11 Millionen Euro weg: Gambias Ex-Präsident plündert Staatskasse

  • vor 8 Jahren
Gambias neue Regierung beschuldigt den abgewählten Präsidenten Yahya Jammeh, vor seinem Abflug ins Exil die Staatskasse geplündert zu haben. Jammeh flog nach Äquatorialguinea. Sein Gepäck wurde mit einem zweiten Flugzeug transportiert, darunter mehrere Autos und andere Luxusgüter. Die Staatskasse, sagt die neue Regierung, sei leer:

“Innerhalb von zwei Wochen hat der Ex-Präsident knapp 500 Millionen Dalasis (umgerechnet 10,6 Mio EUR) abgehoben, das ist eine Menge Geld”, behauptet Mai Ahmad Fatty, ein Top-Berater des neuen Staatspräsidenten Adama Barrows.




The Looting continues in #Gambia! 13 Luxury cars loaded into a Cargo Plane from Chad. Africa has a long way to go #GambiaHasDecided pic.twitter.com/lpV9NjLdNm— African (@ali_naka) January 22, 2017




Der Sieger der Präsidentschaftswahl am 1. Dezember, Adama Barrow, war am Donnerstag in der gambischen Botschaft in Senegal vereidigt worden, nachdem sich Langzeitherrscher Jammeh geweigert hatte, seine Niederlage einzugestehen und sein Amt zu räumen.

22 Jahre hatte Jammeh den kleinen westafrikanischen Staat mit harter Hand regiert. Erst als die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS eine 7.000 Mann starke Interventionstruppe aus Nigeria, Ghana, Togo und dem Senegal zusammenstellte und am Donnerstagabend in Gambia einmarschierte, gab Jammeh auf.





Fleet of #Jammeh's luxury cars at the #Gambia he was to be sent in exile. New Gov say he can forget about them. Won't move an inch pic.twitter.com/lJXX3CyZ6G— Kenya West© (@KinyanBoy) January 23, 2017





Der Vormarsch auf die Hauptstadt Banjul wurde unterbrochen, um Jammeh eine letzte Chance zu geben, das Land friedlich zu verlassen, was er nach zweitägigen Verhandlungen mit den Präsidenten Guineas,
Alpha Conde, und Mauretaniens, Mohamed Ould Abdel Aziz, schließlich machte.

Angesichts der langen Verhandlungen schießen die Spekulationen ins Kraut, ob und wenn ja, welche, Bedingungen Jammeh an seinen Abtritt knüpfen konnte.

Als am Sonntagabend, die Interventionsarmee den Amtssitz des Präsidenten in Banjul einnahm, wurde sie von mehreren hundert Gambiern bejubelt.