• vor 10 Jahren
Einer der reichsten Russen steht wegen des Verdachts
auf Geldwäsche für zwei Monate unter Hausarrest. Die
Ermittlungsbehörde in Moskau wirft dem Milliardär Wladimir Jewtuschenkow vor, beim Kauf des Ölkonzerns Baschneft in der Teilrepublik Baschkortostan im großen Stil Geld unterschlagen zu
haben.

Die Aktie von Jewtuschenkows Mischkonzern Sistema, dem Baschneft gehört, brach um ein Drittel ein. Ein Rückschlag für die seit langem gehegten Pläne eines Baschneft-Börsengangs in London.

Jewtuschenkow ist mit einem Vermögen von knapp 7 Milliarden Euro auf der Liste des “Forbes”-Magazins Nummer 15 unter den reichsten Russen.

Sistema hatte Baschneft 2009 gekauft. Seither gehört das Unternehmen dank moderner Technologie zu den russischen Ölfirmen mit dem größten Produktionswachstum. Medien (Zeitung “Vedomosti”) hatten im Juni berichtet, Baschneft gelte das Interesse des russischen Marktführers Rosneft, geleitet vom Putin-Vertrauten Igor Setschin. “Rosneft soll was damit zu tun haben? Absurd!” Zitiert eine Nachrichtenagentur (RIA Nowosti) einen Rosneft-Sprecher.

Der einflussreiche Unternehmerverband RSPP bezeichnete die Vorwürfe gegen Jewtuschenkow als politisch motiviert und verglich den Fall mit dem Schicksal des Regierungskritikers und jahrelang inhaftierten früheren Öl-Oligarchen Michail Chodorkowski.

Ein Kremlsprecher kritisierte Vergleiche zwischen
Jewtuschenkows Fall und dem des Yukos-Gründers Chodorkowski als “haltlos und unangemessen”. Chodorkowski saß zehn Jahre wegen Steuerhinterziehung in Haft und wurde im Dezember 2013 überraschend begnadigt. Yukos wurde 2007 großteils vom Staatsunternehmen Rosneft übernommen.

su mit dpa, Reuters

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