Ukraine: "Wahlbeobachter" Russland

  • vor 10 Jahren
Was ändert sich in der Ukraine nach der Parlamentswahl am Sonntag? Welche Beziehungen wird das Land in Zukunft zu Russland haben? Es wird damit gerechnet, dass vor allem anti-russische Politiker bei der Wahl punkten, was die Spannungen zwischen den beiden Nachbarn nicht gerade beruhigen dürfte.

Seit Monaten dauert die russisch-ukrainische Krise an. Das erwartete Treffen zwischen den Präsidenten von Russland, Wladimir Putin, und der Ukraine, Petro Poroschenko, in Mailand in der vergangenen Woche brachte keine bedeutenden Fortschritte, abgesehen von einem Abkommen über Gaslieferungen. Was die Lage in der Ostukraine betrifft, gibt es keinen Durchbruch.

Während die Kämpfe um Donezk anhalten, feierten die pro-russischen Separatisten am Sonntag ihren ersten selbst ausgerufenen Nationalfeiertag in der Hauptstadt des Donbass. Eine Machtdemonstration in Richtung Kiew. An der Parlamentswahl werden die Menschen im Donbass nicht teilnehmen. Insgesamt ist es ein Viertel der Ukrainer, das den Wahlurnen fernbleiben wird.

Separatisten und die Regierung in Moskau nennen die Wahl deshalb bereits im Vorfeld illegitim. Russland will bei der Wahl nicht einschreiten. Allerdings findet der russische Außenminister deutliche Worte: “Wir wollen die Ukraine nicht verlieren. Denn das Land ist nicht gleichbedeutend mit einer Gruppe von Menschen, die einen Staatsstreich begangen und nach der Macht gegriffen haben. Die Ukraine ist nicht mit Nazis gleichzusetzen, die in Kiew und anderen Städten aufmarschieren und randalieren, Denkmäler zerstören und Hitlers Genossen grüßen. Die Ukrainer sind unsere Brüder und stehen uns am nächsten,” meint Sergej Lawrow.

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