• vor 5 Monaten
Transkript
00:00:00Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:00:16So, Kinder. Hier machen wir eure Lieblingsfigur.
00:00:20Den Osterhasen.
00:00:22Nein!
00:00:23Nein, den Weihnachtsmann.
00:00:26Ganz genau.
00:00:27Schaut mal her, Kinder. In diese Form wird die Schokolade eingefüllt.
00:00:31Dann wird sie auf diese Schleuder gesetzt,
00:00:34langsam rotiert, bis sie trocken ist
00:00:36und dann ein wunderbarer Weihnachtsmann dasteht.
00:00:39Papi, darf ich einen probieren?
00:00:41Oh, Easy, tut mir leid. Wir müssen warten, bis der Weihnachtsmann abgekühlt ist.
00:00:46Schade.
00:00:47Die hübschen Kugeln sind nicht für euch.
00:00:49Die sind mit Calvados gefüllt. Das bekommt euch nicht.
00:00:52Ihr kriegt aber jeder nach der Führung eine Schokolade von mir.
00:00:56Und jetzt kommt mal bitte mit hier rüber.
00:01:00So, weiter geht's mit euch.
00:01:02Spannungsvolle Musik
00:01:25Hilfe, Papi!
00:01:28Easy, um Gottes Willen!
00:01:30Was ist denn mit dir passiert?
00:01:33Oje!
00:01:35Easy, komm mal her.
00:01:41Easy, hast du dir wehgetan?
00:01:43Mein Gott, du siehst ja jetzt mal selber aus wie ein Weihnachtsmann.
00:01:49Carl?
00:01:50Oje, was ist denn hier passiert?
00:01:52Entschuldige, du sollst zum Chef kommen.
00:01:55Das passt jetzt aber gerade gar nicht.
00:01:57Ich kümmere mich um Ihre Tochter.
00:01:59Das würden Sie tatsächlich machen?
00:02:01Na, selbstverständlich.
00:02:03Easy, dann sehen wir uns zu Hause.
00:02:05Worum geht's denn?
00:02:07Beförderung.
00:02:09Herr Janssen, Herr Seiler ist jetzt da.
00:02:11Ah, mein lieber Seiler.
00:02:14Morgen, Herr Janssen.
00:02:16Nehmen Sie doch bitte Platz.
00:02:18Kaffee? Tee?
00:02:20Nein, danke, nein.
00:02:22Tja, machen wir es kurz.
00:02:24Ich muss verkaufen.
00:02:26Die Janssen-Werke werden Teil der McBrownie-Gruppe.
00:02:29McBrownie?
00:02:31Aber das bedeutet doch totale Massenproduktion.
00:02:34Der Markt ist in Bewegung.
00:02:36Der Verbraucher will heute billige, einfache Produkte.
00:02:40Qualität können sich die Leute nicht mehr leisten.
00:02:43Mit der Übernahme reduziert sich auch der Personalstamm.
00:02:46Und das macht auch von den leitenden Angestellten nicht halt.
00:02:50Ihre Position wird leider auch eingespart.
00:02:54Was?
00:02:57Sie wollen mich entlassen?
00:02:59Tut mir leid, der Käufer diktiert.
00:03:01Kopf hoch, Seiler.
00:03:03Ihre Abfindung beträgt drei Monatsgehälter.
00:03:06Ein tüchtiger Mann wie Sie kommt doch schnell wieder runter.
00:03:09Da bleibt mir nur noch,
00:03:11mich bei Ihnen für die jahrelange, angenehme Zusammenarbeit zu bedanken.
00:03:16Alles Gute.
00:03:26Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
00:03:56Morgen stecken wir die Blumenszwiebeln in die Erde.
00:03:59Dann kommen im Frühling wunderschöne Tulpen raus.
00:04:02Echt? Ganz bunte?
00:04:04Ja, das gibt's doch nicht.
00:04:06Das sind immer noch Schokoladesüße. Ich hab mich doch so angestummt.
00:04:16Hallo, ihr Lieben.
00:04:18Hallo, ihr Lieben.
00:04:20Hallo, ihr Lieben.
00:04:22Hallo, ihr Lieben.
00:04:25Hallo, ihr Lieben.
00:04:27Was machst du denn schon zu Hause?
00:04:29Ich hab ein bisschen früher Schluss gemacht.
00:04:32Isi, alles okay bei dir?
00:04:34Christa, kommst du mal bitte?
00:04:36Ja, mach's einfach weiter, Süße.
00:04:38Hallo.
00:04:40Hanna.
00:04:42Das ist die Rechnung für die Reparatur der Heizung.
00:04:455560 Euro?
00:04:47Wovon sollen wir das bezahlen?
00:04:49Von dem Kredit?
00:04:52Das ist ja Wahnsinn.
00:04:54Christa, ich hab heute ...
00:04:56Warte mal.
00:04:58Hey, Leute.
00:05:00Hallo, Heiko.
00:05:02Ich hab so einen Hunger. Was gibt's denn heute?
00:05:05Na, Fleischbraten.
00:05:07Papi, das heißt Brigadelle.
00:05:09Das war die Anni.
00:05:11Die Anni? Was soll die denn?
00:05:13Noch mal fragen, ob wir nicht doch zur goldenen Hochzeit kommen wollen.
00:05:18Also ich nicht.
00:05:20Karl, das wär doch die Gelegenheit.
00:05:24Warum muss eigentlich ich immer den Anfang machen?
00:05:27Weil dein Vater nicht über seinen Schatten springen kann.
00:05:31Aber für deine Mutter ist es wirklich schlimm.
00:05:33Hey, komm, lass uns doch hinfahren.
00:05:35Warum habt ihr euch eigentlich gestritten?
00:05:38Das ist doch unwichtig. Das Besteck fehlt.
00:05:40Wenn's unwichtig ist, dann können wir doch hinfahren
00:05:43zu Oma und Opa.
00:05:45Deine Eltern haben goldene Hochzeit.
00:05:47Und wir müssen auch mal wieder raus, die Kinder und ich.
00:05:50Bitte, bitte, bitte.
00:05:52Komm, wir gehen mal.
00:05:56Ich sag mal, ist der immer so stur, wenn's um seinen Alpen geht?
00:05:59Lass mich nur machen.
00:06:01Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:06:15Schau, wie schön die Sonne da aufgeht.
00:06:17Ja. Herrlich.
00:06:19Ich kann's ja einfach nicht glauben.
00:06:21Hm?
00:06:24Du hast mich schon wieder rumgekriegt.
00:06:26Ja, wir haben ja so unsere Tricks, wir Frauen.
00:06:28Guten Morgen, Leute.
00:06:30Morgen. Sind wir schon da?
00:06:32Nee, ist noch ein bisschen.
00:06:34Ja, bisschen dauert's noch.
00:06:36Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:06:51Hallo.
00:06:53Hallo.
00:06:55Servus.
00:06:57So, komm rein, Schatz.
00:06:59Gut, schaust du aus. Hast dich gar nicht verändert.
00:07:02Schön, dich zu sehen.
00:07:04Hallo, Schatz. Mitten in der Nacht.
00:07:06Grüß dich, Karli. Wie geht's dir?
00:07:08Schön, dass du da bist.
00:07:10Hallo, Isi, Schatz.
00:07:12Kennst mich nicht mehr?
00:07:14Ich bin die Tante Anni.
00:07:16Mein Heiko.
00:07:18Groß bist du.
00:07:20Richtiges Mannsbild.
00:07:22Hast du schon die Hasen gesehen? Nee, wo?
00:07:25Komm mal mit.
00:07:27Feiert ihr draußen? Wieso nicht?
00:07:29Ja, und wenn's regnet?
00:07:31Tut's nicht. Ach so, gut.
00:07:33Schau mal, die fetzen Wolken da oben, die ziehen durch.
00:07:36Der Gebirgszug da hinten, der hält die feuchte Luft ab.
00:07:39Das wird ein wunderschöner Tag heute.
00:07:41Wo sind die Eltern?
00:07:43Die Mama ist drüben beim Austragshäusl.
00:07:45Der Vater holt mit dem Gustl die Biertische.
00:07:48Ich geh mal rüber.
00:07:53Ich bin so froh, dass du's geschafft hast, dass er mitgekommen ist.
00:07:56Leicht war's nicht, aber jetzt ist er erst mal da.
00:07:59Der Vater hat's ihm nie verziehen, was damals passiert ist.
00:08:02Ja, schauen wir mal.
00:08:18Da ist die Mama.
00:08:29Mama.
00:08:33Ich hab schon Angst gehabt.
00:08:35Du kommst nie mehr heim.
00:08:37Meine Mama, du weißt doch, warum.
00:08:39Ja, aber ich kann doch nix dafür, dass der Vater und du ...
00:08:43Jetzt feiert ihr erst mal eure goldene Hochzeit.
00:08:46Da katholiere ich euch recht herzlich.
00:08:48Ihr habt es lang miteinander ausgehalten.
00:08:50Dein Herrgott hat uns füreinander geschaffen.
00:08:55Dass du da bist, das ist das schönste Geschenk für mich, Bub.
00:09:03Ja, ja, Josef, der Karli, ich seh's schon richtig.
00:09:07Grüß dich, Vater.
00:09:09Traut sich der auch wieder mal her?
00:09:11Wie geht's dir?
00:09:14Interessiert dich das?
00:09:16Mit dir kann man einfach nicht reden.
00:09:18Ich hab schon tausendmal versucht, das wieder gutzumachen.
00:09:21Das kannst du nicht.
00:09:23Hör auf zu halten, Josef. Er meint's nicht so.
00:09:26Doch, genau so meint er's.
00:09:29Dass du damals weggegangen bist, das war dein Glück.
00:09:32Ich hätte den Hof so gern übernommen, aber ...
00:09:35Sein Hof lohnt sich doch nimmer.
00:09:37Ich würde ihn ja verkaufen, aber der Hof gehört ja deiner Schwester.
00:09:41Wenn man so einen Hof hat, hat man wenigstens ein festes Einkommen.
00:09:44Das ist doch lächerlich, wenn du das mit dem vergleichst,
00:09:47was du in der Stadt verdienst.
00:09:59Entschuldige, Papa, ich bin spät dran.
00:10:02Was soll ich machen?
00:10:04Jetzt sind wir fast fertig. Der Karl ist da.
00:10:06Das glaub ich jetzt aber nicht.
00:10:09Die Laura, du bist aber groß geworden. Servus.
00:10:11Servus.
00:10:13Das ist sein Bub, der Heiko.
00:10:15Moin. Hi.
00:10:17Moin.
00:10:20Groß werden's die Kinder, gell?
00:10:24Grüß dich. Servus.
00:10:27Hey, servus.
00:10:34Mein Hund.
00:10:36Na los.
00:10:38Los.
00:10:40Ja.
00:10:55Ja, Josef.
00:11:04Ja.
00:11:06Trinken wir mal.
00:11:08Zum Wohl.
00:11:10Hochzeit. Prost.
00:11:12Prost.
00:11:28Und?
00:11:30Habt ihr euch schon eingelebt in eurem neuen Heim, Christa?
00:11:34Ja, also, es ist natürlich noch wahnsinnig viel zu tun,
00:11:37aber ich finde, es ist das schönste Haus der Welt.
00:11:40Wir gehen da nicht mehr weg, ne?
00:11:42Ja.
00:11:48Wollt ihr euch nicht mal einen Steckerlfisch holen?
00:11:51Was? Steckerlfisch?
00:11:53Ja, den musst du mal probieren.
00:12:01Dann würd ich sagen, trinken wir noch mal.
00:12:03Prost, Papa.
00:12:05Prost, Josef.
00:12:08Das stimmt.
00:12:10Ist das wirklich wahr?
00:12:12Entschuldigung, lass mich bitte.
00:12:15Der Karl.
00:12:17Servus, Karl.
00:12:19Darf ich? Freilich habt ihr her.
00:12:21Da hast du ja gar nix zum Trinken dabei.
00:12:24Geh her, kriegst von mir einen Orgel.
00:12:26Mein Dankeschön.
00:12:28Auf die zwei besten Lehrbuben, die ich je gehabt hab.
00:12:31Prost.
00:12:34Die mich trotzdem schmählich im Stich gelassen haben.
00:12:37Das muss dir mal gesagt werden.
00:12:39Was habt ihr denn so wichtig?
00:12:41Ich hab dem Rainer gerade erzählt,
00:12:44dass die Industrie- und Handelskammer eine Ausschreibung geplant hat
00:12:47für eine regionale Süßwaren- Spezialität im Werdenfelser Land.
00:12:51Und was soll das für eine Spezialität werden?
00:12:53Das weiß ich noch nicht, aber die Ausschreibung, die gewinne ich.
00:12:57Da wären wir nicht so sicher. Ich bin ein harter Konkurrent.
00:13:01Wolltet der Polz nimmer für Sie?
00:13:03Nein, nein. Seit einem Jahr bin ich selbstständig.
00:13:05Du?
00:13:08Ich hab schon sechs Angestellte.
00:13:10Und eine Schokoladeria betreibe ich auch.
00:13:12Aber wieso weiß ich noch nichts von dieser Ausschreibung?
00:13:15Weil ich die besseren Verbindungen habe, Polz.
00:13:18Und was ist das Besondere an der Ausschreibung?
00:13:21Erstens kriegst du eine Förderung von 50.000 Euro.
00:13:2550.000 Euro?
00:13:27Genau.
00:13:29Und zweitens, der Tourismusverband wirbt mit der Schokolade
00:13:33ein Mordsgeschäft.
00:13:38Und du bist selbstständig?
00:13:40Freilich.
00:13:59Nein, Herr Hose, das ist ja wohl stolz, oder?
00:14:03Ist doch immer nur doof.
00:14:30Fast wie die Alte schon, oder?
00:14:32Die haben der Vater und der Gustl zusammengebaut.
00:14:40Die Hose ist ja auch noch da, hab ich gesehen.
00:14:42Wie alt ist sie eigentlich?
00:14:4421 Jahre.
00:14:4621 Jahre.
00:14:49Es gibt schon lange kein Milchmehr.
00:14:51Warum hat sie denn nicht mehr Milch?
00:14:53Weil sie nicht mehr so viel Milch hat wie früher.
00:14:57Warum hat sie den Vater nicht geschlachtet?
00:14:59Er ist doch sonst nicht so sentimental.
00:15:02Mei, die Rosel ist die einzige Kuh, die den Brand überlebt hat.
00:15:08Der Brand, dieser Scheiß-Brand.
00:15:1020 Jahre ist das her.
00:15:12Ich hab's satt, ich kann das nicht mehr hören.
00:15:15Ach, ich hätt erst gar nicht kommen sollen.
00:15:18Da ist doch noch was.
00:15:21Was soll das sein?
00:15:24Mir hast du noch nie was vormachen können.
00:15:27Irgendwas stimmt nicht mit dir.
00:15:29Und mit der Vergangenheit hat das nix zu tun.
00:15:34Ist irgendwas zwischen deiner Christa und dir?
00:15:37Nein, schon morgen.
00:15:47Meine Firma in Hamburg.
00:15:50Verkauft.
00:15:52Die haben mich entlassen.
00:15:55Ausgerechnet jetzt, wo wir unser Haus gebaut haben.
00:15:59Oh, mei.
00:16:01Wie kommt denn die Christa damit zurecht?
00:16:07Ich kann dir das nicht sagen.
00:16:09Was? Entschuldige, das ist deine Frau.
00:16:13Ich weiß nicht mehr, wie es weitergeht.
00:16:15Verstehst? Ich weiß das nicht.
00:16:19Wie lang bist du schon arbeitslos?
00:16:21Schon ein paar Tage.
00:16:23Spinnst du? Erst ein paar Tage?
00:16:25Du brauchst keine Sorgen machen, so tüchtig wie du bist.
00:16:29Ach, tüchtig. Darauf kommt's doch heutzutage gar nicht mehr an.
00:16:33Ich bin am Ende, verstehst?
00:16:35Ich möchte mich in Luft auflösen.
00:16:37Ich möchte irgendwo hinkriechen, wo mich keiner mehr kennt.
00:16:41Karl.
00:16:43Karl.
00:16:45Karl.
00:16:48Man kann nicht immer davonlaufen, wenn's schwierig wird.
00:16:53Red mit deiner Frau.
00:16:55Zu zweit ist man stärker.
00:16:58Osterfelderkopf, die Alpspitze, dann die Zugspitze.
00:17:01Da war ich überall schon drauf.
00:17:03Das ist kein Windeln.
00:17:06Zu der Hütte bin ich immer als kleiner Junge, als Bub.
00:17:09Ich hab mich versteckt.
00:17:11Hat mir die Anni erzählt.
00:17:13Dass du was ausgefressen hast, ne?
00:17:17Hast du was ausgefressen, Karl?
00:17:19Ich? Quatsch.
00:17:24Ich kann gut noch ein paar Tage bleiben.
00:17:27Schade, dass wir wieder arbeiten müssen.
00:17:33Ich nicht mehr.
00:17:35Wieso nicht?
00:17:38Warum hast du mir das nicht gesagt?
00:17:48Ich hab mich so geschämt.
00:17:59Wir schaffen das doch, wir zwei.
00:18:01Wir schaffen das.
00:18:03Wir schaffen das.
00:18:05Wir zwei.
00:18:13Die Zwillinge holen wir per Kaiserschnitt.
00:18:16Warten wir nicht auf die Wehen?
00:18:18Bloß nicht. Am Wochenende sind wir unterbesetzt.
00:18:20Oder wollen Sie am Sonntag arbeiten?
00:18:22Ja, wenn's nötig ist.
00:18:25Wir können doch nicht ständig in natürliche Abläufe eingreifen,
00:18:28nur weil unser Dienstplan das vorschreibt.
00:18:31Sonntagskinder werden nicht mehr geboren.
00:18:33Frau Seiler, ich führe hier einen medizinischen Betrieb
00:18:36und bin verantwortlich für den reibungslosen Ablauf.
00:18:39Entschuldigen Sie mich. Also 6 Uhr, heute um 10 Uhr.
00:18:43Schokoladier?
00:18:45Was es alles gibt.
00:18:47Mal sehen.
00:18:52Nichts für Facharbeiter in der Süßwarntechnik.
00:18:55Gar nichts für Konditoren.
00:18:57Nee.
00:18:59Tut mir leid, Herr ... Seiler?
00:19:01Seiler.
00:19:03Kann ich nichts für Sie tun.
00:19:05Und im Verkauf?
00:19:07Absolute Fehlanzeige.
00:19:09Irgendein Job.
00:19:34Abend.
00:19:36Hi, Papa.
00:19:38Karl, du kommst aber spät. Wir haben schon gegessen.
00:19:41Prima, ich hab sowieso keinen Hunger mehr.
00:19:44Am besten gehe ich gleich ins Bett,
00:19:46damit ich morgen meine Zeitungen austragen kann.
00:19:49Wie war dein Tag?
00:19:51Na, wie wohl?
00:19:53Bist jetzt immer so mies drauf, wenn du noch rauskommst?
00:19:56Wir können auch nichts dafür, dass sie dich rausgeworfen haben.
00:19:59Pass bloß auf, was du sagst, du Faulenzer!
00:20:03Hi, Kuh.
00:20:05Such dir erst mal eine anständige Arbeit!
00:20:07Ich such doch schon seit Wochen.
00:20:09Seit er weiß, dass du arbeitslos bist,
00:20:11hat er noch mehr Bewerbungen rausgeschickt.
00:20:14Verdammt, tut mir leid.
00:20:16Ich werde mit ihm reden.
00:20:18Jetzt hab ich schon mehrere Jobs.
00:20:20Ich schufte Tag und Nacht,
00:20:22und trotzdem reicht's hinten und vorne nicht aus.
00:20:25Unser Haus, das werden wir verkaufen müssen.
00:20:29Weißt du, was der Schlimmste ist?
00:20:33Das Schlimmste ist dieses Gefühl,
00:20:35dieses Gefühl, dass man einfach nicht mehr gebraucht wird.
00:20:38Hier ein Job, da ein Job.
00:20:40Das ist doch kein Leben.
00:20:42Ich hab so ein Kloß im Hals.
00:20:44Ich hab so eine Angst vor der Zukunft.
00:20:52Man darf sich von Angst nicht unterkriegen lassen.
00:20:57Ist Ise noch wach?
00:21:02Ja.
00:21:14Hab schon wieder zwei.
00:21:19Mist, wieder nichts.
00:21:21Papi, du bist dran.
00:21:23Ja.
00:21:27Nix.
00:21:29Papi, du musst dich konzentrieren.
00:21:32Entschuldige, Schatz.
00:21:34Spiel doch schon mal allein weiter.
00:21:36Ja, sei dann.
00:21:42Herr Markreiter?
00:21:44Karl, das kann ich gar nicht glauben.
00:21:46Doch, doch, stellt euch vor,
00:21:48der Markreiter sucht einen hochqualifizierten Chocolatier
00:21:51für seine Firma, und zwar schon sehr lange.
00:21:54Und er fragt mich, ob ich jemanden kenne.
00:21:56Was hast du ihm gesagt?
00:21:58Die Wahrheit natürlich.
00:22:01Heiko, bleib mal cool. So schnell geht das auch wieder nicht.
00:22:04Der Markreiter will mich aber so bald wie möglich sehen.
00:22:07Super! Das ist ja wie ein Wunder.
00:22:09Das bedeutet allerdings,
00:22:11wir würden ein vollkommen getrenntes Leben führen.
00:22:14Ich wäre in Garmisch, ihr in Hamburg.
00:22:16Wir würden uns nur alle paar Wochen mal sehen.
00:22:19Das ist bestimmt nicht leicht.
00:22:21Aber überleg doch mal, was das für eine Chance ist für dich.
00:22:24Ja, stimmt.
00:22:26Was meinst du?
00:22:29Dann muss er aber ordentlich zahlen.
00:22:31Ja.
00:22:33Und lass dich von dem Typen nicht über den Tisch ziehen.
00:22:36Du bist der Beste. Ja, schon gut.
00:22:38Und erinnere ihn daran,
00:22:40dass er dir ein paar Wochen in Teilfahrten zahlen muss.
00:22:43Müssen muss der gar nichts. Schließlich will ich was von ihm.
00:22:46Der will auch was von dir, Karl. Dein Köln.
00:22:49Ja.
00:22:51Kommt her, ihr zwei.
00:22:53Oh, nee. Gruppenkuschel.
00:22:55Doch, das muss sein.
00:22:59Gib Isi einen dicken Kuss von mir.
00:23:01In zwei Tagen bist du wieder da, ja?
00:23:05Danke dir. Mach's gut.
00:23:07Tschüss.
00:23:09Tschau.
00:23:12Wir haben einen gewaltigen Absatz-Einbruch.
00:23:15Der Verbraucher verlangt heute Scheins,
00:23:17Kumquat, grünen Pfeffer, Kurkuma, Papaya in seiner Schokolade.
00:23:21Wir müssen heute drauf reagieren.
00:23:23Aber das Wichtigste ist doch immer noch die Qualität der Rohmaterialien.
00:23:27Ganz genau.
00:23:29In hochwertiges und in niedriges Material
00:23:31ist die Qualität der Rohmaterialien nicht so wichtig.
00:23:34Das ist das Wichtigste.
00:23:36Das ist das Wichtigste.
00:23:39Ganz genau.
00:23:41In hochwertiges und exklusives Sortiment.
00:23:44Probier die mal.
00:23:46Was ich brauche, Kalli,
00:23:48das ist ein Schokoladier mit Visionen.
00:23:50Ich will, nein, ich muss die Ausstattung gewinnen.
00:23:53Sonst kann ich zusperren.
00:23:56Und du weißt, der Polz ist mit dem Rennen.
00:23:58Und das ist ein ganz ausgekochter Hund.
00:24:00Zimtbutter.
00:24:03Und am Schluss Arak.
00:24:05Ausgezeichnet. Deinen guten Geschmacksinn hast du bewahrt.
00:24:09Salzburg hat sein Ocker, der Dresdner sein Stollen,
00:24:12der Münchner seine bayerische Creme, der Wiener seine Sachertorte.
00:24:16Nur mir?
00:24:18Im Werdenfelser Land?
00:24:20Wir haben nix. Ich meine, nix Typisches.
00:24:22Ich weiß genau, was Sie meinen.
00:24:25Das müsste so was wie ein Werdenfelser Herz sein
00:24:27oder ein Garmischer Busserl.
00:24:29Natürlich viel besser und einprägsamer.
00:24:32Wir verstehen uns.
00:24:34Jetzt gehen wir in mein Büro.
00:24:36Wie geht's, Kim?
00:24:39Der letzte Chocolatier, den ich hatte, war ein Reinfall.
00:24:43Keine Hingabe in den Beruf, keine Leidenschaft.
00:24:46Den hat nur das Geld interessiert.
00:24:48Na ja, das Leben kostet.
00:24:50Na, sag.
00:24:52Aus deinen Unterlagen seh ich,
00:24:55dass du in den letzten Jahren im Einkauf tätig warst.
00:24:58Ja.
00:25:00D.h., du hast gar nicht mal als Chocolatier gearbeitet.
00:25:03Nein, aber seinen Beruf verlernt man ja nicht.
00:25:05Das Risiko ist mir zu hoch für eine Festanstellung.
00:25:08Ich stell dich auf Probe ein.
00:25:10Auf Probe?
00:25:12Klar, ich muss doch mal sehen, was du drauf hast.
00:25:15Was hast du dir denn so finanziell vorgestellt?
00:25:18Na ja, schutzvoll.
00:25:28Alles okay mit meinem Baby?
00:25:30Ja, alles gut. Hier haben wir einen ganz schönen Herzschlag.
00:25:33Wie sieht's denn aus?
00:25:35Also, einen Moment dauert's noch. Muttermund ist 1,5 cm.
00:25:381,5 cm?
00:25:40Dann hat sich in den letzten zwei Stunden kaum was getan.
00:25:43So ein halber Zentimeter einmal hin.
00:25:47Frau Sommerfeld, ich würde dann doch zu einem Kaiserschnitt raten.
00:25:50Haben Sie keine Angst, es wird alles gut.
00:25:54Frau Dr. Ranke, können wir nicht noch zwei Stunden warten?
00:25:57Wenn sich dann immer noch nichts ...
00:25:59Frau Stahler, wir holen jetzt ihr Baby.
00:26:01Wenn Sie meinen. Ja, ich meine.
00:26:03Frau Seiler, bitte bereiten Sie die Patientin für die OP vor, ja?
00:26:07Ja. Danke.
00:26:11Anstellen will er mich schon, aber nur zur Probe.
00:26:14So schaut das nämlich aus. Da, ich fang.
00:26:17Freu dich doch, dann bist du wieder daheim bei uns.
00:26:20Na ja, schon. Da müsste ich mir erst mal ein billiges Zimmer mieten.
00:26:24Fällt dir da irgendwas ein?
00:26:26Du wohnst natürlich bei uns am Hof.
00:26:28Ganz gewiss nicht, schon wegen dem Vater.
00:26:30Das ist mein Hof und du bist mein Bruder.
00:26:32Du wohnst in deinem alten Zimmer und Geld sparen tust du bei anderen.
00:26:36Also ich weiß nicht. Gib ihn mal her.
00:26:44Luisa, wir brauchen einen Augenarzt.
00:26:50Was ist denn passiert? Skalpellverletzung.
00:26:53So.
00:26:54Danke. Vielen Dank, Frau Seiler.
00:26:56Es ist alles gut. Das wird schnell allein.
00:27:00Da.
00:27:02Mhm.
00:27:06Ich bin so glücklich.
00:27:09Meine Kleine.
00:27:12Sehr gut, ich schaue dann gleich nach ihr.
00:27:14Ich brauch zwei Minuten. Frau Dr. Ranke, kann ich Sie kurz sprechen?
00:27:18Worum geht's?
00:27:20Das Kind hat wegen Ihrer Unbeduld fast ein Auge verloren.
00:27:23Messen Sie in Ton, Frau Seiler.
00:27:25Skalpellverletzungen kommen bei Kaiserstützen ab und zu mal vor.
00:27:28Dem Baby geht's doch gut.
00:27:30Es wäre bei einer spontanen Geburt nicht so weit vorhanden.
00:27:33Es reicht, Frau Seiler.
00:27:35Mir schon lange, Frau Dr. Ranke.
00:27:37Wie darf ich das verstehen?
00:27:39Nein, nein, bleiben Sie ruhig.
00:27:41Dass ich nicht länger unter jemandem arbeiten will,
00:27:44der Kinder nach dem Dienstplan zur Welt bringt.
00:27:46Ich lasse mir Ihre Unverschämtheiten nicht mehr lange gefallen.
00:27:50Ich bedanke mich, dass Sie sich meinen Anweisungen zufügen haben.
00:27:53Aber ich bin in dieser Form nicht mehr bereit dazu.
00:27:56Gut, dann kündigen Sie doch.
00:27:58Ja, das mache ich auch hiermit.
00:28:00Gut, ich nehme die Kündigung an.
00:28:02Frau Sörensen, Sie sind Zeugin.
00:28:04Machen Sie bitte die Papiere fertig für Frau Seiler.
00:28:07Sie entschuldigen mich.
00:28:20Papi!
00:28:22Da siehst du ja sie!
00:28:24Schatz!
00:28:26Jetzt habe ich dich auch noch vermisst.
00:28:28Na, wie war's?
00:28:30Ja, eigentlich gar nicht schlecht.
00:28:32Ich bringe sie mal ins Bett.
00:28:34Papi, Papi, vorlegen, vorlegen!
00:28:37Ehrlich gesagt, fällt mir jetzt so richtig ein Stein vom Herzen.
00:28:40Ja, er will mich nur zur Probe einstellen, aber das kriege ich hin.
00:28:43Allerdings verdiene ich jetzt ein Drittel weniger als vorher.
00:28:46Aber mit deinem Gehalt dazu schaffen wir das, da bin ich mir sicher.
00:28:49Prost!
00:28:51Carlos!
00:28:53Heimfahrten will er nicht bezahlen.
00:28:55Ja, das weiß ich auch nicht.
00:28:57Aber ich bin mir sicher, dass er das schaffen wird.
00:29:00Ja, ich bin mir sicher, dass er das schaffen wird.
00:29:02Aber ich bin mir sicher, dass er das schaffen wird.
00:29:05Heimfahrten will er nicht bezahlen.
00:29:07Er ist halt ein alter Geizkrank. Ich kenne ihn schon.
00:29:10Karl, ich muss dir was ganz Unerfreuliches sagen.
00:29:12Was denn?
00:29:14Ich habe eine Riesendummheit gemacht.
00:29:23Nein, ich verstehe es nicht.
00:29:26Ich kann es einfach nicht verstehen.
00:29:28In unserer Situation, das ist doch ein Wahnsinn!
00:29:30Ich war einfach wütend auf die Ranke
00:29:32und ich habe mich dazu hinreißen lassen, das zu sagen.
00:29:35Ich hatte einfach Mitleid mit dem Kind.
00:29:37Verdammt, so eine Scheiße!
00:29:39Entschuldige, ja, tut mir leid.
00:29:41Aber du redest einfach noch mal mit deiner Chefärztin.
00:29:44Ja, du redest mit ihr und entschuldigst dich bei ihr.
00:29:46Und dann gibt sie dir den Job wieder.
00:29:48Die hat doch nur auf eine Gelegenheit gewartet, mich loszuwerden.
00:29:51Das hast du ihr ja auch wunderbar auf dem silbernen Tablett präsentiert.
00:29:54Bravo!
00:29:57Papa!
00:29:59Heiko, bitte jetzt nicht. Du störst jetzt gerade.
00:30:01Aber Mama hat es doch nicht so gemeint.
00:30:03Ich habe es nur geschafft,
00:30:05damit wir hier irgendwie über die Runden kommen.
00:30:07Und du hast nichts anderes als deinen verdammten Stolz im Kopf.
00:30:10Das hat doch nichts mit Stolz zu tun, sondern mit Verantwortung.
00:30:13Genau, du hast eine Verantwortung gegenüber unserer Familie.
00:30:16Ich weiß das. Mein Gott, versuch das doch mal zu verstehen.
00:30:19Verstehen soll ich das jetzt auch noch?
00:30:21Ja, ich bin ja so unsensibel.
00:30:23So eine Kündigung, das ist eine Lappalie.
00:30:25Mit dir ist doch nichts zu reden. Weißt du das?
00:30:33Ein Alptraum nach dem anderen.
00:30:45Nimm.
00:30:48Wie?
00:30:50Ich habe heute mal wieder auf dem Schrottplatz gejobbt.
00:30:53Was?
00:30:55Nein, dein Geld.
00:30:57Nein, nimm es ruhig.
00:31:00Ich habe euch einen Haufen Kohle gekostet, ne?
00:31:02Ich habe ein bisschen was zurück.
00:31:04Das war nicht schlimm.
00:31:06Total normal.
00:31:08Mein Gott.
00:31:10Also, so weit kommt es noch,
00:31:12dass ich von meinem eigenen Sohn Geld einnehme.
00:31:15Hier steckt das Geld sofort weg.
00:31:17Aber sofort steckt es weg.
00:31:26Red doch noch mal mit Mama.
00:31:28Die hat sich schon die ganze Zeit Vorwürfe gemacht.
00:31:32Ja.
00:31:54Grüß dich, Vater.
00:31:57Ich wohne jetzt hier bei euch auf dem Hof.
00:31:59Also vorläufig.
00:32:02Ich habe euch was angeboten. Ich hoffe, du hast dir nichts dagegen.
00:32:05Entlassen bist du geworden.
00:32:07Ja.
00:32:09Glaub mir, ich würde euch nicht zur Last fallen,
00:32:11wenn ihr mir das nur leisten könnt.
00:32:15Ist das so schlimm?
00:32:17Nein, was heißt schlimm?
00:32:19Ich weiß noch nicht mal, ob wir das haushalten können.
00:32:21Na ja.
00:32:23Jeder muss selbst sehen, wie er durchkommt.
00:32:26Und falls du Geld von mir willst?
00:32:28Ich habe keines.
00:32:30Mutter und ich haben alles immer in den Hof gesteckt.
00:32:34Und fürs Alter brauchen wir auch was.
00:32:36Ich werde eh kein Geld von dir nehmen.
00:32:55Entschuldigung.
00:33:00Entschuldigung.
00:33:18Mist.
00:33:20Hoppala.
00:33:22Ja, also, wir hatten ja einen erweiterten Kreditrahmen beantragt.
00:33:25Und jetzt war heute Morgen dieser Brief in der Post,
00:33:28in dem Sie schreiben, dass Sie uns den Kredit kündigen.
00:33:31Das ist ein Missverständnis.
00:33:34Nein, das ist korrekt.
00:33:36Auf Ihren Wunsch haben wir die Tilgungsraten ausgesetzt.
00:33:39Ja, aber ...
00:33:41Sie haben auch die Zinsen nicht bezahlt.
00:33:43Herr Hinrichs.
00:33:45Ja?
00:33:47Ja.
00:33:49Ja.
00:33:51Herr Hinrichs, Sie wissen,
00:33:53dass wir durch die Entlassung meines Mannes
00:33:55in den finanziellen Engpass geraten sind.
00:33:58Der hat jetzt aber wieder Arbeit.
00:34:00Also, alles, was wir brauchen, ist ein bisschen Zeit.
00:34:02Es tut mir leid, Frau Seiler.
00:34:04Das Einzige, was ich für Sie tun kann,
00:34:06ist, die drohende Zwangsversteigerung etwas hinauszuzögern.
00:34:09Zwangsversteigerung?
00:34:17Einmal Strom, bitte.
00:34:22Ja, der Karl.
00:34:24Damit hätt's nicht gerechnet.
00:34:26Maria, was machst denn du hier?
00:34:28Ich arbeite drüben im Büro.
00:34:30Ach so.
00:34:33Wo hast du deine Papiere noch nicht abgegeben, du Schlampe?
00:34:36Meine Papiere? Entschuldige, die hab ich vergessen.
00:34:39Das freut mich aber,
00:34:41dass ich dich immer noch aus der Fassung kriegen kann.
00:34:44Das ist jetzt aber eine Überraschung.
00:34:46Ich hab immer gewusst, dass wir uns noch mal überlegen.
00:34:49Entschuldige, bitte.
00:34:51Ah, deine Frau?
00:34:53Ja.
00:34:55Bring mir deine Papiere.
00:34:57Ja, klar, mach ich.
00:35:03Hallo, Schatz.
00:35:06Ich war bei der Bank.
00:35:08Und das Haus wird zwangsversteigert.
00:35:10Zwangsversteigert?
00:35:12Ja.
00:35:14Und das Haus wird zwangsversteigert.
00:35:16Und das Haus wird zwangsversteigert.
00:35:19Christa, bitte, jetzt beruhig dich doch erst mal.
00:35:22Wie soll ich mich denn beruhigen,
00:35:24wenn wir alles verlieren, was wir haben?
00:35:27Ehrlich gesagt,
00:35:29wir haben doch gewusst, dass das passieren würde.
00:35:32Wir wollten es nur nicht wahrhaben.
00:35:34Ich hab kein Wahrgeld mehr.
00:35:38Wieso?
00:35:40Wir hatten doch noch was von der Abfindung übrig.
00:35:43Was ist alles für die, wenn eine neue Heizung draufkommt?
00:35:47Karl?
00:35:49Bist du noch da?
00:35:51Ja, ich bin noch dran.
00:35:53Sag doch mal was.
00:35:55Ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll.
00:35:58Ehrlich gesagt ...
00:36:02... fällt mir nichts mehr ein.
00:36:17Toilettenversicherung, Autoversicherung,
00:36:19Teile von Mobilen, Wohngeld, Kindergarten.
00:36:22Aber ohne Gehalt bin ich jeden Monat tausend in den Miesen.
00:36:29Mist.
00:36:34Tja.
00:36:46Ich hab gehört, dass du finanzielle Probleme hast.
00:36:49Und ich würd dir gerne helfen.
00:36:51Das passt schon.
00:36:53Nein, ich mein's ernst.
00:36:55Hey, wozu hat man Freunde?
00:36:57Ich hab keine Freunde.
00:36:59Ich hab keine Freunde.
00:37:01Ich hab keine Freunde.
00:37:03Ich hab keine Freunde.
00:37:05Ich hab keine Freunde.
00:37:08Ich hab keine Freunde.
00:37:10Ich hab keine Freunde.
00:37:12Ich hab keine Freunde.
00:37:14Wozu hat man Freunde?
00:37:16Karli, wir könnten einander helfen.
00:37:19Ich dir und du mir.
00:37:21Ich dir?
00:37:23Ich bin Realist.
00:37:25Wenn du dich richtig reingnähst,
00:37:27dann könntest du diese Ausschreibung gewinnen.
00:37:30Also ...
00:37:32Also will ich nicht, dass du dich richtig reingnähst, verstehst du?
00:37:40Jetzt hab ich mich aber verhört, oder?
00:37:42Karli, halt dich einfach zurück, bis ich die Ausschreibung gewonnen hab.
00:37:47Danach kannst du für den Markkreiter erfinden, was du willst.
00:37:50Und das Preisgeld, das teilen wir uns.
00:37:52Das ist doch nicht der Ernst.
00:37:54Voller Ernst. Du kannst das Geld doch dringend brauchen.
00:37:57Nein, Wolzi, der Markkreiter hat mir eine Chance gegeben.
00:38:00Und da bin ich loyal.
00:38:02Ach, loyal. Ein Depp bist.
00:38:04Der Markkreiter gibt nicht so viel auf dich.
00:38:07Der benutzt dich bloß.
00:38:09Du willst mich auch nur benutzen.
00:38:1125.000 Euro.
00:38:13Schwarz.
00:38:15Für nichts.
00:38:1725.000?
00:38:22Das ist eine Menge Holz.
00:38:24Ich weiß nicht.
00:38:26Du musst dir nicht gleich entscheiden.
00:38:28Gib mir Bescheid, wenn du so weit bist.
00:38:30So, und jetzt trinken wir noch eine halbe, oder?
00:38:33Aber du zahlst.
00:38:35Wo bist du denn her?
00:38:37Wasser, komm, komm.
00:38:41Komm.
00:38:57Ja, woran arbeitest du gerade?
00:38:59Diese Pistazien-Schäffer hier,
00:39:01die habe ich gerade mit einer Kanasch-Creme gefüllt.
00:39:04Aber irgendwie fehlt mir da noch das gewisse Etwas.
00:39:08Hast du es einmal mit Papaya-Extrakt probiert?
00:39:11Papaya?
00:39:13Ja, die Leute fahren total ab bei Papaya.
00:39:16Wir müssen uns neue Marktsegmente erschließen, dringend.
00:39:19Und ich möchte natürlich den Wettbewerb gewinnen.
00:39:22Und das machen wir jetzt mit Papaya-Extrakt, oder wie?
00:39:25Mit Palmherzen, mit schockgefrostetem Salat,
00:39:28Pimentöl, das ist Mittelwurst.
00:39:30Karl, die Welt hat sich verändert.
00:39:32Ja, aber doch nicht beim Geschmack.
00:39:34Wir setzen doch auf Qualität, da waren wir uns doch einig.
00:39:37Ja, da sind wir uns einig, aber bitte bezahlbare Qualität.
00:39:40Und den Kakao aus Ecuador hast du dir zugestellt, oder?
00:39:43Du nimmst natürlich unseren Kakao von der Elfenbeinküste.
00:39:51Karl, war nicht so gemeint. Ich hab dich vielleicht überschätzt.
00:39:54Wird schon, passt schon.
00:40:11Christa, kommst du mal bitte?
00:40:13Wenn wir das Haus zu dem Preis verkaufen,
00:40:16dann bleiben uns gerade mal irgendwas zwischen 10.000 und 20.000 Euro übrig.
00:40:20Karl, wir haben das doch gerade alles fertig gebaut.
00:40:23Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, unser Haus zu retten.
00:40:27Ja, aber wie denn?
00:40:29Was ist denn mit diesen privaten Geldverleihern,
00:40:31die in der Zeitung inserieren?
00:40:33Das sind doch alles Bucherer.
00:40:36Die verlangen bis zu 20% Zinsen.
00:40:38Da kommen wir aus der Schuldenfalle gar nicht mehr raus.
00:40:41Nein, wir müssen jetzt sofort ein Inserat aufgeben.
00:40:43Wir brauchen jetzt einen Kaufinteressenten.
00:40:52Mein Gott, jetzt sind wir gerade mit allem fertig geworden.
00:40:56Das kann doch nicht wahr sein.
00:41:08Hey.
00:41:10Na, was rechnest du schon wieder?
00:41:13Ich rechne nicht.
00:41:15Ich kreiere.
00:41:17Ah.
00:41:19Was denn?
00:41:21Ach, lauter Blödsinn, den tausend andere auch schon erfunden haben.
00:41:27Früher hatte ich noch so richtig tolle Ideen.
00:41:31Kürbis, Müsli, Riegel.
00:41:34Müsli, Riegel.
00:41:36Kürbis, Müsli, Riegel in weißer Schokolade.
00:41:40Das war der Renner.
00:41:42Ja, da hat der Janssen so viel Geld mitverdient.
00:41:44Ja, lang, lang ist es her.
00:41:47Ach, Quatsch, das kommt schon wieder.
00:41:49Ja.
00:41:51Und dabei müsste ich gar nichts mehr erfinden.
00:41:53Wieso?
00:41:55Der Bolz, Bolzi, der will mich bestechen.
00:41:59Der will mir 25.000 Euro geben fürs Nicht-Erfinden.
00:42:03Dein alter Freund Bolz.
00:42:05Ich kann das Geld sofort haben.
00:42:07Nee, wir sind ja bisher ehrlich durchs Leben gekommen.
00:42:10Lassen wir es doch nicht kaufen.
00:42:12Ja.
00:42:16Das ist meine Frau.
00:42:18Ich gebe ein anderes auf.
00:42:20Haus zu verkaufen, günstige Gelegenheit.
00:42:29Bitte schön, Frau Bessner, wiedersehen.
00:42:31Danke schön.
00:42:34Grüß Gott.
00:42:36Was kann ich für Sie tun?
00:42:38Ich bräuchte Ihren Chef.
00:42:40Herr Bolz?
00:42:42Ja, Karl.
00:42:44Alter Freund.
00:42:46Servus, Bolzi.
00:42:48Ich wollte mir nur deinen Laden anschauen.
00:42:50Ja, schon klar.
00:42:52Wally, du kannst schon Mittag machen.
00:42:54Danke, Herr Bolz.
00:42:57Guten Tag.
00:42:59Gut, schlag ein.
00:43:06Ja, was? Heißt das ...
00:43:08Das heißt, dass das nix mit uns wird, Bolzi.
00:43:10Ich war immer unbestechlich.
00:43:13Das wird sich auch durch dich nicht ändern.
00:43:15Das wirst du bereuen.
00:43:17Schau, Karl, ich werde diese Ausschreibung so oder so gewinnen.
00:43:20Und du gehst leer aus.
00:43:22Meinst du?
00:43:24Meinst du?
00:43:26Weißt du, Bolzi, du warst immer ein ganz guter Chocolatier,
00:43:29wenn es um so gängige Geschichten geht.
00:43:35Aber besonders kreativ warst du nie.
00:43:39Bist du schon so weit mit deiner Erfindung?
00:43:42Vielleicht.
00:43:44Du musst dir ja ziemlich sicher sein,
00:43:46dass dein Produkt besser und origineller ist als das,
00:43:49woran ich arbeite.
00:43:51Schauen wir mal.
00:43:53Ich hätt gedacht, die liegt mehr an unserer Freundschaft.
00:43:57Ich auch, Bolz.
00:44:00Ich auch.
00:44:23Ja, sag mal, was soll das denn?
00:44:25Das ist doch ein Schmuck.
00:44:27Das ist ein Schmuck.
00:44:29Das ist ein Schmuck.
00:44:31Das ist ein Schmuck.
00:44:33Das ist ein Schmuck.
00:44:35Das ist ein Schmuck.
00:44:37Das ist ein Schmuck.
00:44:39Das ist ein Schmuck.
00:44:42Das ist ein Schmuck.
00:44:44Das ist ein Schmuck.
00:44:46Das ist ein Schmuck.
00:44:48Das ist ein Schmuck.
00:44:50Das ist ein Schmuck.
00:44:52Sag mal, was machst du am heiligen Sonntagabend hier in der Fabrik?
00:44:57Hier, probieren Sie das mal.
00:44:59Das Marmoriertisch schaut schön aus. Das gefällt mir.
00:45:04Zartbitter und Vollmilch.
00:45:06Ist da Papaya drin?
00:45:08Nein, ist was anderes. Was ist das?
00:45:10Natürlich ist das Papaya, aber mit Lychee.
00:45:12Ungewöhnlich.
00:45:15Schmeckt Ihnen das jetzt?
00:45:17Ja, schon, aber irgendwie ...
00:45:19Genau, das ist einfach nur irgendwie.
00:45:21Man könnte doch versuchen ...
00:45:23Ich kann mir nicht vorstellen,
00:45:25dass so ein exotisches Produkt auf unserem Markt eine Chance hat.
00:45:29Gehen Sie doch mal im Geist Ihre Bekanntschaft durch.
00:45:32Wer frisst denn so eine Schmarrn?
00:45:34Schmarrn, das schmeckt doch irgendwie ganz ansprechend.
00:45:37Ach, was ein Mist ist das!
00:45:39Dreck, totaler Dreck.
00:45:41Sieh mal, mit Ihrer blöden Papaya.
00:45:43Was haben wir an Punkt?
00:45:45Was hat eine Papaya mit Wernfelser Land zu tun?
00:45:48Nichts, aber auch rein gar nichts.
00:45:50Ich mach jetzt nur noch das, woran ich glaub.
00:45:53Sie haben mich ja schließlich für meine Ideen eingekauft.
00:45:56Lassen Sie mich bitte in Ruhe weiterarbeiten.
00:45:58Entschuldigung.
00:46:02Was soll denn das für eine Spezialität werden, Karl?
00:46:05Das weiß ich auch noch nicht. Irgendwas Typisches halt.
00:46:09Tja, wie wär's denn mit einer Semmel-Gnödl-Praline
00:46:13mit Klosterlikör?
00:46:17Eine spitze Idee, Gustl.
00:46:19Jaja.
00:46:21Wann holst denn eigentlich die Christa und die Kinder hierher?
00:46:24Jetzt müssen wir erst mal das Haus in Hamburg verkaufen.
00:46:28Dann brauchen wir auch noch eine Wohnung da.
00:46:30Das ist teuer hier in Karlsruhe.
00:46:32Ich weiß schon.
00:46:34Hier auf dem Hof wird's ein bissel eng mit drei Leuten mehr.
00:46:38Wieso? Dann müssen wir zusammenrücken.
00:46:40Nein, da sind die Streitereien vorprogrammiert,
00:46:42wenn man so aufeinanderhockt.
00:46:44Die Seilerhütten.
00:46:46Was?
00:46:48Da herum?
00:46:51Ja, die ist leer und ungenutzt. Da ist Platz für eine ganze Familie.
00:46:54Da oben auf dem Berg gibt's nicht einmal eine Heizung.
00:46:57Und der Forstweg ist auch kaum befahrbar.
00:47:00Was ist denn mit dem Aggregat? Funktioniert das noch?
00:47:03Keine Ahnung, aber wenn nicht, kann sich der Gustl reparieren.
00:47:07Was willst du denn da Miete haben?
00:47:09Die Mama verlangt doch keine Mieten von dir.
00:47:11Das wird dem Vater nicht recht sein.
00:47:13Wieso? Das ist jetzt mein Hof. Und da gehören die Hütten dazu.
00:47:17Du kennst ihn doch.
00:47:23So, Sie sind's. Müller.
00:47:25Ja, genau. Bitte.
00:47:32Das ist unser Badezimmer.
00:47:34Die Badewanne ist aus beschichtetem Kunststoff.
00:47:36Das ist das Neueste, was es auf dem Markt gibt.
00:47:39Sehr praktisch und pflegeleicht.
00:47:41Die Fliesen sind ja entsetzlich. Die müssen alle raus.
00:47:44Ja, und der Spiegel auch.
00:47:46Ja, ich komme.
00:47:48Sie können sich ja noch den Keller angucken.
00:47:52Aus Menstruum.
00:47:54Ist doch ganz hübsch.
00:47:56Finde ich auch.
00:47:58Ja, aber das darf man natürlich nicht so laut sagen.
00:48:03Ah, da sind Sie.
00:48:05Und?
00:48:07Viel zu klein. Da kriegen wir ja unseren Schrank gar nicht unter.
00:48:11Welchen Schrank? Du weißt doch, der große von Mama.
00:48:14Moment. Sagen Sie, die Schlafzimmerfenster.
00:48:16Nach welcher Seite gehen die?
00:48:18Nach Nord-Osten.
00:48:20Oh Gott, Morgensonne.
00:48:23Wissen Sie, ich schlafe gern lang.
00:48:25Hallo? Frau Seiler?
00:48:27Im Keller ist ja gar kein Licht.
00:48:29Doch, da ist ein Lichtschalter.
00:48:31Äh, Entschuldigung.
00:48:33Also, so ganz begeistert bin ich, ehrlich gesagt, nicht.
00:48:37Der Garten ist zu klein.
00:48:44Ah.
00:48:59Hübsch.
00:49:01Papaya.
00:49:15Asafoetida.
00:49:35Na also.
00:49:37Wer sagt's denn?
00:49:39Asafoetida.
00:49:41Marmorierung.
00:49:43Aus Äquator 30 Gramm.
00:49:46Papaya.
00:49:50Nicht schlecht.
00:49:52Uns läuft einfach die Zeit davon.
00:49:54Es bleiben nur noch Müllers.
00:49:56Auch wenn die an allem rumgemeckert haben.
00:49:58Das machen die doch nur, um den Preis zu drücken.
00:50:00Ja, aber ich fürchte, wir müssen dein Angebot akzeptieren.
00:50:02Aber das ist viel weniger, als wir der Bank schulden.
00:50:04Heiko, was sollen wir jetzt machen?
00:50:09Ich muss einfach mit Papa reden.
00:50:12Weißt du was, wir fahren da am Wochenende hin, ja?
00:50:26Sandra, dann lohnt's sich.
00:50:28Danke. Bitte.
00:50:31Entschuldige bitte, Maria.
00:50:33Es tut mir leid, das ist jetzt ein bisschen peinlich,
00:50:36aber ich bräuchte dringend einen Vorschuss.
00:50:38Einen Vorschuss?
00:50:40Knapp im Moment.
00:50:42Hast du schon mit Herrn Markretter geredet, deswegen?
00:50:44Nein.
00:50:47Ich regele das für dich.
00:50:49Danke dir, super.
00:50:51Dafür habe ich aber auch noch einen Wunsch frei.
00:50:53Ah ja? Und welchen?
00:50:55Fährst du am Wochenende heim?
00:50:57Dieses Wochenende? Nein, diesmal nicht.
00:50:59Gehst du mit mir tanzen?
00:51:01Tanzen? Ich und tanzen mit meinen zwei linken Füßen?
00:51:04Dann lade ich dich halt zum Essen ein.
00:51:06Nein, das geht nicht. Am Samstag muss ich auf den Berg.
00:51:09Auf den Berg?
00:51:11Nein, ich muss auf die Seilerhütte.
00:51:13Super, dann hole ich dich ab.
00:51:39Servus, Anni. Servus, Gustl.
00:51:41Servus.
00:51:43Servus.
00:51:46Und, Karl, bist du fertig?
00:51:48Freilich.
00:51:50Auf geht's.
00:51:54Pfüat euch. Pfüat di.
00:51:56Pfüat di. Pfüat euch.
00:51:58Servus.
00:52:00Servus.
00:52:02Servus.
00:52:04Servus.
00:52:06Servus.
00:52:09Wo gehen die hin?
00:52:11Das würd ich auch gern wissen.
00:52:25Ja, Christa. Servus.
00:52:27Hallo.
00:52:29Och, bin ich geschafft.
00:52:31Hallo.
00:52:33Hallo, Laura. Hallo.
00:52:35Hallo, Isi, Schatz.
00:52:37Servus.
00:52:39Heiko, komm mal her. Mein Mofa spinnt schon wieder.
00:52:43Hast du die Benzinleitung überprüft?
00:52:45Warum habt ihr nicht angerufen?
00:52:47Wir wollten den Papa überraschen.
00:52:49Das ist euch gelungen.
00:52:51Wo ist er denn?
00:52:53Irgendwo da droben.
00:52:55Macht er eine Bergtour?
00:52:57Ja, so kann man's sagen.
00:52:59Wann wollte er wieder da sein?
00:53:01Das haben sie nicht gesagt.
00:53:03Später.
00:53:06Aber jetzt trinkt man einen Kaffee und einen Kakao, gell?
00:53:10Ja. Das reicht mit für eine Fahrt.
00:53:12Genau, einen Kaffee.
00:53:24Warte mal, Karl.
00:53:26Was ist denn?
00:53:28Ich hab irgendwie einen Stein im Schuh.
00:53:33Verflixt, das geht nicht auf.
00:53:35Warte, ich helf dir.
00:53:40Weißt du, was ich mich immer schon gefragt hab?
00:53:43Warum wir beide nicht zusammengeblieben sind.
00:53:45Wir haben zu viel gestritten.
00:53:48Ich weiß. Aber trotzdem haben wir sehr gut zusammengepasst.
00:53:51Ja, eine Zeit lang schon. Glück nei.
00:53:53Bist du glücklich mit deiner Christa?
00:53:55Freilich, sehr sogar.
00:53:58So, weiter geht's.
00:54:00Heute Nachmittag soll's ein Gewitter geben.
00:54:02Schau dir den blauen Himmel an. Da gibt's doch keinen Gewitter.
00:54:06Ich weiß nicht. Vielleicht sollten wir besser umkehren.
00:54:09Schmarrn. Außerdem ist der Weg zur Seile
00:54:12viel kürzer als runter ins Tal.
00:54:14Da hast du auch wieder recht. Machen wir's.
00:54:33Papa, das Kälberkorn ist aus.
00:54:35Dann hol doch noch eines. Drüben ist doch noch ein Sack.
00:54:38Ja.
00:54:44Na, stellst dich gar nicht so ungeschickt an.
00:54:46Kannst mal sehen, ne?
00:54:48Ein guter Mann ist am Hof immer zu brauchen.
00:54:51Aber du schaffst in der gleichen Zeit das Doppelte wie ich.
00:54:54Na gut, gelernt ist gelernt.
00:54:56Was waren da eigentlich damals zwischen euch?
00:54:59Papa hat uns ja nie was erzählt.
00:55:02Komm, sag schon. Ich verrat's auch keinem.
00:55:05Mähen.
00:55:07Na ja.
00:55:09Jung waren sie.
00:55:11Eine Party haben sie gefeiert mit Musik und mit Bier.
00:55:15Ich hab gesagt, alles könnt ihr machen, was ihr wollt.
00:55:18Nur nicht rauchen, wegen dem Stroh.
00:55:20Und dann bin ich mitten in der Nacht munter geworden,
00:55:23weil die Kühe so gebrüllt haben.
00:55:25Und Feier, überall Feier, das kann man sich gar nicht vorstellen.
00:55:30Zuerst hab ich den Karl aus dem brennenden Stroh gezogen
00:55:34und dann das Vieh.
00:55:36Und ...
00:55:38Und der Brand war stärker.
00:55:42Papa, was schuld?
00:55:45Erzähl mal zu.
00:55:47Ich glaub, ich bin unfassungsreich und nachtragend und stur.
00:55:51Aber es gibt Sachen, die vergisst man nicht.
00:55:55Ach.
00:55:57Ich hätt's nicht erzählen sollen.
00:56:08Also, ich krieg keine Verbindung zu Karls Handy.
00:56:11Bei uns in die Berge funktioniert das neumodische Zeugs nie,
00:56:14wenn man es braucht.
00:56:16Warum hast du die eigentlich nie selbstständig gemacht?
00:56:20Ach, in Hamburg ist die Konkurrenz so groß.
00:56:24Bei uns haben wir zu wenig Hebammen. Sie wollen alle in die Stadt.
00:56:28Bei uns, da hättest du dein Haus kommen, glaub mir's.
00:56:32Ja, wirklich, ich mach mir langsam Sorgen.
00:56:35Warum ist er ausgerechnet mit seiner Jugendliebe da hochgegangen?
00:56:39Ach, da mach du jetzt mal keine Gedanken.
00:56:42Die Maria und der Karl, das sind doch Arbeitskollegen, Christa.
00:56:46Mhm.
00:56:48Also, ich ... Es geht nicht.
00:56:54Hi, das ist schön.
00:56:56Na ja.
00:56:58Wenn's weiter so regnet, dann müssen wir da übernachten.
00:57:02Na und?
00:57:04Du wirst noch keine Angst haben mit mir die ganze Nacht allein.
00:57:08Doch schon.
00:57:10Na ja, wer weiß.
00:57:12Geh schon mal. Geh schauen, wie's da ausschaut.
00:57:24Jetzt macht er keine Sorgen, Christa.
00:57:26Warum, wenn ihm doch was passiert ist?
00:57:28Verschmarrn! Wir sind oben auf der Seilhütte.
00:57:31Der Gustl soll mit dem Jeep nach vorn. Das geht doch, oder?
00:57:35Ja.
00:57:37Na bitte, dann los, komm.
00:57:39Komm, bitte.
00:57:41Jetzt geh weiter, Gustl. Komm!
00:57:43Herrschaftsein, stell dich nicht so an!
00:57:46Jetzt fahr zu!
00:57:48Stoß!
00:57:51Was Besseres hab ich nicht gefunden.
00:57:53Das passt schon.
00:57:56Ja, natürlich hab ich nach dir noch andere Männer gehabt, aber die ...
00:58:00Keinen so guten.
00:58:02Die erste große Liebe vergisst eine Frau nie.
00:58:05Ja, mei.
00:58:07Waren wir damals noch jung.
00:58:09Vielleicht hat uns das Schicksal wieder zusammengeführt.
00:58:12Schicksal, meinst du? Der reine Zufall.
00:58:14Das schlechte Wetter ist es.
00:58:16Weißt du noch, damals auf dem Dorffest hat's auch so geschüttet.
00:58:20Ich hab das mal gesehen, meine Mama hat gebusselt.
00:58:23Oh mein Gott, war das peinlich.
00:58:25Und einen Schädel hab ich gehabt.
00:58:27Prost.
00:58:29Ja, das passt.
00:58:36So, die letzten Meter müssen wir zu Fuß weiter.
00:58:39Ja.
00:58:46Und weißt du, wer dich da vom 3-Meter-Brett geschubst hat?
00:58:49Das war nicht der Gustl, das war ich.
00:58:51Das warst du. Späten drei Wochen hab ich einen roten Bauch gehabt.
00:58:55Das war aber auch ein Platscher.
00:58:57Ah, uh.
00:59:00Nein, das nicht.
00:59:02Ich hab mich irgendwie verrissen beim Aufstieg.
00:59:05Echt? Wo?
00:59:07Da.
00:59:09Da kriegt man normalerweise eher einen Wadenkrampf.
00:59:12Weiter unten.
00:59:14Ich spür's schon.
00:59:16Oh, da sitzt sie.
00:59:18Und, wird's besser?
00:59:20Ja, viel besser.
00:59:30Karl, ich spür doch, dass du mich noch magst.
00:59:35Ich bin verheiratet.
00:59:48Christa.
01:00:08Nein, das war gar kein richtiger Kuss.
01:00:11Und wenn, was hat der schon zu bedeuten?
01:00:14Was so ein Kuss immer bedeutet, verrat.
01:00:18Christa, bitte.
01:00:20Im Augenblick haben wir doch wirklich ganz andere Sorgen.
01:00:23Ja, aber während ich vor Sorgen nicht schlafen kann,
01:00:26machst du mit anderen Frauen rum.
01:00:29Ich hab nicht mit ihr rumgemacht.
01:00:33Wir sind alte Schulfreunde,
01:00:35wir haben uns alte Geschichten erzählt, wir haben viel gelacht.
01:00:38Und für einen Moment hab ich all meine Probleme vergessen.
01:00:43Ich hab mich gehen lassen, ja.
01:00:45Aber das hat nichts mit uns zu tun.
01:00:48Warum soll ich dir das glauben?
01:00:54Weil ich mit der wundervollsten Frau der Welt verheiratet bin.
01:00:59Ich will keine andere.
01:01:02Da bist du dir ganz sicher? Ja.
01:01:05Ganz sicher? Ganz sicher.
01:01:08Christa, ich liebe dich. Über alles.
01:01:16Männer.
01:01:20Tja, auf Männer muss man eben auch besonders aufpassen.
01:01:23Du, Karl, ich find das nicht komisch.
01:01:25Nein, es ist nicht komisch.
01:01:27Nee, ist es nicht.
01:01:30Was soll denn das? Wo willst du jetzt hin?
01:01:33Ich geh zu Anni, ich schlaf doch jetzt.
01:01:35Moment, du kannst mich doch jetzt nicht ...
01:01:37Wieso nicht?
01:01:39Weil du kannst doch dann nicht auf mich aufpassen.
01:01:42Komm, das ist verboten.
01:01:44Du, ich ...
01:01:51Ich will so was nie wieder sehen müssen, weißt du?
01:01:57Mann.
01:02:01Oh!
01:02:03Ah!
01:02:05Oh Gott.
01:02:12Solli, die Eiche. 200 Jahre alt.
01:02:16Wie konnte ich zusammenkrachen?
01:02:18So viel Leidenschaft nach all den Ehejahren.
01:02:21Anni, hör auf, so schammelstrichend zu reden.
01:02:23Das war ganz anders. Das war wirklich ganz anders.
01:02:26Morgen. Morgen, Karli.
01:02:29Hallo, Schatz. Hallo.
01:02:31Hab ich was verpasst?
01:02:34Anni.
01:02:36Ich wollte auf die Seilerhütte hoch, das Aggregat reparieren.
01:02:39Kommst du mit?
01:02:41Nee, ich geh heute mit der Anni zur Hollunder-Ernte.
01:02:44Schön, ne? Frag doch Heiko, der ist doch Fachmann im Reparieren.
01:02:47Heiko, der pennt doch noch um die Zeit.
01:02:49Na, den hab ich vorhin schon im Stall gesehen.
01:02:51Unser Kind? Ja.
01:02:53Na, dann freu ich den.
01:02:55Tschüss. Ciao.
01:02:57Ah.
01:03:01Hey, Heiko, was ist denn mit dir los?
01:03:03Du wirst ja noch zum Frühaufsteher.
01:03:05Die Arbeit auf dem Hof macht Riesenspaß.
01:03:08Schön, freut mich.
01:03:10Ach, ich will noch rauf zur Seilerhütte.
01:03:14Da könnte ich deine Hilfe brauchen. Hast du Lust?
01:03:17Keine Zeit. Ich muss noch Stall ausmissen.
01:03:19Da müssen Opa und ich auch die auspumpen.
01:03:21Du verstehst dich ganz gut mit deinem Großvater.
01:03:23Der Alte ist schwer in Ordnung.
01:03:25Weißt du ...
01:03:29Ich glaub, er hat einfach ein Problem mit dir.
01:03:31Wieso?
01:03:34Du warst doch damals Schulterbrand.
01:03:36Was hat er dir erzählt?
01:03:38Alles, ne?
01:03:45Wie kannst du es nur wagen, mich vor meinem eigenen Sohn schlecht zu machen?
01:03:49Ich hab dich nicht schlecht gemacht.
01:03:51Was hast du ihm dann gesagt?
01:03:53Die Wahrheit. Die Wahrheit?
01:03:55Was ist denn die Wahrheit?
01:03:57Karl, beruhig dich doch.
01:03:59Hast du ihm vielleicht erzählt, dass ich so besoffen war,
01:04:02dass ich nicht mehr stehen konnte?
01:04:04Dass wegen mir der ganze Stahl abgebrannt ist?
01:04:07Dass ich dran geschlüpft bin?
01:04:09Papa, warte mal!
01:04:11Papa, warte mal!
01:04:13Vater, die alte Geschichte muss endlich ruhen.
01:04:16Du richtest den Karl noch zugrunde damit.
01:04:18Sag, was geht denn dich, Tessan?
01:04:26Wir haben nur ein bisschen gefeiert.
01:04:28Es waren Freunde da.
01:04:30Der Gustl.
01:04:32Ein paar Mädchen aus dem Dorf.
01:04:34Aber ich hab allen gesagt,
01:04:36sie dürften auf keinen Fall im Stall rauchen.
01:04:39Papa?
01:04:41Na ja, wie die Party vorbei war,
01:04:43da waren nur noch der Gustl und ich da.
01:04:45Wir waren total betrunken.
01:04:47Ach, wir hätten gleich ins Bett gehen sollen,
01:04:50aber wir wollten noch aufräumen.
01:04:52Plötzlich ist der Gustl dagestanden
01:04:54und ich hab den Schnaps getrunken.
01:04:56Und Zigaretten.
01:04:58Ich weiß nicht, wie das passiert ist.
01:05:00Ich hab den Schnaps getrunken.
01:05:02Und dann hab ich mir eine Zigarette angesteckt.
01:05:05Vater hat mich dann rausgezogen.
01:05:07Das war eine Entfernung.
01:05:09Das Feuer überall.
01:05:11Der Vater ist dann noch mal rein in den Stall,
01:05:13um die Tiere zu holen.
01:05:15Nein!
01:05:17Nein!
01:05:20Nein!
01:05:22Nein!
01:05:24Nein!
01:05:26Nein!
01:05:28Und dann hat's plötzlich ganz fechterlich gekracht.
01:05:36Ah!
01:05:38Der Vater hat so geschrien.
01:05:42Ein ganzer Balken war auf ihn draufgekracht.
01:05:46Direkt auf die Hüfte.
01:05:48Und seitdem hängt er?
01:05:51Und damit war meine Zeit auf dem Hof vorbei.
01:05:56Wie kann ich das jemals ungeschehen machen?
01:05:58Das ist doch schon Ewigkeit her.
01:06:21Der Notartermin war letzte Woche.
01:06:23Und damit ist das Haus praktisch verkauft.
01:06:25Ich bin so traurig,
01:06:27dass ich die Blumen in unserem Garten nicht mehr blühen sehen werde.
01:06:31Oh, meine Peter.
01:06:33Ich hab dir gleich gesagt, die soll daheimbleiben in ihrem Zustand.
01:06:37Wo genau?
01:06:39Ich glaub, es geht los.
01:06:41Ganz ruhig. Halt die Decke da.
01:06:43Wir setzen einmal hin.
01:06:45Okay?
01:06:47Alles gut.
01:06:49Die kriegst du ins Leben an.
01:06:51Wo genau tut es weh?
01:06:53Das druckt so nach unten.
01:06:55Ja.
01:06:57Ein paar Einsprünge.
01:06:59Haben wir Handtücher?
01:07:02Handtücher!
01:07:04Mama sagt immer, man muss eine Arbeit finden, in der man aufgeht.
01:07:07Sonst taugt sie nix.
01:07:09Lach nicht, aber so ein Hof bewirtschaften ist schon ganz cool.
01:07:13Du willst Bauer werden.
01:07:15Echt?
01:07:18Da ist man doch überall dreckig und stinkig.
01:07:21Das ist doch Natur.
01:07:23Dann red halt mal mit meinem Papa.
01:07:26Ja.
01:07:28Doch, der Opa kann ihm bei vielen nicht mehr helfen,
01:07:30weil er zu so alt ist.
01:07:37Was schaust du denn so?
01:07:39Nichts. Wieso?
01:07:44Ich bin deine Cousine. Vergiss das nicht.
01:07:47Ist das schlimm?
01:07:52Na ja, das ist ja schon fast immer verwandt.
01:07:56Respekt, wie du die Petra entbunden hast, direkt unterm Holunder.
01:08:00Ja, Sturzgeburten sind nicht ohne.
01:08:02Die Festa ist wirklich gut.
01:08:04Die hat schon so viele Kinder zur Welt gebracht.
01:08:07Was macht dich doch selbstständig bei uns hier in Garmisch?
01:08:10Die Ehemänner werden bei uns immer gebraucht.
01:08:13Ich denk da auch schon die ganze Zeit drüber nach.
01:08:15Wenn ich bei Marc nichts zustande bringe,
01:08:17können wir die Sache vergessen.
01:08:20Der wird mich rausschmeißen nach der Probezeit.
01:08:22Ich bin mit meiner Schokoladenspezialität
01:08:25noch nicht einen Schritt weitergekommen.
01:08:27Du schaffst das schon, Bub.
01:08:29Schmeckt's, Daisy?
01:08:31Danke schön.
01:08:33Ist das gut?
01:08:35Mhm.
01:08:37Ein schönes Essen.
01:08:39Holunder.
01:08:42Holunder, das ist es.
01:08:45Oh, mein Sakrament, ich war ein solcher Depp.
01:08:47Was ist denn los?
01:08:49Hast du vielleicht eine Holunder-Allergie, ha?
01:08:52Nein, nein, nein.
01:08:54Ich hab den völlig falschen Ansatz gehabt.
01:08:56Heimat, das ist es.
01:08:58Heimat, verstehst du, hier bei uns, da muss ich anfangen.
01:09:01Ich bin ein Rindrich, ein solches Rindrich.
01:09:04Was hat er denn?
01:09:06Jetzt hat er eine Idee.
01:09:11Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2021
01:09:42Garmischer ...
01:09:45Garmischer ...
01:09:47Herzen, oder?
01:09:49Garmischer ...
01:09:51Garmischer Taler.
01:09:57Karl?
01:09:59Ja?
01:10:01Ich wollt mich entschuldigen.
01:10:03So was wird nicht mehr vorkommen.
01:10:05Ich hab kapiert, dass ihr beide zusammengehört.
01:10:08Ja, schon vergessen.
01:10:10Schon vergessen.
01:10:12Und ihr? Haltet die Manne von der Arbeit ab.
01:10:14Schon gut, Chef.
01:10:17Und, Karl, wie sieht's aus mit unserer neuen Spezialität?
01:10:19Die Zutaten hab ich schon beieinander.
01:10:21Holunder, Sahne.
01:10:25Besonders erinnert ist das fein nicht.
01:10:27Jetzt warten Sie das doch erst einmal ab.
01:10:29Lang warte nimmer.
01:10:31Und mit dem Zeug da, da hat der Bolz leichtes Spiel.
01:10:34Ich hab mir ehrlich gesagt mehr erwartet.
01:10:36Jetzt wird's fix.
01:10:41Nirgendwo auf der Welt ist es schöner als hier heroben.
01:10:46Was quatschst du denn für ein bayerisches Trauderwelsch, Isi?
01:10:49In Witten ist heute schon seit einer Ewigkeit nicht mehr bewohnt.
01:10:52Aber das hast du schon gemerkt, bis du das erste Mal hier oben warst.
01:10:55Nee, da hab ich gar nichts gemerkt.
01:10:57Außer, dass sich das Weibstück an meinem Mann festgesaugt hat.
01:11:00Jetzt wird's Zeit, dass wieder Leben in die Bude kommt.
01:11:03Hey, Leute, das Dach ist undicht.
01:11:05Echt? Das riecht der Gustl schon.
01:11:07Aha.
01:11:11Heiko!
01:11:13Christa!
01:11:16Isi!
01:11:18Christa!
01:11:20Ah, grüß die Mama.
01:11:22Bist schon da, Bub?
01:11:24Ja, sag mal, weißt du, wo meine Läuter sind? Ich find die nirgends.
01:11:28Die sind daheim.
01:11:30Keine Schmahn, ich war ja grad oben.
01:11:32Die Mutter meint bei euch daheim.
01:11:34Ja, wie? In Hamburg oder was?
01:11:36Nein, da, wo ihr ab jetzt daheim seid.
01:11:40Ah.
01:11:52Was macht ihr denn hier?
01:11:54Willkommen in unserem neuen Zuhause.
01:11:56Schicke. Sehr schön.
01:11:58Hey, Papa. Hallo, Papa.
01:12:00Christa, ich bitte dich, das ist doch verrückt.
01:12:02Ich dachte, wir wollten nichts überstürzen.
01:12:04Ja, und ich dachte, wir machen jetzt mal Nägel mit Köpfen.
01:12:07Was kann sich das hier wirklich antun?
01:12:09Die Einsamkeit und der Komfort ist auch nicht gerade.
01:12:12Man ist immer da zu Hause, wo man lebt.
01:12:14Ich möcht nie mehr runter von den Bergen.
01:12:26Heiko, schling doch nicht so wie ein Wolf.
01:12:28Mehr. Ich hab Hunger.
01:12:30Morgen.
01:12:32Morgen. Morgen.
01:12:34Ich hab noch nicht geschlafen, Witze.
01:12:37Ich hab schon lange nicht mehr so gut geschlafen.
01:12:39Ja, das ist die gute Luft. Das sind die Kühe, ne?
01:12:41Ach, eine Tasse nehm ich noch und dann muss ich los.
01:12:44Gut.
01:12:46Guck mal, Papa, was ich dir Schönes gemalt hab.
01:12:49Ich hab schon alles aufgemalt, wo ich doch keinen Fotoapparat hab.
01:12:54Ja, sehr hübsch.
01:12:56Unten ist der Wald und oben gucken die Bergspitzen raus.
01:13:01Das ist doch der Wachsensteiner. Ja.
01:13:04Da oben.
01:13:06Ja, genau.
01:13:10Wachsensteiner.
01:13:15Wachsensteiner.
01:13:18Garmischer ...
01:13:21... Berge.
01:13:23Geht's dir nicht gut, Papa?
01:13:25Doch. Alles gut.
01:13:28Was ist denn los?
01:13:30Nichts. Ich muss nur los.
01:13:32Schenk ich dir. Danke.
01:13:34Ja.
01:13:36Ah.
01:13:38Danke.
01:13:40Papa? Ja?
01:13:42Oh.
01:13:47Das ist es. Das ist es.
01:13:50Keine Sorge, Kinder.
01:13:52Wenn er dieses verwirrte Leuchten in den Augen hat,
01:13:54ist es eigentlich ein gutes Zeichen.
01:14:04Ja?
01:14:32Ja, Saila? Karl, ich bin's.
01:14:34Oh, Christa, jetzt passt's grad gar nicht.
01:14:36Du musst aber sofort nach Hause kommen.
01:14:38Was ist denn passiert?
01:14:40Dein Vater ist vom Dach gefallen.
01:14:43Der Vater?
01:14:52Wie ist denn das passiert?
01:14:54Er ist durch die Seilluke vom Heuboden gefallen.
01:14:56Um Gottes Willen!
01:14:57Wenn da keine Strohballen gewesen wären, hätte er tot sein können.
01:14:59Aber wie geht's ihm jetzt?
01:15:00Der Hausarzt hat ihn bandagiert.
01:15:01Das Krankenhaus wollte er nicht, der sture Hund.
01:15:03Jetzt bleibt er erst einmal bei mir im Haus.
01:15:04Was ist, wenn es was Schlimmeres ist?
01:15:05Irgendeine Wirbelverletzung?
01:15:06Warte, keine Sorgen, das sieht nicht so aus.
01:15:09Komm.
01:15:19Christi, Vater.
01:15:21Mei, hat der Vater heute einen Schutzengel gehabt, Karli?
01:15:27Hast du Schmerzen?
01:15:29Lass sie aushalten.
01:15:32Brauchst du irgendwas?
01:15:33Kann ich was für dich tun?
01:15:35Du kannst doch nicht von der Arbeit weglaufen.
01:15:36Ist ja nichts passiert.
01:15:38Hauptsache, du kannst mir irgendwie wieder einen Vorwurf machen.
01:15:41Oder?
01:15:42Stimmt schon, was der Karli sagt, Josef.
01:15:46Komm, Gustl.
01:15:48Wir lassen die zwei einmal allein.
01:15:54Vater.
01:15:56Komm, Gustl.
01:15:58Ich.
01:15:59Komm jetzt.
01:16:01Komm.
01:16:09Hast du nicht mehr geraucht?
01:16:11Was?
01:16:14Was ist denn das jetzt für eine Frage?
01:16:18Was soll ich?
01:16:23Weißt, Vater.
01:16:25Ich will mir das jetzt einfach nicht mehr antun.
01:16:29Dass du mich jetzt wieder beschimpfst.
01:16:32Beschimpf dich nicht.
01:16:34Lauf nicht davon, wo ich einmal mit dir reden will.
01:16:38Es kann so schnell vorbei sein.
01:16:42Setz dich jetzt hin.
01:16:43Komm.
01:16:47Na komm.
01:16:49Mit meiner Wut.
01:16:51Und meiner Enttäuschung.
01:16:54Habe ich mir mein halbes Leben zerstört.
01:16:59Wenn es heute ausgewiesen wäre mit mir.
01:17:03Würde ich mich mit dir nicht verseinern können.
01:17:07Und wenn es heute ausgewiesen wäre mit mir.
01:17:11Würde ich mich mit dir nicht verseinern können.
01:17:15Und wenn es heute ausgewiesen wäre mit mir.
01:17:18Das steht mir die ganze Zeit im Kopf.
01:17:24Ich habe gesehen, wie gut du dich mit deinem Buben verstehst.
01:17:29Ich wollte mich auch immer noch gut mit dir vertragen, Vater.
01:17:34Aber du hast mir einfach keine Chance gegeben.
01:17:37Dass ich dir zeigen kann, dass ich was wert bin.
01:17:40Dass ich was taug.
01:17:43Los.
01:17:45Es ist vorbei.
01:17:48Wieso vorbei?
01:17:50Weißt du, vielleicht war das ein Fingerzeug von oben.
01:17:55Ich darf dich nie hören, Rudi.
01:17:58Und darf die Mutter auch nicht.
01:18:02Aber vielleicht ist es noch nicht zu spät für uns.
01:18:08Carl.
01:18:10Verzeih mir, wenn du es kannst.
01:18:32Na, ist da endlich was eingefallen?
01:18:35Ich komme ja zu nichts, wenn du mich vom Dachboden runterfällst.
01:18:39Du.
01:18:41Ich habe mir auch was gedacht.
01:18:44Kannst dich an den Walm losbauen, oder?
01:18:47Ja, der hinter der Scheune.
01:18:49Ja, den wir gemeinsam zur Kommunion gepflanzt haben.
01:18:52Du.
01:18:54Eine ganz seltene Saat.
01:18:56Und ein besonderer Geschmack.
01:18:58Ja.
01:19:00Eine ganz seltene Saat.
01:19:03Und ein besonderer Geschmack.
01:19:29Mist, Mist, Mist.
01:19:31Nichts geworden.
01:19:33Was war denn das jetzt?
01:19:35Ach, Herr Marktreiter.
01:19:37Die sind nichts geworden.
01:19:39Aber ich habe es fertig.
01:19:41Du hast es fertig?
01:19:43Ja, dann zeig es mir.
01:19:45Im Kopf.
01:19:47Ich habe es fertig.
01:19:49Ich habe es fertig.
01:19:51Ich habe es fertig.
01:19:53Ich habe es fertig.
01:19:55Ich habe es fertig.
01:19:57Ich habe es fertig.
01:19:59Ich habe es fertig.
01:20:01Im Kopf?
01:20:03Ja, im Kopf nützt es mir nichts, Karl.
01:20:05Sag mal, hast du vergessen, dass morgen die Präsentation ist?
01:20:07Nein.
01:20:09Der Tourismusverband hat die gesamte Presse mobilisiert
01:20:11und du poppelst dann am Rezept rum,
01:20:13dass es nur in deiner Fantasie existiert.
01:20:15Herr Marktreiter, ich habe noch die ganze Nacht.
01:20:17Ich kriege das schon hin.
01:20:19Sie müssen mir jetzt vertrauen.
01:20:21Bitte.
01:20:23Was bleibt mir denn anderes übrig?
01:20:25Mein Karl.
01:20:27Jetzt wird's fix.
01:20:30Herrschaftszeiten, was ist denn jetzt schon wieder los?
01:20:32Könnt ihr mich nicht endlich mal in Ruhe arbeiten lassen?
01:20:36Karl!
01:20:38Gustl, was machst denn du da?
01:20:40Ist was mit dem Vater?
01:20:42Geht's ihm schlechter?
01:20:44Meinen Vater?
01:20:46Nein, dem geht's gut.
01:20:48Ich war so müde damals.
01:20:50Betrunken.
01:20:52Und ich wollte ins Bett.
01:20:54Und ich wollte ins Bett.
01:20:56Und ich wollte ins Bett.
01:20:57Und ich wollte ins Bett.
01:20:59Und dann habe ich mir gedacht,
01:21:01ich helfe dir doch beim Aufräumen.
01:21:03Und als ich wieder in die Scheune gekommen bin,
01:21:05bist du auf der Bierbank liegen,
01:21:07schlafend,
01:21:09mit einer brennenden Zigarette im Mund.
01:21:11Ja und?
01:21:13Weiter?
01:21:15Ich habe dir die Zigarette aus dem Mund genommen
01:21:17und habe sie weitergeraucht.
01:21:19Und dann habe ich den brennenden Stummel einfach weggeworfen.
01:21:22Halt!
01:21:24Geh weiter!
01:21:25Geh weiter!
01:21:32Du warst es?
01:21:34Wie konntest du mir das nur antun?
01:21:37Aber ich wollte es doch nicht!
01:21:39Verstehst du?
01:21:41Ich lebe doch schon so lange mit der Schuld.
01:21:43Ich war das gar nicht.
01:21:49Ich war das gar nicht.
01:21:52Komm, lass uns jetzt gehen.
01:21:53Die Wahrheit muss uns licht.
01:21:56Wozu noch?
01:21:58Die Wahrheit, die tut jetzt nur noch weh.
01:22:03Die Schuld ist bezahlt.
01:22:05Von mir.
01:22:07Und von dir.
01:22:09Aber ich habe das nicht verdient.
01:22:11Komm.
01:22:13Lass gut sein, Kostas.
01:22:15Komm.
01:22:18Lass gut sein.
01:22:24So.
01:22:26Und jetzt schleichst dich.
01:22:28Wir haben noch was zu tun.
01:22:31Du Riesenhornochs!
01:22:39Wenn ihr ihn herzaubern könnt, dann teilt ihn herzaubern in eine Seile ab.
01:22:43Herr Markreiter, wo sind hier die Spezifikitäten?
01:22:45Wir müssen zu Anfang da sitzen.
01:22:47Ja, ich verstehe, ich verstehe.
01:22:49Wir warten, wir fangen an.
01:22:51Verstehst du?
01:22:53Wir fangen an, ja.
01:23:02Meine sehr verehrten Damen und Herren,
01:23:05ich begrüße Sie zum ersten Werdenfelser Delikatessenwettbewerb.
01:23:11Als Juroren darf ich Ihnen vorstellen
01:23:14den bekannten Sternekoch Heinz Winkler.
01:23:17Bravo!
01:23:19Herrn Lorenz vom Rissersee Restaurant
01:23:22und unseren Alois, den Wirt vom Ratskeller.
01:23:27Letztlich stehen noch vier Bewerber zur Entscheidung.
01:23:30Das ist zum Ersten die Konditorei Richter,
01:23:33unser Bäcker Ostler,
01:23:35die Firma Bolz und die Firma Markreiter GmbH,
01:23:39die uns ja allen seit Jahren bestens bekannt ist.
01:23:42Ja, es sieht aber nun so aus, als ob die Firma Markreiter...
01:23:45Die Firma Markreiter...
01:23:57Ja, jetzt sind wir komplett.
01:24:00Dann schreiten wir zur Enthüllung.
01:24:03So, ja, bitte.
01:24:15Danke.
01:24:39Ich habe doch gesagt, dass ich es schaffe.
01:24:42Hier, probieren Sie.
01:24:43Danke.
01:24:45Bitte schön.
01:24:46Gerne, danke.
01:24:47Buffet.
01:24:50Mhm, das Geschmack...
01:24:52Holunder.
01:24:54Ui, ist da Eis drin.
01:24:56Ja, das ist eine Eiscreme aus Holundermoos.
01:24:59Und Nüsse, Walnüsse, spezielle aus dem Werdenfelser Land.
01:25:02Und die habe ich ganz fein gemahlen
01:25:04und zu einer Isolierhülle ausgebacken,
01:25:06damit das Eis nicht schmilzt.
01:25:08Raffiniert.
01:25:10Und ich habe natürlich noch spezielle Aromen
01:25:11und die kenne nur ich, Chef.
01:25:14So, die Herren, meine Leusachwelle.
01:25:17Probiert es einmal,
01:25:19damit ihr begreift, warum ich diesen Wettbewerb gewinne.
01:25:22Auf geht's, Kalle.
01:25:24Muss das sein?
01:25:25Muss.
01:25:28Nicht schlecht.
01:25:30Aber der Geschmack kommt mir irgendwie bekannt vor.
01:25:33Ist da Papaya drin?
01:25:35Ja, freilich.
01:25:37Also Frittiere ist auch drin.
01:25:39Aber bei mir war das geröstet.
01:25:41Leusachwelle gibt's.
01:25:43Dann ist die marmorierte Schokolade auch Zufall, Polzi.
01:25:46Sagt's einmal ihr zwei.
01:25:48Wovon redet ihr überhaupt?
01:25:50Polzi, gib's zu, dass du deine Leusachwelle zusammengestohlen hast.
01:25:53Zusammengestohlen? Ich?
01:25:55Das habe ich doch nicht nötig.
01:25:59Wo hat der bloß meine Rezepte?
01:26:01Das wollen wir nicht wissen.
01:26:03Herr Winkler, Entschuldigung.
01:26:05Ach, ich sehe gerade, die Jury hat entschieden, meine Damen und Herren.
01:26:08Herr Winkler, bitteschön.
01:26:12So, Herr Bürgermeister.
01:26:14Danke, danke.
01:26:16Ja, das Ergebnis ist einstimmig.
01:26:19Der Gewinner des mit 50.000 Euro dotierten Wettbewerbs
01:26:23des Werdenfelser Landes heißt ...
01:26:25Markreiter GmbH!
01:26:27Jawohl!
01:26:29Jawohl!
01:26:31Jawohl!
01:26:33Jawohl!
01:26:35Jetzt sind wir Markreiter!
01:26:37Komm, komm, komm!
01:26:39Jawohl!
01:26:42Ja, so schön, danke.
01:26:48Ist ja doch ein echter Seil, oder?
01:27:03Hallo, Leute!
01:27:05Ihr Lieben, es gibt was zu feiern.
01:27:08Heißt das, du hast den Vertrag?
01:27:09Ja, der ist da.
01:27:11Dann komme ich wohl auch hier zur Schule.
01:27:13Juhu!
01:27:15Hey, und ich werde Bauer!
01:27:17Schau mal, der Markreiter,
01:27:19der hat mir sogar eine Gehaltserhöhung gewährt.
01:27:21Das macht dann um die 30 Prozent aus.
01:27:24Mama, für dich.
01:27:26Hallo?
01:27:28Ja?
01:27:30Gut, ich komme sofort.
01:27:32Was ist?
01:27:34Die Huberbäuerin, da haben die Wehen eingesetzt.
01:27:36Mein erster Job!
01:27:37Ja!
01:27:39Also!
01:27:41Christa!
01:27:43Was denn?
01:27:45Ein Kuss!
01:27:47Tschüss, bis nachher!
01:27:49Mach's gut!
01:27:51Jeder fein!
01:28:07Untertitelung des ZDF für funk, 2017