• vor 5 Monaten
"Q Dritte Juli-Woche
(1912: 21.-27. Juli)
16 Zu bergen Geistgeschenk im Innern
Gebietet strenge mir mein Ahnen,
Dass reifend Gottesgaben
In Seelengründen fruchtend
Der Selbstheit Früchte bringen.", Rudolf Steiner, GA40


Mit herzlichen Dank und Grüßen
Gerhard Anger
Transkript
00:00Grüß Gott, sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich sehr, Sie herzlich begrüßen zu
00:09dürfen zu unserer gemeinsamen Arbeit am Seelenkalender Rudolf Steiners, wo wir ja
00:16haben für jede Woche ein Mantram, einen Wochenspruch. Wenn wir uns mit dem beschäftigen,
00:25dann können wir erleben, wie wir im Jahreskreislauf durchleben, eine Veränderung der Welt, ein sich
00:32veränderndes Wirken auf unsere Seele und unseren Geist, das ja kommt aus dem geistigen Gebieten,
00:40aus dem Seelenland der Welt, sodass wir ein Miterleben haben des Jahreskreislaufes und
00:47wir erleben dann auch immer mehr und mehr die Verbundenheit als Mensch mit der Welt,
00:53dass wir eins sind mit der Welt. Wir können uns ja dann auch möglicherweise erkennen als
01:01geistiges Wesen, ein geistiges Wesen, das sich in der Entwicklung befindet, dass wir hervorgegangen
01:08sind aus Gott, hervorgegangen sind aus der göttlich-geistigen Welt, geschaffen von dem
01:14Weltenwort, den wirkenden Engel-Hierarchien und dass diese Engel-Hierarchien, dass das Weltenwort
01:22noch immer schaffend ist am Menschen, aber ihn mehr und mehr zur Freiheit entlässt, die aber
01:30auch bedeutet Verantwortung. Dass wir aufnehmen, was uns von der geistigen Welt, vor allem eben im
01:37Jahreskreislauf zukommt, dass wir das im Geiste frei, willentlich ergreifen und das Geschenkte,
01:46das in uns hineingeschaffene aufnehmen können, aufleben lassen können, sodass der Weltgedanke
01:54sich manifestieren kann im menschlichen Geiste, dass wir bekommen können, eine Vorstellung,
02:01eine Erkenntnis von der Welt, zur Welterkenntnis zu kommen, die ja auch bedeutet die Selbsterkenntnis,
02:09dass wir uns erkennen als ein Teil des Ganzen, als ein Teil der geistig-seelischen Welt, dass wir
02:16also jedes Jahr ein Geschenk bekommen von der geistigen Welt, das uns weiterbringen kann,
02:23weiterbringen soll, dass wir diese Gaben der göttlichen geistigen Wesen aufnehmen und diese
02:34Früchte zum Blühen bringen in uns, die Geistesfrüchte und unser Ich so weit erkraften,
02:42dass wir beginnen können an der Umwandlung von dem, was uns gegeben worden ist, dass wir es zur
02:48Reinheit führen, so weit zur Reinheit, dass es den Geist dann im Herbste aufnehmen kann.
02:54Die 16. Woche nach Ostern zu bergen Geistgeschenk. Im Innern gebietet strenge mir mein Ahnen,
03:10dass reifend Gottesgaben in Seelengründen fruchtend der Selbstheit Früchte bringen.
03:20Also die Aufforderung, die Hoffnung der geistigen Welt, dass wir dieses Ahnen entwickeln,
03:27dass wir sind ein geistiges Wesen und dass wir diese Verantwortung haben,
03:33dass wir zur Selbstbewusstheit finden, als geistig individuelles Wesen. Und so sind wir
03:40in diesem Jahreskreislauf, in dieser Bewegung der Wandelsterne, der Sonne und der Erde,
03:45in dieser lemminiskaten, schraublinienförmigen Bewegung durchs Weltenall nun in der 16. Woche.
03:52Wir kommen von der Sommersonnenwende und gehen nun durch den Hochsommer langsam in Richtung
04:00Michaeli, wo eben, wie schon gesagt, die Anforderung, die Hoffnung an den Menschen ist,
04:07dass er den Geist ergreift, dass er die eigene Denkfähigkeit entwickelt. Wir sind also da,
04:14im Tierkreis des Löwen, der uns bringt zur Fähigkeit, das Ich so weit, das was uns gnadenvoll
04:24geschenkt worden ist, so weit zu erkraften, dass wir beginnen, nicht nur zu empfangen,
04:30sondern auch zu geben, dass wir die Ich-Bewusstheit, die eigenständige Bewusstheit so weit entwickeln,
04:38dass wir beginnen, Interesse aus Eigenaktivität zu entwickeln an der Welt, an unseren Mitmenschen.
04:46Es ist das, was bei der Parsifalsage genannt wird, die Frage, die Frage, die die Bewusstseinsseele,
04:53die ja heute in diesem Kulturzeitraum das Wesentliche ist, was der Mensch entwickeln
04:59kann, dass das Bewusstsein des Menschen so viel Eigenständigkeit hat, dass es beginnt,
05:06Fragen über sich und die Welt zu stellen. Und wenn wir diese Eigenaktivität bekommen,
05:13dann beginnen wir auch und können wir beginnen, mitzuleiden mit der Welt, zu erkennen das Leiden
05:20der Welt und so zu wollen, mitzuhelfen an der Heilung. Und das, diese Selbsterkenntnis der
05:29Eigenständigkeit und der Fähigkeit, heilend zu sein in der Welt, das bringt uns die Freiheit,
05:35weil es uns unabhängiger macht von den Unterdrückungen, von den, wie wir auch gehört
05:43haben, von dem Zauberbann der Welt, der uns herabdämpfen will, dass wir erwachen im Geiste
05:50aufgrund der Frage, was leidet der Mitmensch, was leidet die Welt. Der Mensch also als ein
06:00Geschöpft der geistigen Welt, er ist in Entwicklung. Wir sind aus einem vollständigen
06:06Zusammensein mit der geistigen Welt herausgetreten, immer mehr individualisiert und wir haben auf der
06:13alten Lemurien, wie Rudolf Steiner sagt, geschenkt bekommen, das Ich, aber nur in der Form, dass wir
06:20den Geist aufnehmen können, was uns zukommt von geistigen Wesen. Wir konnten unsere Gedanken an
06:27dem, was uns aus der Sinneswelt und aus der geistigen Welt zukam, bewegen. Wir konnten
06:33nicht eigenständige Gedanken entwickeln, wie das bei der Bewusstseinsseele ist. Da stand der Mensch
06:39sozusagen mit seiner Entwicklung und konnte nicht weiter. Und mit dem Ereignis von Golgotha,
06:45mit der Verbindung des Christuswesens mit der Erdensphäre, mit der Menschheit, ist es,
06:51dass der Christus vorgelebt hat für die Menschen, wie sie ich-bewusst werden können,
06:57wie sie heilend sein können für die Welt, wie sie sich selbst heilen können und wie sie wieder
07:04zurück können in die geistige Welt, in die bewusste Verbundenheit mit der geistigen Welt,
07:11weil der Christus eingezogen ist in uns als das wirkliche Ich, als die wirkliche geistige
07:18Individualität und wir so auflebend haben können im Bewusstsein die übersinnliche Welt. Und dadurch
07:31kommen wir wieder zurück zur Verbundenheit mit der göttlich-geistigen Welt. Der Christus lebte
07:37das Leben, wie der Mensch es sich entwickeln kann in der Zukunft vor für die Menschheit. Er ging
07:44durch den Tod, also durch das Reich Aremans und durch seine eigenen Fähigkeiten als geistiges
07:51Wesen, als Gott ist er aus diesem Tode, aus dieser völligen Trennung von der geistigen Welt wieder
07:59auferstanden, im Geiste auferstanden, wieder neu gebildet, die Geistigkeit und das ist die
08:06Ich-Geburt für den Menschen. Das ist eine Erkenntnis, die wir finden können, dass der
08:11Mensch auch erst alles erleben muss, alles geschenkt bekommen muss in seinem Ich, um mit
08:18seinem Ich gewisse Dinge überhaupt denken zu können. So ist das Ich des Menschen zu Anfangs
08:25wie ein Keim, ein Kind, sagt Rudolf Steiner. Und nur dadurch, dass wir in der Welt sind, dass wir in
08:33der Welt durchleben können, die verschiedensten Dinge, erfahren wir Dinge der Welt, die uns vorher
08:40noch unbekannt waren. Erst dann, wenn wir das durchlebt haben, können wir erst über diese
08:46Dinge denken, können wir uns erst darüber Vorstellungen machen. Es gibt ja entsetzliche
08:52Beispiele heute von Politikern, die keinerlei Erfahrung oder Fachwissen von gewissen Bereichen
08:57haben und dann größten Schaden in der Welt verursachen, weil sie eben diese Dinge nicht
09:04denken können. Und so ist die Aufgabe für den Menschen, das durchzumachen, was seine Entwicklung,
09:11sein Karma bedeutet. Ich zitiere aus den Mysterientramen der Seele erwachen, dass der
09:17Kapäsius eben das erkennt, dass er Dinge nur verstehen kann, die er schon einmal erlebt hat,
09:24die schon mit seinem Ich in einer Verbundenheit sind. Kapäsius, um Geist im Sinnenreich zum Sein
09:34zu bringen, vermessen müsst ich mich den Grund des Seins, in Welten zu erfassen, deren Wesen in mir
09:44bis jetzt noch nicht verwirklicht ist. Ich kann vom Weltensein so viel nur schauen, der Seelen
09:52erwachen, als sich von ihm in mir gebildet hat. Das ist eine ganz demutsvolle Erkenntnis, die jedem
10:02Menschen guttun würde, dass es Dinge gibt, die der Mensch als Ich schon durchgemacht hat und darüber
10:10er sich Gedanken machen kann und Dinge, die noch vor ihm sind, die er noch erlernen muss, von denen er
10:17noch gnadenvoll geschenkt bekommen muss, dass er überhaupt diese Vollständigkeit als Ich entwickeln
10:24wird. Und so geht der Mensch ja durch das Schicksal auf Erden, um seinen Entwicklungsgang zu tun, um
10:32die Taten zu sühnen, die schlecht waren, die Taten gegen Mitmenschen, aber auch das, was gut war, zu
10:40stärken und weiterzuentwickeln. Und während unserer Inkarnation auf Erden haben wir ja das, was man
10:46den Schlaf nennt, den Schlafzustand, der ja ungefähr ein Drittel der Lebenszeit ausmacht und der Mensch
10:54geht während des Schlafes mit Astralleb und ich in die geistige Welt und die geistige Welt nimmt
11:01ihn auf und hilft dem Menschen zu verstehen, was er getan hat während des Tages. Es ist also so eine
11:11Art karmisches Richteramt, was die geistige Welt hilft, den Menschen selbst zu erfüllen, dass also
11:18das Ich, das sich als kindliches Element des Wesens, das Glied des Menschen entwickelt, dass sich das
11:26immer höher entwickeln kann, weil es belehrt wird jede Nacht von der geistigen Welt. Sie würden die
11:32Summe von Erlebnissen, ich zitiere Rudolf Steiner aus der GA 214, nicht haben, die sie jede Nacht von
11:40einem einzelnen Sternenbild des Tierkreises für ihr Sonnenauge haben. Was erleben, als das durch die
11:48verwirrenden Ereignisse des Tierkreises hindurch der Christus unser Führer wird. Wir erleben die
11:56Verwandtschaft mit dem Kosmos als Seele und Geist. Am Tag sind wir getrennt von der moralischen
12:02Weltenordnung. Wir erleben das, was das Schicksalswollen ist und wir können das, was wir erlebt
12:09haben, in die Beziehung wiederbringen mit der moralischen Weltenordnung, wenn auch nur im
12:15Schlafe, im traumlosen Schlafe, aber in der Verbundenheit mit dem Christus, der uns da
12:21durchgeleitet, dass wir erkennen, wo wir gefehlt haben und dass wir so weiter und höher entwickeln
12:28können unser Ich. Es ist also das moralische Erleben und das Werteurteil, das wir im Schlafe haben,
12:36das uns bringt diese Ich-Entwicklung. Es ist eben das, was in diesem Wochenspruch angedeutet,
12:42angesprochen wird, dass uns die Welt gnadenvoll etwas mitteilt. Wir können die Sommerzeit wie
12:49eine Schlafenszeit auch ansehen, weil wir ja wie hinausgetreten, etwas herabgedämmert im Bewusstsein
12:57sind, aber verbunden mit der geistigen Welt, die ansieht unser Herzen und unser Schicksal danach
13:05bildet. Ich zitiere aus der GA 226 von Rudolf Steiner, während jeder Schlafensperiode durchlebt
13:14der Mensch rückwärts laufend dasjenige, was er während der letzten Wachperiode durchgemacht hat.
13:22Er erlebt es in einer Art von nicht bloßer Anschauung, sondern er erlebt es so, dass sich
13:28nun in dieses Erleben eine vollständig moralische Beurteilung desjenigen hinein mischt, was man
13:36dadurch lebt hat. Man wird sozusagen sein eigener moralischer Richter bei diesem Rückwärtigen
13:42durchleben. Das ist eben das, was uns gnadenvoll jedes Jahr mit der Sommerzeit geschenkt wird,
13:50gnadenvoll geschenkt wird während des Schlafes, dass wir in die Harmonie, in den Zusammenklang mit
13:57der moralischen Weltenordnung wieder hineingebracht werden, dass wir diese heilenden Impulse dann für
14:04den Tag oder für den Rest des Jahres nach dem Sommer mitnehmen können. Ich zitiere Rudolf
14:11Stein aus der GA 91, dass eben das Ich, das wir entwickeln, ist das Auferstehen des Geistes. Es
14:20ist eine individuelle Geistigkeit, aber ein eigenständiges Wesen und dieses Wesen kann die
14:27Zukunft, das Kosmos schaffen. Wir sind als Menschheit, als Gesamtheit der Menschheit der
14:34Keim einer neuen Welt und dieses Ich-Bewusstsein, das der Mensch entwickelt, es ist das, was Zukunft
14:41werden will und dieses Ich bekommen wir von dem Christus und so erleben wir den Christus als das
14:48Ich der ganzen Welt, das verwandelt die Welt. Ich zitiere, was Christus für die Welt ist, das ist das
14:56Ich für den Menschen. Sein Ich ist ein Teil des Christus. Aus seinem Ich gehen alle Kräfte hervor,
15:04aber damit sie wachsen und zunehmen können, müssen sie immer wieder in seinem Ich
15:09zusammenströmen. Dieses Zusammenströmen der menschlichen Kräfte im Ich geschieht in den
15:15Zwischenzeiten, zwischen den Inkarnationen. Sobald der Mensch anfängt, selbstbewusst während des
15:22Lebens in dieser Weise Kräfte zu sammeln und neu zu entfalten, da wächst sein Geist in der
15:29Geisteswelt und er verwandelt immer mehr sein ganzes Wesen in ein Unsterbliches. Es ist dieser
15:37Zusammenklang mit dem Jahreskreislauf, dass wir in der Verbundenheit mit der geistigen Welt dieses
15:44hinaus geströmt sein in die geistige Welt während des Sommers, dass wir empfangen Geistgeschenke,
15:52dass wir Gaben bekommen, damit wir dieses Ich weiterentwickeln, dass wir im Sinne der Verbundenheit
16:00mit dem Christuswesen an uns als selbstbewusstes Wesen arbeiten, veredeln unsere Leidenschaften
16:08und Triebe, unseren Astralleib, unseren Ätherleib, versuchen zu veredeln, zu reinigen, dass wir mehr
16:16und mehr werden, das reine Gefäß für den Geist, dass dann eben die Früchte wir tragen, dass wir
16:24bekommen die Selbstheit, das Selbstbewusstsein als freies Geisteswesen. Das ist sozusagen die
16:33Offenbarung der Weltgeheimnisse, wie sie Rudolf Steiner zum Beispiel in den Leitsätzen und aber
16:40auch natürlich in seinen Vorträgen geschildert hat, dass der Mensch nicht ist ein unbedeutendes
16:47Staubkorn auf einem unbedeutenden Planeten, der ist ein Staubkorn in der Welt, sondern dass wir
16:53sind Teil der Schöpfung, dass wir eine Verantwortung haben, dass die göttlich-geistige Welt hofft auf
16:59unsere Entwicklung. Ich zitiere Rudolf Stein aus der GA 183, der Christus muss aus dem Weltenall zu
17:07dem Menschen kommen, wenn er mit dem Menschen den Gang in die Ewigkeit antreten wollte, dass nur im
17:15Menschen der Keim ist für die ewige Welten Zukunft, also für die Entwicklung eines neuen Kosmos, dasjenige,
17:24was da ist im weiten Umkreis der Sinne der Sterne als Himmelskörper, es wird vergehen, aber das Wort,
17:32der Logos, der erschienen ist in dem Christus und der sich vereinigt mit dem ewigen Wesenskern des
17:40Menschen, der wird bleiben. Und weiter aus den Leitsätzen, Menschheit wird sich hinein entfalten
17:48in eine Weltentwicklung. Das göttlich-geistige, dem der Mensch entstammt, kann aus kosmisch sich
17:55ausbreitenden Menschenwesenheit durchleuchten, den Kosmos, der nur noch in dem Abbild des
18:03göttlich-geistigen vorhanden ist, nicht mehr dieselbe Wesenheit, die einst das Kosmos war,
18:09wird dadurch die Menschheit aufleuchten. Das göttlich-geistige wird im Durchgang durch das
18:16Menschentum ein Wesen erleben, das es vorher nicht offenbarte. Das ist das, was wir jedes
18:24Jahr im Jahreskreislauf erleben, wo die Welt etwas hineinarbeitet, etwas schafft, eine Gabe dem
18:31Menschen gibt, einen Schritt weiter zu gehen, hinter diesem Ideal des Weltenwortes den Menschen
18:37als freies, liebendes Wesen hervorzubringen, der dann ist in der Verbundenheit mit dem Christuswesen,
18:44der Keim einer neuen Schöpfung. Und die Liebe ist es, die die Welt hervorgebracht hat, die Liebe
18:51des Gottes, die Liebe der Trinität, der göttlich-geistigen Wesenheiten des Weltenwortes.
18:57Die Liebe, die sinnliche, ist der Ursprung für das Schöpferische, das Entstehende. Das wissen wir aus
19:04dem physisch-sinnlichen. Wenn etwas wirklich Schönes, Gutes geschaffen wird, dann wird es durch
19:10die Liebe der schaffenden Menschen getan. Wenn wir Liebe üben, Liebe pflegen, so ergießen sich
19:17Entstehungskräfte, Schöpferkräfte in die Welt. Wenn etwas Schönes, ein Tempel wie das Erste
19:24Goetheanum, eine Kirche, eine Kathedrale gebildet werden, dann arbeitet die Liebe der Menschen daran,
19:31aber das eröffnet es, dass die Geister, die göttlichen Geister hineinwirken können in den
19:38Menschen, um Schöpferkräfte zu entfalten, dass wirklich etwas Neues, Schönes gestaltet werden
19:45kann. Üben wir Liebestaten in der Welt, erhalten wir davon keine Gegenleistung. Wir tragen einerseits
19:54ab, was uns an Liebe bisher geschenkt wurde von der geistigen Welt, aber die Welt wird reicher
20:01durch unsere Liebestaten. Die Liebe ist das Schöpferische in der Welt, sagt Rudolf Steiner
20:06in der GA 143. Gott ist voller Liebe, also Interesse für alles, Interesse für die Menschen, für die
20:15Welt, ist reine Liebe, ist sozusagen aus der Substanz der Liebe geboren. Es ist also ein
20:22Durchlieben der Welt, was der Mensch tun kann, wenn er die Gaben aufnimmt und sie zur Entfaltung
20:30bringt, sie Früchte tragen lässt zum Wohle von Mitmenschen und Welt. Es ist also die Entwicklung
20:38des Menschen zum freien, selbstbewussten Ich, was die Welt, die Götter wollen, hoffen, dass wir das
20:47aufnehmen können. Was wir uns bereits im Ich erarbeitet haben, das können wir als einen Teil
20:54von unserem Ich betrachten und bringen es auch als Frucht in jedes neue Erdenleben wieder mit.
21:01Wir nehmen das auf, was uns als Gabe gegeben worden ist, wir arbeiten es durch, durch unser
21:09Schicksal und arbeiten es hinein in unser Ich. Unser Ich wird größer, es wächst, es wird vom
21:16Kind zum Jugendlichen, wenn wir so ein Bild sehen wollen. Das Ich können wir innerhalb unseres
21:23Denkens finden, innerhalb des Eigenwesens des Denken liegt wohl das wirkliche Ich. Also was wir
21:29denken können, das haben wir schon durchgearbeitet. Vieles kann man noch nicht denken oder man hat
21:36nur den Wahn zu glauben, man kann es denken, man kann es aber nicht wirklich nachvollziehen, erst
21:42wenn man es durchgearbeitet hat, wenn man diese Gabe empfangen hat. Ich erleben ist ein
21:47Auferstehungserleben, weil wir die Kraft in unserem Ich haben, das Erfahrene in uns geistig
21:55wieder auferstehen zu lassen, indem wir Geist erfassen und willentlich als in uns selbst
22:01wahrheitsgetreu wieder auferstehen lassen. Das sagt uns der Jahreskreislauf, wenn wir durchgehen
22:09durch die Ich-Geburt, durch den Tod und die Auferstehung die Verbundenheit mit dem Christus,
22:18mit Christi Himmelfahrt erleben bis ans Ende aller Zeiten und das Erwachen des heiligen Geistes in
22:26uns mit Pfingsten. So erleben wir im Hochsommer, dass wir begnadet werden wieder mit etwas, was
22:34uns weiterbringen kann in unserer Entwicklung und dass wir diese Früchte durch Eigenaktivität nun
22:40in den Herbst hinein bis Michaeli, an der ganzen Michaelzeit, auferstehen lassen können durch die
22:49Kraft unseres Denkens, weil uns im Ich, was das Denken ist, etwas entstanden ist, das Neues,
22:56auch Geistiges auferstehen lassen kann. Und das ist die Weltenentwicklung, dass die Welt sich
23:03hineinarbeitet in das Menschenwesen, dass alle Schönheit und Wahrheit der Welt hineingearbeitet
23:11ist in den Menschen. In unser Denken lebt als Schatten das Bild der Tätigkeit des größten
23:18Malers des Kosmos selbst, sagt dazu Rudolf Steiner. Die Welt arbeitet sich in den Menschen hinein,
23:24der Mensch als der Keim einer neuen Welt und die will nun in einen neuen Kosmos hinein,
23:30in dem wir uns als geistiges Wesen, das verbunden ist mit dem Weltenwort, mit dem Christus,
23:38dass das will ins Leben, es will in den neuen Kosmos der Liebe hineingearbeitet sein. Der
23:46Grundsteinspruch von Rudolf Steiner in dem vierten Teil erweist uns darauf hin, diese Ich-Geburt in
23:53der Menschenseele, das Auferstehen des Übersinnlichen im Menschen, des Lichtes der geistigen Welt,
24:00in der Zeitenwende trat das Weltengeisteslicht in den irdischen Wesensstrom. Nachtdunkel hatte
24:12ausgewaltet, taghelles Licht erstrahlte in Menschenseelen. Licht, das erwärmet die armen
24:21Hirtenherzen. Licht, das erleuchtet die weisen Königshäupter. Göttliches Licht, Christus,
24:33Sonne, erwärme unsere Herzen. Erleuchte unsere Häupter, das Gutwerde, was wir aus Herzen gründen,
24:42was wir aus Häuptern zielvoll führen wollen. Das können wir wollen. Wir wollen als Mensch
24:52uns entwickeln. Wir können diesen freien Entschluss fassen, uns als Mensch, als geistiges
24:57Wesen zu entwickeln. Es gibt dafür viele Anleitungen und Übungen verschiedenster Menschen,
25:04Meister. Es gibt viele Anweisungen Rudolf Steiners, die uns anleiten, Hauptübungen zu machen,
25:12um unsere geistigen Fähigkeiten, unsere Seelenkräfte, unsere Bewusstseinskräfte zu
25:18steigern, zu erweitern. An uns zu arbeiten, an einer Reinigung, Veredelung des Astralleibes.
25:25Und so können wir in der Früh zum Beispiel immer eine Meditation machen, ganz am Anfang des Tages.
25:31Verschiedenste Meditationen hat Rudolf Steiner gegeben und ich werde hier eine lesen, wo Rudolf
25:37Steiner eben sagt, man sollte das fünf Minuten in seinem Bewusstsein ohne jegliche andere Störung,
25:44ohne jegliche Störung im Bewusstsein halten. In den reinen Strahlen des Lichtes erglänzt die
25:53Gottheit der Welt. In der reinen Liebe zu allen Wesen erstrahlt die Göttlichkeit meiner Seele.
26:03Ich ruhe in der Gottheit der Welt. Ich werde mich selbst finden in der Gottheit der Welt.
26:12Und wir haben auch den Hinweis, dass es, wenn wir arbeiten, an uns, dass der Astralleib in gewisser
26:22Weise verwandelt wird und verwandelt den Ätherleib, dass wir entwickeln höhere Wahrnehmungsorgane.
26:29Es gut ist, auch Nebenübungen zu machen und so ist der Hinweis in diesem Monat auf die Initiative
26:36des Handelns, also der Durchführung von Handlungen, die an und für sich nicht zu unserem täglichen
26:42Leben gehören, dass das aber die Kraft einer eigenständigen Willensentscheidung und
26:49Durchführung einer Tat, eine gute Übung ist. Aus den zwölf Stimmungen Rudolf Steiners zum
26:58Tierkreiszeichen des Löwen durchströme mit Sinngewalt gewordenes Weltensein, erfühlende
27:09Wesenschaft zu wollendem Seinentschluss, in strömendem Lebensschein, in waltender
27:18Werdebein mit Sinngewalt erstehe. Mit dem Jahreskreislauf gehen wir durch durch seelische
27:30und geistige Erlebnisse. Wir gehen auch durch durch eine Besonderheit, wie unsere Sinne im
27:37verstärkt werden, die von Rudolf Steiner beschriebenen zwölf Sinne. Und wenn wir an uns
27:44arbeiten durch Meditation, dann können wir durch diese Sinne, wie Rudolf Steiner es beschreibt,
27:51kommen zu einem Erleben der geistigen Welt. Wir gehen dann durch den jeweiligen Sinn der Jahreszeit
28:00des Tierkreiszeichens. Und so ist das materielle, sinnliche Wahrnehmungsorgan der Wärmesinn für
28:09dieses Tierkreiszeichen. Und wenn wir zur höheren Wahrnehmung kommen, dann kommen wir zur
28:14Imagination, verbunden mit seelisch Einwirkenden. Und wir kommen nun von der Sommersonnenwende von
28:23Krebs zum Löwen. Und da ist auch die Art, wie wir die Welt anschauen, denkend, die Art, wie wir
28:30denken, besonders hervorbringen können, dass ja sich im Bezug auf das, was wir mit diesem Woche
28:37besprochen haben, ja ist, dass das Ich verschiedenste Arten entwickelt, die Welt denkend
28:45zu betrachten. Und so ist die Weltanschauung im Löwen der Sensualismus. Nur das von den
28:51Sinnesorganen wahrgenommene ist real. Also unser Denken akzeptiert da am liebsten das, was es von
28:58den Sinnesorganen bekommt. Weder dahinter liegende Phänomene noch Materie werden anerkannt. Es ist
29:06also eine ganz eigene Anschauung der Welt, die wir hier hervorbringen können. Das ist,
29:12wenn wir den Jahreskreis auf als Ganzes sehen, dass die verschiedenen Arten, wie das Ich die
29:19Welt denkend erfasst. Es ist, dass das Ich dadurch weiter und höher entwickelt wird,
29:24weil es die Welt als Ganzes wahrnehmen kann. Wenn wir die Welt eben denken können aus reinem
29:30Materialismus oder Mathematismus oder aus Monadismus oder Spiritualismus, dass wir es
29:37denken können aus Realismus oder Idealismus, dann ist es, dass unser Geist erkraftet,
29:44unser Ich erkraftet, weil es ein und dieselbe Sache der Welt verschieden denken kann. Dadurch
29:52wächst das Ich. Der Sommerwille von Rudolf Steiner. Ihr meines Hauptes bildende Seelenkräfte,
30:02ihr erfüllet mein Eigensein, ihr dringet aus meinem Wesen in die Welten Weiten und einigt
30:12mich selbst mit Welten Schaffensmächten. Das ist die Zusammenfassung dessen, was wir mit diesem
30:21Wochenspruch uns angesehen haben. Dass wir uns verbinden als Mikrokosmos mit dem Makrokosmos,
30:29mit der geistigen Welt und die bringt uns weiter in unserer Entwicklung. Der Löwe ist es,
30:36der uns gibt die Fähigkeit der Tugend des Mitleidens zu entwickeln. Das ja auch in gewisser
30:44Weise mit dem Sensualismus, also dass wir fühlend die Welt erleben, durch die Sinne die Welt
30:51erleben und auch miterleben das Leiden der Welt, das Leiden der Mitmenschen, das Leiden Gottes
30:59durch die Verirrungen der Welt. Und dieses Mitleid, es befreit uns von dem Egoismus,
31:06es befreit uns von der Ich-Bezogenheit, also von der Selbstbezogenheit und lässt uns erkraften im
31:14Ich, dass es Interesse bekommt, an der Welt und das macht uns zum freien Wesen, das nicht mehr nur
31:22auf den eigenen Vorteil schaut, sondern handeln kann in der Welt. So wird Mitleid zur Freiheit.
31:30Als geschöpfhörer Wesen nimmt der Mensch das aus seiner Umgebung kommende auf. Je höher die
31:39Ich-Entwicklung, umso selbstloser kann der Mensch werden. Selbstbestimmt, nicht mehr automatisiert
31:47durch Manipulation, wie wir das in den letzten Stunden und letzten Betrachtungen angesehen haben.
31:54Vom Geschöpf zum Schöpfer, aus Mitfühlendem Schenkender können wir werden. Gesegnet sei
32:03den Leiden, das Mitleids höchste Kraft und reinsten Wissensmacht, den Zagentoren gab,
32:12sagt dazu Rudolf Steiner in Parsifal. Es ist die Fähigkeit, so zu erkraften im Ich, dass man
32:22Interesse bekommt für die Welt und das ist erst der Weg zur Erkenntnis möglich. Dadurch ist
32:30erst der Weg zur Erkenntnis möglich. Wir haben Interesse an der Welt. Aus dem Mysterientramen,
32:39aus der Pforte der Einweihung, Benediktus spricht, des Lichtes webend Wesen, es erstrahlet von Mensch
32:51zu Mensch, zu füllen alle Welt mit Wahrheit. Der Liebe Segen, er erwärmet die Seele an der Seele,
33:00zu wirken aller Welten Seligkeit. Und Geistesboten, sie vermehlen, der Menschen Segenswerke,
33:10mit Welten Zielen. Und wenn vermehlen kann die beiden, der Mensch, der sich im Menschen findet,
33:19erstrahlet Geisteslicht durch Seelen Wärme. Noch einmal dieser 16. Wochenspruch. Zu Bergen
33:30Geistgeschenk im Innen gebietet, strenge mir mein Ahnen, das Reifend Gottes Gaben,
33:39in Seelengründen fruchtbar der Selbtheit Früchte bringen. Vielen herzlichen Dank.

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