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Nicht weit von Paris entfernt, nahe Poissy und Orgeval, liegt die Kleingartensiedlung Jeanneville, die Maigret auf den ersten Blick an eine Ansammlung von Puppenhäusern erinnert. Hier lebt Jules Lapie, genannt „Holzbein“, ein pedantischer, geiziger Einzelgänger und ehemaliger Buchhalter bei einem Schiffsausrüster in Fécamp, der einmal in seinem Leben in ein Abenteuer stolperte, als er unfreiwillig an Bord eines Schiffes gelangte und prompt bei Kap Hoorn ein Bein verlor. Seitdem lebt er von seiner Rente mit keinem Menschen um sich als seinem Dienstmädchen, bis er erschossen in seinem Häuschen aufgefunden wird.

Maigrets Ermittlungen in den ersten milden Frühlingstagen kreisen schon bald vor allem um jenes Dienstmädchen, die 24-jährige Félicie, die aufgrund ihres prätentiösen Gehabes als „Prinzessin“ verspottet, aufgrund ihrer unpassend bunten Kleidung als „Kakadu“ belächelt wird. Das Mädchen scheint eher in der Welt ihrer Groschenromane zu leben als in der Realität, jedenfalls gelingt es Maigret nicht, ihr einen einzigen wahren Satz zu entlocken. Als Alleinerbin ist sie vermeintlich die Einzige, die von Holzbeins Tod profitiert. Maigret quartiert sich in Jeanneville ein, um sich auf ein Duell der Nerven mit seiner widerspenstigen Kontrahentin einzulassen.

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