Die Zahl der Migranten wurde nicht gesenkt, für das Gesundheitssystem ist nicht mehr Geld da - der Brexit ist für viele Briten nach hinten los gegangen. Das glauben auch zahlreiche Menschen in der früheren Brexit-Hochburg Skegness. Sie hadern mit dem Austritt - und den gebrochenen Versprechen
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NewsTranskript
00:00Die Kleinstadt Skagness an der Nordseeküste ist ein typisches britisches Seebad.
00:06An der Seepromenade gibt es bunte Casinos, fettige Fish-and-Chips und Soft-Ice.
00:11Bei der Brexit-Abstimmung im Jahr 2016 haben hier rund 75 Prozent für den Austritt aus der EU gestimmt,
00:19mehr als irgendwo sonst in England.
00:22Die Entscheidung war falsch, aber keiner konnte in die Zukunft blicken und vorhersehen, wie das ausgeht.
00:31Es war eine schlechte Entscheidung, aber auf dem Papier sah alles so gut aus.
00:37Die Brexit-Bilanz ist verheerend. Mehr Geld für das Gesundheitssystem gibt es nicht.
00:43Weniger Einwanderer, deren Zahl hat zuletzt neue Rekorde erreicht.
00:48Stadtrat Danny Brooks hat damals für den Brexit gestimmt.
00:52Die haben uns im Stich gelassen. Sie haben uns den Aufschwung versprochen, aber da kam nichts.
00:57Wenn wir noch einmal abstimmen könnten über diesen Brexit und wie alles gelaufen ist,
01:02dann würden die Leute nicht mehr dafür stimmen. Aber für den Brexit, den sie sich eigentlich gewünscht haben, schon.
01:09Während im Wahlkampf vor der letzten Parlamentswahl 2019 der Brexit das beherrschende Thema war,
01:15meiden es heute beide große Parteien. Schließlich gibt es hier nichts zu gewinnen.
01:20Nur Nigel Farage und seine rechtspopulistische Parteireform UK machen Wahlkampf mit dem Brexit.
01:27Für mich hat keine Partei eine Antwort.
01:31Nigel Farage sagt ja, wir haben euch den Brexit beschert, jetzt müsst ihr etwas daraus machen.
01:37Aber die Regierung hat nichts daraus gemacht.
01:40Der Brexit ist total nach hinten losgegangen.
01:43Und Labour will nichts damit zu tun haben, damit sie keine Wähler verschrecken.
01:49Labour-Chef Keir Starmer, der laut Umfragen nächster Premierminister wird,
01:53hat 2016 zwar für einen Verbleib in der EU gestimmt, will aber keine Rückkehr in die EU oder den Binnenmarkt.
02:01Am liebsten will er gar nicht über Brüssel sprechen. Zu heikel ist das Thema für viele Briten.