• letztes Jahr
Der neu zusammengestellte Kirchenchor übt im Stanglwirt. Die schiefen Töne treiben sämtliche Gäste in die Flucht. Derweil bringt Lorenz Birnstengl (Franz Huber) seiner Frau ganz andere Töne bei. (Text: Premiere)

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Transkript
00:00Auf geht's heim zum Sterngewirrt, wir haben Stein gewirrt, da ist was los.
00:12Auf geht's heim zum Sterngewirrt, denn da ist die Stimmung groß.
00:21Ja, ich sag ja immer, wie er es immer sagt, die Wirtschaft und das Kapital regiert die Welt und nicht der Politiker.
00:35Drum wär's alle höchste Zeit, dass ich Bürgermeister wär.
00:38Ich muss nur in meiner Gemeinde die Bevölkerung ein bisschen stichhaltiger auf mich aufmerksam machen.
00:44Und auch die anderen Leute drumrum, die anderen Gegenden und Gemeinden.
00:47Und da könnten wir irgendwas, da müssen wir was einfallen lassen.
00:50Da wär vielleicht recht schön ein Heimatabend.
00:53Jawohl, das ist es, ein Heimatabend. Ich weiß nicht, Stange, du bist wie immer genial.
01:06Eingespenst!
01:08Ja, du Armleichter, kennst du deine eigene Schwester nicht?
01:13Nur nach einer anderen Stimme.
01:15Also ihr Mannsbeutel seid doch Feigling. Kaum verändert man ein bisschen sein Äußeres, schon gerät sie in Panik.
01:25Wenn ich dich sehe, bin ich immer in Panik.
01:29Du, das ist eine Quark-Kräuter-Gurken-Kuh-Maske.
01:36Ja, dass das gleich wird. Äußerst, äußerst straffend und verjüngend.
01:41Und auf alle Fälle schmeckt's sehr gut.
01:46Du, tu deinen Kopf nicht so schön, sonst fällt dir der Gurkensalon wieder runter.
01:50Okay, komm jetzt.
01:55Das ist ja ein Indianer in voller Kriegsbemalung.
02:02Aber mach dich auf was gefasst, heute Abend gibt's Kräuter-Quark-Gurken-Brote.
02:07Ja, ja, ja, mir war's auch gruselig nur.
02:11In dem Haus ist doch kein einziger normaler Mensch, außer mir.
02:17Dass du das weißt, das ist eine Schönheitsmaske.
02:22Aha.
02:26Meinst du, dass dir bei dir noch was hilft?
02:29Einen wunderschönen guten Tag, liebste Gerbi.
02:36Wo bitte ist denn dieser Tag wunderschön?
02:40Schlechte Laune, na ja, dann wollen wir mal.
02:44Na ja, dann wollen wir mal.
02:47Diesen Spruch höre ich seit einer Woche und nichts, nichts passiert.
02:51Immer langsam, ich muss mich erst akklimatisieren.
02:55Und diese starke bayerische Luft bringt mich auch ins Schleudern.
02:59Ja, jetzt hab ich gespannt, dass die nicht Arbeit in Schleudern gebracht hat.
03:04Also jetzt passen wir auf.
03:06Erstens, nimmst du dir jetzt einen Kübel mit Wasser und Lumpen und einen Schrupper und putz da herin.
03:16Was soll denn das?
03:19Zweitens, kochst du uns heute Mittag was Anständiges zu essen?
03:24Hast du das so weit kapiert?
03:27Da bleibt mir doch gleich die Spucke weg.
03:30Ja, hoffentlich.
03:32Ja, dann muss ich ein paar Takte mit der Chefin reden.
03:34Ja, das kannst du sofort haben, das ist bei uns kein Problem.
03:38Chefin, komm mal rein da.
03:41Noch ein bisschen lauter, kannst nicht bleiben.
03:44Sag mal, weißt du was?
03:48Was denn?
03:49Ich habe meine Stimme sowieso schon sehr gedämpft, gell?
03:53Aber da möchte ich Sie eine beschweren.
03:56Ja, also Frau Stagl, hören Sie mal...
03:58Moment, jetzt bin ich zuerst dran.
04:01Was kochen Sie denn heute Mittag, Fräulein Anita?
04:04Wir haben Sie nämlich nicht eingestellt, dass Sie bei uns dekorativ in der Gegend rumstehen.
04:09Oder vielleicht unsere Manns bald alle die Köpfe verdrehen.
04:13Moment, ich wollte mir beschweren.
04:15Und wenn ich überhaupt was koche, dann Königsberger Klopse.
04:19Königsberger Klopse.
04:21Entsprechend aber leider nicht unserer Geschmacksrichtung.
04:24Schauen Sie sofort, dass Sie einen Lohn auskommen und schnappeln Ihnen einen Schweinsbraten.
04:28Oder wir müssen uns leider wieder von Ihnen verabschieden.
04:32Was ist denn das, Schweinsbraten?
04:36Chefin, komm.
04:37Das muss Fräulein Anita nicht aufhalten.
04:41Nun wollen wir mal.
04:44Das ist ja gediegen.
04:46Anita, das hast du nicht nötig.
04:49Thomas, kontrollier gleich die Lieferung. Ich komm gleich wieder.
04:53Ja, das Fräulein Anita.
04:56Tachchen, lieber Herr Stephan. Mann, sehen Sie wieder schnucklig aus.
05:01Und dieser fesche Arbeitsdress, so dezent gräulich.
05:06Steht Ihnen vorzüglich.
05:10Der alte Arbeitskittel.
05:12Erzählen Sie mir mal eine Geschichte aus Ihrem interessanten Leben.
05:15Oh, ich hab leider überhaupt keine Zeit. Ich muss noch ins Holzen raus.
05:19Und Sie, sollten Sie nicht zum Beispiel vielleicht einmal kochen?
05:23Was denn, was denn? Der Tag ist noch lang.
05:26Wissen Sie was? Ich begleite Sie ins Holz.
05:28Das geht nicht. Das geht überhaupt nicht, weil ich fahr mit dem Radl.
05:31Dann lauf ich hinterher, was soll's.
05:35Du kannst wirklich sagen, dass der Toni nicht da war.
05:39Und dann erst deine Ramona.
05:42Also, du bist ja ein richtiger Casanova.
05:45Ramona sei sempre eine Schlange.
05:47Ma tu, bella bellissima.
05:51Muss ich küssen?
05:53Nein, nein, nix küssen. Du bist gut.
05:55Si, si, machen l'amore.
05:57Nein, nix amore. Bist narisch.
05:59Muss ich machen l'amore und spazieren grande miseria con me.
06:04Ja, wir machen l'amore.
06:06Mamma mia.
06:08Sie machen alles kaputt.
06:10Ja, sag mal.
06:12Ist sie die Hölle los, oder was?
06:15Ja, ja, Toni, weißt ja, die Gerdi,
06:19die Gerdi, die hat sich gerade diesen Nino an den Hals hingeschmissen, ja.
06:23Oh, also das ist ja wohl das allerhöchste Wammel, der Meike.
06:28Erst hat sie mich in seine Arme geworfen, ja, ja.
06:31Aber vorher wollte er sie in die Arme nehmen.
06:35So schaut's aus.
06:37Meine liebe Sylvie, also ich bin ja ein absoluter Duldertyp.
06:42Aber ich werde mich grausam rächen. Jawohl?
06:46Ich verlasse dich neben dich. Und zwar sofort.
06:48Jetzt spinnst du. Jetzt spinnst du.
06:51Gerdi, jetzt sei halt einmal still. Du bist an allem schuld.
06:54Wieso denn ich? Ich bin ja bloß bei den Tieren rausgegangen.
06:58Naja, also bei mir bleibt's dabei.
07:00Ich verlasse dich aus Schloss Finito.
07:02Sie? Finito?
07:04Du hältst die Klappe, ja.
07:06Ha, der traut sich was.
07:08Sag mal, was ist denn da los da herinnen, ha?
07:10Also Chefin, das ist ja ganz gut, dass du kommst, gell?
07:12Ja, stellen Sie sich doch gerade einmal vor,
07:14jeder macht da herinnen amore, was ich gebe leer aus.
07:21Senora Stangl, ich bin ja so unglücklich.
07:24Ramona nix amore, Sylvie auch nix amore.
07:28Ich schon amore, Mamma mia.
07:31Ruhe, alle miteinander da herinnen.
07:33Ja, aber, aber Chefin.
07:35Ruhe, hab ich gesagt.
07:36Si, si, ich geh ja schon.
07:38Und du, Nino, du nimmst jetzt deine Ramona und schaust, dass du wieder verschwindst.
07:42No, no, no, no, nix wirschare, nix reisen.
07:45Oh, si, si, si, si, schon reisen. Und zwar heute noch, Capito.
07:49Oh, Mamma mia, ich bin ja so furioso, so verrückte.
07:52Ich hab alles gemacht, ich bin kaputt, ich ganz amore.
07:55Ja, ich bin auch furioso, raus mit euch.
07:58Aber ich nicht, gell?
08:00Du auch.
08:01Gut, dann geh halt ich auch.
08:03Mein Gott, jetzt soll mir bloß noch einer in die Quere kommen.
08:06Frau Stangl, stellen Sie sich doch mal vor,
08:10ein Brief ist gekommen von der Katja.
08:13Soll ich ihn Ihnen vorlesen?
08:15Nein.
08:16Aha, was ist jetzt wieder los?
08:18Wo fliegt denn doch dein Brief sonst irgendwo hin?
08:20Ich will ihn dem Hausdächerin überhaupt niemals mehr sehen, der nicht da reingehört.
08:24Aber die tepperten Türen, die darf ich schon noch setzen, oder?
08:27Also so lass ich mich nicht behandeln.
08:29Nachdem ich schon das ganze Jahr für euch am Teppen mach, bei jeder Drecksarbeit.
08:33Nicht mit mir.
08:35So, jetzt geh ich in den Laden raus zur Uschi und lies der den Brief vor.
08:39Das haben Sie jetzt davon.
08:41Braucht mir bloß noch einer kommen, um von mir was zu holen.
08:43Aber dann passiert ein Unglück.
08:46Oh Gott.
08:48Ich hab einen Bauchweh.
08:51Mein Gott, die Schmerzen.
08:53Der Doktor ist schon unterwegs.
08:55Ich stirb in den nächsten fünf Minuten.
08:59Mein Gott, was hast denn du schon wieder gemacht?
09:02Ich hab die ganze Dose von diesem Schönheitsmittel
09:07Happy Body Allure gesuppert.
09:13Aber die Wirkung werde ich wahrscheinlich nicht mehr erleben.
09:17Ich glaub, mir trifft ein Schlag.
09:19So, da wäre ich nun.
09:23Grüß Gott, Herr Doktor.
09:25Gott sei Dank, weil ich glaub in der Praxis.
09:27Ja, wo fiel's denn?
09:29Im Bauch.
09:31Sie, in Ihrem Alter, sauft eine ganze Dose von diesem Happy Body
09:36und bloß zwingt sich ein Maler.
09:38So, und jetzt geh ich spazieren.
09:40Ja, bevor Weihnachten wieder heimkommt.
09:44Habe ich es denn bei den Stangels nur mit chaotischen Einsätzen zu tun?
09:49So, Frau Leninichen, wo tut's uns denn weh?
09:52Ja, im Bauch.
09:54Im Bauch, hier vielleicht?
09:56Ah.
09:58Und hier?
10:00Ah.
10:02Das scheint mir auch ein bisschen verhärtet zu sein.
10:04Ja, also das weiß ich auch, da brauch ich keinen Doktor dazu.
10:08Herr Doktor.
10:10Ja?
10:12Schonen Sie mich nicht.
10:14Nein.
10:16Muss ich sterben?
10:18Ich denke schon.
10:20Was?
10:22Ja, ich weiß nur noch nicht, in welchem Jahrhundert.
10:24Ja, ja, Leninichen, das hat man nun davon,
10:26wenn man mit Gewalt immer schöner werden will.
10:28Happy Body, dosenweise, das wirkt wie eine Ladung Zement.
10:32Sie meinen, dass ich diese fürchterlichen Qualen überlebe?
10:37Da bin ich sogar ganz sicher.
10:39Da gibt es nämlich ein ganz hervorragendes Mittel.
10:42Ja, was denn?
10:44Einen Kübel Rizinus.
10:46Ah.
10:50Lorenz, saug nicht so viel, sonst klappt mir noch das andere Taschenmesser.
10:55Ja, und? Mein Leben ist sowieso verpfuscht.
10:58Keinerlei Zukunftsperspektive.
11:00Am besten, ich soll mir einen dicken Baum,
11:02und noch einen dicken Strick.
11:04Komm, tu dich nicht immer selber bemitleiden.
11:06Weißt du, dass es mir besser geht?
11:08Schau, seitdem die Christa fort ist, ist doch alles bescheuert.
11:12Das Beste, das hätte mir da gar nicht passieren können.
11:15Stefan, weißt du mir kein Mittel,
11:17dass mir vielleicht meine Alte auch einmal davonrennt?
11:20Lorenz, glaub mir's, ohne Frau bist du gar nix.
11:24Und mit Frau bist du noch weniger als nix.
11:26Ich komm hier aus rechtlos unterdrückt,
11:31gegnechtet, gedämmt, gefoltert.
11:34Okay, komm, jetzt erst aber rauf.
11:37Zählen schmeine ich.
11:39Ich tu mir ja so unsagbar leid.
11:41Ja, dann sei halt einmal ein Mannspoet.
11:44Ja, bin ich da.
11:45Ja, anatomisch vielleicht.
11:47Aber den Rest kannst du vergessen.
11:49Warum musst du das Glück haben,
11:51dass ich mir schon ein Leben lang erhoffe...
11:53Du, jetzt reg mich bloß nicht auf.
11:55Siehst du doch, was so rumläuft.
11:57Lauterholen ist diese Anita zum Beispiel.
12:00Ein reinrassiges Weiberlein.
12:02Ja, hat aber nix mehr Stroh in der Birne
12:04und verfolgt mich wie eine Kletten.
12:06Meiner Alten hat ein Kopf,
12:07wie so eine ganze Heuschaube voller Stroh.
12:10Und die verfolgt mich auch Tag und Nacht.
12:13In den Club darf ich nicht mehr gehen,
12:15aber sie rennt schon hin.
12:16Ja, dann steh halt einmal auf.
12:20Halt Gott, du bist ja manchmal schon unerträglich blöd,
12:23glaubst du das?
12:24Jetzt pass auf, Lorenz.
12:25Du musst ab sofort
12:27die Strategie deiner alten Gegenüber ändern.
12:30Ab sofort?
12:31Geht's nicht erst ab nächster Woche?
12:33Du musst ja immer denken,
12:35ich bin der Herr im Haus.
12:37Wieso du?
12:38Doch nicht ich.
12:40Du bist der Herr in deinem Haus.
12:43Hast du das kapiert?
12:44Ich schon.
12:45Aber hat es meine Alte kapiert?
12:48Also Lorenz, wenn du nicht dein Leben lang
12:51ein trauriges Kasperlfigur sein willst,
12:54dann musst du endlich durchgreifen.
12:56Verstehst mich?
12:57Der weiß was.
12:58Du weißt was.
12:59Mir ist es wurscht.
13:00Ach so, ist recht.
13:01Einen aufhetzen und dann im Stuhl gelassen.
13:04Herr Stephan, da bist du ja.
13:06Ich hab eine Riesenidee.
13:08Wir veranstalten einen Heimatabend.
13:11Sozusagen als Einstieg in meine Wahlkampagne.
13:15Lieber Heimatland ...
13:19Warte, dass wir reden können drüber.
13:21Da drin ist keine Probe.
13:23Hast du das vergessen?
13:24In meiner Gaststube hab immer noch ich das Wort.
13:28Na ja, Vater, solange du das glaubst.
13:33Na, Merkel, jetzt glauben wir's doch.
13:38Ich will doch wirklich nur das Allerbeste.
13:42Das ist schon klar für dich,
13:44dass ihr immer glaubt, ich will euch aufs Kreuz legen.
13:47Das glauben wir nicht.
13:48Das wissen wir.
13:49War ja nicht das erste Mal, gell?
13:51Nein, nein, nein.
13:52Nicht jeder Bürgermeister kriegt so ein Projekt
13:55wie die Flurbereinigung in den Griff.
13:57Das kannst du mir glauben, gell?
13:59Ja, Bürgermeister.
14:00Du redest aber mit Engelszungen.
14:02Schön dastehen möchtest halt.
14:04Auf unsere Kosten.
14:05Bei euch ist sowieso alles zweckgelastet.
14:07Und da global durchzublicken,
14:09da seid ihr einfach unterbelichtet.
14:12Ja, kann schon sein, dass ich unterbelichtet bin.
14:15Aber so dann auch nicht, dass ich dir mein Wiesn geb.
14:18Sag einmal, spekulierst du vielleicht auf den Landtag?
14:22Durchaus möglich.
14:23Weil's du auch grad auf die warten meinst, gell?
14:26Durchaus möglich.
14:27Jeden schaue ich nicht an.
14:29Liebe Frieda, dann wünsche ich Ihnen viel Glück und Erfolg
14:33für Ihre erste Probe.
14:35Ich freu mich schon drauf.
14:37Dankeschön, Herr Kaplan.
14:39Und geht es Ihnen schon wieder besser, liebe Frieda?
14:42Ja, ja. Nein.
14:44Doch, doch.
14:45Was haben Sie denn schon wieder?
14:47Immer, wenn ich mit Ihnen spreche, wirken Sie so verstört,
14:50um nicht zu sagen kopflos.
14:52Sie sehen mich in der Tat etwas ratlos.
14:54Bitte schön, Herr Kaplan, fragen Sie mich heute nicht immer.
14:57Am besten, Sie lassen mich ganz einfach links liegen,
15:00damit ich endlich meinen Seelenfrieden wiederfinde.
15:04Der Herr möge mir verzeihen,
15:06aber verstehe einer dieses Frauenvolk.
15:09Immer leicht verwirrt und in den Reaktionen unberechenbar.
15:14O Herr, mit welch schrecklichen Gedanken hast du mich eben erleuchtet.
15:20O Herr, bewahre mich unwürdigen vor Versuchungen dieser Art.
15:26Aber wenn du mich prüfen willst, Herr, dein Wille geschehe.
15:32Aber ausgerechnet die Frieda.
15:35Herr, ich verstehe dich nicht.
15:43Meine Damen, bitte nicht drängen.
15:47Die Größeren bitte nach hinten.
15:50Hast du gehört, Lidi? Die Größeren nach hinten.
15:53Los, Marsch.
15:54Aber ich hab die schönere Sehnstimme.
15:57Man hört die von hinten auch.
15:59Danke, wir gehen die alle zusammen.
16:01Das ist ein schöner Wurf.
16:04Meine alte singe ich gar nicht.
16:06Schade, das war ich gerade in Stimmung.
16:08Können die Damen auch alle vom Blatt singen?
16:12Bitte Ruhe, meine Damen.
16:15Wer nicht vom Blatt singen kann, muss eben nach dem Gehör lernen.
16:19Es handelt sich um einen sehr bekannten Choral.
16:23Lobet den Herren, sehr baum, sehr baum.
16:29Illumini.
16:35Lobet den Herren, den mächtigen König der Erde.
16:50Der schaltet nicht aus.
16:52Warte, ich schalte ja nicht aus.
16:56Weißt jetzt, warum ich nicht jeden Sonntag in Kirche gehe?
17:00Ausgerechnet du hättest das bitter notwendig.
17:03Halt doch du dein Maul.
17:05Entschuldigt bitte die Verspätung.
17:08Aber ich hab mein Euter ...
17:10Da ist er ja.
17:12Frau Bildstingl, bitte nicht streiten.
17:15Wir singen doch Lobet den Herren.
17:17Das mag ja sein, aber wenn mein Euter da ist,
17:19kann ich meine Stimme nicht entfalten.
17:21Euter, schau, dass du heimkommst und setz das Kartoffelwasser auf.
17:24Setz das Kartoffelwasser selber auf, ich bleibe da.
17:27Übe dich in Demut, mein Sohn.
17:30Schon wieder falsch, Hochwürden.
17:32Das Weib soll dem Manne untertan sein.
17:34Ach, das ist falsch.
17:36Hab ich wohl verwechselt.
17:38Euter, ich sag das jetzt im Gurden.
17:40Schau, dass du in Schwung kommst.
17:42Ich sag das nicht im Gurden.
17:44Ich bleibe da.
17:46Und zwar so lange, wie es mir passt.
17:48Und das ist lang.
17:50Mach mich nicht wahnsinnig, du.
17:52Und dafür alle Leut.
17:54Was wird jetzt mit Lobet den Herren?
17:56Ruhe!
17:58Hier spricht Loris Birnsteiger.
18:00Was?
18:02Geh mich her mit öffentlichem Grund.
18:04Die Zeit der Unterdrückung ist vorbei.
18:06Was?
18:08Alles andere sag ich morgen.
18:10Ja, sag aber, was spinnst denn du?
18:12Was hat denn aus mit dir?
18:14Was ich noch bemerken möchte.
18:16Meine Gattin stimmt den Choral nun zu Hause an.
18:18Und zwar ausschließlich nur für mich.
18:20Und solange ich das will.
18:22Und immer wieder.
18:24Lobet den Herren.
18:26Du, was schick.
18:28Hat dir ja nicht schon was gefallen zum Kochen?
18:30Nein, bei mir war es nicht.
18:32Aha.
18:34Dann werde es wieder beim Stefan ein Lager draus machen.
18:36Ja.
18:38Du, was schick.
18:40Dann werde es wieder beim Stefan ein Lager draus machen.
18:42Es ist ein Kreuz mit dieser Person.
18:44Die hat in dem Haus der Herrin
18:46überhaupt noch keinen Finger gerührt.
18:48Ganz im Gegenteil.
18:50Die lässt sie von mir noch bedienen.
18:52Hat denn jetzt tatsächlich kein Mensch ein Interesse daran,
18:54was die Katja in ihrem Brief geschrieben hat?
18:56Jetzt reißt er noch einmal mit seinem Brief umher.
18:58Ja.
19:00Was schreibt sie so Wichtiges?
19:02Dass sie mich sehr liebt.
19:04Ach geh, sonst nichts Neues.
19:06Doch, dass ich ihr sehr fehle.
19:08Was sagst du?
19:10Also sicher, zum Arbeiten bin ich recht.
19:12Aber an meinem Leben nimmt kein Mensch Anteil.
19:14Schöner Gruß hat sie auch noch nicht geschrieben.
19:16Aber den richte ich jetzt nicht aus.
19:20Ihr vermisst ja mir ja die ganze Freude.
19:22Ich danke dir schön für deinen schönen Gruß.
19:24So, und jetzt kaufe ich mir die Anita.
19:26Ja, sag einmal, Markus,
19:28geht es denn bei den Stangels
19:30allerweil so chaotisch zu?
19:32Ja, immer.
19:34Und wenn es einmal ein bisschen ruhiger ist,
19:36dann brechen sie alle miteinander sofort in Panik aus,
19:38weil es meine mit der Familie ist,
19:40was nicht in Ordnung.
19:42Hast du die Katja auch gern?
19:44Hm, schon, ja.
19:46Das ist schön, wenn man so geliebt wird.
19:48Da habe ich leider nicht so viel Glück gehabt.
19:50Das geht mir eigentlich nichts an.
19:52Aber der Vater von deinem Buben?
19:54Ah, der hat sie aus dem Staub gemacht.
19:56Ja, sowas soll vorkommen.
19:58Aber du bist ja so ein liebes Mädchen.
20:00Du findest immer wieder einen.
20:02Entschuldige.
20:04Ich glaube, das hat sich jetzt recht blöd angehört.
20:06Ist schon gut.
20:08Ich weiß ja, wie es gemeint ist.
20:10Nein, du bist wirklich ein liebes Mädchen.
20:12Aber ich habe halt die Katja.
20:14Verstehst du?
20:16Mach dir keine Gedanken.
20:18Außerdem bin ich von den Männern
20:20bis auf Weiteres bedient.
20:22Kein Bedarf.
20:24So ein Saftladen.
20:26Da darfst du arbeiten wie ein Fisch.
20:28Du brauchst nichts zum Essen.
20:30Du, Markus, weil ich dich gerade sehe,
20:32da darf ich dich höflichst bitten,
20:34dass du an deine Türen weitermachst.
20:36Was heißt hier meine Türen?
20:38Es sind halbwegend auch eure Türen.
20:40Ihr rackert mich sowieso ab.
20:42Für nichts und wieder nichts.
20:44Ich weiß nicht.
20:46Du hast ja eine große Vorliebe für den Laden.
20:48Bei dem musst du nämlich arg aufpassen.
20:50Der hat einen unwahrscheinlichen Verschleiß
20:52an Metzgereiverkäuferinnen.
20:54Das sagt der Richtige.
20:56Er, der Casanova vom Dienst.
20:58Als weibliches Wesen
21:00musst du deine Füße unter den Arm nehmen
21:02und laufen schnell ins Geld, wenn ihr kommt.
21:04Aber, aber, wir werden doch unserer Uschi
21:06keine Angst einjagen wollen.
21:08Da müsste schon ganz was anderes kommen,
21:10dass ich Angst kriege.
21:12Was wollt ihr denn alle da?
21:14Also, wenn ihr den Ramon aussuchen wollt,
21:16der ist leider nicht da.
21:18Du bist ein Depp.
21:20Streit nicht, wenn die Kundschaft kommt.
21:22Auch das sind sie beim Stangl-Kron.
21:24Und du haltst dich da gefälligst raus.
21:26Also, verschwind.
21:28Also, Uschi, wenn sie frech werden, die zwei,
21:30dann schreist man, gell?
21:32Ich helf dir sofort.
21:34Das ist ja wieder mal logisch.
21:36Wo ein junges Mädchen ist, da ist auch der Herr Thomas.
21:38Also, mein Gott, du Bierscherl.
21:40Bei dir ist jedes Wort glatte Verschwendung.
21:42Bildet sich eher ein,
21:44dass ihn die Ramona mit nach Italien nimmt,
21:46dass ich nicht lache.
21:48Weißt, was du bist? Ein knieweicher Softie.
21:50Jetzt lassen sie mal geflüstert sein.
21:52Sie, sie, sie, alle.
21:54Eine Anita Klubke hat das nicht nötig.
21:56Was ich nötig hab,
21:58das kann einer vollkommen wurscht sein.
22:00Sie kriegen jetzt nur eine Leberkäs-Semmel
22:02und danach beim Depp.
22:04Sollte Ihnen das nicht aufgefallen sein,
22:06E-Karte gekündigt.
22:08Und Ihre Leberkäs-Stulle
22:10können Sie sich sonst wohin stecken.
22:12Pfui.
22:14Halt mir lieber die Tür auf, du Pflege.
22:16Aber gern, bitteschön.
22:18Das war das letzte Mal,
22:20dass ich mich mit Bayern einlasse.
22:22Hoffentlich.
22:24So.
22:26Andiamo in Italia.
22:28Jetzt nehmen wir auch nicht nur Aster.
22:30Ja, ja, ja, ja.
22:32Ja, ja, ja.
22:34Ja, ja, ja.
22:36Ja, ja, ja.
22:38Ja, ja, ja.
22:40Ja, ja, ja.
22:42Ja, ja, ja.
22:44Ja, ja, ja.
22:46Ja, ja, ja.
22:48Ja, ja, ja.
22:50Arrivederci.
22:52Arrivederci.
22:54Andiamo. Avanti.
22:56Das nenne ich südländisches Temperament.
22:58Also so schnell hast du jetzt gar nicht schauen können,
23:00wie die draus waren.
23:02Ich bin vielleicht froh,
23:04dass die ganze Bande wieder fort ist.
23:08Ja, Frau Stange.
23:10Mein Gott, dass Sie da sind.
23:12Was sagen denn Sie jetzt zu dieser Chorprobe?
23:14Eine Katastrophe hat's.
23:16Und zu allem Öbel kommt mein Alter noch daher
23:18Ich glaube, der hat's zur Zeit mit den Nerven.
23:20Aber das können Sie sich ja vorstellen,
23:22wie wir daheim waren. Dem habe ich meine Meinung gegeigt.
23:24Aber wer? Was haben denn Sie?
23:26Sie sagen halt gar nichts.
23:28Ich wollte Ihnen nicht ins Wort fallen.
23:30Das ist aber nett.
23:32Bitte Ihnen du, die Frau Biernstengel.
23:34Nein, nein. Bleiben Sie noch da.
23:36Ich wollte auch gar nichts. Ich wollte bloß sagen...
23:38Schau mal her. Schau mal, Plakat für den Heimatabend.
23:40Was, Herr Stange?
23:42Heimatabend?
23:44Das ist ja schön.
23:46Ja, das ist ja schön für mich.
23:48Ja, wissen Sie, ich muss Ihnen sagen,
23:50ich habe als ganz junges Mädchen mal Theater gespielt.
23:52Und ich war da gleich auch so gut.
23:54Da reden die Leute heute noch davon.
23:56Ja, ja. Lass uns sehen.
23:58Ui, ein wilderer Drama.
24:00Da mache ich mit. Ich bin das Wild.
24:02Du machst nirgends mit.
24:06Lenzele, was machst denn du da?
24:08Du hast doch ausdrücklich Hausarrest.
24:10Also wer hat dir erlaubt, dieses zu verlassen?
24:12Sprich um, wer dir geht.
24:14Lenzele, du kannst doch jetzt da nicht vor die Leute.
24:16Ich kann und ich werde!
24:18Raus mit dir!
24:20Ja, da schaust du.
24:24Meine Auti nimmt ab sofort bei mir private Gesamtstunden.
24:28Wir sind jetzt gerade bei der 125. Strafe.
24:32Und immer noch lobe den Herrn.
24:44Untertitel der Amara.org-Community

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