Russland führt Groß-Manöver an der verwundbarsten Flanke der Nato durch

  • 7 yıl önce
Mit 12.700 Soldaten führen Russland und Weißrussland ein Militär-Manöver durch, das Sorgen macht: An der Nord-West-Grenze zu Polen und den baltischen Staaten üben sie den Ernstfall - und das in Nachbarschaft einer der verwundbarsten Nato-Flanken: der sogenannten Suwalki-Lücke.
Es ist die rund 100 Kilometer breite Region zwischen Weißrussland und der russischen Exklave Kaliningrad. Sie trennt Polen von Litauen. Im Falle einer russischen Offensive im Baltikum wäre diese Lücke der Versorgungs- und Nachschubweg der Nato-Staaten.
Nach einer Studie des renommierten US-Thinktanks RAND aus dem Jahr 2016 hätten diese nur zwischen 36 und 60 Stunden Zeit, Verstärkungen zu schicken, bevor die russischen Truppen die estnischen und lettischen Hauptstädte Tallinn und Riga einnehmen würden. Für Russland wäre es jedoch ein leichtes, diese Verbindung zu kappen, bevor die Nato Nachschub schicken kann. Laut RAND würde in diesem Fall eine Rückeroberung der baltischen Staaten „im Desaster“ enden.
"Richtet sich nicht gegen einen Staat oder eine Gruppe von Ländern"
Den offensiven Charakter einer Übung in dieser Region möchte Russland natürlich nicht hervorkehren. Bei der Übung wolle man auf der Grundlage moderner Konflikte trainieren und die Streitkräfte beider Länder schulen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Donnerstag mit.
„Die Übung hat einen rein defensiven Charakter und richtet sich nicht gegen einen Staat oder eine Gruppe von Ländern“, hieß es. Das Manöver werde an sechs Übungsplätzen in Weißrussland stattfinden. Zudem sollen taktische Manöver der Luftwaffe in Russland geprobt werden.
An der siebentägigen Übung sollen nach offiziellen Angaben 12 700 Soldaten aus beiden Ländern teilnehmen; rund 250 Panzer und 10 Schiffe sollen im Einsatz sein. Einige westliche Staaten und die Nato gehen davon aus, dass die eigentliche Teilnehmerzahl viel höher sein könnte. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen rechnet mit bis zu 100 000 Soldaten. Zudem befürchten Kritiker, dass russische Soldaten nach der Übung nicht aus Weißrussland abziehen könnten.

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