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00:00 Vielfraß gegen Wolf - wer würde diesen Kampf gewinnen?
00:03 Beide Tiere sind über die Tiger- und Hunderter-Gürtel der nördlichen Halbkugel weit verbreitet,
00:08 wobei der Wolf sich sogar bis nach Südeuropa und kleine Teile des Nahen Ostens durchschlagen
00:12 konnte, weshalb er früher auch das Landsäugetier mit dem größten Verbreitungsgebiet der Erde
00:17 war.
00:18 Heute teilen sich Wolf und Vielfraß aber immer noch die Wälder und Wiesen im Norden
00:22 von Amerika, Europa und Asien.
00:24 Wenn sich die Tiere treffen, ist das oftmals kein Zufall, denn der Vielfraß ist bekannt
00:28 dafür, den Spuren anderer Jäger zu folgen, um ihre Beute zu stehlen oder zumindest das,
00:33 was davon übrig ist.
00:35 Wer bei einer solchen Auseinandersetzung aber wahrscheinlicher gewinnt, sehen wir uns jetzt
00:39 mal genauer an.
00:40 Davor seid ihr aber natürlich wieder gefragt.
00:43 Was glaubt ihr, wer gewinnt?
00:44 Schreibt es in die Kommentare und dann vergleichen wir die Tiere mal.
00:47 Vielfraße sind neben den Seeottern die größten Marder, die man finden kann und erreichen
00:54 eine Körperlänge von über einem Meter.
00:56 Mit Schwanz sind es sogar 1,30 Meter und ihr Gewicht liegt bei größeren Männchen im
01:00 Bereich von um die 30 Kilogramm.
01:03 Damit ist der Vielfraß ein gutes Stück größer als sein bekannter Verwandter, der Honigdachs,
01:07 der mit seinen 16 Kilogramm schon bereits äußerst gefährlich ist.
01:11 Die beiden teilen sich auch noch ein paar Eigenschaften, aber dazu später mehr.
01:15 Bei Wölfen gibt es einen bedeutenden Unterschied in Gewicht und Größe, je nachdem welchem
01:21 Lebensraum sie sich angepasst haben.
01:23 Die Wölfe aus dem vorderen Orien werden zum Beispiel nur 80 Zentimeter lang und wiegen
01:27 lediglich 20 Kilogramm.
01:29 Also sogar noch weniger als ein normal großer Vielfraß.
01:33 Gewisse Wolfsarten aus dem Norden Russlands und Kanadas können dagegen 70 bis 90 Kilogramm
01:38 erreichen.
01:39 Für unseren Vergleich nehmen wir aber einen Standardwolf der Unterart, Canis lupus lupus.
01:44 Das größte Exemplar dieser Art, das in der Ukraine entdeckt wurde, erreichte zwar mit
01:48 86 Kilogramm ein enormes Gewicht, ein durchschnittliches Tier liegt allerdings nur bei 40 Kilogramm.
01:53 Ihre Körperlänge beträgt in etwa 1,30 Meter bei einer Schulterhöhe von 60 Zentimetern.
01:59 Wölfe sind generell also ein bisschen größer als Vielfraße.
02:03 Und vor allem am extremen Ende der allergrößten Exemplare wird das deutlich.
02:07 Durchschnittliche Tiere unterscheiden sich dagegen weniger stark, aber dennoch haben Wölfe
02:11 in diesem Punkt einen Vorteil, solange es sich nicht gerade um die kleinsten Unterarten
02:15 handelt.
02:16 Vielfraße sehen eigentlich ganz niedlich aus, aber das ändert sich schnell, sobald
02:22 sie ihr Maul aufmachen und man ihr beängstigendes Gebiss sieht.
02:26 Da reicht es schon, wenn diese Tiere gähnen, was man auf diesem Bild hier sehen kann, und
02:30 schon weiß jeder, dass mit diesen kleinen Bestien nicht zu spaßen ist.
02:33 Allerdings haben Vielfraße nicht nur 38 große Zähne, sondern auch noch kräftige Kiefer,
02:38 denn sie zerdrücken damit auch Knochen und Fleisch, das durch die eisigen Temperaturen
02:42 im hohen Norden gefroren wurde.
02:45 Dazu kommen auch noch lange, scharfe Krallen, mit denen der Vielfraß seine Beute verwundet
02:48 und fängt und sich im Kampf gegen Raubtiere und andere Vielfraße verteidigt.
02:53 Nützlich sind die Krallen allerdings auch zum Klettern und zum Graben.
02:57 Für diese Aufgaben kann der Vielfraß seine Krallen sogar noch etwas weiter ausfahren.
03:01 Eine passive Waffe, die die Moral des Gegners schwächt und davor warnt, den Vielfraß anzugreifen,
03:06 ist der extrem starke Geruch, den dieses Tier über eine aus den Drüsen austretende Flüssigkeit
03:11 verbreitet.
03:12 Wölfe haben ähnliche Waffen, allerdings weniger Möglichkeiten, ihre viel kürzeren
03:17 Krallen im Kampf zu verwenden, als die bärenähnlichen Marder.
03:20 Sie verlassen sich eigentlich ausschließlich auf ihr Gebiss, welches im Vergleich zu dem
03:24 von Hunden deutlich gefährlicher ist.
03:26 Sie haben längere Schnauzen und geringere Abstände zwischen den Zähnen, dazu längere,
03:31 dickere Fangzähne, die leicht gebogen sind und wie eine Schere zusammengehen.
03:35 Die können eine Länge von bis zu 6,5 Zentimetern erreichen und insgesamt haben Wölfe 42 Zähne
03:41 im Maul.
03:42 Obwohl das Gebiss von einem Vielfraß wirklich extrem gefährlich aussieht, ist es trotzdem
03:46 der Wolf, der den tödlicheren Biss hat.
03:48 Der Grund dafür ist recht simpel, Wölfe haben einen viel größeren Schädel und eine
03:52 längere Schnauze, was zum Beispiel einen tieferen Biss ermöglicht.
03:56 Die Zähne des Vielfraßes wirken so gefährlich, weil sein Kopf mit nur 15 Zentimetern recht
04:01 klein ist, während der eines Wolfes mit 25 Zentimetern über 66 Prozent länger ist.
04:07 Allerdings hat der Vielfraß seine riesigen Tatzen und die langen scharfen Krallen, um
04:11 mehr verschiedene Angriffe einsetzen zu können, was es ihm ermöglicht, diese Schwäche auszugleichen.
04:16 Das ist ein weiterer Punkt, der bestätigt, dass der Wolf dem Vielfraß in Hinsicht auf
04:22 das Gebiss überlegen ist.
04:23 Denn er hat nicht nur die höhere Beißkraft, sondern sogar eine höhere Beißkraft im Verhältnis
04:28 zum Körpergewicht.
04:29 Ein Vielfraß besitzt einen Raubtier-Beißkraft-Prozenten von 105, wobei 100 der Durchschnitt ist.
04:36 Der Grau-Wolf liegt bei einem Wert von 109 und damit ebenfalls nicht annähernd an der
04:40 Spitze, aber trotzdem über dem Durchschnitt.
04:43 Nun muss man aber auch noch beachten, dass der Wolf mehr wiegt, weshalb der Unterschied
04:47 in der tatsächlichen Beißkraft deutlich höher ist als beim Quotienten.
04:51 Während bei einem 60 Kilogramm schweren Wolf 593 Newton pro Quadratzentimeter gemessen
04:56 wurden, sind es beim Vielfraß nur 224.
04:59 Die maximale Laufgeschwindigkeit ist bei einem Kampf eigentlich nicht so wichtig, sondern
05:06 spielt nur eine Rolle, wenn einer der beiden wegrennen sollte, aber ein Vergleich ist trotzdem
05:10 interessant.
05:11 Die Maximalgeschwindigkeit eines Vielfraß liegt bei 30 km/h, was nicht langsam, aber
05:15 auch nicht besonders schnell ist.
05:17 An einen Wolf kommt das auf jeden Fall nicht dran, denn der erreicht mit bis zu 60 km/h
05:22 das Doppelte.
05:23 Viel wichtiger ist aber die Reaktionsgeschwindigkeit aus dem simplen Grund, dass der Vielfraß sowieso
05:27 niemals weglaufen würde, und hier nehmen sich die beiden nichts.
05:31 In einem Video, das ich euch unten verlinkt habe, kann man sehen, wie sich ein Vielfraß
05:34 sogar gegen zwei Wölfe gleichzeitig wehrt und sofort auf jeden Angriff reagiert.
05:39 Die zwei Wölfe können den Angriffen des Vielfraßes zwar mühelos ausweichen, aber
05:43 der muss auch doppelt so hart arbeiten, weil er allein ist.
05:46 Am Ende haben die Wölfe eingesehen, dass ein Kampf mit diesem Gegner das Risiko nicht
05:50 wert ist und der Vielfraß ging ganz gelassen wieder weiter auf seinem Weg.
05:55 Die Wölfe können also viel schneller rennen, aber im Kampf bewegen sich beide mit ähnlicher
05:59 Geschwindigkeit.
06:00 Ein Vielfraß ist recht gut geschützt durch einen dicken Mantel aus braunem Fell, der
06:06 zum einen die Kälte abhält, aber auch Angriffe von anderen Tieren abschwächt.
06:10 Sie haben außerdem die Fähigkeit auf Bäume zu klettern, wodurch sie anderen Tieren entkommen
06:15 oder ihnen von oben auflauern können.
06:17 Sie sind obendrein auch noch gute Schwimmer und sehr ausdauernde Läufer, die in einer
06:21 Nacht 45 Kilometer bewältigen können.
06:24 Der größte Vorteil, den dieses Tier hat, dürfte aber die mentale Stärke sein.
06:28 Genauso wie beim berühmten Honigdachs mangelt es auch dem Vielfraß nicht an Selbstvertrauen.
06:33 Der relativ kleine Allesfresser legt sich tendenziell mit größeren Tieren an und zeigt
06:37 selbst wenn er wie in diesem Video von zwei Wölfen angegriffen wird, keinerlei Furcht.
06:42 Das kann aber auch ein Nachteil sein.
06:44 Sein aggressives Verhalten ist bei einem Kampf mit Siegeschancen zwar hilfreich, aber bringt
06:48 ihn manchmal auch in ausweglose Situationen.
06:51 So werden übermütige Vielfraße, die Pumas oder sogar Bären von ihrer Beute vertreiben
06:56 wollen, manchmal von diesen Tieren gefressen.
06:58 Die meisten Stärken, die der Wolf besitzt, kann er nur im Rudel verwenden, was ihn in
07:03 der Realität zu einem der erfolgreichsten Jäger und vor dem Menschen zum am weitesten
07:07 verbreiteten Landsäugetier der Welt gemacht hat, ihm in diesem Eins-gegen-Eins-Vergleich
07:12 allerdings nur wenig bringt.
07:13 Zum Beispiel haben Wölfe gut abgestimmte Angriffe in der Gruppe, bei der immer einer
07:18 das Opfer von hinten attackiert und während es sich umdreht dann ein anderer angreift.
07:22 Selbst Gegner, die stärker sind als ein Wolf, zum Beispiel extrem bewegliche muskulöse
07:26 Berglöwen und sogar gigantische Bisons lassen sich mit dieser Technik besiegen.
07:31 Auch die Kommunikation über weite Strecken von bis zu 16 Kilometern ist durch das laute
07:36 Heulen möglich, was den Wölfen einen Riesenvorteil im Vergleich zu Einzelgängern verschafft.
07:41 Aber ein paar der Stärken des Wolfs wie seine Ausdauer und Kampferfahrung mit Artgenossen
07:45 und anderen großen und gefährlichen Tieren sind natürlich auch für einen einsamen Wolf
07:49 von hohem Wert.
07:50 Vielfraße fressen wie ihr Name schon andeutet so ziemlich alles.
07:56 Von Bären, Vogeleiern, Mäusen, Hasen bis zu Rentieren, jungen Elchen und sogar Raubtieren
08:02 wie Luchsen wird alles verspeist.
08:04 Ein besonderer Skill, der ihnen beim Jagen im Winter hilft, ist die Lautlosigkeit, denn
08:09 dank der großen Tatzen kann ein Vielfraß sich fast lautlos auf dem Schnee bewegen und
08:13 sich so an seine nichtsahnende Beute anschleichen.
08:16 Statt selbst zu jagen haben es Vielfraße aber auch oftmals auf die erbeuteten Tiere
08:20 anderer Räuber abgesehen.
08:21 Sie nehmen mit ihrer hervorragenden Nase eine Spur auf, folgen dieser bis zum Ende und versuchen
08:26 dann den eigentlichen Jäger zu vertreiben.
08:29 Dabei kommt ihnen ihre Aggressivität zugute, denn die schreckt meist selbst viel größere
08:33 Gegner wie Wölfe, Pumas und Bären ab, die dem Kampf meistens lieber aus dem Weg gehen,
08:38 wenn ein Konflikt sich vermeiden lässt.
08:40 Auf diese Weise kann ein Vielfraß auch große Risse fressen, obwohl er Probleme hätte, diese
08:45 Beutetiere selbst zu erlegen.
08:46 Wölfe ernähren sich fast ausschließlich von Rehen, Hirschen und Wildschweinen.
08:51 Diese Tiere machen über 96% der gesamten Beute aus.
08:55 Die gemeinsame Jagd auf diese Tiere ist außerdem die wichtigste Beschäftigung für das Wolfsrudel.
08:59 Erfahrene Wölfe jagen mit einem Plan, um Energie zu sparen und die Chance auf den Erfolg
09:04 zu erhöhen.
09:05 Dabei treiben ein paar Mitglieder des Rudels die Beute gezielt in die Richtung der anderen,
09:09 die versteckt auf der Lauer liegen.
09:11 Kommt die Beute in die Nähe, schnellen sie aus der Deckung und gehen in den Angriff über.
09:15 Meistens erledigen sie schwache, kranke oder alte Tiere, denn Hirsche und Wildschweine
09:19 sind selbst für mehrere Wölfe riskante Gegner.
09:22 Wenn Wölfe alleine jagen, müssen sie sich vorsichtig an ihre Beute ranschleichen und
09:27 dann die letzten paar Meter lossprinten.
09:29 Entkommt das Tier, geben sie die Verfolgung schnell auf, denn zu viel Ausdauer zu verschwenden
09:33 könnte böse enden.
09:35 Da sich Vielfraß und Wolf tatsächlich in der Natur treffen und auch kämpfen, kann
09:41 man schön sehen, wie so ein Kampf abläuft.
09:43 In einem Video attackiert ein Wolf den Vielfraß zuerst, aber dieser reagiert sofort und klammert
09:48 sich an seinen Angreifer.
09:49 Der Wolf schnappt mehrmals nach dem Vielfraß, aber dieser dreht und windet sich schnell
09:53 und zieht sich gleichzeitig mit seinen Klauen so nah an den Wolf heran, dass dieser ihn
09:57 nicht mehr beißen kann.
09:58 Für ein paar Minuten winden sich die beiden auf diese Weise im Kreis und während der Wolf
10:02 aufgrund der Techniken des Vielfraßes es nicht schafft, ihn zu verletzen, beißt der
10:06 Vielfraß dem Wolf in die Nase und verletzt seine Schnauze.
10:09 Der Wolf hat schließlich genug und zieht sich zurück.
10:12 In einem anderen Video sieht man, wie der Vielfraß sich einem fressenden Wolf nähert
10:16 und vorhat, diesen von seiner Beute zu vertreiben.
10:19 Der Wolf greift an, aber genau wie beim ersten Kampf packt der Vielfraß zu, rollt und zieht
10:23 sich mit seinen Klauen und Tatzen unter den Wolf und beißt dann selber zu.
10:27 Dieser Wolf hat schnell genug und versucht zu fliehen, aber der Vielfraß verfolgt und
10:31 attackiert den Wolf eine halbe Minute lang, bis dieser es schließlich schafft, davon
10:35 zu laufen.
10:36 In beiden Fällen war der Wolf etwa doppelt so groß wie der Vielfraß und trotzdem errang
10:40 der kleine Bärenmarder den Sieg.
10:43 Es könnte natürlich auch anders ablaufen, aber man konnte in diesen Clips gut sehen,
10:47 was der Vielfraß durch seine Arme, Klauen und die Beweglichkeit für Vorteile hat.
10:51 Ich sage, der Vielfraß gewinnt den Kampf in 7 von 10 Fällen.
10:54 Ein Ergebnis, von dem ich selbst etwas überrascht bin, da ich bevor ich mir diese Vielfraß-Kämpfe
10:58 angesehen habe davon ausgegangen bin, dass sich die Wölfe besser schlagen würden.
11:02 In einem anderen Video kann man übrigens auch sehen, wie ein Vielfraß einen Puma angreift,
11:06 von seiner Beute verscheucht und in die Flucht schlägt.
11:09 Und das gleiche gibt es auch noch mit einem Schwarzbären.
11:12 Selbst solche starken Raubtiere merken also schnell, wie gefährlich dieser kleine Teufel
11:16 sein kann.
11:17 Wölfe gehören zwar zu den wenigen Tieren, die Vielfraße erlegen, aber das geschieht
11:21 dann meist im Rudel, wo die Techniken und Stärken des Wolfes voll ausgenutzt werden
11:26 können.
11:27 In einem fairen Kampf sehe ich aber den Vielfraß vorn.
11:29 Aber was denkt ihr?
11:30 Lege ich richtig oder komplett daneben?
11:32 Schreibt es in die Comments und macht's gut bis zum nächsten Mal.
11:35 Tscho!
11:35 [Musik]

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