Drei mit Herz -18- Berliner Luft

  • vor 2 Monaten
Transcript
00:00Alles kann passieren
00:02Alles, was du willst
00:04Wenn du das tust, was du fühlst
00:06Alles kann passieren
00:08Alles, was du willst
00:10Wenn du das tust, was du fühlst
00:12Alles kann passieren
00:14Alles, was du willst
00:16Wenn du das tust, was du fühlst
00:18Alles kann passieren
00:20Alles, was du willst
00:22Wenn du das tust, was du fühlst
00:24Alles kann passieren
00:26Alles, was du willst
00:28Alles kann passieren
00:30Alles, halb so schlimm
00:32Drei mit Herz, die kriegen
00:36Irgendwie schon hin
00:42Alles kann passieren
00:44Alles, was du willst
00:46Alles kann passieren
00:50Sie kommt, sie kommt!
00:52Na endlich!
00:54Mama, guck dir das an!
00:56Oh Gott, was ist passiert?
00:58Kann Mami jetzt nicht mehr laufen, Mama?
01:00Ich denke, sie wollen sie wieder flott machen in der Klinik.
01:02Das war wohl nichts.
01:04Mama, hier im Rollstuhl, das ist doch schrecklich.
01:10Ja, aber so können wir sie jetzt nicht empfangen.
01:12Wir sind jetzt alle ganz normal und hören erstmal, was los ist.
01:18So, da sind wir.
01:20Bitte jetzt kein Mittag, dann verliere ich die Fassung.
01:22Wie seht ihr, sie haben mich nicht wieder hingekriegt.
01:24So hilflos zu sein, ist ein Elend.
01:26Das kann ich euch sagen.
01:28Was ist denn passiert?
01:30Das ist ein ziemlich schwerer Eingriff.
01:32Ich sah ein kompliziertes Gelenk, das kniet.
01:34Ärzte.
01:36Kein Problem, haben sie gesagt.
01:38Sie sind schnell wieder auf den Beinen.
01:40Von wegen.
01:42Ich weiß schon, was los ist.
01:44Hier ist mein Organspendeausweis.
01:46Irgendetwas an mir wird ja noch verwendbar sein.
01:48Aber jetzt möchte ich bitte einen Kaffee.
01:50Komm, Mama.
01:52Ich habe auch einen Kuchen gebacken.
01:54Pflaumenkuchen, vertrage ich nicht.
01:56Wegen der Schmerzmittel.
01:58Das ist meine Kasse.
02:00Das habe ich mir eingeschenkt.
02:06Wenn sie sich an den Rat der Ärzte hält,
02:08hat sie eine reelle Chance.
02:10Keine Panik.
02:12Oben oder unten?
02:14Ich will oben.
02:16Wieso fragst du mich überhaupt?
02:18Es trifft nur dich alleine, Sarah.
02:20Warum?
02:22Weil ich da erst 3 Jahre aufräumen müsste.
02:24Ja, oder ich hier und Hannah bei euch.
02:26Hannah ist einfach zu groß, um bei uns im Bett zu schlafen.
02:28Ja, und ich bin zu groß, um noch bei Hannah zu schlafen.
02:30Finde ich nicht.
02:32Finde ich auch nicht.
02:34Und ich habe jetzt auch keine Lust mehr zu diskutieren über diesen Punkt.
02:36Ich finde schön, dass du jetzt bei mir schläfst.
02:38Ich muss gleich los.
02:40Wohin?
02:42Babysitten.
02:44Bei deiner Freundin Kim.
02:46Henriette bezahlt mich jedenfalls dafür,
02:48dass ich sie nicht mehr blicken lasse.
02:50Ja, bis man den Mörtel wieder aus den Fingernägeln hat,
02:52was das kostet.
02:54Und den Kleister aus dem Haar, mein Vermögen.
02:56Dann muss man ja praktisch noch dazurechnen
02:58zu den Renovierungskosten.
03:00Natürlich, da ist ein Mann auf jeden Fall billiger.
03:02Ohne zu geizen.
03:04Und, findest du den da?
03:06Den?
03:08Hast recht.
03:10Meine Herren, es scheint,
03:12Sie werden zu Renovierungsarbeiten gebraucht.
03:14Bitte mal melden,
03:16das ist der Renovierungsbesitzer.
03:20Claudia, ich muss los, Sarah ablösen.
03:22Du gehst?
03:24Gehst du es aus?
03:26Tschüss.
03:28Tschüss.
03:32Mama, ich muss noch mal kurz los.
03:34Kommst du klar?
03:36Eva, kommst du bitte mal rein?
03:38Mach bitte die Tür zu.
03:40Es ist vorbei.
03:42Was?
03:44Ich muss etwas versorgen.
03:46Plötzlich ist man da,
03:48wo man nie im Leben hinkommen wollte.
03:50Aber ich bin der, den Sie brauchen.
03:52Absolut sicher.
03:54Und wenn ich gestrichen hab,
03:56dann mach ich noch Ihre Steuererklärung.
03:58Wenn Sie wollen.
04:00Sie will nicht.
04:02Komm, geh zurück zu deinem Taschenrechner, okay?
04:04Tschüss.
04:06Hallöchen.
04:10Ich hab's mir überlegt,
04:12es ist eigentlich alles so hübsch, so wie es ist.
04:14Na, schau, schau.
04:16Dann gehen wir doch gleich mal rüber
04:18und schauen uns die hübsche Wohnung an.
04:20Ich glaub, Sie gehen jetzt besser wieder auf Ihren Platz.
04:22Ich bin genau da, wo ich hin will.
04:26Liebling, da bist du ja.
04:28Die Kinder weinen schon nach dir.
04:30Sagst du? Krach, Mann.
04:32Die Kinder weinen?
04:34Ja, ja.
04:36Ich komm.
04:38Entschuldigung, ich glaub, ich bin ein bisschen ungesoffen.
04:40Sie wollten mich alle renovieren,
04:42dabei hab ich die gar nicht gefragt.
04:44Dann haben Sie mir alle einen ausgegeben und mit mir angestoßen.
04:46Aber ich sag Ihnen was,
04:48ich konnte mich nicht entscheiden.
04:50Sehen Sie da hinten da?
04:52Da, der Letzte.
04:54Was für ein Unsympathe.
04:56Aber wissen Sie was?
04:58Da bin ich Ihnen richtig dankbar, dass Sie mich abschleppen.
05:00Das wär ja noch viel schlimmer kommen können.
05:02Oh Mann, bin ich müde.
05:04Komm, wir gehen jetzt zu mir.
05:06Da ist noch nicht renoviert.
05:10Mama, du machst dir zu viel Sorgen.
05:12Jochen sagt doch auch...
05:14Jochen?
05:16Jochen, sag doch nicht die Wahrheit.
05:18Er macht uns was vor, wie alle Ärzte.
05:20Unsinn, woher willst du das wissen?
05:22Ich hab immer nur starke Schmerzen.
05:24Davon hat vorher keiner gesprochen.
05:26Und ich weiß, was das bedeutet.
05:28Ich werde nie mehr gehen können.
05:30Aber Mama, zur Heilung gehört doch auch ein bisschen Optimismus.
05:32Und außerdem ist es ganz normal,
05:34dass das Knieweh tut,
05:36wenn man es belastet nach so einer Operation.
05:38Eva, ich darf doch gar nicht belasten,
05:40wenn es weh tut.
05:42Aber Jochen sagt doch auch...
05:44Ach, schließlich ist es doch mein Körper.
05:46Ich werde es doch wohl wissen, oder?
05:48Eva,
05:50ich weiß, dass es nicht immer einfach geht
05:52mit uns beiden.
05:54Ach, komm.
05:56Ich hab solche Angst vor dem Heim.
05:58Aber Mama, das ist doch noch gar nicht akut.
06:04Darf ich bei euch bleiben?
06:08Bitte.
06:10Na klar.
06:38Es kommt alles ein bisschen plötzlich.
06:42So was kommt immer plötzlich.
06:44Aber ein Heim kommt nicht infrage.
06:48Es gibt sehr schöne, betreute Wohnanlagen.
06:50Die sind allerdings sehr teuer.
06:54Aber das ist ja genau das Richtige für Mamia.
06:56Mit mehr Blick und so.
06:58Das wäre der blanke Horror für Mamia.
07:00Außerdem will ich nicht,
07:02dass meine Mutter in ein Heim kommt.
07:04Ich habe nämlich keine Chance.
07:06Sie zieht bei uns ein?
07:08Du und Mamia unter einem Dach?
07:10Meinst du, du hältst das aus?
07:12Ich schon, aber du?
07:14Also, ich gebe euch drei Tage,
07:16dann schlagt ihr euch die Schädel ein.
07:18Ich weiß vor allen Dingen nicht,
07:20ob ich mir einfach jetzt so freinehmen kann.
07:22Ich habe doch gerade erst angefangen
07:24mit dem Frühmagazin.
07:26Das machen die nie, unmöglich.
07:28Okay.
07:30Du verdienst zurzeit die Brötchen
07:32und ich kümmere mich um Mamia.
07:34Echt?
07:36Und ich helfe ihr wieder auf die Beine,
07:38das verspreche ich dir.
07:40Meinst du, die Ärzte sagen ihr nicht die Wahrheit?
07:42Naja.
07:44Dann hat sie also recht mit ihrer Angst.
07:52Sie hat es selbst in der Hand.
07:54Aber wenn sie sich nicht bewegt, dann...
07:58Bleibt sie im Rollstuhl?
08:00Das ist schwer eine Prognose zu stellen.
08:02Aber wir denken jetzt mal positiv
08:04und unterstützen sie dabei, okay?
08:08Und ich bin mir sicher,
08:10dass wir das packen können.
08:12Ich glaube nicht, dass ich das kann, Jochen.
08:16Und ich schäme mich,
08:18weil ich es eigentlich auch gar nicht will.
08:22Und ich bin so froh,
08:24dass du das jetzt alles in die Hand nimmst.
08:26Und das ist nicht in Ordnung.
08:28Ich bin schlecht, Jochen.
08:46Einen wunderschönen guten Morgen.
08:48Es ist 7.30 Uhr.
08:50Auch Sie sollten jetzt aufstehen.
08:52Kommen Sie gut in den Tag.
08:54Wir sind bei Ihnen
08:56mit Informationen und Musik.
08:58Guten Morgen.
09:00Guten Morgen.
09:02Eva?
09:04Wo bin ich?
09:06Eva?
09:14Guten Morgen.
09:16Dr. Krachmann.
09:18Dann sind Sie ja doch schon da.
09:22Eigentlich
09:24wollte ich Sie ja mit frischem Kaffee-Duft wecken.
09:28Zucker, Milch,
09:30süß, salzig,
09:32Obst, frische Brötchen.
09:34Geht noch was?
09:36Das ist wirklich sehr lieb, aber
09:38ich fürchte, ich habe im Moment keinen Appetit, ehrlich gesagt.
09:42Tja, ja.
09:44Der Morgen danach.
09:46Der eine braucht dringend salzige Heringe.
09:48Der andere...
09:50Der andere...
09:52Bitte schön.
09:54Danach?
09:56Wonach?
09:58Ach, wissen Sie,
10:00es gibt Dinge,
10:02darüber sollte man nicht sprechen.
10:04Verschweigen wir einfach die letzte Nacht.
10:06Abgemacht?
10:08Ja, ja, unbedingt.
10:14Oh mein Gott, ich muss in die Schule.
10:16Keine Panik.
10:18Sie müssen erst zur zweiten Stunde da sein.
10:20Ich habe nachgeschaut.
10:22Ich übrigens auch, passenderweise.
10:26Und?
10:28Wie gefällt Ihnen meine Wohnung?
10:30Grün?
10:32Ja.
10:34Hallo, Eva.
10:36Hallo, Mama.
10:38Ich kann dich so schlecht verstehen.
10:40Rechts hier, rechts.
10:44Der Verkäufer hat doch gesagt, man kann das Ding laut anstellen.
10:48Wo?
10:50Mama, das Klingeln kann man lauter stellen.
10:52Aber nicht die Sprache.
10:54Ja, das habe ich aber ganz anders verstanden.
10:56Hier links.
10:58Sag mal, Kind,
11:00mein Gott, wann warst du zum letzten Mal
11:02am Grab deines Vaters?
11:04Das ist ewig her.
11:06Aber es sind ja auch nur Äußerlichkeiten.
11:08Ich kann überall mit ihm reden, wenn ich will.
11:10Ja.
11:12Hier ist es...
11:14Das ist alles schon bezahlt.
11:16Da kommt nichts mehr auf euch zu.
11:18Aber Mama,
11:20das geht doch jetzt nicht ums Geld.
11:22Na hör mal, so eine Beerdigung
11:24ist kein billiges Vergnügen.
11:26Ich weiß nicht, ob ihr euch das jetzt leisten könnt.
11:28Also Mama...
11:30Auch wenn zur Lebzeit nicht
11:32ich immer neben ihm gelegen habe.
11:34Für die Ewigkeit sind wir zusammen.
11:36Du hast so oft gelitten seinetwegen.
11:38Ach, weißt du.
11:40Irgendwann ist das nicht mehr so wichtig.
11:42Ich weiß nicht, ob du das schon verstehst.
11:44Ich habe ihn geliebt.
11:46Ich will bei ihm sein.
11:50Wollt ihr ein zweites Frühstück?
11:52Der Kaffee ist gerade fertig.
11:54Schau mal, ich habe ein neues Handy gekauft.
11:56Das schickst du, das ich im Laden hatte.
11:58Das kann man mir ja nicht immer erreichen.
12:00Aber ein Handy kann dich nicht ersetzen.
12:02Nur wenn es dein Gewissen beruhigt.
12:04Tschüss.
12:06Was, du willst nochmal weg?
12:08Aber du hast doch heute schon gearbeitet.
12:10Aber morgen ist wieder eine und die muss ich vorbereiten.
12:12Mach's gut.
12:14Ja, aber...
12:16Was wird denn mit meinem Termin beim Arzt?
12:18Das schaffen wir zwar auch alleine,
12:20Mama. Keine Sorge.
12:22Und wie sehe ich denn überhaupt aus?
12:24Ich kann doch meine Haare
12:26nicht allein waschen.
12:28Eva!
12:34Ein ganzer langer Tag ohne dich.
12:40Was machst du heute Abend?
12:42Du, tut mir leid.
12:44Heute Abend muss ich ans Boot.
12:46Aber du kannst mir ja helfen.
12:48Keine Zeit.
12:50Heute stellen sich die Mädels für den Job als Ladenhelfe vor.
12:52Manchmal frage ich mich, wer die Wichtige ist.
12:54Das Boot oder ich?
12:56Aber das ist doch keine Frage.
12:58Das Boot natürlich.
13:00Weißt du, es muss ständig restauriert werden.
13:02Bei dir reicht ein bisschen Puder, ein bisschen Lippenstift.
13:04Ich meine das ernst.
13:06Du verbringst doch viel mehr Zeit mit deinem Boot als mit mir.
13:08Ich lasse mich nun mal nicht gerne an die Leine legen,
13:10so wie dein Freund der Nachbar.
13:12Jochen liegt nicht an der Leine.
13:14Er ist freiwillig Hausmann.
13:16Und ich finde das toll.
13:18Ja, dann bin ich vielleicht einfach nicht der Richtige für dich.
13:20Vielleicht.
13:22Aber ich liebe dich.
13:26Ich liebe dich.
13:28Ja, und wer hilft mir dann heute Abend den Mast setzen?
13:30Frag doch Jochen.
13:32Ich hab mir da was überlegt.
13:34Heute Nacht, als sie geschlafen haben.
13:36Wieso? Sie haben nicht geschlafen?
13:38Da ihnen nun doch mein Einrichtungsstil so gut gefallen hat,
13:40da habe ich mir gedacht,
13:42dass ich meine Erfahrungen als Handwerker in ihre Dienste stelle.
13:44Wenn Sie nichts dagegen haben.
13:46Toll, danke.
13:48Das wäre nett.
13:50Entschuldigung,
13:52aber ich muss jetzt mal was ganz direkt fragen.
13:54Aber sicher.
13:56Sagen Sie, haben Sie?
13:58Naja, vielmehr...
14:02Haben wir oder haben wir nicht?
14:04Haben wir oder haben wir nicht?
14:08Was glauben Sie von mir?
14:10Ich habe mich absolut unter Kontrolle.
14:12Echt?
14:14Ja, aber natürlich.
14:16Danke.
14:18Wofür?
14:20Naja, dafür,
14:22dass Sie mir bei der Renovierung helfen wollen.
14:30Sag mal Jochen, hast du zufälligerweise
14:32irgendwo meine hellen Schuhe gesehen?
14:34Nee.
14:38Jochen, soweit ist es jetzt mit mir gekommen,
14:40dass du ausgerechnet, du mir die Haare waschen musst.
14:42Genieße es doch einfach.
14:44Die Zeit mit so viel Service
14:46ist schneller vorbei, als du denkst.
14:50Wann kommt Eva wieder?
14:52Beim Nachmittag.
14:54Also komm, morgen früh muss ich mir
14:56unbedingt einen Wecker stellen,
14:58damit ich deine Sendung nicht verpasse.
15:02Ich finde es toll,
15:04dass sie jetzt noch so eine Karriere gemacht hat.
15:08Dafür müssen wir beide jetzt auf sie verzichten.
15:10Bist du nicht stolz auf sie?
15:12Doch, doch, sicher.
15:16So, Kopf hoch.
15:18Moment!
15:26Morgen.
15:28Stich?
15:30Hallo.
15:34Ach,
15:36waschen, legen, föhnen.
15:38Hast du den Job gewechselt?
15:40Meine Knieoperation war ein Reinfall.
15:42Zum ersten Mal im Krankenhaus
15:44und nun bin ich gelähmt.
15:46Tut mir leid.
15:48Ist alles halb so schlimm.
15:50Ja, er hat aber auch super zarte Hände.
15:52Gibt's irgendwas?
15:54Nee, nee, das heißt,
15:56ich wollte dich eigentlich fragen,
15:58ob du Lust hast, mit mir das Boot klarzumachen
16:00und rauslegen.
16:02Oh Mann, das wär's natürlich.
16:04Wir müssen noch einen Mast setzen.
16:06Ach, Jochen, geh doch ruhig.
16:08Es gibt doch Behindertentaxis.
16:12Ach, das ist doch Unsinn bei mir.
16:14Das kommt überhaupt nicht in Frage.
16:16Ich fahre nachher mit dir zum Arzt, wie versprochen.
16:18Tut mir leid, Stefan.
16:20Das habe ich schon verstanden, Herr Senator.
16:22Sie sagen, Sie haben davon nichts gewusst.
16:24Richtig.
16:26Es ist die Tatsache, dass ich hier ein Schriftstück
16:28Ihrer eigenen Partei in den Händen halte,
16:30woraus ganz klar hervorgeht,
16:32dass Sie diese Bauvorhaben genehmigt haben.
16:34Tja, also,
16:36das machen Sie sich aber ganz schön einfach.
16:38Hallo?
16:40Hallo, was ist denn los bei Ihnen?
16:44Ein kleines technisches Problem.
16:46Na, dann klären Sie das doch erst mal.
16:50Nein, entschuldigen Sie.
16:52Also, wie erklären Sie sich das?
16:54Wieso Todesurteile?
16:56Also, ich begreife dich nicht.
16:58Der Mann ist nur vernünftig.
17:00Weniger Gewicht entlastet die Gelenke,
17:02und dann kannst du sie wieder belasten.
17:04Eine sinnvolle, unterstützende Maßnahme,
17:06genauso wie die Krankengymnastik.
17:08Das ist doch einzigartig, oder?
17:10Du glaubst, ich kann laufen, ich will bloß nicht, oder?
17:12Ich glaube gar nicht.
17:14Aber ich habe deine Röntgenbilder gesehen.
17:16Das spricht nichts dagegen, dass du es nicht mal versuchst.
17:18Röntgenbilder?
17:20Ihr Ärzte behandelt Röntgenbilder, keine Menschen.
17:22Und du hältst dich am Auge fest.
17:26Danke, das ist alles.
17:32Ach, Mamia!
17:36Du musst endlich mal was tun.
17:38Mit jedem Tag, an dem du nicht übst,
17:40wird es schwerer.
17:42Sie gehen endgültig kaputt, wenn ich gehe.
17:44Ich spüre das.
17:46Ich kann ja verstehen,
17:48dass du die Schwiegermutter aus dem Haus haben willst.
17:50Aber zum letzten Mal, ich kann nicht.
17:52Kannst du nicht einfach mal den Ratschlag der Ärzte befolgen?
17:54Oder vielleicht sogar mal meinen?
17:58Und das soll mich wieder auf die Beine bringen?
18:02Ich komme auf 150 im Monat,
18:04mit Babysitting-Jobs und Nachhilfe.
18:06Mehr ist nicht drin.
18:08Das reicht genau für das Zimmer, das in der WG noch frei ist.
18:10Frag doch deine Eltern,
18:12ob du nur was dazu kriegst vom Leben.
18:14Haha, soll ich lachen?
18:16Meine Mutter denkt immer noch, ich bin 13.
18:18Ich weiß gar nicht.
18:20Das erlauben die nie.
18:22Dann musst du dir etwas einfallen lassen.
18:24Allerdings.
18:26Schwingschleifer, Kreuzschlitzbohrer,
18:28elektrischer Farbanrührer, Tapeziertisch.
18:30Aber wollen wir überhaupt Tapeten haben?
18:32Das ist eine grundsätzliche Frage,
18:34die wir beide erst noch zu klären haben.
18:36Ohne Tapeten ist natürlich sehr viel mehr Arbeit.
18:38Das muss man wissen.
18:40Soweit es mich betrifft,
18:42ich bin natürlich bereit, Zeit und Energie zu investieren.
18:44Aber ich weiß nicht.
18:46Es ist unglaublich noch stilistisch.
18:48Und ich habe die Wohnung immer noch nicht klar vor meinem inneren Auge.
18:50Entschuldigung, aber ich müsste zum Unterricht.
18:52Können wir das vielleicht nachher besprechen?
18:54Ach so, ja, klar.
18:56Natürlich, ich warte auf Sie.
18:58Ich sag's dir, läuft echt was.
19:00Wir ziehen bestimmt bald zusammen.
19:02Reden Sie nur weiter, Sarah.
19:04Ihre Mathematikarbeit ist ein eindrucksvoller Beitrag
19:06zur mitleiderregenden Position
19:08deutscher Schüler im internationalen Vergleich.
19:12Mamma mia, im Rollstuhl.
19:14Mein Gott. Und, wie ist Ihre Stimmung?
19:16Sie hat sich schon auf einen Grabstein schreiben lassen.
19:18Direkt unter meinen Vater.
19:20Ein Familiengrab.
19:22Also, ganz die Alte.
19:24Wovon mir hier draufsteht, ist eben auch von mir hier drin.
19:26Sie ist echt am Ende ehrlich.
19:28Für mich?
19:30Eigentlich für meinen Kollegen Krachmann.
19:32Der ernährt sich davon.
19:34Jochen sagt, sie muss sich bewegen.
19:36Sonst weiß man nicht.
19:38Er sagt, sie muss ihre Angst überwinden.
19:40Mal hoffen, dass Jochen recht hat.
19:42Natürlich nicht.
19:46Na, wobei soll ich dir helfen?
19:48Du musst mir unbedingt beim Renovieren helfen.
19:50Sonst macht Krachmann das. Der ist ganz wild darauf.
19:52Dieser Mathe, Chemie, Physik, Tango?
19:54Und steil vertretener Schulleiter.
19:56Und er macht die Stundenpläne.
19:58Du weißt ja wohl, was das für mich bedeuten kann.
20:00Ich bin praktisch wehrlos. Auch komm, du musst mir helfen.
20:02Aber Claudia, das ist unmöglich zurzeit.
20:04Bei aller Liebe, es geht nicht.
20:08Kann mir mal einer helfen, bitte?
20:12Warum hab ich so viel Gemüse und den ganzen Diätkram an,
20:14wenn ihr euch mit dem süßen Zeug den Bauch vollschlagt?
20:16Komm, Sarah, hilf mir mal tragen.
20:18Wieso hilft denn Toni nicht?
20:20Sarah.
20:22Sieht mir ganz nach Hausfrauen-Syndrom aus.
20:32Oh, dann guten Appetit.
20:34Tschüss.
20:36Eva, mein Kind,
20:38ich finde, du solltest besser auf deine Ehe aufpassen.
20:40Jochen ist so unausgeglichen.
20:42Ich hab ja gleich gesagt,
20:44Männer sind keine Hausfrauen.
20:48Aber Mama, Jochen kümmert sich um dich.
20:50Und niemand kann das besser als er.
20:52Vielleicht solltet ihr mal zusammen ausgehen.
20:54Nur ihr beide ganz allein.
20:56Heute Abend zum Beispiel.
20:58Ich bin doch da.
21:00Schwiegermutter im Haus muss ja nicht nur eine Belastung sein.
21:04Und sie sind sicher,
21:06dass sie die Tapeten nur überstreifen?
21:08Sauber wäre es,
21:10ja, wir würden erst mal alles runterreißen.
21:12Um Gottes Willen.
21:14Bloß nicht so viel Aufwand.
21:16Hier, erst mal eine kleine Stärkung.
21:18Dass Sie das behalten haben.
21:22Das wirkt viel heller an der Wand,
21:24nachdem es getrocknet ist.
21:26Ja?
21:28Weiß in Weiß haben wir doch längst hinter uns.
21:30Nur Mut zur Farbe.
21:34Bei mir hat es Ihnen doch auch geholfen.
21:36Ja.
21:38Wir machen jetzt mal eine Probe.
21:50Ihr geht bitte selbstständig ins Bett
21:52und hört, was ihr mir hier sagt.
21:54Ich will aber noch ein paar CDs überspielen.
21:56In deinem Zimmer und nicht so laut, ja?
21:58Anna muss schlafen.
22:00Ihr könnt uns ja jederzeit erreichen.
22:02Und Sarah müsste ja auch...
22:04Ähm, ist irgendwas falsch an mir?
22:06Ihr habt nichts gesagt.
22:08Aber geguckt.
22:10Na, geht mal ihr beiden und amüsiert euch schön.
22:16Was haltet ihr von leckerem,
22:18goldbraun gebackenem Pfannkuchen?
22:20Ja!
22:22Mit Zimt und Zucker.
22:24Die mochte meine Hose nicht.
22:26Na und? Aber ich...
22:30Hallo.
22:32Hallo.
22:42Du?
22:44Ich will gar nicht ins Kino.
22:46Ich will ein bisschen Luft schnappen.
22:48Einverstanden.
22:50Aber wir reden nicht über Mami.
22:52Gut.
22:54Und auch nicht über andere Probleme.
22:56Einverstanden.
22:58Aber was bleibt dann?
23:02Keine Ahnung.
23:10So ganz ohne Prodemo im Kino?
23:12Wo soll denn das hinführen?
23:14Wir könnten uns einfach aus dem Staub machen.
23:16Es gibt hier sehr nette, kleinere Zelts.
23:18Und die muss man nicht mal die ganze Nacht finden.
23:20Doch, das wär's.
23:22Dann die ganze Nacht nur mit dir allein.
23:28Ich bin wirklich zu geil.
23:30Oh Mann.
23:32Jetzt können wir nur noch ins Grab legen.
23:34Schluss, aus Hinsen.
23:36Ist doch nicht so schlimm.
23:38Es ist doch auch keinem was passiert.
23:40Nur den Eiern.
23:42Ich kann doch nicht mal den Dreck aufwischen,
23:44den ich selbst gemacht habe.
23:46Was hast du eigentlich vorgehabt?
23:48Das Abendbrot war doch fertig gedeckt.
23:50Wir wollten unbedingt Pfannkuchen.
23:52Wir haben Mami ja dazu gezwungen.
23:54Da hat sie Ja gesagt und ich bin auf den Stuhl
23:56und hab das Mehl geholt.
23:58Das ist doch eine interessante Diät.
24:00Pfannkuchendiät.
24:02Sag mal, kann man nicht einmal weggehen,
24:04ohne dass eine Katastrophe passiert?
24:06Könnt ihr nicht einfach mal das machen,
24:08was man euch sagt?
24:10Ihr habt nichts falsch gemacht.
24:12Entschuldigung.
24:14Tut mir leid.
24:16Ich hab das echt nicht so gemeint.
24:18Hey, super.
24:20Ich mein, danke, dass du mich das hier machen lässt.
24:22Na klar, du bist mir doch lieber
24:24als irgendjemand, den ich gar nicht kenne.
24:26Ja, ich weiß.
24:28Ach, mach dir da mal keine Gedanken.
24:30Da sind die Bilderbücher,
24:32Lesealter, Pädagogik.
24:34Ich mein, jetzt, wo Mami ja im Rollstuhl sitzt,
24:36da muss ich ja ausziehen.
24:38Wo sollte sie sonst wohnen?
24:40Ach so, deine Oma ist eingezogen.
24:42Ja klar, ist aber auch besser so.
24:44Dann hat Mama jemanden neuen,
24:46den sie betüteln kann, wenn ich in die WG ziehe.
24:48Ach ja, hier.
24:50Da waren wir auf dem Opernball.
24:52Da hatte ich ein tolles Kleid
24:54aus Spanien.
24:56Da haben wir die ganze Nacht durch getanzt.
24:58Da sahst du toll aus, das weiß ich noch.
25:00Ich hatte immer Angst,
25:02im Dunkeln,
25:04dass er nicht wieder nach Hause zurückkommt.
25:06Ach ja, hier.
25:08Sind wir alle dreimal zusammen.
25:10Ach, bist du da niedlich.
25:14Ja, das war auf Besuch bei Thieves.
25:16Die mit der Ladenkette.
25:18Die fuhren natürlich Mercedes,
25:20hatten diese großartigen Jungs.
25:22Begabt, hübsch.
25:24Ich glaube, für den einen
25:26hast du sogar mal ein bisschen geschwankt.
25:28Erinnere mich nicht.
25:30Ach und hier,
25:32du Ärmste.
25:34Also bis wir das alles wieder los waren,
25:36ein Glück, dass Sarah das nicht geerbt hat.
25:40Ach und hier,
25:42deine stolze, hübsche Mama.
25:44Die Kette trägst du heute noch.
25:46Die hatte mir dein Vater
25:48zu deiner Geburt geschenkt.
25:50Ach, du warst so ein süßes Baby.
26:06Jochen,
26:08nimm mich in den Arm.
26:20Findest du mich hübsch?
26:24Mhm.
26:30Ich halte das nicht aus mit ihr.
26:34Wir kommen das alles wieder hoch.
26:36Das ganze Eingemachte.
26:40Ich will mich nie wieder wie 16
26:42fühlen müssen.
26:44Nie wieder.
26:50Das wird noch heller,
26:52wenn es trocknet, oder?
26:54Ein bisschen noch, ja.
26:56Und morgen,
26:58gucken Sie mal hier.
27:00Diese Bordüre.
27:04Damit setzen wir das dann hier oben
27:06alles noch ab, rundherum.
27:08Das wirkt dann alles noch viel stärker.
27:10Ich glaube, ich finde,
27:12das wirkt auch so schon stark genug.
27:14Aber das Gesamtkonzept
27:16stimmt dann nicht mehr.
27:18Ich fürchte,
27:20immer wenn ich dann hier sitze,
27:22habe ich das Gefühl von unvollendeter Arbeit.
27:28Ein 90er-Dornfelder.
27:30Ich wusste schon,
27:32warum ich den so lange habe liegen lassen.
27:34Der Augenblick war noch nicht gekommen,
27:36aber jetzt...
27:38Also, das wäre jetzt wirklich schade drum.
27:40Es ist so spät und ich muss ins Bett,
27:42sonst trete ich morgen noch als grünes Gespenst
27:44vor meine Schüler.
27:46Super, für das alles hier.
27:48Aber irgendwann muss der Mensch ja auch mal schlafen.
27:50Selbst Sie, oder?
27:54Gut, dass einer von uns beiden
27:56einen klaren Kopf behält.
27:58Meine Sachen lasse ich hier.
28:00Morgen beende ich die Arbeit.
28:02Und dann haben Sie wieder ein schönes Zuhause.
28:04Gute Nacht.
28:16Oh, sorry, falsche Hausnummer.
28:18Hab mich geirrt.
28:20Gute Nacht, meine süße Schlafgut.
28:22Du auch.
28:24Kann ich nicht.
28:26Bin viel zu hungrig.
28:28Aber mir reicht's jetzt.
28:30Hilfst du mal?
28:46Mmh, lecker.
28:48Joghurt.
28:50Das ist der Fettarbeiter, den kannst du haben.
28:52Aber nicht Jochen sagen.
28:54Der will nämlich nicht, dass ich Diät mache.
28:56Mich lässt er verhobern.
28:58Du hast es doch nicht nötig.
29:00Da hat er recht.
29:02Weißt du was?
29:04In meiner Familie ist es immer,
29:06man gibt mit warmen Händen.
29:08Das ist für dich.
29:10Danke, Mamia, danke.
29:12Aber die ist doch viel zu wertvoll.
29:14Die trägst du doch immer.
29:16Ich brauch doch keinen Schmuck mehr.
29:18Meine Zeit ist vorbei.
29:20Dreh dich um.
29:22Jetzt bist du dran.
29:24Verlieren sollst du sie natürlich nicht.
29:28Ich kann mir schon denken,
29:30dass sie dir wunderbar steht.
29:32Ach, hübsch sieht das aus.
29:34Was ist denn hier für eine Party?
29:36Guck mal.
29:38Ach, schön.
29:40Mama.
29:48Mamia hat sich aufgegeben.
29:50Sie will gar nicht wieder laufen,
29:52wenn sie schon ihren Schmuck verschenkt.
29:54Was?
29:56Sag mal, Jochen.
30:00Was kostet eigentlich so ein Heim?
30:02So einzelnen Meerblick.
30:04Ab 1500 aufwärts?
30:06Naja.
30:08Wieso? Ich dachte, du willst das nicht.
30:10Vielleicht könnte ihr das doch gefallen.
30:12Was meinst du?
30:14Hm?
30:18Mamia.
30:20Du bleibst doch jetzt bei uns.
30:22Ich mein,
30:24so kannst du ja eh nicht mehr alleine wohnen.
30:26Ja, und was kommt jetzt?
30:28Aber nicht weitersagen, okay?
30:30Aha, ein Geheimnis, okay.
30:32Sieh's los.
30:34Mein Zimmer.
30:36Das wär doch praktisch.
30:38Du ziehst ein und ich zieh aus.
30:40Du willst ausziehen?
30:42Ja, mit Jenny in eine WG.
30:44Ich brauch, sagen wir,
30:46150 Euro im Monat.
30:48Als Untermitte sozusagen.
30:50Ja, sozusagen.
30:52Und das ist günstig.
30:54Ich mein, überleg mal,
30:56was du allein sparst dadurch,
30:58dass du deine Wohnung aufgibst.
31:00Ich soll meine Wohnung aufgeben?
31:02Sarah.
31:04Was willst du von mir?
31:06Naja, ich weiß nicht.
31:08Naja,
31:10man muss die Tatsachen ins Auge sehen.
31:12Ja, und Mama,
31:14die müssten nicht noch mehr arbeiten,
31:16damit ich mir das Zimmer leisten kann.
31:18Naja, so gesehen,
31:20klingt vernünftig.
31:22Vernünftig?
31:24Du gehst doch zur Schule, Sarah.
31:26Ausziehen kommt überhaupt nicht infrage.
31:28Mama, ich bin erwachsen.
31:30Ach du liebe Güte,
31:32was ist denn da bei meinem Rücken?
31:34Ist das jetzt dein Stil?
31:36Du zwingst mich ja dazu,
31:38weil du nicht einsehen kannst,
31:40dass ich meinen eigenen Weg finden muss.
31:42Eigener Weg? Unsinn.
31:44Du willst doch nur diese Jenny nachmachen,
31:46die von zu Hause ausgezogen ist.
31:48Mach dir doch nichts vor.
31:50Wer hat sich hier wo was vorgemacht?
31:52Sarah, aber bei uns ist es doch was anderes.
31:54Anders als bei Jenny.
31:56Jetzt lass das räumen, Mutter.
31:58Johnny, Sie waren ja schon mit 18 ein Star.
32:00Ja, ich bin eine kritikbegeisterte Großmutter.
32:02Und die hat alles für meine Karriere getan.
32:04Also fast alles.
32:06Und wann sind Sie von zu Hause ausgezogen?
32:08Gar nicht. Meine Eltern sind gegangen.
32:10Ich war ihnen zu laut.
32:12Nein, im Ernst.
32:14Meine Eltern haben sich früh getrennt
32:16und sind ihre eigenen Wege gegangen.
32:18Und jetzt lebe ich mit Grandma in meinem Elternhaus.
32:20Also die ist total cool.
32:22Das ist ja in Ordnung.
32:24Hier zieht keiner ein oder aus,
32:26ohne vorher mit mir zu reden.
32:28Was wollt ihr eigentlich alle?
32:30Aber Mamia braucht doch das Zimmer.
32:34Würdest du mir bitte meinen Koffer holen, Sarah?
32:36Da unter dem Bett.
32:38Ich merke ja schon lange,
32:40dass mein Vater mich hier nicht haben will.
32:42Ich weiß nur nicht, was Eva dazu sagt.
32:44Aber na ja.
32:46Ach, Mamia, du weichst doch nur aus.
32:48Herrgott, doch mal bin ich denn wirklich der Einzige,
32:50der hier drum kämpft, dass du wieder auf die Füße kommst?
32:54In der R2 hat sie befragt die Mütter und Großmütter.
32:56Was würden sie dazu sagen,
32:58wenn ihnen ihre Tochter Johnny Beluga
33:00als Schwiegersohn vorstellen würde?
33:02Da wäre ich aber schwer begeistert.
33:04Der ist doch nett und sieht gut aus.
33:06Da hätte nicht nur meine Tochter was von.
33:08Na ja, so einen Schwiegersohn wünscht man sich doch.
33:10Da träumt man doch von.
33:12Ist es der mit dem Hüftschwung?
33:14Ja, den würde ich nehmen.
33:16Na?
33:18Da sind sich doch endlich mal alle einig.
33:20Oder?
33:22Entschuldigung.
33:24Vielen Dank.
33:30Was ist los?
33:32Dein Mann hat mich rausgeschmissen.
33:38Und Sarah will ausziehen.
33:40Wusstest du das?
33:42Ja.
33:44Und Sarah will ausziehen. Wusstest du das?
33:46Aber deswegen kannst du doch meine Mutter nicht rausschmeißen.
33:48Rausschmeißen? Das glaubst du?
33:50Du glaubst das wirklich?
33:54Meine Mutter bleibt bei uns, egal was passiert.
33:56Sie ist völlig hilflos.
33:58Und ich habe versprochen, die Sorge für sie zu übernehmen.
34:00Wer? Du? Ach was?
34:02Hier läuft was schief, Eva, und zwar ganz gewaltig.
34:04Wir können Mamia nicht helfen,
34:06solange sie sich nicht helfen lassen will.
34:08Aber sie kann nicht. Du bist zu hartherzig mit ihr.
34:10Weil ich nicht akzeptieren kann, dass sie sich aufgibt.
34:12Sie muss endlich ihre Angst überwinden
34:14und wieder in Bewegung kommen. Das ist das ganze Geheimnis.
34:16Ihre einzige Angst ist, dass wir sie nach Hause schicken.
34:18Und was war heute Nacht?
34:20Heute Nacht? Da hatte ich eben eine Krise.
34:24Also wenn du so genau weißt, was für dich und Mamia gut ist,
34:26dann mach doch euren Kram allein.
34:28Mir jedenfalls reicht's. Bis hier.
34:32Ich rede doch hier nur noch an Wände.
34:34Gibt's mich überhaupt noch, hm?
34:36Ich bin doch nicht blöd.
34:38Herr Jochen!
34:42Wo willst du denn überhaupt hin?
34:44Bring mich ins Heim, Eva.
34:46Das ist besser so.
34:48Das will ich aber nicht.
34:50Du bist nicht allein.
34:52Also packst du jetzt dieses Teil,
34:54schiebst das hier auf die Schiene.
34:56Geht ziemlich einfach.
34:58Du nimmst das Nächste, ich zieh an,
35:00und du gibst nach.
35:02Okay.
35:04Okay.
35:12Sag mal, können wir jetzt bald los?
35:14Äh, rudern oder was?
35:18Ich brauche dich.
35:20So, hier werden sie sich wohlfühlen.
35:22Entschuldigung.
35:24Bis morgen dann.
35:26Ich freu mich schon drauf.
35:28Danke, ne?
35:30Tschüss.
35:32Ja.
35:34Und?
35:36Wie findest du's?
35:38Hm?
35:40Naja, ich weiß ehrlich gesagt
35:42auch nicht so recht.
35:44Los, komm.
35:46Wir gehen zu Henriette und den restlichen Sachen.
35:50Und den Laden,
35:52den kannst du einfach so alleine lassen?
35:54Wieso, Sarah ist doch da.
35:56Sarah?
35:58Ja, ich hab Sarah doch den Job gegeben,
36:00weil sie eine WG braucht.
36:02Ja, ich dachte,
36:04es wär dir recht,
36:06weil doch deine Mutter jetzt das Zimmer braucht.
36:08Sarah zieht aus?
36:10Wusste ich gar nicht.
36:18Oh, Mama.
36:26Du verdienst dir hier das Geld, um auszuziehen?
36:28Es war doch schon mal klar,
36:30dass ihr mir kein Zimmer finanziert vom Abi.
36:36Ich übernachte heute bei Jenny.
36:38Okay.
36:42Ich hoffe, du bist nicht sauer auf mich.
36:44Ich dachte, du wüsstest das.
36:46Ach, sauer, was würde das nutzen?
36:48Es ist nur,
36:50es tut weh.
36:52Aber besser, sie verdient ihr Geld bei dir,
36:54als anderswo.
36:56Du kannst mir nur gerade meine Mutter...
37:02Entschuldigung.
37:04Es ist nur so,
37:06sie zieht aus,
37:08ihretwegen.
37:10Nein, deinetwegen.
37:12Was? Meinetwegen hat sie das gesagt?
37:14Nicht direkt, aber ich glaube,
37:16sie will ihr eigenes Leben leben.
37:18Sie will erwachsen sein.
37:20Bei dir ist sie doch immer Kind.
37:22Fühlt sie sich wie?
37:24Wie?
37:26Wie?
37:28Wie?
37:30Wie?
37:32Wie?
37:34Wie?
37:36Wie?
37:38Wie?
37:40Wie?
37:42Wie?
37:44Wie?
37:46Wie?
37:48Wie?
37:50Wie?
37:52Wie?
38:06Können wir jetzt endlich los?
38:08Na klar, morgen früh.
38:16Jetzt sei nicht traurig, du kleine Mama.
38:18Ich bin mit 16 zu Hause ausgezogen
38:20und stand immer wieder vor der Tür,
38:22wenn ich Geld brauchte oder sonst was.
38:24Ich glaube, so schnell wüsste deine Tochter nicht los.
38:26Es deckt.
38:30Weißt du was?
38:32Komm, wir machen einfach alles wieder weiß.
38:40Mann, bin ich froh,
38:42dass ich keine Mutter bin.
38:44Dafür bist du Tochter, das reicht schon.
38:46Weißt du, dass ich mal fast ein Jahr lang
38:48nicht mit meiner Mutter gesprochen habe?
38:50Was? Das könnte ich gar nicht.
38:52Wieso, hast du nicht mehr mit ihr gesprochen?
38:56Keine Ahnung.
38:58Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht mehr.
39:00Das gibt es doch gar nicht.
39:06Tschüss.
39:16Hallo.
39:18Mama?
39:20Mama, wo bist du?
39:22Du brauchst mich nicht zu suchen.
39:24Mama!
39:46Mama?
40:12Mama?
40:14Mama!
40:18Mama.
40:20Mama.
40:22Mama.
40:24Mama, ich hatte so Angst um dich.
40:30Du musst keine Angst haben, Evli.
40:34Weißt du,
40:36ich bin schon seit so vielen Jahren allein.
40:40Im Grunde war ich auch in der Ehe mit deinem Vater allein.
40:42Aber das ist auch jetzt schon.
40:44Allein.
40:46Aber du bist nicht allein.
40:48Wir sind deine Familie.
40:50Wir gehören alle zusammen.
40:52Nur weißt du, ich fürchte,
40:54dass wenn wir zusammenleben wollen,
40:56dann brauchen wir zwei getrennte Wohnungen.
40:58Aber jetzt kommst du mit nach Hause.
41:00So, Jochen.
41:02Siehst du die beiden Tonnen da vorne?
41:04Ja.
41:06Da musst du zwischendurch.
41:08Alles klar, Skipper.
41:10Was sind das für Piepen?
41:12Was meinst du?
41:14Könnte das dein Echolot sein?
41:16Na ja, du musst dich drauf achten.
41:18Das ist viel zu sensibel eingestellt.
41:20Ich dachte, das zeigt Umtiefen an.
41:22Wenn es dich stört, kann ich es ausmachen.
41:24Kein Problem.
41:30Stefan.
41:32Jetzt sind wir aufgelaufen.
41:38Guten Morgen, Mama.
41:40Heute gehört der Tag um uns beiden.
41:42Eva.
41:44Sag mal, ist Jochen wieder da?
41:46Jochen ist wieder mit Stefan.
41:48Sie haben sich bei Henriette gemeldet.
41:50Aber ich war heute früh schon im Büro
41:52und hab mir freigenommen.
41:54Ah.
41:56Das ist ja gut.
41:58Sag mal, mein Kind.
42:00Könnten wir heute eventuell
42:02ein paar Sachen aus meiner Wohnung holen?
42:06Hey.
42:08Danke.
42:12Tja.
42:14Schöne Scheiße.
42:16Das ist meine Schuld.
42:18Tut mir leid.
42:20Das stimmt, Skipper.
42:22Ich verstehe das gar nicht.
42:24Ich bin hier hundertmal raus und rein gefahren.
42:26Ist mir was passiert.
42:28Kein Problem.
42:30Vielleicht der Ostwind.
42:32Wie kommen wir hier eigentlich wieder weg?
42:34Weißt du, das ist ziemlich simpel.
42:36Wir warten, bis die Flut kommt.
42:38Das ist nicht dein Ernst, oder?
42:40Deutsche Vangente.
42:42Ich meine, es müsste dir als gestresster Hausfrau
42:44doch eigentlich nur recht sein.
42:46Sehr witzig.
42:56Das steht dir so gut.
42:58Das mag ich so an dir.
43:00Ja?
43:02Aber dazu brauch ich die hellen Schuhe.
43:08Ja, das sind sie.
43:10Danke.
43:12Hier ist es wie in einer Gruft.
43:26Danke.
43:52Es ist schön hier.
43:54Es war immer schön bei dir.
43:56Bei uns.
43:58Bei uns zu Hause mit dir und Papa.
44:02Ist das wahr?
44:04Ja.
44:06Ganz oft und ganz viel.
44:08Oh, meine Kleine.
44:12Glaubst du, ich werde es schaffen?
44:16Hast du doch schon.
44:20Du hast es schon geschafft.
44:22Komm.
44:38Das Grün war ja gefälliger, finde ich.
44:42Ich fand es auch sehr hübsch,
44:44aber ich fürchte,
44:46wir haben beide nicht denselben Geschmack.
44:48Na ja, macht ja nichts.
44:50Das ist ja nicht entscheidend.
44:52Wir sehen uns heute Abend zum Essen.
44:54Ja?
44:56Ich wollte Ihnen ja noch was sagen.
44:58Also erst mal vielen Dank,
45:00dass Sie mir so geholfen haben.
45:02Das war wirklich unheimlich lieb.
45:04Und ich mag Sie auch sehr gerne
45:06als Kollege und so,
45:08aber es hat keinen Sinn,
45:10wenn Sie sich mehr Hoffnung machen.
45:12Ich bin nicht verliebt in Sie oder so.
45:16Komisch.
45:18Ich habe von Anfang an gewusst,
45:20dass Sie mich nicht lieben würden,
45:22aber ich liebe Sie trotzdem.
45:24Kann man nichts machen.
45:28Tschüss.
45:34Diät ist das ja eher nicht.
45:36Mit der Diät fange ich morgen an.
45:38Versprochen.
45:40Großes Ehrenwort.
45:42Kann Kimmi schlafen?
45:44Natürlich.
45:46Klar.
45:48Willst du jetzt schon gehen?
45:50Nein, Sarah.
45:52Du isst doch noch mit uns mit, oder?
45:54Nee, das riecht schon so fettig.
45:56Willst du nicht wenigstens warten,
45:58bis deine Eltern kommen?
46:00Bloß keine Abschiedszene.
46:02Das ist schon okay so.
46:04Sag ihnen, ich komme morgen noch mal vorbei
46:06und ein paar Sachen abholen.
46:08Sarah, Moment.
46:10Das unseres Wohnungsplans wird ja noch nichts,
46:12aber hier,
46:15tschüss, meine Süßen.
46:17Tschüss.
46:19Tschüss, Leute. Macht's gut.
46:21Und besucht mich alle mal.
46:23Tschüss.
46:27Da, da sind sie.
46:35Ich habe sie auf Grund gesetzt.
46:37Und das mir. Stell dir das vor.
46:39Ihr wird davon nichts passiert sein, oder?
46:41Ich glaube, du würdest ihr das auch noch gönnen.
46:44Meiner schärfsten Rivalin wünsche ich doch nichts Gutes.
46:49Ich möchte keine Zeit mit dir haben.
46:51Allein.
46:53Wie viel Zeit hast du?
46:55Bis morgen.
46:57Klingt verlockend.
46:59Du hattest übrigens Recht mit mir, Mia.
47:01Und mit Sarah auch.
47:03Ums Recht haben ging's mir gar nicht.
47:05Um was dann?
47:07Ich weiß nicht.
47:09Vielleicht sowas wie Vertrauen?
47:11Ist schwer mit mir, ich weiß.
47:13Stimmt.
47:15Aber ich liebe dich.
47:27Ich weiß, ein Fleck, da sind wir garantiert ungestimmt.
47:41Ja.
47:43Ja.
47:45Ja.
47:47Ja.
47:49Ja.
47:51Ja.
47:53Ja.
47:55Ja.
47:57Ja.
47:59Ja.
48:01Ja.
48:03Ja.
48:05Ja.
48:07Ja.