Sie sich das vorgestellt?
01:10:40Mir wird schon was einfallen.
01:10:42Da bin ich ganz sicher.
01:10:46Ich bin sicher.
01:11:08Was wird das denn jetzt?
01:11:10Was wollen die von uns?
01:11:12Keine Ahnung.
01:11:13Du sagst lieber nichts.
01:11:15Ich brauche Ihren Führerschein, wenn ich bitten darf.
01:11:21Was soll der Quatsch?
01:11:22Glaubt ihr, wir haben hier Drogen, oder was?
01:11:24Haben Sie ein Problem?
01:11:26Steigen Sie aus dem Wagen.
01:11:28Raus aus dem Wagen.
01:11:29Caballeros.
01:11:30Aussteigen.
01:11:31Ich habe gesagt, raus aus dem Wagen.
01:11:34Die Tasche.
01:11:35Na los, die Tasche.
01:11:39Ricardo, mach was.
01:11:42Was soll denn das?
01:11:46Hey, sieh mal an, was wir da haben.
01:11:48Ich...
01:11:49Marihuana.
01:11:50Das ist nicht meins.
01:11:51Hände auf den Wagen.
01:11:52Isabelle, bleib ruhig.
01:11:53Wir kriegen den Wagen.
01:11:54Das ist nicht meins.
01:11:55Isabelle, beruhigt.
01:11:56Das ist nicht euer Traum, ist klar?
01:11:58Das ist der älteste Trick der Welt.
01:12:00Hände auf den Wagen.
01:12:01Ricardo.
01:12:03Halten Sie die Hände ruhig.
01:12:07Komm, komm, komm.
01:12:08Hände.
01:12:09Komm, komm, komm.
01:12:10Hände.
01:12:22Scheiße.
01:12:36Anziehen.
01:12:39Anziehen.
01:13:03Ja, hallo?
01:13:04Mama?
01:13:05Isabelle?
01:13:07Ich bin's.
01:13:09Die Polizei hat mich festgenommen.
01:13:11Irgendjemand hat mir Marihuana in meine Tasche geschmuggelt.
01:13:15Und jetzt behaupten, ich wäre eine Drogendealerin.
01:13:18Was?
01:13:19Wo bist du?
01:13:21Im Untersuchungsgefängnis La Republica.
01:13:24Ich bin sofort da.
01:13:27So, what we know...
01:13:29Sorry.
01:13:37One minute.
01:13:40Ja?
01:13:45Hast du mit dieser Verhaftung zu tun?
01:13:47Laura, ich bitte dich.
01:13:49Natürlich nicht.
01:13:51Ich bin ein ganz gewöhnlicher Geschäftsmann.
01:13:55Kein Mitglied der Mafia.
01:13:57Da überschätzt du meine Möglichkeiten.
01:13:59Weiterkommen.
01:14:01Sonst gibt's Ärger.
01:14:04Die wollen mich fertig machen.
01:14:06Wer sind die?
01:14:07Dieser schwierige Anwalt Rodriguez.
01:14:10Und dein Carlos Sanchez.
01:14:13Ich hab Rodriguez die Fälschung auf dem Kopf zugesaut.
01:14:17Und ich hab ihm auch erzählt, dass ich um das Erbe kämpfen werde.
01:14:21Sonst haben die Angst gekriegt.
01:14:38Ja.
01:14:40Um es kurz zu machen, ich habe die Sache erledigt.
01:14:43Deine Tochter ist wieder auf freiem Fuß.
01:14:46Was? Wie kommt das denn jetzt?
01:14:49Allerdings wollen sie einen Deal.
01:14:54Isabel muss in den nächsten 24 Stunden das Land verlassen.
01:14:59Das will ich aber nicht.
01:15:01Die Polizei benötigt noch eine Aussage von dir, Laura.
01:15:04Dass Isabel bisher in Deutschland nie wegen Drogen auffällig war.
01:15:10Ich bin ein Anwalt.
01:15:11Ich lass mich doch nicht freikaufen, damit ich das Land verlasse.
01:15:15Sie scheinen denn Ernst der Lage und ihr Glück nicht richtig einzuschätzen.
01:15:20Der chilenische Staat ist in Bezug auf Drogen nicht zimperlich.
01:15:24Normalerweise gibt es dafür zehn Jahre Gefängnisse.
01:15:27Ich habe keinen Marihuana in meiner Tasche gehabt.
01:15:30Verstehen Sie?
01:15:31Verstehen Sie?
01:15:33Sie wollen mich aus dem Land haben.
01:15:36Ich habe Beweise dafür, dass das Testament meiner Großmutter gefälscht wurde.
01:15:41Meine Großmutter konnte das Testament gar nicht selbst unterschrieben haben.
01:15:45Sie lag zu dem Zeitpunkt im Krankenhaus.
01:15:48Können Sie mir einen Anwalt besorgen?
01:15:50Ja, natürlich, vorausgesetzt an der Sache ist was dran.
01:15:55Ja, da ist was dran.
01:15:57Ich habe die Original-Krankenhausakte.
01:16:00Mhm.
01:16:02Und wie sind Sie an die Krankenhausakte gekommen?
01:16:07Sie haben sich illegal Dokumente besorgt und sind mit Drogen erwischt worden.
01:16:12Das sind keine guten Voraussetzungen.
01:16:15Wenn Sie meinen Rat wollen, und Laura denkt wohl genauso wie ich,
01:16:19nehmen Sie den Deal der Polizei an.
01:16:22Fliegen Sie mit dem nächsten Flieger nach Hause und lassen Sie die Sache auf sich beruhen.
01:16:28Ist zwar schade um das schöne Haus, aber...
01:16:30Ich lasse nichts auf sich beruhen.
01:16:33Mama, siehst du nicht, was hier gespielt wird?
01:16:37Kind, ich bin in diesem Land verfolgt worden.
01:16:42Ich stand auf einer Todesliste.
01:16:44Viele meiner Freunde sind tot.
01:16:47Ich habe Angst um dich, Isabel.
01:16:51Alles ist eine Frage der Wahl.
01:16:54Sie haben keine.
01:16:56Oder möchten Sie in ein südamerikanisches Gefängnis?
01:17:01Die U-Haft hier ist ein Kinderspiel.
01:17:21Ich gehe mal kurz zur Toilette.
01:17:24Was?
01:17:27Sch...
01:17:31Isabel?
01:17:38Wo ist Isabel?
01:17:41Isabel ist weg.
01:17:56Was soll das?
01:18:27Scheiße.
01:18:33Telefon?
01:18:34Sie?
01:18:50Ricardo?
01:18:52Ja, wer ist denn da?
01:18:54Ich bin's.
01:18:56Isabel?
01:18:57Ja.
01:18:59Ich habe ein Problem.
01:19:20Ein Freund von meiner Mutter hat mich freigekauft.
01:19:24Sie wollten mich abschieben.
01:19:26Aber ich bin nicht geflogen.
01:19:30Ich kann und will das nicht.
01:19:43Ich fahre dich zum nächsten Taxistand.
01:19:45Dann trennen sich unsere Wege.
01:19:47Was soll das heißen?
01:19:54Wenn ich mich weiter auf dein Chaos einlasse, bekomme ich ernsthafte Probleme.
01:19:58Wenn wir erwischt werden, wirst du abgeschoben.
01:20:00Ich aber, ich darf meinen Roman im Gefängnis zu Ende schreiben.
01:20:03Ich will ihn, sei doch alles wahr.
01:20:07Was ist das bloß für ein Land, in dem wir mal Angst haben?
01:20:13Raus.
01:20:24Raus.
01:20:36Steig ein.
01:20:54Mein Gott, Kindchen.
01:20:56Was hast du denn nur gemacht?
01:20:58Die Polizei war hier, sie hat nach dir gefragt.
01:21:00Ich weiß, ich bin nur gekommen, um Tschüss zu sagen.
01:21:02Ich wohne ab sofort bei einem Freund.
01:21:04Und bitte, wenn sie jemanden fragt, ich war nicht hier.
01:21:06Und sie wissen auch nicht, wo ich bin, okay?
01:21:08Danke.
01:21:10Genau wie deine Mutter.
01:21:12Auch sie musste sich einige Monate im Kloster verstecken,
01:21:15bevor sie nach Deutschland kam.
01:21:17Und dann?
01:21:18Ja.
01:21:19Auch sie musste sich einige Monate im Kloster verstecken,
01:21:22bevor sie nach Deutschland geflohen ist.
01:21:24Was?
01:21:25Es war damals nicht einfach, Chile zu verlassen.
01:21:29So viel ich weiß, war sie in diesem Kloster bis Ende Dezember.
01:21:33Wo ist dieses Kloster?
01:21:35Es liegt am Ortsrand südlich von Talcar.
01:21:49Das ist es.
01:22:06Señora Laura.
01:22:08Dona Salina.
01:22:10Ist Isabella auch da?
01:22:13Warum war meine Mutter nach dem Putsch noch Monate im Kloster?
01:22:16Warum ist sie nicht schon vorgeflohen?
01:22:18Weil die Grenzen dicht waren.
01:22:20Die waren danach doch auch noch dicht.
01:22:22Nein.
01:22:23Sie muss noch einen anderen Grund gehabt haben.
01:22:25Keine Angst, Señora Laura.
01:22:27Hier sind Sie sicher.
01:22:31Wie schön, Sie haben den Morgenmantel Ihrer Mutter angezogen.
01:22:35Erinnern Sie sich?
01:22:38Ihr Papa wollte jeden Morgen zum Frühstück frischen Orangensaft.
01:22:42Das war im Sommer ein Problem, weil es keine gab.
01:22:46Aber in Mexiko gab es sie schon.
01:22:48So war das.
01:22:49Und als ich ihm gesagt habe, dass er dann nach Mexiko auswandern müsste,
01:22:53hat er gelacht und gesagt, wer weiß, wer weiß.
01:22:59Entschuldigung.
01:23:01Entschuldigen Sie mich.
01:23:06Ich habe gehört, was dich herführt.
01:23:09Die einzige, die mir einfällt, ist Schwester Clara.
01:23:13Sie lebt schon seit vielen, vielen Jahren hier im Kloster.
01:23:17Ich bringe dich zu ihr.
01:23:18Vielleicht kann sie dir helfen.
01:23:23Können Sie sich nicht erinnern?
01:23:26Sie war hier bei Ihnen im Kloster.
01:23:29Sie kam im September 1973, kurz nach dem Putsch.
01:23:33Eine junge Frau.
01:23:35Laura Tolosa war ihr Name.
01:23:40Bitte versuchen Sie sich zu erinnern.
01:23:44Sie war einige Monate hier.
01:23:53Es lag etwas Schreckliches auf ihrer Seele.
01:23:59Was ist damals mit ihr passiert?
01:24:03Wir fragen nicht danach, wenn jemand in Not ist und Hilfe braucht.
01:24:13Wir wollen nichts wissen.
01:24:17Schon gar nicht von einer jungen Frau,
01:24:24die gute Hoffnung ist.
01:24:29Was?
01:24:33Sie war schwanger?
01:24:43Sie bekam einmal Besuch von einer jungen Frau.
01:24:48Es war jemand aus einer angesehenen Familie.
01:24:53Ich glaube, der Name war Sanchez.
01:24:59Verdita Sanchez.
01:25:03Laura war danach ganz verzweifelt.
01:25:09Der Vater ihres Kindes wollte nichts mehr von ihr wissen.
01:25:18Isabell?
01:25:19Herbert ist nicht mein Vater, oder?
01:25:21Wer sagt das?
01:25:22Hör bitte auf mich an zu lügen. Sei endlich ehrlich zu mir.
01:25:25Ich bin im Mai 1974 geboren.
01:25:27Im September 1973 war der Putsch.
01:25:29Danach warst du Monate im Kloster.
01:25:31Du bist erst Anfang Januar nach Deutschland gekommen.
01:25:34Demnach müsste ich im 5. Monat geboren worden sein.
01:25:37Aber ich habe noch nie was davon gehört, dass ich so früh geboren war.
01:25:40Isabell, bitte hör mir zu.
01:25:42Wo bist du? Ich komme zu dir.
01:25:45Wer ist mein Vater?
01:25:52Carlos Sanchez.
01:25:57Hallo?
01:26:07Was?
01:26:24Carlos will dich nicht sehen.
01:26:26Wenn du versuchen solltest, dich uns zu nähern,
01:26:29dann wirst du auch die Konsequenzen tragen.
01:26:33Verdita!
01:26:35Verdita!
01:26:38Verdita!
01:26:40Verdita!
01:26:43Verdita!
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