Schluss mit "Made in China": Chinas Billigproduktion vor dem Aus - Doku

  • vor 9 Jahren
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Schluss mit "Made in China": Chinas Billigproduktion vor dem Aus - Doku

Chinas Arbeiter mucken auf. Sie wollen mehr Rechte, mehr Geld, teilhaben am Aufschwung. Die Löhne steigen bereits zweistellig. Und die billige Werkbank der Welt steht heute längst woanders.
Es musste eine Katastrophe passieren, erst dann bewegte sich etwas: 2010 stürzten sich 13 chinesische Arbeiter von einem Fabrikdach in die Tiefe. Ein kollektiver Selbstmord, um auf die unmenschlichen Zustände in den Fabriken des Technologiezulieferers Foxconn in China hinzuweisen.

Löhne, die nicht fürs Nötigste reichten, Kontakt mit giftigen Stoffen, 72-Stunden-Woche, so lauten die Vorwürfe an das Unternehmen, das etwa Apple und Samsung beliefert. Nach dem Imageschaden hob das Unternehmen die Bezahlung kräftig an.

Immer mehr Arbeiter wehren sich gegen die Ausbeutung als Billiglohn-Sklaven. Sie wollen vom Wirtschaftswunder profitieren, das sie mit ihren Händen geschaffen haben.

Umzug nach Kambodscha, Vietnam & Co.

Eine Umfrage der Bank Standard Chartered hat ermittelt, dass 30% der Firmen in der hochentwickelten Region um Kanton einen Umzug ins billige Landesinnere erwägen. Weitere 9% denken an eine Verlagerung ins Ausland. Seit China das Freihandelsabkommen mit den ASEAN-Staaten unterzeichnet hat, kann auch dort unproblematisch für den chinesischen Markt produziert werden. Besonders beliebt als Billigalternative sind Kambodscha, Vietnam, Laos und Bangladesh.

Doch auch dort sorgt die wirtschaftliche Entwicklung für steigende Löhne. In Vietnam liegt der monatliche Mindestlohn je nach Region zwischen rund 66 Euro und 115 Euro, in Kambodscha bei 70 Euro. Selbst im billigsten aller Billiglohnländer, Bangladesh, gilt in der Textilindustrie seit Anfang 2014 ein Mindestlohn von rund 50 Euro. Zuvor waren es nur erbärmliche 28 Euro.

Billig ist tot

Die Richtung ist eindeutig. Mit Produktionsverlagerungen ins billigere Ausland erkaufen sich chinesische Unternehmen ein paar Jahre Zeit. Einige kleine asiatische Staaten können jedoch nie die Produktionskapazität des Riesenreiches China ersetzen.

Längerfristig ist die Jagd nach dem billigsten Arbeitslohn tot. Dann hilft nur noch die mühsame Steigerung der Produktivität durch Investitionen und bessere Ausbildung. Ein Land wie Thailand beispielsweise hat einen Mindestlohn von über 200 Euro, aber auch eine höhere Produktivität als China.

In China selbst sind die Mindestlöhne ganz unterschiedlich. In reichen Provinzen sind sie höher, in armen niedriger. Am höchsten ist er in der Sonderwirtschaftszone Shenzhen mit gut 200 Euro. Der letzte chinesische 5-Jahresplan sah eine jährliche Erhöhung von mindestens 13% vor. In der Regel ist es mehr. 2013 stieg der Mindestlohn in Chinas Boomregionen um mehr als 16%. - weiterlesen -

Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/boerse/hintergrund/175858/index.html

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